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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.
Was sag ich: treu biß in den Tod/
Auch treu/ nachdem er wieder lebt/
Der deine Sünden/ deine Roth/
Büßt an sich selbst/ mit sich begräbt.
Der so viel Hohn und Spott in dieser Nacht erlitten/
Damit er dir das Reich der Ehren hat erstritten.
Pech/ Kohlen/ Tinte/ gleichen nicht
An Schwärtze dieser Trauer Nacht/
Die dunckler Leuchten blindes Licht
Mehr grausam noch und schrecklich macht:
Der Juden grimmer Zorn speyt Lästerung und Flammen/
Die schlagen über dich/ mein Heyl und Licht zusammen.
Und dieses ist die trübe Nacht/
Die uns den Himmel wieder klärt/
Die deines Leydens Anfang macht/
Das uns die Seligkeit gewehrt:
Wir hätten ohne die in steten Finsternissen
Und glimmend blauer Glutt der Hölle sitzen müssen.
Die Deck ist nunmehr auffgehüllt/
Die uns und unsern GOtt getrennt/
Die strenge Rach-Glutt ist gestillt
Die biß in tieffsten Abgrund brennt.
Mein schwaches Glaubens-Licht kan sich nunmehr erquicken.
An GOttes Vater-Aug' und hellen Sonnen-Blicken.
Izt ist noch eine Nacht für mir/
Dafür dem blöden Auge graut/
So offt es seine Grabes-Thür
Ihm mehr als halb-geöffnet schaut:
Es muß hier aller Glantz der Eitelkeit verblinden/
Und was man gerne sah auff Erden/ bleibt dahinden.
Ein enger Sarg ist mein Gemach/
Da läst mich alle Welt allein/
Und meine Wercke folgen nach/
Ach daß sie möchten besser seyn!
Die Farben erster Nacht seh ich an ihnen kleben/
Doch gläub ich/ Christus Blutt wird beffre Farbe geben.
Das
Himmel-Schluͤſſel.
Was ſag ich: treu biß in den Tod/
Auch treu/ nachdem er wieder lebt/
Der deine Suͤnden/ deine Roth/
Buͤßt an ſich ſelbſt/ mit ſich begraͤbt.
Der ſo viel Hohn und Spott in dieſer Nacht erlitten/
Damit er dir das Reich der Ehren hat erſtritten.
Pech/ Kohlen/ Tinte/ gleichen nicht
An Schwaͤrtze dieſer Trauer Nacht/
Die dunckler Leuchten blindes Licht
Mehr grauſam noch und ſchrecklich macht:
Der Juden grimmer Zorn ſpeyt Laͤſterung und Flammen/
Die ſchlagen uͤber dich/ mein Heyl und Licht zuſammen.
Und dieſes iſt die truͤbe Nacht/
Die uns den Himmel wieder klaͤrt/
Die deines Leydens Anfang macht/
Das uns die Seligkeit gewehrt:
Wir haͤtten ohne die in ſteten Finſterniſſen
Und glimmend blauer Glutt der Hoͤlle ſitzen muͤſſen.
Die Deck iſt nunmehr auffgehuͤllt/
Die uns und unſern GOtt getrennt/
Die ſtrenge Rach-Glutt iſt geſtillt
Die biß in tieffſten Abgrund brennt.
Mein ſchwaches Glaubens-Licht kan ſich nunmehr erquicken.
An GOttes Vater-Aug’ und hellen Sonnen-Blicken.
Izt iſt noch eine Nacht fuͤr mir/
Dafuͤr dem bloͤden Auge graut/
So offt es ſeine Grabes-Thuͤr
Ihm mehr als halb-geoͤffnet ſchaut:
Es muß hier aller Glantz der Eitelkeit verblinden/
Und was man gerne ſah auff Erden/ bleibt dahinden.
Ein enger Sarg iſt mein Gemach/
Da laͤſt mich alle Welt allein/
Und meine Wercke folgen nach/
Ach daß ſie moͤchten beſſer ſeyn!
Die Farben erſter Nacht ſeh ich an ihnen kleben/
Doch glaͤub ich/ Chriſtus Blutt wird beffre Farbe geben.
Das
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[40/0460] Himmel-Schluͤſſel. Was ſag ich: treu biß in den Tod/ Auch treu/ nachdem er wieder lebt/ Der deine Suͤnden/ deine Roth/ Buͤßt an ſich ſelbſt/ mit ſich begraͤbt. Der ſo viel Hohn und Spott in dieſer Nacht erlitten/ Damit er dir das Reich der Ehren hat erſtritten. Pech/ Kohlen/ Tinte/ gleichen nicht An Schwaͤrtze dieſer Trauer Nacht/ Die dunckler Leuchten blindes Licht Mehr grauſam noch und ſchrecklich macht: Der Juden grimmer Zorn ſpeyt Laͤſterung und Flammen/ Die ſchlagen uͤber dich/ mein Heyl und Licht zuſammen. Und dieſes iſt die truͤbe Nacht/ Die uns den Himmel wieder klaͤrt/ Die deines Leydens Anfang macht/ Das uns die Seligkeit gewehrt: Wir haͤtten ohne die in ſteten Finſterniſſen Und glimmend blauer Glutt der Hoͤlle ſitzen muͤſſen. Die Deck iſt nunmehr auffgehuͤllt/ Die uns und unſern GOtt getrennt/ Die ſtrenge Rach-Glutt iſt geſtillt Die biß in tieffſten Abgrund brennt. Mein ſchwaches Glaubens-Licht kan ſich nunmehr erquicken. An GOttes Vater-Aug’ und hellen Sonnen-Blicken. Izt iſt noch eine Nacht fuͤr mir/ Dafuͤr dem bloͤden Auge graut/ So offt es ſeine Grabes-Thuͤr Ihm mehr als halb-geoͤffnet ſchaut: Es muß hier aller Glantz der Eitelkeit verblinden/ Und was man gerne ſah auff Erden/ bleibt dahinden. Ein enger Sarg iſt mein Gemach/ Da laͤſt mich alle Welt allein/ Und meine Wercke folgen nach/ Ach daß ſie moͤchten beſſer ſeyn! Die Farben erſter Nacht ſeh ich an ihnen kleben/ Doch glaͤub ich/ Chriſtus Blutt wird beffre Farbe geben. Das

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/460>, abgerufen am 22.11.2024.