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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Schertz-Sonnette.
40. Die Schöne Pockengrübigte.

Sind Amors Auffenthalt zwey angenehme Grübgen/
Die in das schöne Wang' ein süsses Lächeln drückt/
So sag ich/ wenn man der bey dir so viel erblickt/
Dein Antlitz hegt und birgt wohl tausend Venus-Bübgen.
Du prangst/ o Himmels-Kind/ mit diesen Stich und Hibgen/
Als wie der Himmel mit viel Sternen ausgeschmückt/
Den Hertzen/ die dein Brand gepülvert und zerstückt
Durchbohrt Cupido hier ein Rosenblatt zum Siebgen.
Die Löcher gehn nicht durch/ ich trage keine Sorgen
Was unter dieser Schrifft der Wangen liegt verborgen.
Hält nur das Hertz den Stich/ wer fraget nach der Haut.
Durchfährt man nicht den Ros/ wenn man will Honig haben?
Jemehr das Erdreich wird bepflügt und umgegraben/
Jemehr man Edelstein' und schöne Früchte schaut.



Acquiescamus his quae jam hausimus, & vultus perforatus ap-
areat, dummodo non perforatus sit animus.

Fertilibus agris non est imperandum, cito enim exhauriet il-
s nunquam intermissa foecunditas.

Non vides quanta subtilitas sit apibus ad fingenda domi-
lia?

Potest ingenium fortissimum & beatissimum sub qualibet cute
tere.


41. Die
P 4
Schertz-Sonnette.
40. Die Schoͤne Pockengruͤbigte.

Sind Amors Auffenthalt zwey angenehme Gruͤbgen/
Die in das ſchoͤne Wang’ ein ſuͤſſes Laͤcheln druͤckt/
So ſag ich/ wenn man der bey dir ſo viel erblickt/
Dein Antlitz hegt und birgt wohl tauſend Venus-Buͤbgen.
Du prangſt/ o Himmels-Kind/ mit dieſen Stich und Hibgen/
Als wie der Himmel mit viel Sternen ausgeſchmuͤckt/
Den Hertzen/ die dein Brand gepuͤlvert und zerſtuͤckt
Durchbohrt Cupido hier ein Roſenblatt zum Siebgen.
Die Loͤcher gehn nicht durch/ ich trage keine Sorgen
Was unter dieſer Schrifft der Wangen liegt verborgen.
Haͤlt nur das Hertz den Stich/ wer fraget nach der Haut.
Durchfaͤhrt man nicht den Ros/ wenn man will Honig haben?
Jemehr das Erdreich wird bepfluͤgt und umgegraben/
Jemehr man Edelſtein’ und ſchoͤne Fruͤchte ſchaut.



Acquieſcamus his quæ jam hauſimus, & vultus perforatus ap-
areat, dummodo non perforatus ſit animus.

Fertilibus agris non eſt imperandum, cito enim exhauriet il-
s nunquam intermiſſa fœcunditas.

Non vides quanta ſubtilitas ſit apibus ad fingenda domi-
lia?

Poteſt ingenium fortiſſimum & beatiſſimum ſub qualibet cute
tere.


41. Die
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[231/0331] Schertz-Sonnette. 40. Die Schoͤne Pockengruͤbigte. Sind Amors Auffenthalt zwey angenehme Gruͤbgen/ Die in das ſchoͤne Wang’ ein ſuͤſſes Laͤcheln druͤckt/ So ſag ich/ wenn man der bey dir ſo viel erblickt/ Dein Antlitz hegt und birgt wohl tauſend Venus-Buͤbgen. Du prangſt/ o Himmels-Kind/ mit dieſen Stich und Hibgen/ Als wie der Himmel mit viel Sternen ausgeſchmuͤckt/ Den Hertzen/ die dein Brand gepuͤlvert und zerſtuͤckt Durchbohrt Cupido hier ein Roſenblatt zum Siebgen. Die Loͤcher gehn nicht durch/ ich trage keine Sorgen Was unter dieſer Schrifft der Wangen liegt verborgen. Haͤlt nur das Hertz den Stich/ wer fraget nach der Haut. Durchfaͤhrt man nicht den Ros/ wenn man will Honig haben? Jemehr das Erdreich wird bepfluͤgt und umgegraben/ Jemehr man Edelſtein’ und ſchoͤne Fruͤchte ſchaut. Acquieſcamus his quæ jam hauſimus, & vultus perforatus ap- areat, dummodo non perforatus ſit animus. Fertilibus agris non eſt imperandum, cito enim exhauriet il- s nunquam intermiſſa fœcunditas. Non vides quanta ſubtilitas ſit apibus ad fingenda domi- lia? Poteſt ingenium fortiſſimum & beatiſſimum ſub qualibet cute tere. 41. Die P 4

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/331>, abgerufen am 22.11.2024.