Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.Rußland. d) Ob diese in andern christlicheu Reichen uner- hörte Verordnung Petri der Rußischen Krone zuträg- lich oder nachtheilig sey. 1. Das Recht der Monarchen in willkührli- cher Bestellung eines Reichsfolgers. Berlin 1724. 4. §. 25. Aus diesem von Petro festgestellten Reichs- a) Catharina setzte in ihrem Testament Art. III. die Majorennität Peters II. auf den Anfang seines 16ten Jahres. Memoires du Regne de Catherine, p. 600. Anna Jwanowna die Volljährigkeit des unmün- digen Jwans III. auf den Anfang seines 17ten Jah- res. Genea ogisch-Historische Nachrichten, Theil XXI. Bl 792. b) Der Archirei von Nowogrod dirigirt die Krö- nungshandlung. Der Monarch darf dabey weder et- was versprechen, noch vielweniger beschwören. c) Unterschied zwischen der Krönung der Kayserinn Anna Jwanowna und der Kayserinn Elisabeth. 1. Be- Q 4
Rußland. d) Ob dieſe in andern chriſtlicheu Reichen uner- hoͤrte Verordnung Petri der Rußiſchen Krone zutraͤg- lich oder nachtheilig ſey. 1. Das Recht der Monarchen in willkuͤhrli- cher Beſtellung eines Reichsfolgers. Berlin 1724. 4. §. 25. Aus dieſem von Petro feſtgeſtellten Reichs- a) Catharina ſetzte in ihrem Teſtament Art. III. die Majorennitaͤt Peters II. auf den Anfang ſeines 16ten Jahres. Memoires du Regne de Catherine, p. 600. Anna Jwanowna die Volljaͤhrigkeit des unmuͤn- digen Jwans III. auf den Anfang ſeines 17ten Jah- res. Genea ogiſch-Hiſtoriſche Nachrichten, Theil XXI. Bl 792. b) Der Archirei von Nowogrod dirigirt die Kroͤ- nungshandlung. Der Monarch darf dabey weder et- was verſprechen, noch vielweniger beſchwoͤren. c) Unterſchied zwiſchen der Kroͤnung der Kayſerinn Anna Jwanowna und der Kayſerinn Eliſabeth. 1. Be- Q 4
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Rußland.
d) Ob dieſe in andern chriſtlicheu Reichen uner-
hoͤrte Verordnung Petri der Rußiſchen Krone zutraͤg-
lich oder nachtheilig ſey.
1. Das Recht der Monarchen in willkuͤhrli-
cher Beſtellung eines Reichsfolgers. Berlin
1724. 4.
§. 25.
Aus dieſem von Petro feſtgeſtellten Reichs-
Grundgeſetz laͤßt ſich folgern, daß, wenn ein min-
derjaͤhriger Thronfolger ernennet wird, der erb-
laſſende Monarch nach ſeinem Gefallen die Zeit
der Majorennitaͤt beſtimmen kann. Die Kroͤ-
nung und Salbung iſt nach dem Reichsher-
kommen eingefuͤhrt, und wird jederzeit zu Mos-
cau mit vielen Feyerlichkeiten vollzogen. Das
Ceremoniel dabey iſt noch beſtaͤndig einigen Ver-
aͤnderungen unterworfen; doch ſieht man dar-
aus, daß kein anderer, als der ſich zur Grie-
chiſchen Religion bekennt, der Krone faͤhig iſt.
a) Catharina ſetzte in ihrem Teſtament Art. III.
die Majorennitaͤt Peters II. auf den Anfang ſeines
16ten Jahres. Memoires du Regne de Catherine, p.
600. Anna Jwanowna die Volljaͤhrigkeit des unmuͤn-
digen Jwans III. auf den Anfang ſeines 17ten Jah-
res. Genea ogiſch-Hiſtoriſche Nachrichten, Theil
XXI. Bl 792.
b) Der Archirei von Nowogrod dirigirt die Kroͤ-
nungshandlung. Der Monarch darf dabey weder et-
was verſprechen, noch vielweniger beſchwoͤren.
c) Unterſchied zwiſchen der Kroͤnung der Kayſerinn
Anna Jwanowna und der Kayſerinn Eliſabeth.
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