Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.ANEMONS und Laß dir die süssen Schmertzen Der Liebe bringen bey. Dir steht von tausend Hertzen Die Wahl zu nehmen frey: Laß dir die süssen Schmertzen Der Liebe bringen bey. Weil noch die Jahre blühen So hege Lieb und Glutt. Die leichten Stunden fliehen/ Das Alter schwächt den Mutt: Weil noch die Jahre blühen So hege Lieb und Glutt. Wiltu vor klug bestehen/ So brauche dich der Zeit. Wie bald pflegt zu vergehen Des Lentzens Fröligkeit! Wiltu vor klug bestehen/ So brauche dich der Zeit. Geniesse deiner Gaben/ Weil sie im Ruffe seyu: Der Rosen Zier will haben/ Daß man sie sammlet ein: Geniesse deiner Gaben/ Weil sie im Ruffe seyn. Bey vielen Gunst verspühren Ist nicht genung für dich: Zitherens Rechte führen Noch mehre Lust mit sich: Bey vielen Gunst verspühren Ist nicht genung für dich. Das/ dem man Liebe träget/ Muß weisen gleiche Gunst: Wer
ANEMONS und Laß dir die ſuͤſſen Schmertzen Der Liebe bringen bey. Dir ſteht von tauſend Hertzen Die Wahl zu nehmen frey: Laß dir die ſuͤſſen Schmertzen Der Liebe bringen bey. Weil noch die Jahre bluͤhen So hege Lieb und Glutt. Die leichten Stunden fliehen/ Das Alter ſchwaͤcht den Mutt: Weil noch die Jahre bluͤhen So hege Lieb und Glutt. Wiltu vor klug beſtehen/ So brauche dich der Zeit. Wie bald pflegt zu vergehen Des Lentzens Froͤligkeit! Wiltu vor klug beſtehen/ So brauche dich der Zeit. Genieſſe deiner Gaben/ Weil ſie im Ruffe ſeyu: Der Roſen Zier will haben/ Daß man ſie ſammlet ein: Genieſſe deiner Gaben/ Weil ſie im Ruffe ſeyn. Bey vielen Gunſt verſpuͤhren Iſt nicht genung fuͤr dich: Zitherens Rechte fuͤhren Noch mehre Luſt mit ſich: Bey vielen Gunſt verſpuͤhren Iſt nicht genung fuͤr dich. Das/ dem man Liebe traͤget/ Muß weiſen gleiche Gunſt: Wer
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ANEMONS und
Laß dir die ſuͤſſen Schmertzen
Der Liebe bringen bey.
Dir ſteht von tauſend Hertzen
Die Wahl zu nehmen frey:
Laß dir die ſuͤſſen Schmertzen
Der Liebe bringen bey.
Weil noch die Jahre bluͤhen
So hege Lieb und Glutt.
Die leichten Stunden fliehen/
Das Alter ſchwaͤcht den Mutt:
Weil noch die Jahre bluͤhen
So hege Lieb und Glutt.
Wiltu vor klug beſtehen/
So brauche dich der Zeit.
Wie bald pflegt zu vergehen
Des Lentzens Froͤligkeit!
Wiltu vor klug beſtehen/
So brauche dich der Zeit.
Genieſſe deiner Gaben/
Weil ſie im Ruffe ſeyu:
Der Roſen Zier will haben/
Daß man ſie ſammlet ein:
Genieſſe deiner Gaben/
Weil ſie im Ruffe ſeyn.
Bey vielen Gunſt verſpuͤhren
Iſt nicht genung fuͤr dich:
Zitherens Rechte fuͤhren
Noch mehre Luſt mit ſich:
Bey vielen Gunſt verſpuͤhren
Iſt nicht genung fuͤr dich.
Das/ dem man Liebe traͤget/
Muß weiſen gleiche Gunſt:
Wer
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Zitationshilfe: | Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/404>, abgerufen am 25.07.2024. |