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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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niemals ersehene Würmb gefunden worden / welche an jhrer Farb Gelbgrün vnd Goldfarb geleuchtet: haben keine Füß / sondern an statt deren Fähßlein gehabt / mit denen sie sich an die Bäum gehencket / sonsten aber nur mit dem vndernhalben Leib sich beweget / vnd einen Kind in Windeln eingewickelt gleich gesehen / inmassen zu beyden Seyten hier abgebildet.

Dergleichen vnd noch wol schröcklicher Vngewitter hat sich zu Straßburg in der Nacht vor S. Johannis Baptist. Tag erhaben / welches in einer viertheil Stund 14. Stralen oder Donnersteich Schröcklich Vngewitter zu Straßburg gethan / deren einer in Pulfferthurn geschlagen / darin ein mächtiger Vorraht an Pulffer gelegen / vnnd als dahero der Thurn albereit sehr vom Brand gerauchet / auch Jederman die anzündung des Pulfers beförchtet vnd deßwegen viel gewichen / ist endlich ein Mannhafte That eines Zimmermans. Zimmerman herbey gesprungen / die Fewrleitter hinauff gelauffen / vnd ein Laden entzwey gehawen. Da hat er befunden / daß der Brand schon nahe darbey gewesen / derhalben nasse Tücher auffs Pulffer geworffen / mit seiner manheit andere Leutherbey gelocket vnnd wunderlich gelöschet. An andern Orthen der Statt hates auch eingeschlagen / doch sind 12. Streich ohne Fewrbrunst abgangen. Hette das Pulfer Fewr gefangen / würde es mehr Pulffer Gewölb erreicht / vnnd besorglich neben einer grossen Anzahl Seelen / ein guten theil der Statt / gleichsamb in eim Augenblick ruinirt vnd zerscheitert haben. Es hat bey solchem schröcklichen Vngewitter männiglichen ein vnaussprechliche Forcht vnd Zagheit vmbgeben.

Wunder-Zeichen. Diesen Sommer vber haben in vndschiedlichen Landen vnd Orthen viel blutige Zeichen sich sehen lassen. In Böhmen hat sich in der Herrschafft Podibrat ein brun etlich tag in blut verwandelt. Zu Windisch Buchen im Ampt Bocksberg hat in einem Hauß der Offen / Wänd / Bänck vnd anders blut geschwitzet / daß es darinnen geflossen. Im Hessisch: Darmstätischen Gebiet haben an vnderschiedlichen Orten vnd Flecken an Häusern / Steinen / Zäunen etc. Blutzeichen sich erreget. Vmb Meyenfeld in Bündten / wie auch vmm Malantz sind den Mädern jre Sensen / Rechen vnd gefäß gantz roht / als wan sie in blut getuncket gewesen / auch einem Weib / als sie in einen Hewhauffen gegriffen / zu sehen / ob es recht gedörret / die hand gantz blutig worden. Im Würtenbergischen Land hat es den 16. Julij zu Herbrechtinge vnd Hermeringen / deßgleichen zu Giengen / Gündelfingen vnd selbiger Refier so viel Blut geregnet / daß es den Leuten in jhrem arbeiten auff die Händ vnd Kleider gefallen / auff den steinen vnd an den früchten gesehen worden. Selbiger zeit hat sich gleich fals der Haar See zu Andelfingen / denen von Zürich gehörig / Wundersel zamer Fisch in der Weichsel nahend Watschaw gegangen. roth gefärbt. Den 8. Sept. als auff den Tag Mariae Geburt / ist in dem Fluß Weichsel / nahe der Stat Warschw in Polen / ein wunder seltzamer Fisch gefangen worden. Seine länge ist gewesen 35. Shue / seine dicke oder dreite 4. Elen vnd I. viertel / seine höhe 10. Elen. I. viertel: sein Haupt gleich eines Menschen Haupt / ein blutiges Creutz im Mund / die Cron auff dem Haupte wie Fleisch / mit Creutzen / vmb den Hals vnd Schwantz harte Schuppen / wie Horn / in der mitte sein Fleisch glat / wie Menschen Fleisch / auff dem Rücken ein Geschütz / an den Floßfedern vnden vnnd oben runde Kugeln / wie Patronen / an den Seiten vnden in die länge / wie lange Spieß oder Piquen / in die höhe ein Helleparden / vnd Fähnlein creutzweiß mit Buchstaben / ein Schwerd vnnd Pistolen / ein Todtenkopff vnd daherumb Schwären vnnd Beulen / der Schwantz gleich einem Fisch vnd gar roth / wie kleine zertheylte fewrige Pfeil / zween Füß / einer in gestalt eines Adlers / der ander wie eines Löwens / inmasso solches alles in beygefügtem Abriß zu sehen.

Weil biß hero durch das Kriegswesen / durchzüg / brennen / rauben vnnd Einlägerungen fast gantz Teutschland (sonderlich der ober Rheinstrohm / Böhmen / Mähren / Oesterreich) mit einer schröcklichen Thewrung geplaget worden / also daß viel Menschen / jung vnd alt verlamet vnd hungers gestorben / hat Gott der Allmächtige vmb Herbstzeit einsonderlich Wunderwerck / daß nemlich seine Hand nit verkürtzt / sondern er vns wol vnsere Auffenthaltung schaffen könte / wann er nur ernstlich darumb angeruffenwürde / sehen lassen / in dem man bey dem Stättlein Mehl thut sich auß der Erden herführ. Oberburck Bernheim im freyen Feld ein grosse menge Meel / welches sich auß der Erden herfür gethan / gefunden. Die armen Leut haben solches auffgefasset vnd gebacken / hat ein lieblich wolgeschmacktes Brod geben / ist auch den Kindern Brey davon gekocht worden.

Vnder andern Wundern ist auch dieses zu mercken / daß den 7. Novembris deß Abends / als die Sonne vndergangen / in aller Höhe ein Fewrige Seltzam Meteoyon läst sich bey klaren Himmel sehen. Kugel / viel grösser als jemaln ein Stern erscheinet / vnnd fast dem vollen Mond gleich sich erzeiget / vnd ein hellen Schein vmb sich gegeben / also daß dardurch viel Leuth / sonderlich die auff den Strassen noch gewandelt / jhr Gesicht vber sich gehaben vnnd nach dem Liecht geschawet. Diese Kugel nun hat sich schnurstracks zur Erden allgemach / daß man es wol mercken können / wie etwan ein dürres Blat von einem hohen Eichbaum zu fallen pflegt / herab gelassen / vnnd zum fünfften mal im fallen jhre Farb / vnnd wie es M. Wilhelm Schickhart Professor zu Tübingen observirt, I. hell-Weiß: 2. Gelb: 3. Grün: 4. dunckel Blaw / vnd entlich als sienahe bey der Erden vnnd fast verleschen wollen / gantz Blutrohtsich verändert. Ist sonderlich zu Straßburg / Thübingen / Mummelen / Vttweiler / Illkirch / Almersweiler / Möringen / Vlm / Speyer / vnd / wie vor gewiß berichtet worden / auch in Beyern gesehen worden. Zwey Tractätlein / eins von Isaac Habrechten Med. Doct. zu Straßburg / vnd das ander von gedachtem M. VVilhelmo Schickharten Professor zu Tübingen / sind darvon im Truck außgangen.

Vnlang hernach / als den 29. Novemb. hat

niemals ersehene Würmb gefunden worden / welche an jhrer Farb Gelbgrün vnd Goldfarb geleuchtet: haben keine Füß / sondern an statt deren Fähßlein gehabt / mit denen sie sich an die Bäum gehencket / sonsten aber nur mit dem vndernhalben Leib sich beweget / vnd einen Kind in Windeln eingewickelt gleich gesehen / inmassen zu beyden Seyten hier abgebildet.

Dergleichen vnd noch wol schröcklicher Vngewitter hat sich zu Straßburg in der Nacht vor S. Johannis Baptist. Tag erhaben / welches in einer viertheil Stund 14. Stralen oder Donnersteich Schröcklich Vngewitter zu Straßburg gethan / deren einer in Pulfferthurn geschlagen / darin ein mächtiger Vorraht an Pulffer gelegen / vnnd als dahero der Thurn albereit sehr vom Brand gerauchet / auch Jederman die anzündung des Pulfers beförchtet vnd deßwegen viel gewichen / ist endlich ein Mannhafte That eines Zimmermans. Zimmerman herbey gesprungen / die Fewrleitter hinauff gelauffen / vnd ein Laden entzwey gehawen. Da hat er befunden / daß der Brand schon nahe darbey gewesen / derhalben nasse Tücher auffs Pulffer geworffen / mit seiner manheit andere Leutherbey gelocket vnnd wunderlich gelöschet. An andern Orthen der Statt hates auch eingeschlagen / doch sind 12. Streich ohne Fewrbrunst abgangen. Hette das Pulfer Fewr gefangen / würde es mehr Pulffer Gewölb erreicht / vnnd besorglich neben einer grossen Anzahl Seelen / ein guten theil der Statt / gleichsamb in eim Augenblick ruinirt vnd zerscheitert haben. Es hat bey solchem schröcklichen Vngewitter männiglichen ein vnaussprechliche Forcht vnd Zagheit vmbgeben.

Wunder-Zeichen. Diesen Som̃er vber habẽ in vndschiedlichen Landen vnd Orthen viel blutige Zeichen sich sehen lassen. In Böhmen hat sich in der Herrschafft Podibrat ein brun etlich tag in blut verwandelt. Zu Windisch Buchen im Ampt Bocksberg hat in einem Hauß der Offen / Wänd / Bänck vnd anders blut geschwitzet / daß es darinnen geflossen. Im Hessisch: Darmstätischen Gebiet haben an vnderschiedlichen Orten vnd Flecken an Häusern / Steinen / Zäunen etc. Blutzeichen sich erreget. Vmb Meyenfeld in Bündten / wie auch vm̃ Malantz sind den Mädern jre Sensen / Rechen vñ gefäß gantz roht / als wan sie in blut getuncket gewesen / auch einem Weib / als sie in einen Hewhauffen gegriffen / zu sehen / ob es recht gedörret / die hand gantz blutig wordẽ. Im Würtenbergischen Land hat es den 16. Julij zu Herbrechtinge vñ Hermeringẽ / deßgleichen zu Giengen / Gündelfingen vnd selbiger Refier so viel Blut geregnet / daß es den Leuten in jhrem arbeiten auff die Händ vnd Kleider gefallẽ / auff den steinen vnd an den früchten gesehẽ wordẽ. Selbiger zeit hat sich gleich fals der Haar See zu Andelfingen / denen von Zürich gehörig / Wundersel zamer Fisch in der Weichsel nahend Watschaw gegangen. roth gefärbt. Den 8. Sept. als auff dẽ Tag Mariae Geburt / ist in dem Fluß Weichsel / nahe der Stat Warschw in Polen / ein wunder seltzamer Fisch gefangen worden. Seine länge ist gewesen 35. Shue / seine dicke oder dreite 4. Elen vnd I. viertel / seine höhe 10. Elen. I. viertel: sein Haupt gleich eines Menschen Haupt / ein blutiges Creutz im Mund / die Cron auff dem Haupte wie Fleisch / mit Creutzen / vmb den Hals vnd Schwantz harte Schuppen / wie Horn / in der mitte sein Fleisch glat / wie Menschen Fleisch / auff dem Rücken ein Geschütz / an den Floßfedern vnden vnnd oben runde Kugeln / wie Patronen / an den Seiten vnden in die länge / wie lange Spieß oder Piquen / in die höhe ein Helleparden / vnd Fähnlein creutzweiß mit Buchstaben / ein Schwerd vnnd Pistolen / ein Todtenkopff vñ daherumb Schwären vnnd Beulen / der Schwantz gleich einem Fisch vnd gar roth / wie kleine zertheylte fewrige Pfeil / zween Füß / einer in gestalt eines Adlers / der ander wie eines Löwens / inmasso solches alles in beygefügtem Abriß zu sehen.

Weil biß hero durch das Kriegswesen / durchzüg / brennen / rauben vnnd Einlägerungen fast gantz Teutschland (sonderlich der ober Rheinstrohm / Böhmen / Mähren / Oesterreich) mit einer schröcklichen Thewrung geplaget worden / also daß viel Menschen / jung vnd alt verlamet vnd hungers gestorben / hat Gott der Allmächtige vmb Herbstzeit einsonderlich Wunderwerck / daß nemlich seine Hand nit verkürtzt / sondern er vns wol vnsere Auffenthaltung schaffen könte / wann er nur ernstlich darumb angeruffenwürde / sehen lassen / in dem man bey dem Stättlein Mehl thut sich auß der Erden herführ. Oberburck Bernheim im freyen Feld ein grosse menge Meel / welches sich auß der Erden herfür gethan / gefunden. Die armen Leut haben solches auffgefasset vnd gebacken / hat ein lieblich wolgeschmacktes Brod geben / ist auch den Kindern Brey davon gekocht worden.

Vnder andern Wundern ist auch dieses zu mercken / daß den 7. Novembris deß Abends / als die Sonne vndergangen / in aller Höhe ein Fewrige Seltzam Meteoyon läst sich bey klarẽ Himmel sehen. Kugel / viel grösser als jemaln ein Stern erscheinet / vnnd fast dem vollen Mond gleich sich erzeiget / vnd ein hellen Schein vmb sich gegeben / also daß dardurch viel Leuth / sonderlich die auff den Strassen noch gewandelt / jhr Gesicht vber sich gehaben vnnd nach dem Liecht geschawet. Diese Kugel nun hat sich schnurstracks zur Erden allgemach / daß man es wol mercken können / wie etwan ein dürres Blat von einem hohen Eichbaum zu fallen pflegt / herab gelassen / vnnd zum fünfften mal im fallen jhre Farb / vnnd wie es M. Wilhelm Schickhart Professor zu Tübingen observirt, I. hell-Weiß: 2. Gelb: 3. Grün: 4. dunckel Blaw / vnd entlich als sienahe bey der Erden vnnd fast verleschen wollen / gantz Blutrohtsich verändert. Ist sonderlich zu Straßburg / Thübingen / Mummelen / Vttweiler / Illkirch / Almersweiler / Möringen / Vlm / Speyer / vnd / wie vor gewiß berichtet worden / auch in Beyern gesehen worden. Zwey Tractätlein / eins von Isaac Habrechten Med. Doct. zu Straßburg / vñ das ander von gedachtem M. VVilhelmo Schickharten Professor zu Tübingen / sind darvon im Truck außgangen.

Vnlang hernach / als den 29. Novemb. hat

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          <p>Dergleichen vnd noch wol schröcklicher Vngewitter hat sich zu Straßburg in der                      Nacht vor S. Johannis Baptist. Tag erhaben / welches in einer viertheil Stund                      14. Stralen oder Donnersteich <note place="left">Schröcklich Vngewitter                          zu Straßburg</note> gethan / deren einer in Pulfferthurn geschlagen / darin                      ein mächtiger Vorraht an Pulffer gelegen / vnnd als dahero der Thurn albereit                      sehr vom Brand gerauchet / auch Jederman die anzündung des Pulfers beförchtet                      vnd deßwegen viel gewichen / ist endlich ein <note place="left">Mannhafte                          That eines Zimmermans.</note> Zimmerman herbey gesprungen / die Fewrleitter                      hinauff gelauffen / vnd ein Laden entzwey gehawen. Da hat er befunden / daß der                      Brand schon nahe darbey gewesen / derhalben nasse Tücher auffs Pulffer geworffen                      / mit seiner manheit andere Leutherbey gelocket vnnd wunderlich gelöschet. An                      andern Orthen der Statt hates auch eingeschlagen / doch sind 12. Streich ohne                      Fewrbrunst abgangen. Hette das Pulfer Fewr gefangen / würde es mehr Pulffer                      Gewölb erreicht / vnnd besorglich neben einer grossen Anzahl Seelen / ein guten                      theil der Statt / gleichsamb in eim Augenblick ruinirt vnd zerscheitert haben.                      Es hat bey solchem schröcklichen Vngewitter männiglichen ein vnaussprechliche                      Forcht vnd Zagheit vmbgeben.</p>
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[889/0998] niemals ersehene Würmb gefunden worden / welche an jhrer Farb Gelbgrün vnd Goldfarb geleuchtet: haben keine Füß / sondern an statt deren Fähßlein gehabt / mit denen sie sich an die Bäum gehencket / sonsten aber nur mit dem vndernhalben Leib sich beweget / vnd einen Kind in Windeln eingewickelt gleich gesehen / inmassen zu beyden Seyten hier abgebildet. Dergleichen vnd noch wol schröcklicher Vngewitter hat sich zu Straßburg in der Nacht vor S. Johannis Baptist. Tag erhaben / welches in einer viertheil Stund 14. Stralen oder Donnersteich gethan / deren einer in Pulfferthurn geschlagen / darin ein mächtiger Vorraht an Pulffer gelegen / vnnd als dahero der Thurn albereit sehr vom Brand gerauchet / auch Jederman die anzündung des Pulfers beförchtet vnd deßwegen viel gewichen / ist endlich ein Zimmerman herbey gesprungen / die Fewrleitter hinauff gelauffen / vnd ein Laden entzwey gehawen. Da hat er befunden / daß der Brand schon nahe darbey gewesen / derhalben nasse Tücher auffs Pulffer geworffen / mit seiner manheit andere Leutherbey gelocket vnnd wunderlich gelöschet. An andern Orthen der Statt hates auch eingeschlagen / doch sind 12. Streich ohne Fewrbrunst abgangen. Hette das Pulfer Fewr gefangen / würde es mehr Pulffer Gewölb erreicht / vnnd besorglich neben einer grossen Anzahl Seelen / ein guten theil der Statt / gleichsamb in eim Augenblick ruinirt vnd zerscheitert haben. Es hat bey solchem schröcklichen Vngewitter männiglichen ein vnaussprechliche Forcht vnd Zagheit vmbgeben. Schröcklich Vngewitter zu Straßburg Mannhafte That eines Zimmermans. Diesen Som̃er vber habẽ in vndschiedlichen Landen vnd Orthen viel blutige Zeichen sich sehen lassen. In Böhmen hat sich in der Herrschafft Podibrat ein brun etlich tag in blut verwandelt. Zu Windisch Buchen im Ampt Bocksberg hat in einem Hauß der Offen / Wänd / Bänck vnd anders blut geschwitzet / daß es darinnen geflossen. Im Hessisch: Darmstätischen Gebiet haben an vnderschiedlichen Orten vnd Flecken an Häusern / Steinen / Zäunen etc. Blutzeichen sich erreget. Vmb Meyenfeld in Bündten / wie auch vm̃ Malantz sind den Mädern jre Sensen / Rechen vñ gefäß gantz roht / als wan sie in blut getuncket gewesen / auch einem Weib / als sie in einen Hewhauffen gegriffen / zu sehen / ob es recht gedörret / die hand gantz blutig wordẽ. Im Würtenbergischen Land hat es den 16. Julij zu Herbrechtinge vñ Hermeringẽ / deßgleichen zu Giengen / Gündelfingen vnd selbiger Refier so viel Blut geregnet / daß es den Leuten in jhrem arbeiten auff die Händ vnd Kleider gefallẽ / auff den steinen vnd an den früchten gesehẽ wordẽ. Selbiger zeit hat sich gleich fals der Haar See zu Andelfingen / denen von Zürich gehörig / roth gefärbt. Den 8. Sept. als auff dẽ Tag Mariae Geburt / ist in dem Fluß Weichsel / nahe der Stat Warschw in Polen / ein wunder seltzamer Fisch gefangen worden. Seine länge ist gewesen 35. Shue / seine dicke oder dreite 4. Elen vnd I. viertel / seine höhe 10. Elen. I. viertel: sein Haupt gleich eines Menschen Haupt / ein blutiges Creutz im Mund / die Cron auff dem Haupte wie Fleisch / mit Creutzen / vmb den Hals vnd Schwantz harte Schuppen / wie Horn / in der mitte sein Fleisch glat / wie Menschen Fleisch / auff dem Rücken ein Geschütz / an den Floßfedern vnden vnnd oben runde Kugeln / wie Patronen / an den Seiten vnden in die länge / wie lange Spieß oder Piquen / in die höhe ein Helleparden / vnd Fähnlein creutzweiß mit Buchstaben / ein Schwerd vnnd Pistolen / ein Todtenkopff vñ daherumb Schwären vnnd Beulen / der Schwantz gleich einem Fisch vnd gar roth / wie kleine zertheylte fewrige Pfeil / zween Füß / einer in gestalt eines Adlers / der ander wie eines Löwens / inmasso solches alles in beygefügtem Abriß zu sehen. Wunder-Zeichen. Wundersel zamer Fisch in der Weichsel nahend Watschaw gegangen. Weil biß hero durch das Kriegswesen / durchzüg / brennen / rauben vnnd Einlägerungen fast gantz Teutschland (sonderlich der ober Rheinstrohm / Böhmen / Mähren / Oesterreich) mit einer schröcklichen Thewrung geplaget worden / also daß viel Menschen / jung vnd alt verlamet vnd hungers gestorben / hat Gott der Allmächtige vmb Herbstzeit einsonderlich Wunderwerck / daß nemlich seine Hand nit verkürtzt / sondern er vns wol vnsere Auffenthaltung schaffen könte / wann er nur ernstlich darumb angeruffenwürde / sehen lassen / in dem man bey dem Stättlein Oberburck Bernheim im freyen Feld ein grosse menge Meel / welches sich auß der Erden herfür gethan / gefunden. Die armen Leut haben solches auffgefasset vnd gebacken / hat ein lieblich wolgeschmacktes Brod geben / ist auch den Kindern Brey davon gekocht worden. Mehl thut sich auß der Erden herführ. Vnder andern Wundern ist auch dieses zu mercken / daß den 7. Novembris deß Abends / als die Sonne vndergangen / in aller Höhe ein Fewrige Kugel / viel grösser als jemaln ein Stern erscheinet / vnnd fast dem vollen Mond gleich sich erzeiget / vnd ein hellen Schein vmb sich gegeben / also daß dardurch viel Leuth / sonderlich die auff den Strassen noch gewandelt / jhr Gesicht vber sich gehaben vnnd nach dem Liecht geschawet. Diese Kugel nun hat sich schnurstracks zur Erden allgemach / daß man es wol mercken können / wie etwan ein dürres Blat von einem hohen Eichbaum zu fallen pflegt / herab gelassen / vnnd zum fünfften mal im fallen jhre Farb / vnnd wie es M. Wilhelm Schickhart Professor zu Tübingen observirt, I. hell-Weiß: 2. Gelb: 3. Grün: 4. dunckel Blaw / vnd entlich als sienahe bey der Erden vnnd fast verleschen wollen / gantz Blutrohtsich verändert. Ist sonderlich zu Straßburg / Thübingen / Mummelen / Vttweiler / Illkirch / Almersweiler / Möringen / Vlm / Speyer / vnd / wie vor gewiß berichtet worden / auch in Beyern gesehen worden. Zwey Tractätlein / eins von Isaac Habrechten Med. Doct. zu Straßburg / vñ das ander von gedachtem M. VVilhelmo Schickharten Professor zu Tübingen / sind darvon im Truck außgangen. Seltzam Meteoyon läst sich bey klarẽ Himmel sehen. Vnlang hernach / als den 29. Novemb. hat

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 889. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/998>, abgerufen am 23.11.2024.