Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Himmel-Schlüssel. Nimmer werd' ich würdig seyn/ (Wenn du mich nicht selbst bereitest/ Furcht und böse Lust bestreitest/) Dich zu mir zu nehmen ein; Ich muß in des Todes Schatten Dein ohn deine Hülff' entrathen. Doch rufft mich dein Wort zu dir/ Du heist alle zu dir kommen/ Die mit Schuld sich übernommen/ Dieses sagst du auch zu mir. Gleiche Schuld und gleiches Ruffen Läst mich gleich Erbarmnis hoffen. Schick mich aber selber zu/ Wie du mich bereit wilt haben/ Schencke mir die gutten Gaben/ Weil ich selbst nichts Guttes thu/ Reu und Glauben/ Krafft und Willen/ Dein Wort besser zu erfüllen. Laß mich einen Spiegel seyn/ Der dein reines Bildnis fassen/ Und in sich mag würcken lassen Deiner Sonne Gnaden-Schein/ Daß ich deine Glutt empfinde/ Mich zu neuer Lieb' entzünde. Der III. Psalm. Meine Seele danckt dem HErrn Unter reiner Christen Kern/ Wo die Frommen sich berathen/ Groß sind unsers GOttes Thaten/ Wer sie recht erwegen kan Findet eitel Lust daran. Was er ordnet/ was er thut/ Das ist löblich/ das ist gutt/ Herr- G
Himmel-Schluͤſſel. Nimmer werd’ ich wuͤrdig ſeyn/ (Wenn du mich nicht ſelbſt bereiteſt/ Furcht und boͤſe Luſt beſtreiteſt/) Dich zu mir zu nehmen ein; Ich muß in des Todes Schatten Dein ohn deine Huͤlff’ entrathen. Doch rufft mich dein Wort zu dir/ Du heiſt alle zu dir kommen/ Die mit Schuld ſich uͤbernommen/ Dieſes ſagſt du auch zu mir. Gleiche Schuld und gleiches Ruffen Laͤſt mich gleich Erbarmnis hoffen. Schick mich aber ſelber zu/ Wie du mich bereit wilt haben/ Schencke mir die gutten Gaben/ Weil ich ſelbſt nichts Guttes thu/ Reu und Glauben/ Krafft und Willen/ Dein Wort beſſer zu erfuͤllen. Laß mich einen Spiegel ſeyn/ Der dein reines Bildnis faſſen/ Und in ſich mag wuͤrcken laſſen Deiner Sonne Gnaden-Schein/ Daß ich deine Glutt empfinde/ Mich zu neuer Lieb’ entzuͤnde. Der III. Pſalm. Meine Seele danckt dem HErrn Unter reiner Chriſten Kern/ Wo die Frommen ſich berathen/ Groß ſind unſers GOttes Thaten/ Wer ſie recht erwegen kan Findet eitel Luſt daran. Was er ordnet/ was er thut/ Das iſt loͤblich/ das iſt gutt/ Herr- G
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0517" n="97"/> <fw place="top" type="header">Himmel-Schluͤſſel.</fw><lb/> <lg n="4"> <l>Nimmer werd’ ich wuͤrdig ſeyn/</l><lb/> <l>(Wenn du mich nicht ſelbſt bereiteſt/</l><lb/> <l>Furcht und boͤſe Luſt beſtreiteſt/)</l><lb/> <l>Dich zu mir zu nehmen ein;</l><lb/> <l>Ich muß in des Todes Schatten</l><lb/> <l>Dein ohn deine Huͤlff’ entrathen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Doch rufft mich dein Wort zu dir/</l><lb/> <l>Du heiſt alle zu dir kommen/</l><lb/> <l>Die mit Schuld ſich uͤbernommen/</l><lb/> <l>Dieſes ſagſt du auch zu mir.</l><lb/> <l>Gleiche Schuld und gleiches Ruffen</l><lb/> <l>Laͤſt mich gleich Erbarmnis hoffen.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Schick mich aber ſelber zu/</l><lb/> <l>Wie du mich bereit wilt haben/</l><lb/> <l>Schencke mir die gutten Gaben/</l><lb/> <l>Weil ich ſelbſt nichts Guttes thu/</l><lb/> <l>Reu und Glauben/ Krafft und Willen/</l><lb/> <l>Dein Wort beſſer zu erfuͤllen.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Laß mich einen Spiegel ſeyn/</l><lb/> <l>Der dein reines Bildnis faſſen/</l><lb/> <l>Und in ſich mag wuͤrcken laſſen</l><lb/> <l>Deiner Sonne Gnaden-Schein/</l><lb/> <l>Daß ich deine Glutt empfinde/</l><lb/> <l>Mich zu neuer Lieb’ entzuͤnde.</l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Der <hi rendition="#aq">III.</hi> Pſalm.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">M</hi>eine Seele danckt dem HErrn</l><lb/> <l>Unter reiner Chriſten Kern/</l><lb/> <l>Wo die Frommen ſich berathen/</l><lb/> <l>Groß ſind unſers GOttes Thaten/</l><lb/> <l>Wer ſie recht erwegen kan</l><lb/> <l>Findet eitel Luſt daran.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Was er ordnet/ was er thut/</l><lb/> <l>Das iſt loͤblich/ das iſt gutt/</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">G</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch">Herr-</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [97/0517]
Himmel-Schluͤſſel.
Nimmer werd’ ich wuͤrdig ſeyn/
(Wenn du mich nicht ſelbſt bereiteſt/
Furcht und boͤſe Luſt beſtreiteſt/)
Dich zu mir zu nehmen ein;
Ich muß in des Todes Schatten
Dein ohn deine Huͤlff’ entrathen.
Doch rufft mich dein Wort zu dir/
Du heiſt alle zu dir kommen/
Die mit Schuld ſich uͤbernommen/
Dieſes ſagſt du auch zu mir.
Gleiche Schuld und gleiches Ruffen
Laͤſt mich gleich Erbarmnis hoffen.
Schick mich aber ſelber zu/
Wie du mich bereit wilt haben/
Schencke mir die gutten Gaben/
Weil ich ſelbſt nichts Guttes thu/
Reu und Glauben/ Krafft und Willen/
Dein Wort beſſer zu erfuͤllen.
Laß mich einen Spiegel ſeyn/
Der dein reines Bildnis faſſen/
Und in ſich mag wuͤrcken laſſen
Deiner Sonne Gnaden-Schein/
Daß ich deine Glutt empfinde/
Mich zu neuer Lieb’ entzuͤnde.
Der III. Pſalm.
Meine Seele danckt dem HErrn
Unter reiner Chriſten Kern/
Wo die Frommen ſich berathen/
Groß ſind unſers GOttes Thaten/
Wer ſie recht erwegen kan
Findet eitel Luſt daran.
Was er ordnet/ was er thut/
Das iſt loͤblich/ das iſt gutt/
Herr-
G
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas Exemplar enthält mehrere Werke. Herausgegeben… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |