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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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ES ist bey der itzigen sinnreichen
und neugierigen Welt die
Sprach-nicht weniger als
die Blumen-Kunst auff das
Höchste gestiegen. Der sei-
nes lobwürdigen Zweckes we-
gen hoch-preißbare Palmen-
Orden hat die vornehmsten
Gewächse dieser und der neuen Welt untersuchet/
nd in seinen Garten versetzet. Was selbige
or Frucht getragen/ lieget an offenem Tage.
Man muß bekennen/ daß durch Anleitung seiner
it-Glieder und Nachfolge vieler andern es da-
in kommen/ daß alle Länder und alle Zungen
ser Teutschland bereichert haben. Die Kunst
er Bemühung hat sich/ die Natur selbsten zu
ertreffen/ bearbeitet/ und was in fremdem Bo-
en gewachsen/ dem Teutschen erblich machen
ollen/ wiewohl mit ungleichem Fortkommen/
dem ein Theil darvon in der ersten Blüte er-
cket ist/ ein Theil auff dem fremden Stocke Ge-

ruch
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ES iſt bey der itzigen ſinnreichen
und neugierigen Welt die
Sprach-nicht weniger als
die Blumen-Kunſt auff das
Hoͤchſte geſtiegen. Der ſei-
nes lobwuͤrdigen Zweckes we-
gen hoch-preißbare Palmen-
Orden hat die vornehmſten
Gewaͤchſe dieſer und der neuen Welt unterſuchet/
nd in ſeinen Garten verſetzet. Was ſelbige
or Frucht getragen/ lieget an offenem Tage.
Man muß bekennen/ daß durch Anleitung ſeiner
it-Glieder und Nachfolge vieler andern es da-
in kommen/ daß alle Laͤnder und alle Zungen
ſer Teutſchland bereichert haben. Die Kunſt
er Bemuͤhung hat ſich/ die Natur ſelbſten zu
ertreffen/ bearbeitet/ und was in fremdem Bo-
en gewachſen/ dem Teutſchen erblich machen
ollen/ wiewohl mit ungleichem Fortkommen/
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[[3]/0423] [Abbildung] ES iſt bey der itzigen ſinnreichen und neugierigen Welt die Sprach-nicht weniger als die Blumen-Kunſt auff das Hoͤchſte geſtiegen. Der ſei- nes lobwuͤrdigen Zweckes we- gen hoch-preißbare Palmen- Orden hat die vornehmſten Gewaͤchſe dieſer und der neuen Welt unterſuchet/ nd in ſeinen Garten verſetzet. Was ſelbige or Frucht getragen/ lieget an offenem Tage. Man muß bekennen/ daß durch Anleitung ſeiner it-Glieder und Nachfolge vieler andern es da- in kommen/ daß alle Laͤnder und alle Zungen ſer Teutſchland bereichert haben. Die Kunſt er Bemuͤhung hat ſich/ die Natur ſelbſten zu ertreffen/ bearbeitet/ und was in fremdem Bo- en gewachſen/ dem Teutſchen erblich machen ollen/ wiewohl mit ungleichem Fortkommen/ dem ein Theil darvon in der erſten Bluͤte er- cket iſt/ ein Theil auff dem fremden Stocke Ge- ruch A 2

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/423>, abgerufen am 25.11.2024.