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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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treuer Schäffer.
Vor zwantzig Jahren/ hat kein Härlein nicht verwandelt/
Und ich bin aller weiß.
Da sieht man/ wie die Zeit mit uns so ungleich handelt!
M. Geht wieder hin/ ihr andern; Du/ bleib hier/
Damet/ und sage mir/
Kennstu wohl diesen Greiß?
D. Mich deucht wohl/ daß ich ihn vor diesem auch gesehn/
Weiß aber weder Zeit noch Stelle/ wo's geschehn.
C. Ich will ihn dessen bald erinnern.
M. Laß vor mich/
Mein Freund/ mit ihm was reden/ und entferne dich
Ein wenig.
C. Wie du schaffst.
M. Antworte mir
itzund
Dametas/ und verhalt mir nicht der Warheit rechten
Grund.
D. Was wird diß Neues seyn?
M. Als ich dich ausgeschickt dem Kinde nach zufragen/
Das mir die Flutt mit sammt der Wiege weg getragen/
Und du zurücke kamst/ hastu mich nicht bericht/
Du hättest ohne Frucht
Die gantze Gegend um den Fluß durchsucht?
D. Herr/ warum fragt ihr das?
M. Antworte. Sagst
du nicht/
Du hättest nichts gefunden?
D. Ja. Wie kommt
euch dieses ein?
M. Was wars denn vor ein Kind/
Das du in Elis dazumahl
Dem Manne/ der dich hier itzund erkennt/ geschencket?
D. Meynt ihr/ daß einen alten Mann ein Ding so lange
Zeit gedencket?
M. Er ist doch auch nicht jung: wie kommts daß er sich drauff
besinnt?
D. Ihm traumt.
M. Wir wollens sehn. Mein Fremd-
ling/ komm zu mir.
C. Hier bin ich.
D. O der Qual!
Ach wärestu/ so weit der Pfeffer wächst/ von hier!
M. Ist dieses nicht der Mann/ der dich beschenckt soll
haben?

C. Ja/
treuer Schaͤffer.
Vor zwantzig Jahren/ hat kein Haͤrlein nicht verwandelt/
Und ich bin aller weiß.
Da ſieht man/ wie die Zeit mit uns ſo ungleich handelt!
M. Geht wieder hin/ ihr andern; Du/ bleib hier/
Damet/ und ſage mir/
Kennſtu wohl dieſen Greiß?
D. Mich deucht wohl/ daß ich ihn vor dieſem auch geſehn/
Weiß aber weder Zeit noch Stelle/ wo’s geſchehn.
C. Ich will ihn deſſen bald erinnern.
M. Laß vor mich/
Mein Freund/ mit ihm was reden/ und entferne dich
Ein wenig.
C. Wie du ſchaffſt.
M. Antworte mir
itzund
Dametas/ und verhalt mir nicht der Warheit rechten
Grund.
D. Was wird diß Neues ſeyn?
M. Als ich dich ausgeſchickt dem Kinde nach zufragen/
Das mir die Flutt mit ſammt der Wiege weg getragen/
Und du zuruͤcke kamſt/ haſtu mich nicht bericht/
Du haͤtteſt ohne Frucht
Die gantze Gegend um den Fluß durchſucht?
D. Herr/ warum fragt ihr das?
M. Antworte. Sagſt
du nicht/
Du haͤtteſt nichts gefunden?
D. Ja. Wie kommt
euch dieſes ein?
M. Was wars denn vor ein Kind/
Das du in Elis dazumahl
Dem Manne/ der dich hier itzund erkennt/ geſchencket?
D. Meynt ihr/ daß einen alten Mann ein Ding ſo lange
Zeit gedencket?
M. Er iſt doch auch nicht jung: wie kom̃ts daß er ſich drauff
beſinnt?
D. Ihm traumt.
M. Wir wollens ſehn. Mein Fremd-
ling/ komm zu mir.
C. Hier bin ich.
D. O der Qual!
Ach waͤreſtu/ ſo weit der Pfeffer waͤchſt/ von hier!
M. Iſt dieſes nicht der Mann/ der dich beſchenckt ſoll
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[155/0255] treuer Schaͤffer. Vor zwantzig Jahren/ hat kein Haͤrlein nicht verwandelt/ Und ich bin aller weiß. Da ſieht man/ wie die Zeit mit uns ſo ungleich handelt! M. Geht wieder hin/ ihr andern; Du/ bleib hier/ Damet/ und ſage mir/ Kennſtu wohl dieſen Greiß? D. Mich deucht wohl/ daß ich ihn vor dieſem auch geſehn/ Weiß aber weder Zeit noch Stelle/ wo’s geſchehn. C. Ich will ihn deſſen bald erinnern. M. Laß vor mich/ Mein Freund/ mit ihm was reden/ und entferne dich Ein wenig. C. Wie du ſchaffſt. M. Antworte mir itzund Dametas/ und verhalt mir nicht der Warheit rechten Grund. D. Was wird diß Neues ſeyn? M. Als ich dich ausgeſchickt dem Kinde nach zufragen/ Das mir die Flutt mit ſammt der Wiege weg getragen/ Und du zuruͤcke kamſt/ haſtu mich nicht bericht/ Du haͤtteſt ohne Frucht Die gantze Gegend um den Fluß durchſucht? D. Herr/ warum fragt ihr das? M. Antworte. Sagſt du nicht/ Du haͤtteſt nichts gefunden? D. Ja. Wie kommt euch dieſes ein? M. Was wars denn vor ein Kind/ Das du in Elis dazumahl Dem Manne/ der dich hier itzund erkennt/ geſchencket? D. Meynt ihr/ daß einen alten Mann ein Ding ſo lange Zeit gedencket? M. Er iſt doch auch nicht jung: wie kom̃ts daß er ſich drauff beſinnt? D. Ihm traumt. M. Wir wollens ſehn. Mein Fremd- ling/ komm zu mir. C. Hier bin ich. D. O der Qual! Ach waͤreſtu/ ſo weit der Pfeffer waͤchſt/ von hier! M. Iſt dieſes nicht der Mann/ der dich beſchenckt ſoll haben? C. Ja/

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/255>, abgerufen am 24.11.2024.