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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.
Des blinden Volckes geht/ indem du als ein Wurm
Zutretten und zuknirscht in eignem Blutte schwimmst/
An Schmertzen immer zu- und ab an Kräfften nimmst.
Wächst mit den Plagen auch die heilige Geduld/
Die der ergrimmten Schaar vergiebet alle Schuld/
Und ohne Zucken sich zu tode martern läst.
O mehr als wohl gethan! denn also wird zur Pest
Dem Tode dieser Tod. Du süsser JEsu siegst/
Besiegt von Noth und Tod/ du starcker JEsu kriegst
Gefangen deinen Feind/ der dich gefangen hält/
Und führest im Triumph Tod/ Teufel/ Hölle/ Welt.
Das Sieges-Mahl hastu dir selber auffgesteckt/
Als du das müde Paar der Armen ausgestreckt/
Genagelt an das Holtz. Laß unsre Ehre seyn/
O JEsu/ deine Schmach: Von Sünden wasch uns rein
Dein rosin-farbnes Blutt/ der theure edle Safft/
Von Wunden mach uns heil/ HErr/ deiner Wunden Krafft.
Die sieben Worte unsers Erlösers.
Man nimmt die letzten Wort' in Acht/
Die unsre Freunde vorgebracht/
Wer wolte das nicht fassen
Was JEsus/ der uns selig macht/
Am Creutz hat hinterlassen.
Erst JEsus zu dem Vater spricht:
Räch an dem blinden Volcke nicht
Was sie an mir verüben/
So ist er/ biß das Leben bricht/
Der Feinde Freund geblieben.
Des HErren ander Wort erfreut
Den Schächer/ der mit Reu und Leid
Der Sünden war umgeben:
Ich sage dir/ du wirst noch heut
Im Himmel mit mir leben.
Der HErr stellt der bedrängten Schaar
Sein sorgend Vater-Hertze dar/
Läst
E
Himmel-Schluͤſſel.
Des blinden Volckes geht/ indem du als ein Wurm
Zutretten und zuknirſcht in eignem Blutte ſchwimmſt/
An Schmertzen immer zu- und ab an Kraͤfften nimmſt.
Waͤchſt mit den Plagen auch die heilige Geduld/
Die der ergrimmten Schaar vergiebet alle Schuld/
Und ohne Zucken ſich zu tode martern laͤſt.
O mehr als wohl gethan! denn alſo wird zur Peſt
Dem Tode dieſer Tod. Du ſuͤſſer JEſu ſiegſt/
Beſiegt von Noth und Tod/ du ſtarcker JEſu kriegſt
Gefangen deinen Feind/ der dich gefangen haͤlt/
Und fuͤhreſt im Triumph Tod/ Teufel/ Hoͤlle/ Welt.
Das Sieges-Mahl haſtu dir ſelber auffgeſteckt/
Als du das muͤde Paar der Armen ausgeſtreckt/
Genagelt an das Holtz. Laß unſre Ehre ſeyn/
O JEſu/ deine Schmach: Von Suͤnden waſch uns rein
Dein roſin-farbnes Blutt/ der theure edle Safft/
Von Wunden mach uns heil/ HErr/ deiner Wunden Krafft.
Die ſieben Worte unſers Erloͤſers.
Man nimmt die letzten Wort’ in Acht/
Die unſre Freunde vorgebracht/
Wer wolte das nicht faſſen
Was JEſus/ der uns ſelig macht/
Am Creutz hat hinterlaſſen.
Erſt JEſus zu dem Vater ſpricht:
Raͤch an dem blinden Volcke nicht
Was ſie an mir veruͤben/
So iſt er/ biß das Leben bricht/
Der Feinde Freund geblieben.
Des HErren ander Wort erfreut
Den Schaͤcher/ der mit Reu und Leid
Der Suͤnden war umgeben:
Ich ſage dir/ du wirſt noch heut
Im Himmel mit mir leben.
Der HErr ſtellt der bedraͤngten Schaar
Sein ſorgend Vater-Hertze dar/
Laͤſt
E
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[65/0485] Himmel-Schluͤſſel. Des blinden Volckes geht/ indem du als ein Wurm Zutretten und zuknirſcht in eignem Blutte ſchwimmſt/ An Schmertzen immer zu- und ab an Kraͤfften nimmſt. Waͤchſt mit den Plagen auch die heilige Geduld/ Die der ergrimmten Schaar vergiebet alle Schuld/ Und ohne Zucken ſich zu tode martern laͤſt. O mehr als wohl gethan! denn alſo wird zur Peſt Dem Tode dieſer Tod. Du ſuͤſſer JEſu ſiegſt/ Beſiegt von Noth und Tod/ du ſtarcker JEſu kriegſt Gefangen deinen Feind/ der dich gefangen haͤlt/ Und fuͤhreſt im Triumph Tod/ Teufel/ Hoͤlle/ Welt. Das Sieges-Mahl haſtu dir ſelber auffgeſteckt/ Als du das muͤde Paar der Armen ausgeſtreckt/ Genagelt an das Holtz. Laß unſre Ehre ſeyn/ O JEſu/ deine Schmach: Von Suͤnden waſch uns rein Dein roſin-farbnes Blutt/ der theure edle Safft/ Von Wunden mach uns heil/ HErr/ deiner Wunden Krafft. Die ſieben Worte unſers Erloͤſers. Man nimmt die letzten Wort’ in Acht/ Die unſre Freunde vorgebracht/ Wer wolte das nicht faſſen Was JEſus/ der uns ſelig macht/ Am Creutz hat hinterlaſſen. Erſt JEſus zu dem Vater ſpricht: Raͤch an dem blinden Volcke nicht Was ſie an mir veruͤben/ So iſt er/ biß das Leben bricht/ Der Feinde Freund geblieben. Des HErren ander Wort erfreut Den Schaͤcher/ der mit Reu und Leid Der Suͤnden war umgeben: Ich ſage dir/ du wirſt noch heut Im Himmel mit mir leben. Der HErr ſtellt der bedraͤngten Schaar Sein ſorgend Vater-Hertze dar/ Laͤſt E

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/485>, abgerufen am 22.11.2024.