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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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ANEMONS und
Darein mich deine Zier und meine Liebe bracht/
Und du noch thränen siehst der Augen dunckle Kertzen/
So dencke/ daß noch mehr verborgen ist im Hertzen.
Die Seufftzer haben dir alleine kund gethan/
Wie Lieb und Furcht mich plagen:
Wilt du nicht für bekandt diß Zeugnis nehmen an/
Die Thränen werden dir in ihrer Sprache sagen/
Daß deine Grausamkeit mich wird zu Grabe tragen.


Sie seufftzen Beyde.
Du pflegest dich gantz laut/ ich heimlich zu beklagen/
Die Seufftzer sind gemein bey dir und mir/ mein Kind:
Ich weiß/ daß meine nur auff dich gerichtet sind/
Von deinen weiß ich nichts zu sagen.
Ein Ander mag uns Neyd um unsre Seufftzer tragen:
Ich weiß/ daß meine nur auff dich gerichtet sind.
Wohin die deinen gehn/ mein allerliebstes Kind/
Da weiß ich nichts/ und will nichts sagen.


An ihre Augen.
Ich bin kein Adler nicht/ der deiner Sonnen Blincken/
Der deiner Wangen Glantz kan schauen unverwandt.
Wann deiner Augen Glutt in meinen widerstralt/
Und ihrer Flammen Schein auff meine Wangen mahlt/
So müssen sie beschämt zur Erde niedersincken;
Doch aber will ich nicht der scheuen Eule gleichen/
Die vor des Tages Zier erwehlt die braune Nacht;
Ich eile nach dem Feur/ das mich zu Asche macht
Verdirbt die Mücke gleich durch selbst-gesuchten Brand/
Der edle Phönix wird doch eben so zur Leichen.


Auff ihren Nahmens-Tag.
Auff Demant und Rubin/ auff Rosen und Narcissen/
Soll billig meine Hand ein Lied
Zu
ANEMONS und
Darein mich deine Zier und meine Liebe bracht/
Und du noch thraͤnen ſiehſt der Augen dunckle Kertzen/
So dencke/ daß noch mehr verborgen iſt im Hertzen.
Die Seufftzer haben dir alleine kund gethan/
Wie Lieb und Furcht mich plagen:
Wilt du nicht fuͤr bekandt diß Zeugnis nehmen an/
Die Thraͤnen werden dir in ihrer Sprache ſagen/
Daß deine Grauſamkeit mich wird zu Grabe tragen.


Sie ſeufftzen Beyde.
Du pflegeſt dich gantz laut/ ich heimlich zu beklagen/
Die Seufftzer ſind gemein bey dir und mir/ mein Kind:
Ich weiß/ daß meine nur auff dich gerichtet ſind/
Von deinen weiß ich nichts zu ſagen.
Ein Ander mag uns Neyd um unſre Seufftzer tragen:
Ich weiß/ daß meine nur auff dich gerichtet ſind.
Wohin die deinen gehn/ mein allerliebſtes Kind/
Da weiß ich nichts/ und will nichts ſagen.


An ihre Augen.
Ich bin kein Adler nicht/ der deiner Sonnen Blincken/
Der deiner Wangen Glantz kan ſchauen unverwandt.
Wann deiner Augen Glutt in meinen widerſtralt/
Und ihrer Flammen Schein auff meine Wangen mahlt/
So muͤſſen ſie beſchaͤmt zur Erde niederſincken;
Doch aber will ich nicht der ſcheuen Eule gleichen/
Die vor des Tages Zier erwehlt die braune Nacht;
Ich eile nach dem Feur/ das mich zu Aſche macht
Verdirbt die Muͤcke gleich durch ſelbſt-geſuchten Brand/
Der edle Phoͤnix wird doch eben ſo zur Leichen.


Auff ihren Nahmens-Tag.
Auff Demant und Rubin/ auff Roſen und Narciſſen/
Soll billig meine Hand ein Lied
Zu
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[264/0364] ANEMONS und Darein mich deine Zier und meine Liebe bracht/ Und du noch thraͤnen ſiehſt der Augen dunckle Kertzen/ So dencke/ daß noch mehr verborgen iſt im Hertzen. Die Seufftzer haben dir alleine kund gethan/ Wie Lieb und Furcht mich plagen: Wilt du nicht fuͤr bekandt diß Zeugnis nehmen an/ Die Thraͤnen werden dir in ihrer Sprache ſagen/ Daß deine Grauſamkeit mich wird zu Grabe tragen. Sie ſeufftzen Beyde. Du pflegeſt dich gantz laut/ ich heimlich zu beklagen/ Die Seufftzer ſind gemein bey dir und mir/ mein Kind: Ich weiß/ daß meine nur auff dich gerichtet ſind/ Von deinen weiß ich nichts zu ſagen. Ein Ander mag uns Neyd um unſre Seufftzer tragen: Ich weiß/ daß meine nur auff dich gerichtet ſind. Wohin die deinen gehn/ mein allerliebſtes Kind/ Da weiß ich nichts/ und will nichts ſagen. An ihre Augen. Ich bin kein Adler nicht/ der deiner Sonnen Blincken/ Der deiner Wangen Glantz kan ſchauen unverwandt. Wann deiner Augen Glutt in meinen widerſtralt/ Und ihrer Flammen Schein auff meine Wangen mahlt/ So muͤſſen ſie beſchaͤmt zur Erde niederſincken; Doch aber will ich nicht der ſcheuen Eule gleichen/ Die vor des Tages Zier erwehlt die braune Nacht; Ich eile nach dem Feur/ das mich zu Aſche macht Verdirbt die Muͤcke gleich durch ſelbſt-geſuchten Brand/ Der edle Phoͤnix wird doch eben ſo zur Leichen. Auff ihren Nahmens-Tag. Auff Demant und Rubin/ auff Roſen und Narciſſen/ Soll billig meine Hand ein Lied Zu

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/364>, abgerufen am 22.11.2024.