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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Vermischte Gedichte.
Und dennoch bleibet mir zulezte der Gewinn.
Spielt Hertzen/ wie ihr wollt/ ich werde contra sagen/
Gewohnt gewähltes Aeß und König wegzuschlagen/
Die Schellen bleiben euch vergebens in der Hand/
Wo ihr die Karte nicht bescheiden angewandt/
Wenn meiner Eicheln Brett euch muß zu Bette tragen.


Das Trappeliren ist der Welt gemeines Spiel/
Ihr meistes Absehn ist ein vortheilhafftig Du.
Wie offt betrüget sich/ wer bessers wählen will?
Die herrlichste Figur vergeht in einem Nu.
Wie mancher wird von Tre durch List und Geitz gespielt!
Doch irrt nicht/ wer allzeit auffs lezte Blatt wohl zielt.
Das Glücke spielt Verkehren.
Verkehren kan bald Lust/ und bald Verdrüß gewähren:
Wer müßig sizt am Brett/ trägt wenig aus dem Spiel/
Der beste Wurff ist nie zu wenig noch zu viel.
Verkehret wie ihr wolt/ ihr müst mit mir verkehren.
Der versperrte Näscher.
Ich war nach fremder Kost verstohlen ausgegangen/
Ward drüber unverhofft verschlossen und gefangen/
Dem kleinen Leibe ward der grosse Raum fast klein/
Doch must ein Loch zu Speiß und Tranck mein Trost noch seyn.
Wann jeder Näscher so solt jedern Bissen büssen/
Was würde Weisens Buch von so viel Näschern wissen!
Doch macht Gelück und Gunst viel schlimme Näscher frey:
Drum bleibt die gantze Welt voll List und Näscherey.
Uber zwey Spiegel.
Ich kan dir nichts als Glaß/ mein Kind/ für dißmahl schen-
cken/
Doch hab ich auch dabey mein sonderlich Bedencken.
Das
k
Vermiſchte Gedichte.
Und dennoch bleibet mir zulezte der Gewinn.
Spielt Hertzen/ wie ihr wollt/ ich werde contra ſagen/
Gewohnt gewaͤhltes Aeß und Koͤnig wegzuſchlagen/
Die Schellen bleiben euch vergebens in der Hand/
Wo ihr die Karte nicht beſcheiden angewandt/
Wenn meiner Eicheln Brett euch muß zu Bette tragen.


Das Trappeliren iſt der Welt gemeines Spiel/
Ihr meiſtes Abſehn iſt ein vortheilhafftig Du.
Wie offt betruͤget ſich/ wer beſſers waͤhlen will?
Die herrlichſte Figur vergeht in einem Nu.
Wie mancher wird von Tré durch Liſt und Geitz geſpielt!
Doch irrt nicht/ wer allzeit auffs lezte Blatt wohl zielt.
Das Gluͤcke ſpielt Verkehren.
Verkehren kan bald Luſt/ und bald Verdruͤß gewaͤhren:
Wer muͤßig ſizt am Brett/ traͤgt wenig aus dem Spiel/
Der beſte Wurff iſt nie zu wenig noch zu viel.
Verkehret wie ihr wolt/ ihr muͤſt mit mir verkehren.
Der verſperrte Naͤſcher.
Ich war nach fremder Koſt verſtohlen ausgegangen/
Ward druͤber unverhofft verſchloſſen und gefangen/
Dem kleinen Leibe ward der groſſe Raum faſt klein/
Doch muſt ein Loch zu Speiß und Tranck mein Troſt noch ſeyn.
Wann jeder Naͤſcher ſo ſolt jedern Biſſen buͤſſen/
Was wuͤrde Weiſens Buch von ſo viel Naͤſchern wiſſen!
Doch macht Geluͤck und Gunſt viel ſchlimme Naͤſcher frey:
Drum bleibt die gantze Welt voll Liſt und Naͤſcherey.
Uber zwey Spiegel.
Ich kan dir nichts als Glaß/ mein Kind/ fuͤr dißmahl ſchen-
cken/
Doch hab ich auch dabey mein ſonderlich Bedencken.
Das
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[145/0725] Vermiſchte Gedichte. Und dennoch bleibet mir zulezte der Gewinn. Spielt Hertzen/ wie ihr wollt/ ich werde contra ſagen/ Gewohnt gewaͤhltes Aeß und Koͤnig wegzuſchlagen/ Die Schellen bleiben euch vergebens in der Hand/ Wo ihr die Karte nicht beſcheiden angewandt/ Wenn meiner Eicheln Brett euch muß zu Bette tragen. Das Trappeliren iſt der Welt gemeines Spiel/ Ihr meiſtes Abſehn iſt ein vortheilhafftig Du. Wie offt betruͤget ſich/ wer beſſers waͤhlen will? Die herrlichſte Figur vergeht in einem Nu. Wie mancher wird von Tré durch Liſt und Geitz geſpielt! Doch irrt nicht/ wer allzeit auffs lezte Blatt wohl zielt. Das Gluͤcke ſpielt Verkehren. Verkehren kan bald Luſt/ und bald Verdruͤß gewaͤhren: Wer muͤßig ſizt am Brett/ traͤgt wenig aus dem Spiel/ Der beſte Wurff iſt nie zu wenig noch zu viel. Verkehret wie ihr wolt/ ihr muͤſt mit mir verkehren. Der verſperrte Naͤſcher. Ich war nach fremder Koſt verſtohlen ausgegangen/ Ward druͤber unverhofft verſchloſſen und gefangen/ Dem kleinen Leibe ward der groſſe Raum faſt klein/ Doch muſt ein Loch zu Speiß und Tranck mein Troſt noch ſeyn. Wann jeder Naͤſcher ſo ſolt jedern Biſſen buͤſſen/ Was wuͤrde Weiſens Buch von ſo viel Naͤſchern wiſſen! Doch macht Geluͤck und Gunſt viel ſchlimme Naͤſcher frey: Drum bleibt die gantze Welt voll Liſt und Naͤſcherey. Uber zwey Spiegel. Ich kan dir nichts als Glaß/ mein Kind/ fuͤr dißmahl ſchen- cken/ Doch hab ich auch dabey mein ſonderlich Bedencken. Das k

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/725>, abgerufen am 22.11.2024.