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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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ADONIS Blumen.


Schlaf/ angenehmes Kind der stillen Nacht/
Arzt der von Müdigkeit erstorbnen Geister/
Des Kummers Feind und Tod/ der Sorgen Meister/
Warum halt ich allein in meinem Bette/
(Das mir der Unruh Grab soll seyn) die Wette/
Mit tausend Sternen an dem Himmel Wacht?
Wo ist dein süsses Thun/ die stille Ruh?
Wo sind die Träume/ die uns zu vergnügen
Bey brauner Nacht um unser Lager fliegen?
Du selber schläffst/ o Schlaf/ wie ich vermeyne:
Komm/ du des Todes Bild/ komm und erscheine/
Schleuß dieses müde Paar der Augen zu.


Nicht eine Allein.
Soll mein Gesichte denn ein einig Leit-Stern bin-
den?
Des Himmels rundter Kreiß hegt Lichter ohne Zahl:
Wie leicht verirret sich die ungewisse Wahl/
Stets in die Sonne sehn macht starres Aug-Erblin-
den;
Bey einem Anblick kan ich kein Vergnügen finden.


Nur eine allein.
Könt ich der Sonnen Glantz in allen Augen finden/
So wär ich auch vergnügt mit manchem Sternen-
Strahl/
Sie zeigten mir dein Bild als Spiegel allzumahl.
Weil
ADONIS Blumen.


Schlaf/ angenehmes Kind der ſtillen Nacht/
Arzt der von Muͤdigkeit erſtorbnen Geiſter/
Des Kummers Feind und Tod/ der Sorgen Meiſter/
Warum halt ich allein in meinem Bette/
(Das mir der Unruh Grab ſoll ſeyn) die Wette/
Mit tauſend Sternen an dem Himmel Wacht?
Wo iſt dein ſuͤſſes Thun/ die ſtille Ruh?
Wo ſind die Traͤume/ die uns zu vergnuͤgen
Bey brauner Nacht um unſer Lager fliegen?
Du ſelber ſchlaͤffſt/ o Schlaf/ wie ich vermeyne:
Komm/ du des Todes Bild/ komm und erſcheine/
Schleuß dieſes muͤde Paar der Augen zu.


Nicht eine Allein.
Soll mein Geſichte denn ein einig Leit-Stern bin-
den?
Des Himmels rundter Kreiß hegt Lichter ohne Zahl:
Wie leicht verirret ſich die ungewiſſe Wahl/
Stets in die Sonne ſehn macht ſtarres Aug-Erblin-
den;
Bey einem Anblick kan ich kein Vergnuͤgen finden.


Nur eine allein.
Koͤnt ich der Sonnen Glantz in allen Augen finden/
So waͤr ich auch vergnuͤgt mit manchem Sternen-
Strahl/
Sie zeigten mir dein Bild als Spiegel allzumahl.
Weil
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[317/0417] ADONIS Blumen. Schlaf/ angenehmes Kind der ſtillen Nacht/ Arzt der von Muͤdigkeit erſtorbnen Geiſter/ Des Kummers Feind und Tod/ der Sorgen Meiſter/ Warum halt ich allein in meinem Bette/ (Das mir der Unruh Grab ſoll ſeyn) die Wette/ Mit tauſend Sternen an dem Himmel Wacht? Wo iſt dein ſuͤſſes Thun/ die ſtille Ruh? Wo ſind die Traͤume/ die uns zu vergnuͤgen Bey brauner Nacht um unſer Lager fliegen? Du ſelber ſchlaͤffſt/ o Schlaf/ wie ich vermeyne: Komm/ du des Todes Bild/ komm und erſcheine/ Schleuß dieſes muͤde Paar der Augen zu. Nicht eine Allein. Soll mein Geſichte denn ein einig Leit-Stern bin- den? Des Himmels rundter Kreiß hegt Lichter ohne Zahl: Wie leicht verirret ſich die ungewiſſe Wahl/ Stets in die Sonne ſehn macht ſtarres Aug-Erblin- den; Bey einem Anblick kan ich kein Vergnuͤgen finden. Nur eine allein. Koͤnt ich der Sonnen Glantz in allen Augen finden/ So waͤr ich auch vergnuͤgt mit manchem Sternen- Strahl/ Sie zeigten mir dein Bild als Spiegel allzumahl. Weil

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/417>, abgerufen am 25.11.2024.