Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Vereinigte Niederlande.
in Kriegeszeiten macht sie gewöhnliche Vermeh-
rungen von 20.000. Mann, welche Vermehrun-
gen sie bißweilen zwey- auch wohl dreymal wie-
derhohlet. Diese Truppen werden alsdenn mei-
stens vor Subsidiengelder von fremden, beson-
ders von Teutschen Fürsten erkauft.

a) Vergleich der Niederländer mit den Römern in
der Tapferkeit, aus der Histoire abrege des Provinces
Unies des P. B. Amsterdam 1701. fol.
b) Von ihrer Landmacht siehe auch the present Sta-
te of Holl. p.
108.
§. 37.

Die vereinigte Niederländer, welche die
Natur zu Seeleuten bestimmt, und deren Frey-
staat dem Meer sein Wesen zu danken hat, kön-
nen nach den Engelländern die größte und beste
Flotte in See stellen, obgleich ihr Seewesen in
dem jetzigen Jahrhundert durch allerhand Un-
fälle gewaltig herunter gekommen ist. Sie ha-
ben 5. Admiralitäten 1) von Rotterdam, 2) von
Amsterdam, 3) von Hoorn und Enkhuysen, 4)
von Middelburg, 5) von Harlingen, und nach
diesen theilen sie ihre Flotte in 5. Escadern ein,
über welche der Prinz Statthalter General Ad-
miral ist.

a) Zu Bestreitung der Kosten bey der Marine sind
die Zölle bestimmt, welche deßwegen von den Admira-
litäten gehoben und dazu verwandt werden.
b)

Vereinigte Niederlande.
in Kriegeszeiten macht ſie gewoͤhnliche Vermeh-
rungen von 20.000. Mann, welche Vermehrun-
gen ſie bißweilen zwey- auch wohl dreymal wie-
derhohlet. Dieſe Truppen werden alsdenn mei-
ſtens vor Subſidiengelder von fremden, beſon-
ders von Teutſchen Fuͤrſten erkauft.

a) Vergleich der Niederlaͤnder mit den Roͤmern in
der Tapferkeit, aus der Hiſtoire abregé des Provinces
Unies des P. B. Amſterdam 1701. fol.
b) Von ihrer Landmacht ſiehe auch the preſent Sta-
te of Holl. p.
108.
§. 37.

Die vereinigte Niederlaͤnder, welche die
Natur zu Seeleuten beſtimmt, und deren Frey-
ſtaat dem Meer ſein Weſen zu danken hat, koͤn-
nen nach den Engellaͤndern die groͤßte und beſte
Flotte in See ſtellen, obgleich ihr Seeweſen in
dem jetzigen Jahrhundert durch allerhand Un-
faͤlle gewaltig herunter gekommen iſt. Sie ha-
ben 5. Admiralitaͤten 1) von Rotterdam, 2) von
Amſterdam, 3) von Hoorn und Enkhuyſen, 4)
von Middelburg, 5) von Harlingen, und nach
dieſen theilen ſie ihre Flotte in 5. Escadern ein,
uͤber welche der Prinz Statthalter General Ad-
miral iſt.

a) Zu Beſtreitung der Koſten bey der Marine ſind
die Zoͤlle beſtimmt, welche deßwegen von den Admira-
litaͤten gehoben und dazu verwandt werden.
b)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0236" n="222"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vereinigte Niederlande.</hi></fw><lb/>
in Kriegeszeiten macht &#x017F;ie gewo&#x0364;hnliche Vermeh-<lb/>
rungen von 20.000. Mann, welche Vermehrun-<lb/>
gen &#x017F;ie bißweilen zwey- auch wohl dreymal wie-<lb/>
derhohlet. Die&#x017F;e Truppen werden alsdenn mei-<lb/>
&#x017F;tens vor Sub&#x017F;idiengelder von fremden, be&#x017F;on-<lb/>
ders von Teut&#x017F;chen Fu&#x0364;r&#x017F;ten erkauft.</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Vergleich der Niederla&#x0364;nder mit den Ro&#x0364;mern in<lb/>
der Tapferkeit, aus der <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;toire abregé des Provinces<lb/>
Unies des P. B. Am&#x017F;terdam 1701. fol.</hi></item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">b)</hi> Von ihrer Landmacht &#x017F;iehe auch <hi rendition="#aq">the pre&#x017F;ent Sta-<lb/>
te of Holl. p.</hi> 108.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 37.</head><lb/>
            <p>Die vereinigte Niederla&#x0364;nder, welche die<lb/>
Natur zu Seeleuten be&#x017F;timmt, und deren Frey-<lb/>
&#x017F;taat dem Meer &#x017F;ein We&#x017F;en zu danken hat, ko&#x0364;n-<lb/>
nen nach den Engella&#x0364;ndern die gro&#x0364;ßte und be&#x017F;te<lb/>
Flotte in See &#x017F;tellen, obgleich ihr Seewe&#x017F;en in<lb/>
dem jetzigen Jahrhundert durch allerhand Un-<lb/>
fa&#x0364;lle gewaltig herunter gekommen i&#x017F;t. Sie ha-<lb/>
ben 5. Admiralita&#x0364;ten 1) von Rotterdam, 2) von<lb/>
Am&#x017F;terdam, 3) von Hoorn und Enkhuy&#x017F;en, 4)<lb/>
von Middelburg, 5) von Harlingen, und nach<lb/>
die&#x017F;en theilen &#x017F;ie ihre Flotte in 5. Escadern ein,<lb/>
u&#x0364;ber welche der Prinz Statthalter General Ad-<lb/>
miral i&#x017F;t.</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Zu Be&#x017F;treitung der Ko&#x017F;ten bey der Marine &#x017F;ind<lb/>
die Zo&#x0364;lle be&#x017F;timmt, welche deßwegen von den Admira-<lb/>
lita&#x0364;ten gehoben und dazu verwandt werden.</item>
            </list><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">b)</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0236] Vereinigte Niederlande. in Kriegeszeiten macht ſie gewoͤhnliche Vermeh- rungen von 20.000. Mann, welche Vermehrun- gen ſie bißweilen zwey- auch wohl dreymal wie- derhohlet. Dieſe Truppen werden alsdenn mei- ſtens vor Subſidiengelder von fremden, beſon- ders von Teutſchen Fuͤrſten erkauft. a) Vergleich der Niederlaͤnder mit den Roͤmern in der Tapferkeit, aus der Hiſtoire abregé des Provinces Unies des P. B. Amſterdam 1701. fol. b) Von ihrer Landmacht ſiehe auch the preſent Sta- te of Holl. p. 108. §. 37. Die vereinigte Niederlaͤnder, welche die Natur zu Seeleuten beſtimmt, und deren Frey- ſtaat dem Meer ſein Weſen zu danken hat, koͤn- nen nach den Engellaͤndern die groͤßte und beſte Flotte in See ſtellen, obgleich ihr Seeweſen in dem jetzigen Jahrhundert durch allerhand Un- faͤlle gewaltig herunter gekommen iſt. Sie ha- ben 5. Admiralitaͤten 1) von Rotterdam, 2) von Amſterdam, 3) von Hoorn und Enkhuyſen, 4) von Middelburg, 5) von Harlingen, und nach dieſen theilen ſie ihre Flotte in 5. Escadern ein, uͤber welche der Prinz Statthalter General Ad- miral iſt. a) Zu Beſtreitung der Koſten bey der Marine ſind die Zoͤlle beſtimmt, welche deßwegen von den Admira- litaͤten gehoben und dazu verwandt werden. b)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/236
Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/236>, abgerufen am 22.12.2024.