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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Nach dem er nun etliche tag mit allerley kurtzweil Tartarn halten in Polen mit Raub vnd Brand vbel hauß. vud fröligkeit zu gebracht / ist er den 18. Julij wieder von dannen abgeschieden / weil ein Post vber die ander kommen / mit zeitung daß die Tartarn ins Königreich Polen eingefallen / bey Jaroffslaff viel Menschen vnd Vieh weggeführet / auch Radimin / Svinica / Lovoo vnd alle Stätlein vnd Dörffer vmb Premißlaff biß gen Lümburg auß gebrandt; weren jrer auff 40000. gewesen / hetten bey 15000. Menschen vnd ein grosse Anzahl Vieh vnd Roß auß dem Land geführet. Deß newen Chambs Bruder were der Heerführer gewesen / den Schaden zu rechen / welchen die Cossaggen in Türckey vud auff dem schwartzen Meer gethan / vnnd solches auff Befehl deß Türckischen Keysers. Weren ferner willens mit zween Hauffen Polen zu verderben / der eine solte in Volhiniam / der ander in Reussen einfallen: Die Tartarn hetten die gefangene Leut jhrem newen Cham zur Glückwünschung eines guten Anfangs im Regiment vnd an statt eines Geschencks praesentiret.

König Sigißmund in Polen reiset wider von Dantzig ab. Zum Abzug haben die Dantziger König Sigismunden 4. schöne vergüldete Becher verehrt / so sehr köstlich gemacht / vnd darin bey 9000. Dantziger newgemüntzter Ducaten eingelegt waren.

Vnder der Zeit als der König in Dantzig gewesen / ist der König in Schweden wie zuvor angereget / mit 35. gewaltigen Schiffen in der See gegen vber der Weyrelminde auff Ancker gelegen / dem der Raht Profiant hinauß geschickt / darauff selbiger dem Secretario / so solchen geliefert / ein güldene Ketten / vnd dem Volck / so solchen auß vnd eingetragen / 100. Schwedische Thaler verehrt. Beyde Könige hetten gern miteinander Sprach gehalten / so aber doch einer vnd anderer Vrsachen halben verblieben / haben aber Brieff miteinander gewechselt / vnd ob man wol verhofft es solte ein Vergleich zwischen jhnen getroffen werden / ist doch wegen deß geschwinden Abreisens deß Königs in Polen nichts ferners gehandelt worden. Nach deß Königs in Schweden absegeln Deß Königs in Schweden Vertrag an die Statt Dantzig. ist mit einem Kriegsschiff ein Schwedischer Ritter vnd Königlicher Raht zu Dantzig ankommen / der hat vom Raht daselbst außtrücklich Resolution haben wollen / ob die Statt Feind oder Freund / oder Neutral seyn wolte. Auff den Fall sie dem König in Polen auß selbigem Hafen wider Schweden keine Zurüstung gestatten würde / solte Jhr die vorige Freyhett der Commercien nit allein bleiben / sondern noch mehr amplirt werden; Im widrigen würde das gegenspiel erfolgen. Die Statt aber hat sich mit den Pflichten die sie dem König in Polen zu leisten schuldig / entschüldiget.

Fürst Johan Casimir verheuratet sich mit einen Hessischen Fräwlein. Den 23. Februarij hat Fürst Johan Casimir von Anhalt / mit Fräwlein Agnes / Landgraff Moritzen zu Hessen eltesten Tochter sich verheurahter vnd zu Cassel das Beylager gehalten.

Königin in Böhmen kömpt mit einem jungen Herrn im Graffen Haag nider. Den 31. Aug. ist König Friderichs in Böhmen Gemahl wider eines jungen Herrn genesen. Solchen auß der H. Tauff zu heben / sind darzu die Könige / Engelland / Franckreich vnd Schweden erbetten / vnd nachmals den 13. Decemb. mit gewöhnlichen Ceremonien in beysein der Erbetenen Abgesandten die Tauff verrichtet / vnd jhme der Nahme Ludwig gegeben worden.

Königin in Spanien kömpt mit einer Tochter nieder: Die gehet aber kurtz hernach wider mit todt ab. Den 25. Nov. ist die Königen in Hispanien mit einer Tochter niderkommen / darauff der König alsobald mit den anwesenden Herrn vnnd Bottschafften in die Hoff Capellen gangen vnd das Te Deum laudamus singen lassen / vnd die Glückwünschung empfangen. Gegen Abend ist er auffs aller stattlichste mit seinem Bruder Carl nach vnser lieben Frawen / zur Dancksagung der glücklichen Niderkunfft geritten / vnd den Abend darauff Frewden Fewer vnd andere Kurtzweil gehalten worden.

Hierauff hat der König seinen Bruder den Infant Carl vnd dann en Keyserlichen Abgesandten Frantz Christoff Kevenhüller Graffen zu Franckenburg / in den Orden deß Gülden Fliß mit gebreuchlichen Ceremonien aufgenommen.

Den 9. Decemb. ist die newgeborne Infantin mit grossem Pracht vnd vberauß herrlichen Ceremonien zur H. Tauff gebracht worden; Die Gevattern sind gewesen deß Königs Bruder vnd Schwester / der Infant Carolus vnd die Infantin Maria. Sie ward genant Margantha Maria Cathalina; Margantha / nach jhrer Anfrawen / Maria / wegen der Königin Devotion / vnd Cathalina / daß sie an diesem Tag gebohren worden. Bald darauff ist alle vor gangene Frewd wider in Leid verkehret worden / in dem die newgeborne Infantin Todts verblichen. Die Königin hat sich selbiger Zeit an einem Fieber vbel auff befunden / ist jhr aber durch Aderlassen wider geholffen worden.

Bapst Gregorius XV. stirbt. Den 8. Julij ist der Pabst Gregorius XV. nach dem eretliche Tag an einem hitzigen Fieber vnd Podagra kranck gelegen / im 70. Jahr seines Alters zu Rom Todts verblichen. Der Cörper ist in einem bleyernen Sarck zu S. Peter getragen / vnd 3. Tag lang zu besichtigen jederman zugelassen worden.

Vmb dieselbe Zeit ist die Heydelbergische Liberey zu Rom ankommen / vnnd alsbald zu der Liberey in Vaticano gethan.

Den 19. diß ist dem verstorbenen Bapst ein Besengnuß gehalten worden / darauff 55. Cardinälins Conclave gangen / vnd vmb ein andern Vrbanus VIII. zum Kömischen Pabst erwöhlet. Pabst zu erwehlen zu votirenangefangen. Hierauff den 7. Aug. der Cardinal Barbarinus ein Florentiner im 54. Jar seines Alters zum Pabst erwöhlet vnd Vrbanus VIII. genennet worden.

Gr. Georg zu Nassaw stirbt. Den 9. Aug. ist Gr. Georg zu Nassaw Catzen-Elnbogen auff dem Schloß Dillenburg gestorben

Lotharius Bischoff zu Trier stirbt. Bischoff zu Speyer zun Churfürsten zu Trier / vnd Frantz Con tarenus zun Hertzogen zu Venedig erwöhlt. Den 7. Septemb. ist Lotharius Ertz Bischoff vnd Churfürst zu Trier / nach dem er 24. Jahr vnd 3. Monat löblich vnd friebliebend regieret / in einem hohen Alter Todts verfahren.

An seine Statt ward zum Churfürsten vnd Ertz Bischoff von Trier erwehlet / Philips Christoph Bischoff zu Speyer. An deß Hertzogen zu Venedig Stell aber / so den 12. Augusti durch deß Priuli Todt ledig worden / ward durch ge-

Nach dem er nun etliche tag mit allerley kurtzweil Tartarn halten in Polen mit Raub vnd Brand vbel hauß. vud fröligkeit zu gebracht / ist er den 18. Julij wieder von dannen abgeschieden / weil ein Post vber die ander kommen / mit zeitung daß die Tartarn ins Königreich Polen eingefallen / bey Jaroffslaff viel Menschen vnd Vieh weggeführet / auch Radimin / Svinica / Lovoo vnd alle Stätlein vnd Dörffer vmb Premißlaff biß gen Lümburg auß gebrandt; weren jrer auff 40000. gewesen / hetten bey 15000. Menschen vnd ein grosse Anzahl Vieh vnd Roß auß dem Land geführet. Deß newen Chambs Bruder were der Heerführer gewesen / den Schaden zu rechen / welchen die Cossaggen in Türckey vud auff dem schwartzen Meer gethan / vnnd solches auff Befehl deß Türckischen Keysers. Weren ferner willens mit zween Hauffen Polen zu verderben / der eine solte in Volhiniam / der ander in Reussen einfallen: Die Tartarn hetten die gefangene Leut jhrem newen Cham zur Glückwünschung eines guten Anfangs im Regiment vnd an statt eines Geschencks praesentiret.

König Sigißmund in Polen reiset wider von Dantzig ab. Zum Abzug haben die Dantziger König Sigismundẽ 4. schöne vergüldete Becher verehrt / so sehr köstlich gemacht / vñ darin bey 9000. Dantziger newgemüntzter Ducaten eingelegt waren.

Vnder der Zeit als der König in Dantzig gewesen / ist der König in Schweden wie zuvor angereget / mit 35. gewaltigen Schiffen in der See gegen vber der Weyrelminde auff Ancker gelegẽ / dem der Raht Profiant hinauß geschickt / darauff selbiger dem Secretario / so solchen geliefert / ein güldene Ketten / vnd dem Volck / so solchen auß vnd eingetragen / 100. Schwedische Thaler verehrt. Beyde Könige hetten gern miteinander Sprach gehalten / so aber doch einer vnd anderer Vrsachen halben verblieben / haben aber Brieff miteinander gewechselt / vñ ob man wol verhofft es solte ein Vergleich zwischen jhnen getroffen werden / ist doch wegen deß geschwinden Abreisens deß Königs in Polen nichts ferners gehandelt worden. Nach deß Königs in Schweden absegeln Deß Königs in Schweden Vertrag an die Statt Dantzig. ist mit einem Kriegsschiff ein Schwedischer Ritter vnd Königlicher Raht zu Dantzig ankom̃en / der hat vom Raht daselbst außtrücklich Resolution haben wollen / ob die Statt Feind oder Freund / oder Neutral seyn wolte. Auff den Fall sie dem König in Polen auß selbigem Hafen wider Schweden keine Zurüstung gestattẽ würde / solte Jhr die vorige Freyhett der Commercien nit allein bleiben / sondern noch mehr amplirt werden; Im widrigen würde das gegenspiel erfolgen. Die Statt aber hat sich mit den Pflichten die sie dem König in Polen zu leisten schuldig / entschüldiget.

Fürst Johã Casimir verheuratet sich mit einẽ Hessischen Fräwlein. Den 23. Februarij hat Fürst Johan Casimir von Anhalt / mit Fräwlein Agnes / Landgraff Moritzen zu Hessen eltesten Tochter sich verheurahter vnd zu Cassel das Beylager gehalten.

Königin in Böhmen kömpt mit einem jungen Herrn im Graffen Haag nider. Den 31. Aug. ist König Friderichs in Böhmen Gemahl wider eines jungen Herrn genesen. Solchen auß der H. Tauff zu heben / sind darzu die Könige / Engelland / Franckreich vñ Schweden erbetten / vnd nachmals den 13. Decemb. mit gewöhnlichen Ceremonien in beysein der Erbetenen Abgesandten die Tauff verrichtet / vnd jhme der Nahme Ludwig gegeben worden.

Königin in Spanien kömpt mit einer Tochter nieder: Die gehet aber kurtz hernach wider mit todt ab. Den 25. Nov. ist die Königen in Hispanien mit einer Tochter niderkommen / darauff der König alsobald mit den anwesenden Herrn vnnd Bottschafften in die Hoff Capellen gangen vnd das Te Deum laudamus singen lassen / vnd die Glückwünschung empfangen. Gegen Abend ist er auffs aller stattlichste mit seinem Bruder Carl nach vnser lieben Frawen / zur Dancksagung der glücklichen Niderkunfft geritten / vnd den Abend darauff Frewden Fewer vnd andere Kurtzweil gehalten worden.

Hierauff hat der König seinen Bruder den Infant Carl vnd dann en Keyserlichen Abgesandten Frantz Christoff Kevenhüller Graffen zu Franckenburg / in den Orden deß Gülden Fliß mit gebreuchlichẽ Ceremoniẽ aufgenom̃en.

Den 9. Decemb. ist die newgeborne Infantin mit grossem Pracht vnd vberauß herrlichen Ceremonien zur H. Tauff gebracht worden; Die Gevattern sind gewesen deß Königs Bruder vñ Schwester / der Infant Carolus vnd die Infantin Maria. Sie ward genant Margantha Maria Cathalina; Margantha / nach jhrer Anfrawen / Maria / wegen der Königin Devotion / vnd Cathalina / daß sie an diesem Tag gebohren worden. Bald darauff ist alle vor gangene Frewd wider in Leid verkehret worden / in dem die newgeborne Infantin Todts verblichen. Die Königin hat sich selbiger Zeit an einem Fieber vbel auff befunden / ist jhr aber durch Aderlassen wider geholffen worden.

Bapst Gregorius XV. stirbt. Den 8. Julij ist der Pabst Gregorius XV. nach dem eretliche Tag an einem hitzigen Fieber vnd Podagra kranck gelegen / im 70. Jahr seines Alters zu Rom Todts verblichen. Der Cörper ist in einem bleyernen Sarck zu S. Peter getragen / vnd 3. Tag lang zu besichtigen jederman zugelassen worden.

Vmb dieselbe Zeit ist die Heydelbergische Liberey zu Rom ankommen / vnnd alsbald zu der Liberey in Vaticano gethan.

Den 19. diß ist dem verstorbenen Bapst ein Besengnuß gehalten worden / darauff 55. Cardinälins Conclave gangen / vnd vmb ein andern Vrbanus VIII. zum Kömischen Pabst erwöhlet. Pabst zu erwehlen zu votirenangefangen. Hierauff den 7. Aug. der Cardinal Barbarinus ein Florentiner im 54. Jar seines Alters zum Pabst erwöhlet vnd Vrbanus VIII. genennet worden.

Gr. Georg zu Nassaw stirbt. Den 9. Aug. ist Gr. Georg zu Nassaw Catzen-Elnbogẽ auff dem Schloß Dillenburg gestorbẽ

Lotharius Bischoff zu Trier stirbt. Bischoff zu Speyer zũ Churfürstẽ zu Trier / vñ Frantz Con tarenus zũ Hertzogen zu Venedig erwöhlt. Den 7. Septemb. ist Lotharius Ertz Bischoff vnd Churfürst zu Trier / nach dem er 24. Jahr vnd 3. Monat löblich vnd friebliebend regieret / in einem hohen Alter Todts verfahren.

An seine Statt ward zum Churfürsten vnd Ertz Bischoff von Trier erwehlet / Philips Christoph Bischoff zu Speyer. An deß Hertzogen zu Venedig Stell aber / so den 12. Augusti durch deß Priuli Todt ledig worden / ward durch ge-

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          <p>Nach dem er nun etliche tag mit allerley kurtzweil <note place="left">Tartarn halten in Polen mit Raub vnd Brand vbel hauß.</note> vud fröligkeit                      zu gebracht / ist er den 18. Julij wieder von dannen abgeschieden / weil ein                      Post vber die ander kommen / mit zeitung daß die Tartarn ins Königreich Polen                      eingefallen / bey Jaroffslaff viel Menschen vnd Vieh weggeführet / auch Radimin                      / Svinica / Lovoo vnd alle Stätlein vnd Dörffer vmb Premißlaff biß gen Lümburg                      auß gebrandt; weren jrer auff 40000. gewesen / hetten bey 15000. Menschen vnd                      ein grosse Anzahl Vieh vnd Roß auß dem Land geführet. Deß newen Chambs Bruder                      were der Heerführer gewesen / den Schaden zu rechen / welchen die Cossaggen in                      Türckey vud auff dem schwartzen Meer gethan / vnnd solches auff Befehl deß                      Türckischen Keysers. Weren ferner willens mit zween Hauffen Polen zu verderben /                      der eine solte in Volhiniam / der ander in Reussen einfallen: Die Tartarn hetten                      die gefangene Leut jhrem newen Cham zur Glückwünschung eines guten Anfangs im                      Regiment vnd an statt eines Geschencks praesentiret.</p>
          <p><note place="left">König Sigißmund in Polen reiset wider von Dantzig                      ab.</note> Zum Abzug haben die Dantziger König Sigismunde&#x0303; 4.                      schöne vergüldete Becher verehrt / so sehr köstlich gemacht / vn&#x0303;                      darin bey 9000. Dantziger newgemüntzter Ducaten eingelegt waren.</p>
          <p>Vnder der Zeit als der König in Dantzig gewesen / ist der König in Schweden wie                      zuvor angereget / mit 35. gewaltigen Schiffen in der See gegen vber der                      Weyrelminde auff Ancker gelege&#x0303; / dem der Raht Profiant hinauß                      geschickt / darauff selbiger dem Secretario / so solchen geliefert / ein güldene                      Ketten / vnd dem Volck / so solchen auß vnd eingetragen / 100. Schwedische                      Thaler verehrt. Beyde Könige hetten gern miteinander Sprach gehalten / so aber                      doch einer vnd anderer Vrsachen halben verblieben / haben aber Brieff                      miteinander gewechselt / vn&#x0303; ob man wol verhofft es solte ein                      Vergleich zwischen jhnen getroffen werden / ist doch wegen deß geschwinden                      Abreisens deß Königs in Polen nichts ferners gehandelt worden. Nach deß Königs                      in Schweden absegeln <note place="left">Deß Königs in Schweden Vertrag an                          die Statt Dantzig.</note> ist mit einem Kriegsschiff ein Schwedischer Ritter                      vnd Königlicher Raht zu Dantzig ankom&#x0303;en / der hat vom Raht                      daselbst außtrücklich Resolution haben wollen / ob die Statt Feind oder Freund /                      oder Neutral seyn wolte. Auff den Fall sie dem König in Polen auß selbigem Hafen                      wider Schweden keine Zurüstung gestatte&#x0303; würde / solte Jhr die                      vorige Freyhett der Commercien nit allein bleiben / sondern noch mehr amplirt                      werden; Im widrigen würde das gegenspiel erfolgen. Die Statt aber hat sich mit                      den Pflichten die sie dem König in Polen zu leisten schuldig / entschüldiget.</p>
          <p><note place="left">Fürst Joha&#x0303; Casimir verheuratet sich mit                              eine&#x0303; Hessischen Fräwlein.</note> Den 23. Februarij hat                      Fürst Johan Casimir von Anhalt / mit Fräwlein Agnes / Landgraff Moritzen zu                      Hessen eltesten Tochter sich verheurahter vnd zu Cassel das Beylager gehalten.</p>
          <p><note place="left">Königin in Böhmen kömpt mit einem jungen Herrn im                          Graffen Haag nider.</note> Den 31. Aug. ist König Friderichs in Böhmen                      Gemahl wider eines jungen Herrn genesen. Solchen auß der H. Tauff zu heben /                      sind darzu die Könige / Engelland / Franckreich vn&#x0303; Schweden                      erbetten / vnd nachmals den 13. Decemb. mit gewöhnlichen Ceremonien in beysein                      der Erbetenen Abgesandten die Tauff verrichtet / vnd jhme der Nahme Ludwig                      gegeben worden.</p>
          <p><note place="right">Königin in Spanien kömpt mit einer Tochter nieder: Die                          gehet aber kurtz hernach wider mit todt ab.</note> Den 25. Nov. ist die                      Königen in Hispanien mit einer Tochter niderkommen / darauff der König alsobald                      mit den anwesenden Herrn vnnd Bottschafften in die Hoff Capellen gangen vnd das                      Te Deum laudamus singen lassen / vnd die Glückwünschung empfangen. Gegen Abend                      ist er auffs aller stattlichste mit seinem Bruder Carl nach vnser lieben Frawen                      / zur Dancksagung der glücklichen Niderkunfft geritten / vnd den Abend darauff                      Frewden Fewer vnd andere Kurtzweil gehalten worden.</p>
          <p>Hierauff hat der König seinen Bruder den Infant Carl vnd dann en Keyserlichen                      Abgesandten Frantz Christoff Kevenhüller Graffen zu Franckenburg / in den Orden                      deß Gülden Fliß mit gebreuchliche&#x0303; Ceremonie&#x0303;                          aufgenom&#x0303;en.</p>
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          <p><note place="right">Bapst Gregorius XV. stirbt.</note> Den 8. Julij ist                      der Pabst Gregorius XV. nach dem eretliche Tag an einem hitzigen Fieber vnd                      Podagra kranck gelegen / im 70. Jahr seines Alters zu Rom Todts verblichen. Der                      Cörper ist in einem bleyernen Sarck zu S. Peter getragen / vnd 3. Tag lang zu                      besichtigen jederman zugelassen worden.</p>
          <p>Vmb dieselbe Zeit ist die Heydelbergische Liberey zu Rom ankommen / vnnd alsbald                      zu der Liberey in Vaticano gethan.</p>
          <p>Den 19. diß ist dem verstorbenen Bapst ein Besengnuß gehalten worden / darauff                      55. Cardinälins Conclave gangen / vnd vmb ein andern <note place="right">Vrbanus VIII. zum Kömischen Pabst erwöhlet.</note> Pabst zu erwehlen zu                      votirenangefangen. Hierauff den 7. Aug. der Cardinal Barbarinus ein Florentiner                      im 54. Jar seines Alters zum Pabst erwöhlet vnd Vrbanus VIII. genennet worden.</p>
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          <p>An seine Statt ward zum Churfürsten vnd Ertz Bischoff von Trier erwehlet /                      Philips Christoph Bischoff zu Speyer. An deß Hertzogen zu Venedig Stell aber /                      so den 12. Augusti durch deß Priuli Todt ledig worden / ward durch ge-
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[887/0996] Nach dem er nun etliche tag mit allerley kurtzweil vud fröligkeit zu gebracht / ist er den 18. Julij wieder von dannen abgeschieden / weil ein Post vber die ander kommen / mit zeitung daß die Tartarn ins Königreich Polen eingefallen / bey Jaroffslaff viel Menschen vnd Vieh weggeführet / auch Radimin / Svinica / Lovoo vnd alle Stätlein vnd Dörffer vmb Premißlaff biß gen Lümburg auß gebrandt; weren jrer auff 40000. gewesen / hetten bey 15000. Menschen vnd ein grosse Anzahl Vieh vnd Roß auß dem Land geführet. Deß newen Chambs Bruder were der Heerführer gewesen / den Schaden zu rechen / welchen die Cossaggen in Türckey vud auff dem schwartzen Meer gethan / vnnd solches auff Befehl deß Türckischen Keysers. Weren ferner willens mit zween Hauffen Polen zu verderben / der eine solte in Volhiniam / der ander in Reussen einfallen: Die Tartarn hetten die gefangene Leut jhrem newen Cham zur Glückwünschung eines guten Anfangs im Regiment vnd an statt eines Geschencks praesentiret. Tartarn halten in Polen mit Raub vnd Brand vbel hauß. Zum Abzug haben die Dantziger König Sigismundẽ 4. schöne vergüldete Becher verehrt / so sehr köstlich gemacht / vñ darin bey 9000. Dantziger newgemüntzter Ducaten eingelegt waren. König Sigißmund in Polen reiset wider von Dantzig ab. Vnder der Zeit als der König in Dantzig gewesen / ist der König in Schweden wie zuvor angereget / mit 35. gewaltigen Schiffen in der See gegen vber der Weyrelminde auff Ancker gelegẽ / dem der Raht Profiant hinauß geschickt / darauff selbiger dem Secretario / so solchen geliefert / ein güldene Ketten / vnd dem Volck / so solchen auß vnd eingetragen / 100. Schwedische Thaler verehrt. Beyde Könige hetten gern miteinander Sprach gehalten / so aber doch einer vnd anderer Vrsachen halben verblieben / haben aber Brieff miteinander gewechselt / vñ ob man wol verhofft es solte ein Vergleich zwischen jhnen getroffen werden / ist doch wegen deß geschwinden Abreisens deß Königs in Polen nichts ferners gehandelt worden. Nach deß Königs in Schweden absegeln ist mit einem Kriegsschiff ein Schwedischer Ritter vnd Königlicher Raht zu Dantzig ankom̃en / der hat vom Raht daselbst außtrücklich Resolution haben wollen / ob die Statt Feind oder Freund / oder Neutral seyn wolte. Auff den Fall sie dem König in Polen auß selbigem Hafen wider Schweden keine Zurüstung gestattẽ würde / solte Jhr die vorige Freyhett der Commercien nit allein bleiben / sondern noch mehr amplirt werden; Im widrigen würde das gegenspiel erfolgen. Die Statt aber hat sich mit den Pflichten die sie dem König in Polen zu leisten schuldig / entschüldiget. Deß Königs in Schweden Vertrag an die Statt Dantzig. Den 23. Februarij hat Fürst Johan Casimir von Anhalt / mit Fräwlein Agnes / Landgraff Moritzen zu Hessen eltesten Tochter sich verheurahter vnd zu Cassel das Beylager gehalten. Fürst Johã Casimir verheuratet sich mit einẽ Hessischen Fräwlein. Den 31. Aug. ist König Friderichs in Böhmen Gemahl wider eines jungen Herrn genesen. Solchen auß der H. Tauff zu heben / sind darzu die Könige / Engelland / Franckreich vñ Schweden erbetten / vnd nachmals den 13. Decemb. mit gewöhnlichen Ceremonien in beysein der Erbetenen Abgesandten die Tauff verrichtet / vnd jhme der Nahme Ludwig gegeben worden. Königin in Böhmen kömpt mit einem jungen Herrn im Graffen Haag nider. Den 25. Nov. ist die Königen in Hispanien mit einer Tochter niderkommen / darauff der König alsobald mit den anwesenden Herrn vnnd Bottschafften in die Hoff Capellen gangen vnd das Te Deum laudamus singen lassen / vnd die Glückwünschung empfangen. Gegen Abend ist er auffs aller stattlichste mit seinem Bruder Carl nach vnser lieben Frawen / zur Dancksagung der glücklichen Niderkunfft geritten / vnd den Abend darauff Frewden Fewer vnd andere Kurtzweil gehalten worden. Königin in Spanien kömpt mit einer Tochter nieder: Die gehet aber kurtz hernach wider mit todt ab. Hierauff hat der König seinen Bruder den Infant Carl vnd dann en Keyserlichen Abgesandten Frantz Christoff Kevenhüller Graffen zu Franckenburg / in den Orden deß Gülden Fliß mit gebreuchlichẽ Ceremoniẽ aufgenom̃en. Den 9. Decemb. ist die newgeborne Infantin mit grossem Pracht vnd vberauß herrlichen Ceremonien zur H. Tauff gebracht worden; Die Gevattern sind gewesen deß Königs Bruder vñ Schwester / der Infant Carolus vnd die Infantin Maria. Sie ward genant Margantha Maria Cathalina; Margantha / nach jhrer Anfrawen / Maria / wegen der Königin Devotion / vnd Cathalina / daß sie an diesem Tag gebohren worden. Bald darauff ist alle vor gangene Frewd wider in Leid verkehret worden / in dem die newgeborne Infantin Todts verblichen. Die Königin hat sich selbiger Zeit an einem Fieber vbel auff befunden / ist jhr aber durch Aderlassen wider geholffen worden. Den 8. Julij ist der Pabst Gregorius XV. nach dem eretliche Tag an einem hitzigen Fieber vnd Podagra kranck gelegen / im 70. Jahr seines Alters zu Rom Todts verblichen. Der Cörper ist in einem bleyernen Sarck zu S. Peter getragen / vnd 3. Tag lang zu besichtigen jederman zugelassen worden. Bapst Gregorius XV. stirbt. Vmb dieselbe Zeit ist die Heydelbergische Liberey zu Rom ankommen / vnnd alsbald zu der Liberey in Vaticano gethan. Den 19. diß ist dem verstorbenen Bapst ein Besengnuß gehalten worden / darauff 55. Cardinälins Conclave gangen / vnd vmb ein andern Pabst zu erwehlen zu votirenangefangen. Hierauff den 7. Aug. der Cardinal Barbarinus ein Florentiner im 54. Jar seines Alters zum Pabst erwöhlet vnd Vrbanus VIII. genennet worden. Vrbanus VIII. zum Kömischen Pabst erwöhlet. Den 9. Aug. ist Gr. Georg zu Nassaw Catzen-Elnbogẽ auff dem Schloß Dillenburg gestorbẽ Gr. Georg zu Nassaw stirbt. Den 7. Septemb. ist Lotharius Ertz Bischoff vnd Churfürst zu Trier / nach dem er 24. Jahr vnd 3. Monat löblich vnd friebliebend regieret / in einem hohen Alter Todts verfahren. Lotharius Bischoff zu Trier stirbt. Bischoff zu Speyer zũ Churfürstẽ zu Trier / vñ Frantz Con tarenus zũ Hertzogen zu Venedig erwöhlt. An seine Statt ward zum Churfürsten vnd Ertz Bischoff von Trier erwehlet / Philips Christoph Bischoff zu Speyer. An deß Hertzogen zu Venedig Stell aber / so den 12. Augusti durch deß Priuli Todt ledig worden / ward durch ge-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 887. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/996>, abgerufen am 23.11.2024.