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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.
In vollem Lauff ans Meeres Kanten
Die flüchtige Kinder beständiger Quellen.
Fleucht der Winter mit schnellem Gefieder/
Er kömmt wieder.
Wenn neun Monate seyn verstrichen.
Ist der Mensch im Tode verblichen/
So wird er Staub/ der Geist als Schatten schwebet.
Er liegt im Grab/ als hätt' er nie gelebet.

Der Lentz ist hin/ man fühlet nicht spielen
Kühle Lüffte:
Heisse Düffte
Mit brennenden Dünsten beschweren im schwülen.
Der grünen Buchen
Vertrocknet Laub hängt an den matten Zweigen/
Die Sonne macht/ ihr Kühlung auszusuchen/
Durch feurige Strahlen die Bäche verseigen:
Entfleucht der Lentz mit schnellem Gefieder/
Er kommt wieder
Wenn neun Monate seyn verschlichen.
Ist der Mensch im Tode verblichen/
So wird er Staub/ der Geist als Schatten schwebet/
Er liegt im Grab/ als hätt er nie gelebet.
Der Sommer entweicht/ es kühlet die Blätter
Frisches Thauen:
Dürren Auen
Bringt wachsendes Grummet das feuchtende Wetter.
Man schauet hangend
Den krummen Baum voll schöner Frücht am Anger/
Mit Trauben/ gleich Schmaragd und Purpur prangen
Der Ulme Verliebten/ den Reben-Stock/ schwanger.
Entfleucht der Sommer mit schnellem Gefieder/
Er kommt wieder
Wenn neun Monate sind entwichen.
Ist der Mensch im Tode verblichen/
So wird er Staub/ der Geist als Schatten schwebet/
Er liegt im Grab/ als hätt' er nie gelebet.
Der

Himmel-Schluͤſſel.
In vollem Lauff ans Meeres Kanten
Die fluͤchtige Kinder beſtaͤndiger Quellen.
Fleucht der Winter mit ſchnellem Gefieder/
Er koͤmmt wieder.
Wenn neun Monate ſeyn verſtrichen.
Iſt der Menſch im Tode verblichen/
So wird er Staub/ der Geiſt als Schatten ſchwebet.
Er liegt im Grab/ als haͤtt’ er nie gelebet.

Der Lentz iſt hin/ man fuͤhlet nicht ſpielen
Kuͤhle Luͤffte:
Heiſſe Duͤffte
Mit brennenden Duͤnſten beſchweren im ſchwuͤlen.
Der gruͤnen Buchen
Vertrocknet Laub haͤngt an den matten Zweigen/
Die Sonne macht/ ihr Kuͤhlung auszuſuchen/
Durch feurige Strahlen die Baͤche verſeigen:
Entfleucht der Lentz mit ſchnellem Gefieder/
Er kommt wieder
Wenn neun Monate ſeyn verſchlichen.
Iſt der Menſch im Tode verblichen/
So wird er Staub/ der Geiſt als Schatten ſchwebet/
Er liegt im Grab/ als haͤtt er nie gelebet.
Der Sommer entweicht/ es kuͤhlet die Blaͤtter
Friſches Thauen:
Duͤrren Auen
Bringt wachſendes Grummet das feuchtende Wetter.
Man ſchauet hangend
Den krummen Baum voll ſchoͤner Fruͤcht am Anger/
Mit Trauben/ gleich Schmaragd und Purpur prangen
Der Ulme Verliebten/ den Reben-Stock/ ſchwanger.
Entfleucht der Sommer mit ſchnellem Gefieder/
Er kommt wieder
Wenn neun Monate ſind entwichen.
Iſt der Menſch im Tode verblichen/
So wird er Staub/ der Geiſt als Schatten ſchwebet/
Er liegt im Grab/ als haͤtt’ er nie gelebet.
Der
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[102/0522] Himmel-Schluͤſſel. In vollem Lauff ans Meeres Kanten Die fluͤchtige Kinder beſtaͤndiger Quellen. Fleucht der Winter mit ſchnellem Gefieder/ Er koͤmmt wieder. Wenn neun Monate ſeyn verſtrichen. Iſt der Menſch im Tode verblichen/ So wird er Staub/ der Geiſt als Schatten ſchwebet. Er liegt im Grab/ als haͤtt’ er nie gelebet. Der Lentz iſt hin/ man fuͤhlet nicht ſpielen Kuͤhle Luͤffte: Heiſſe Duͤffte Mit brennenden Duͤnſten beſchweren im ſchwuͤlen. Der gruͤnen Buchen Vertrocknet Laub haͤngt an den matten Zweigen/ Die Sonne macht/ ihr Kuͤhlung auszuſuchen/ Durch feurige Strahlen die Baͤche verſeigen: Entfleucht der Lentz mit ſchnellem Gefieder/ Er kommt wieder Wenn neun Monate ſeyn verſchlichen. Iſt der Menſch im Tode verblichen/ So wird er Staub/ der Geiſt als Schatten ſchwebet/ Er liegt im Grab/ als haͤtt er nie gelebet. Der Sommer entweicht/ es kuͤhlet die Blaͤtter Friſches Thauen: Duͤrren Auen Bringt wachſendes Grummet das feuchtende Wetter. Man ſchauet hangend Den krummen Baum voll ſchoͤner Fruͤcht am Anger/ Mit Trauben/ gleich Schmaragd und Purpur prangen Der Ulme Verliebten/ den Reben-Stock/ ſchwanger. Entfleucht der Sommer mit ſchnellem Gefieder/ Er kommt wieder Wenn neun Monate ſind entwichen. Iſt der Menſch im Tode verblichen/ So wird er Staub/ der Geiſt als Schatten ſchwebet/ Er liegt im Grab/ als haͤtt’ er nie gelebet. Der

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/522>, abgerufen am 25.11.2024.