Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.ANEMONS und Schöner Augen kan verüben;Izo büß ich nun dafür. Wer weiß/ was er sich erkühnet/ Wenn er/ Nimphe/ dich bedienet? Das abgelösete und unabgelösete Pfand. Nimphe/ von der zarten Hand Wird mir wieder zugesandt/ Was ich mich/ durch Ungelücke Weg zu geben/ schuldig fand. Aber deiner Augen Blicke Haben mir noch was entwandt/ Das nicht wieder kehrt zurücke/ Wie diß abgelöste Pfand. Deine Tugend/ deine Zier Nahm mein Hertz/ und schenckt es dir/ Ließ mich nichts dafür empfangen; Seit es abgereist von hier Hats ihm wunderlich gegangen: Es muß brennen für und für/ Trägt doch aber kein Verlangen Wiederum zu seyn bey mir. Nun es bleibe wo es kan! Findt es sein Vergnügen dran/ Ich will mich nicht widersetzen: Schätz und Hertzen/ die der Wahn Vor so köstlich pflegt zu schätzen/ Wollen seyn geleget an/ Wenn sie anders solln ergötzen/ Und auff Wucher ausgethan. Die
ANEMONS und Schoͤner Augen kan veruͤben;Izo buͤß ich nun dafuͤr. Wer weiß/ was er ſich erkuͤhnet/ Wenn er/ Nimphe/ dich bedienet? Das abgeloͤſete und unabgeloͤſete Pfand. Nimphe/ von der zarten Hand Wird mir wieder zugeſandt/ Was ich mich/ durch Ungeluͤcke Weg zu geben/ ſchuldig fand. Aber deiner Augen Blicke Haben mir noch was entwandt/ Das nicht wieder kehrt zuruͤcke/ Wie diß abgeloͤſte Pfand. Deine Tugend/ deine Zier Nahm mein Hertz/ und ſchenckt es dir/ Ließ mich nichts dafuͤr empfangen; Seit es abgereiſt von hier Hats ihm wunderlich gegangen: Es muß brennen fuͤr und fuͤr/ Traͤgt doch aber kein Verlangen Wiederum zu ſeyn bey mir. Nun es bleibe wo es kan! Findt es ſein Vergnuͤgen dran/ Ich will mich nicht widerſetzen: Schaͤtz und Hertzen/ die der Wahn Vor ſo koͤſtlich pflegt zu ſchaͤtzen/ Wollen ſeyn geleget an/ Wenn ſie anders ſolln ergoͤtzen/ Und auff Wucher ausgethan. Die
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ANEMONS und
Schoͤner Augen kan veruͤben;
Izo buͤß ich nun dafuͤr.
Wer weiß/ was er ſich erkuͤhnet/
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Das abgeloͤſete und unabgeloͤſete
Pfand.
Nimphe/ von der zarten Hand
Wird mir wieder zugeſandt/
Was ich mich/ durch Ungeluͤcke
Weg zu geben/ ſchuldig fand.
Aber deiner Augen Blicke
Haben mir noch was entwandt/
Das nicht wieder kehrt zuruͤcke/
Wie diß abgeloͤſte Pfand.
Deine Tugend/ deine Zier
Nahm mein Hertz/ und ſchenckt es dir/
Ließ mich nichts dafuͤr empfangen;
Seit es abgereiſt von hier
Hats ihm wunderlich gegangen:
Es muß brennen fuͤr und fuͤr/
Traͤgt doch aber kein Verlangen
Wiederum zu ſeyn bey mir.
Nun es bleibe wo es kan!
Findt es ſein Vergnuͤgen dran/
Ich will mich nicht widerſetzen:
Schaͤtz und Hertzen/ die der Wahn
Vor ſo koͤſtlich pflegt zu ſchaͤtzen/
Wollen ſeyn geleget an/
Wenn ſie anders ſolln ergoͤtzen/
Und auff Wucher ausgethan.
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