Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Himmel-Schlüssel. Es jauchzt der nasse Mund mit üppigem Gethöne; Dein Heyland seuffzt/ damit er GOttes Grimm versöhne; Man bringt die lange Nacht in schnoder Kurtzweil zu/ Dein JEsus hat für Angst und Feinden keine Ruh. Es dient ein fremdes Kleid Gelächter zu erwecken/ Dein JEsus ließ sich auch mit fremden Lumpen decken/ Sein Unschuld und Verdienst sey deiner Blösse Kleid/ Und bringe dich geschmückt ins Reich der Ewigkeit! Am Tage Christi Menschwerdung und Empfängniß. Jesu Salve! Jauchze Palästins Gefilde/ Freu dich kleines Ephrata! Was dir längst gezeigt im Bilde Kömmt nun deinen Gräntzen nah. Neues Wunder läst sich schauen Auff den Nazarether Auen. Eine Jungfrau ohne Flecken Zeuget einen Wunder-Sohn/ (Klare Schrifften/ tunckle Decken Haben längst gezeugt darvon:) GOtt mit uns und Heyl der Erden Soll das Kind genennet werden. Sünde bracht uns Tod und Sterben/ Böser Mutter herbe Zucht/ Sodoms Aepffel zum Verderben/ Argen Stammes bittre Frucht: Jesse Wurtzel will nun grünen Und zum Lebens-Balsam dienen. Unter trüben Finsternissen Lag die Welt/ und seuffzet ihr: Daß die Wolcken doch zerrissen/ Und die Sonne bräch herfür! Schaut D 2
Himmel-Schluͤſſel. Es jauchzt der naſſe Mund mit uͤppigem Gethoͤne; Dein Heyland ſeuffzt/ damit er GOttes Grimm verſoͤhne; Man bringt die lange Nacht in ſchnoder Kurtzweil zu/ Dein JEſus hat fuͤr Angſt und Feinden keine Ruh. Es dient ein fremdes Kleid Gelaͤchter zu erwecken/ Dein JEſus ließ ſich auch mit fremden Lumpen decken/ Sein Unſchuld und Verdienſt ſey deiner Bloͤſſe Kleid/ Und bringe dich geſchmuͤckt ins Reich der Ewigkeit! Am Tage Chriſti Menſchwerdung und Empfaͤngniß. Jeſu Salve! Jauchze Palaͤſtins Gefilde/ Freu dich kleines Ephrata! Was dir laͤngſt gezeigt im Bilde Koͤmmt nun deinen Graͤntzen nah. Neues Wunder laͤſt ſich ſchauen Auff den Nazarether Auen. Eine Jungfrau ohne Flecken Zeuget einen Wunder-Sohn/ (Klare Schrifften/ tunckle Decken Haben laͤngſt gezeugt darvon:) GOtt mit uns und Heyl der Erden Soll das Kind genennet werden. Suͤnde bracht uns Tod und Sterben/ Boͤſer Mutter herbe Zucht/ Sodoms Aepffel zum Verderben/ Argen Stammes bittre Frucht: Jeſſe Wurtzel will nun gruͤnen Und zum Lebens-Balſam dienen. Unter truͤben Finſterniſſen Lag die Welt/ und ſeuffzet ihr: Daß die Wolcken doch zerriſſen/ Und die Sonne braͤch herfuͤr! Schaut D 2
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Himmel-Schluͤſſel.
Es jauchzt der naſſe Mund mit uͤppigem Gethoͤne;
Dein Heyland ſeuffzt/ damit er GOttes Grimm verſoͤhne;
Man bringt die lange Nacht in ſchnoder Kurtzweil zu/
Dein JEſus hat fuͤr Angſt und Feinden keine Ruh.
Es dient ein fremdes Kleid Gelaͤchter zu erwecken/
Dein JEſus ließ ſich auch mit fremden Lumpen decken/
Sein Unſchuld und Verdienſt ſey deiner Bloͤſſe Kleid/
Und bringe dich geſchmuͤckt ins Reich der Ewigkeit!
Am Tage Chriſti Menſchwerdung
und Empfaͤngniß.
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Jauchze Palaͤſtins Gefilde/
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Koͤmmt nun deinen Graͤntzen nah.
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Auff den Nazarether Auen.
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GOtt mit uns und Heyl der Erden
Soll das Kind genennet werden.
Suͤnde bracht uns Tod und Sterben/
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Sodoms Aepffel zum Verderben/
Argen Stammes bittre Frucht:
Jeſſe Wurtzel will nun gruͤnen
Und zum Lebens-Balſam dienen.
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Lag die Welt/ und ſeuffzet ihr:
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Zitationshilfe: | Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/471>, abgerufen am 26.07.2024. |