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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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ADONIS Blumen.
Was andern Krafft und Stärcke bracht/
Das hatte sie bald schwach gemacht.

Doch geht es dir nicht so allein/
Clorelle/ meine süsse Zier:
Ich muß auch so gestraffet seyn/
Und leide gleiche Pein mit dir:
Dein Blick/ der andre laben kan/
Hat meinem Hertzen weh gethan.
Der süsse Vorschmack deiner Gunst
Erreget mir den kalten Brand;
Hier hilfft mir keines Arztes Kunst/
Mein Wohlseyn steht in deiner Hand/
Eh ich kan deinen Zucker-Mund
Beküssen/ werd ich nicht gesund.


Der unglückliche Spieler.
Soll ich mich zu spielen wagen?
Hertzen wird mir abgeschlagen/
Amor kehret bey dir ein/
An des Klebern Buben Stelle/
Was ich auch für Urtheil fälle/
Muß das Spiel verlohren seyn.


Du wüster Ort/ an welchen mich verleiten
Climenens Grausamkeiten/
Hier ingeheim zu suchen Grab und Tod/
Dir klag ich meine Noth:
Mein Leiden ist zu groß es hier nicht auszubreiten/
Dein stummes Holtz wird mich darum nicht machen roth.
Mein Hertze lebt in Hoffen und in Sorgen/
Von dem zu jenem Morgen/
Ich
S 5

ADONIS Blumen.
Was andern Krafft und Staͤrcke bracht/
Das hatte ſie bald ſchwach gemacht.

Doch geht es dir nicht ſo allein/
Clorelle/ meine ſuͤſſe Zier:
Ich muß auch ſo geſtraffet ſeyn/
Und leide gleiche Pein mit dir:
Dein Blick/ der andre laben kan/
Hat meinem Hertzen weh gethan.
Der ſuͤſſe Vorſchmack deiner Gunſt
Erreget mir den kalten Brand;
Hier hilfft mir keines Arztes Kunſt/
Mein Wohlſeyn ſteht in deiner Hand/
Eh ich kan deinen Zucker-Mund
Bekuͤſſen/ werd ich nicht geſund.


Der ungluͤckliche Spieler.
Soll ich mich zu ſpielen wagen?
Hertzen wird mir abgeſchlagen/
Amor kehret bey dir ein/
An des Klebern Buben Stelle/
Was ich auch fuͤr Urtheil faͤlle/
Muß das Spiel verlohren ſeyn.


Du wuͤſter Ort/ an welchen mich verleiten
Climenens Grauſamkeiten/
Hier ingeheim zu ſuchen Grab und Tod/
Dir klag ich meine Noth:
Mein Leiden iſt zu groß es hier nicht auszubreiten/
Dein ſtummes Holtz wird mich darum nicht machen roth.
Mein Hertze lebt in Hoffen und in Sorgen/
Von dem zu jenem Morgen/
Ich
S 5
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[281/0381] ADONIS Blumen. Was andern Krafft und Staͤrcke bracht/ Das hatte ſie bald ſchwach gemacht. Doch geht es dir nicht ſo allein/ Clorelle/ meine ſuͤſſe Zier: Ich muß auch ſo geſtraffet ſeyn/ Und leide gleiche Pein mit dir: Dein Blick/ der andre laben kan/ Hat meinem Hertzen weh gethan. Der ſuͤſſe Vorſchmack deiner Gunſt Erreget mir den kalten Brand; Hier hilfft mir keines Arztes Kunſt/ Mein Wohlſeyn ſteht in deiner Hand/ Eh ich kan deinen Zucker-Mund Bekuͤſſen/ werd ich nicht geſund. Der ungluͤckliche Spieler. Soll ich mich zu ſpielen wagen? Hertzen wird mir abgeſchlagen/ Amor kehret bey dir ein/ An des Klebern Buben Stelle/ Was ich auch fuͤr Urtheil faͤlle/ Muß das Spiel verlohren ſeyn. Du wuͤſter Ort/ an welchen mich verleiten Climenens Grauſamkeiten/ Hier ingeheim zu ſuchen Grab und Tod/ Dir klag ich meine Noth: Mein Leiden iſt zu groß es hier nicht auszubreiten/ Dein ſtummes Holtz wird mich darum nicht machen roth. Mein Hertze lebt in Hoffen und in Sorgen/ Von dem zu jenem Morgen/ Ich S 5

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/381>, abgerufen am 25.11.2024.