Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Vermischte Gedichte. Liebe/ wann die Zeit verhandenUnd Vernunfft den Weg geweist. Zürne/ wanns die Ehre heist/ Daß du nicht bestehst mit Schanden. Rede/ was du kanst bekennen; Gleiche zu ist gutt zu rennen. Ergötzet die Sinnen Mit frohem Beginnen/ Doch dencket dabey/ Daß Leyden und Scheiden Der irdischen Freuden Verwechselung sey. Die Sähne vom Bogen Die immer gezogen/ Bricht endlich und reist; In stetigem Trauren Das Hertze vermauren Erstecket den Geist. Vernünfftiges Schertzen Ermuntert die Hertzen Erfrischet das Blutt/ Drum brauchet der Jugend In Ehren und Tugend/ Mit frölichem Mutt. Lacht/ spielet und singet/ Schwäzt/ tantzet und klinget/ Die Blütte geht hin/ Diß was ihr empfunden In lustigen Stunden/ Ist euer Gewinn. Die traurigen Tage Verdrüßliche Plage/ S[amt]
Vermiſchte Gedichte. Liebe/ wann die Zeit verhandenUnd Vernunfft den Weg geweiſt. Zuͤrne/ wanns die Ehre heiſt/ Daß du nicht beſtehſt mit Schanden. Rede/ was du kanſt bekennen; Gleiche zu iſt gutt zu rennen. Ergoͤtzet die Sinnen Mit frohem Beginnen/ Doch dencket dabey/ Daß Leyden und Scheiden Der irdiſchen Freuden Verwechſelung ſey. Die Saͤhne vom Bogen Die immer gezogen/ Bricht endlich und reiſt; In ſtetigem Trauren Das Hertze vermauren Erſtecket den Geiſt. Vernuͤnfftiges Schertzen Ermuntert die Hertzen Erfriſchet das Blutt/ Drum brauchet der Jugend In Ehren und Tugend/ Mit froͤlichem Mutt. Lacht/ ſpielet und ſinget/ Schwaͤzt/ tantzet und klinget/ Die Bluͤtte geht hin/ Diß was ihr empfunden In luſtigen Stunden/ Iſt euer Gewinn. Die traurigen Tage Verdruͤßliche Plage/ S[amt]
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Vermiſchte Gedichte.
Liebe/ wann die Zeit verhanden
Und Vernunfft den Weg geweiſt.
Zuͤrne/ wanns die Ehre heiſt/
Daß du nicht beſtehſt mit Schanden.
Rede/ was du kanſt bekennen;
Gleiche zu iſt gutt zu rennen.
Ergoͤtzet die Sinnen
Mit frohem Beginnen/
Doch dencket dabey/
Daß Leyden und Scheiden
Der irdiſchen Freuden
Verwechſelung ſey.
Die Saͤhne vom Bogen
Die immer gezogen/
Bricht endlich und reiſt;
In ſtetigem Trauren
Das Hertze vermauren
Erſtecket den Geiſt.
Vernuͤnfftiges Schertzen
Ermuntert die Hertzen
Erfriſchet das Blutt/
Drum brauchet der Jugend
In Ehren und Tugend/
Mit froͤlichem Mutt.
Lacht/ ſpielet und ſinget/
Schwaͤzt/ tantzet und klinget/
Die Bluͤtte geht hin/
Diß was ihr empfunden
In luſtigen Stunden/
Iſt euer Gewinn.
Die traurigen Tage
Verdruͤßliche Plage/
Samt
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