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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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gemacht / hat er bald darauff seinen Sohn den Printz Carl von Wallis ziehet in Hispanien. Printzen von Wallis eine Reyß in Hispanien / den Heurath zu vollziehen thun lassen: Darzu er den Marggraffen von Bucquingam / Franciscum Cotthington / deß Printzen Secretarium / Kingt Baronett vnd Idimiron Portet verordnete vnnd befohlen / daß sie zu gewisser Stundt vnd Orth zusammen kommen / alles in grosser Geheimb halten / auch von jhren Weibern nicht vrlaub nehmen solten. Diese sind darauff mit dem Printzen in vnbekandter Kleydung von Londen fortgereyset / vnd zu Doveren ankommen; allda der Marggraff von Bucquingam den Gubernatorn deß Orths zu sich beruffen / sich vnd die bey sich habende zuerkennen / vnd jhm zuverstehen gegeben / er solte jhnen in grosser Eyl ein Schiff verschaffen / damit sie nach Calais vberfahren köndten / auch auß Befehl deß Königs vnnd deß Printzen bey Leibs vnd Lebens verlierung / dieses in Geheimb halten / vnd kein einige reysige Person / so lang biß er von Jhrer May. dessen schrifftlichen Befehl bekomme / passiren lassen / auch ebener massen solches andern Porten zuwissen machen. Worauff dann die Englische Meerporten drey Tag lang verschlossen geblieben.

Der Printz ist vnder dessen mit seinem Comitat glücklich zu Calais ankommen / von dannen auff der Post nach Paris geritten / daselbs den König vnd Königin zusehen ein Tag vnd ein halben sich auffgehalten / von dannen ist er also vnbekandter Weiß fortgereyset / den armen Leuten / so jhn vnder Wegens vmb Allmosen angeruffen Duplonen außgetheilt / auch in den Wirthshäusern an statt der Realen mit Duplonen bezahlt / also daß männiglich sie für grosse Herrn gehalten. Man sagt er seyn zwischen Paris vnd Orleans mit seinem Pferd gefallen / daß er an einem Fuß etwas verletzet worden. Als er in Spanien ankommen / ist er mit dem Marggraffen von Bucquingam allezeit eine Tagreyß voran gereyset / vnd endlich den 17. Martij zwischen 10. vnd 11. Vhren in der Nacht vor seines Herrn Vatters deß Königs in Engellandt Extraordinari Bottschaffters deß Grafen von Bristol Behausung ankommen / der jhn also bald erkandt / vnd mit gebührender Reverentz empfahend in sein Losament auffgenommen.

Ob nun wol der Printz vermeynt / etlich Tag sich in Geheimb zuhalten / ist doch solches bald durch gantz Madrit lautbahr worden. Derowegen andern Tags der Marggraff von Bucquingam sampt dem Graffen von Bristol vnd Graffen von Gondomar wegen deß Printzen Ankunfft / dem König in Spanien Relation zuthun / nach Hof gefahren. Darauff gegen Abend der Graff von Olivares in deß Printzen Behausung / jhn im Namen deß Königs zuempfangen kommen. Selbigen Abendt hat man in dem geheimen Rath / dem Printzen alle Ehr / so viel jmmer müglich / anzuthun beschlossen / der König hat auch in alle Clöster an die Priorn geschickt / vnd denselben ansagen lassen / daß sie wegen eines glückseligen Außgangs eins Geschäffts / an dem Jhrer May. vnd der Catholischen Religion viel gelegen / Gott anruffen vnd bitte solten.

Was nun dem Printzen nachmalen für grosse Ehr erzeigt vnnd wie herrlich er tractirt worden / würde allhie zuerzehlen viel zu lang werben.

Tractation vnd Vorschlag wegen deß Spanischen Heuraths. Nachdem etliche Tag also zugebracht worden / hat der König in Spanien etlichen Herrn an seinem Hoff Befehl gegeben / von dem Heurath zutractiren / vnd zwar selbiges auff die Weiß / welche am wenigsten Difficulteten hette / zurichten. Die größte Difficultet bestunde darinn / weil Pabst Gregorius der XV. dem König aufferleget / daß er den Heurath nicht ehe solte beschliessen lassen / es hette dann zuvor der König in Engelland in seinem gantzen Königreich das Exercitium Catholischer Religion frey vnd sicher zugelassen. Hierzu brauchte er der Theologen Rath / welcher gestalter hierinn sein Gewissen befreyen / vnnd vnverletzt behalten möchte. Darauff die Theologen gerathen / der Printz von Wallis solte mit einem Eydtschwur versprechen / daß er vnd sein Herr Vatter die vorbesagte Condition halten vnnd erfüllen wolte. Darnach solte zwar die Verlöbnuß zwischen dem Printzen vnd der Infantin geschehen / aber die Vollziehung deß Heuraths biß auff den Majum deß 1614. auffgeschoben / auch die Braut nicht eher zu dem Bräutigam in Engelland geführt werden: damit man vnder deß erkennen möchte / ob so wol dem König als dem Printzen angelegen seyn würde / das jenige / so der Pabst verordnet hette / zu vollziehen.

Von diesen Conditionen ist die letzte dem Printzen von Wallis am beschwerlichsten vorkommen / aber der König hat jhm versprochen / er wolte verschaffen / daß der Termin zu vollziehung deß Heuraths auff ein kürtzere Zeit solte gesetzet werden.

Belangend die erste Condition / hat der Printz dieselbe nicht allein angenommen / sondern auch mit einem Revers bekräfftiget / vnd versprochen / daß er darwider nichts handlen / oder handlen lassen / auch nicht zugeben wolte / daß jemand die Infantin von der Catholischen Religion abwendig zumachen / oder solche Religion bey Jhro zuverhönen sich vnderstehen solte.

Als die Formula deß Juraments / so der König in Engelland leysten solte / von jhme vnd den Spanischen Abgesändten / dem Marggraffen von Inojosa vnnd Carl von Columna verfasset worden / erreugete sich ein newe Difficultet / weil der König in Engellandt in derselben Formula dem Pabst den Titul eines Allerheyligsten nicht geben wolte / mit vermeldten / es were seiner Religion gantz zuwider / köndte auch von jhm ohne grosse Schmach vnnd Praejuditz nicht geschehen. Als aber die Gesandten weiters nichts / der König hette dann hierein bewilliget / handlen wolten / hat er es jhme endlich belieben lassen.

Darauff ist alsbald ein anderer Scrupel vorgefallen / in deme die Spanische Gesandten dem Gebett vnd Ceremonien / so bey den Protestiren-

gemacht / hat er bald darauff seinen Sohn den Printz Carl von Wallis ziehet in Hispanien. Printzen von Wallis eine Reyß in Hispanien / den Heurath zu vollziehen thun lassen: Darzu er den Marggraffen von Bucquingam / Franciscum Cotthington / deß Printzen Secretarium / Kingt Baronett vnd Idimiron Portet verordnete vnnd befohlen / daß sie zu gewisser Stundt vnd Orth zusammen kommen / alles in grosser Geheimb halten / auch von jhren Weibern nicht vrlaub nehmen solten. Diese sind darauff mit dem Printzen in vnbekandter Kleydung von Londen fortgereyset / vnd zu Doveren ankommen; allda der Marggraff von Bucquingam den Gubernatorn deß Orths zu sich beruffen / sich vnd die bey sich habende zuerkennen / vnd jhm zuverstehen gegeben / er solte jhnen in grosser Eyl ein Schiff verschaffen / damit sie nach Calais vberfahren köndten / auch auß Befehl deß Königs vnnd deß Printzen bey Leibs vnd Lebens verlierung / dieses in Geheimb halten / vnd kein einige reysige Person / so lang biß er von Jhrer May. dessen schrifftlichen Befehl bekomme / passiren lassen / auch ebener massen solches andern Porten zuwissen machen. Worauff dann die Englische Meerporten drey Tag lang verschlossen geblieben.

Der Printz ist vnder dessen mit seinem Comitat glücklich zu Calais ankommen / von dannen auff der Post nach Paris geritten / daselbs den König vnd Königin zusehen ein Tag vnd ein halben sich auffgehalten / von dannen ist er also vnbekandter Weiß fortgereyset / den armen Leuten / so jhn vnder Wegens vmb Allmosen angeruffen Duplonen außgetheilt / auch in den Wirthshäusern an statt der Realen mit Duplonen bezahlt / also daß männiglich sie für grosse Herrn gehalten. Man sagt er seyn zwischen Paris vnd Orleans mit seinem Pferd gefallen / daß er an einem Fuß etwas verletzet worden. Als er in Spanien ankommen / ist er mit dem Marggraffen von Bucquingam allezeit eine Tagreyß voran gereyset / vnd endlich den 17. Martij zwischen 10. vnd 11. Vhren in der Nacht vor seines Herrn Vatters deß Königs in Engellandt Extraordinari Bottschaffters deß Grafen von Bristol Behausung ankommen / der jhn also bald erkandt / vnd mit gebührender Reverentz empfahend in sein Losament auffgenommen.

Ob nun wol der Printz vermeynt / etlich Tag sich in Geheimb zuhalten / ist doch solches bald durch gantz Madrit lautbahr worden. Derowegen andern Tags der Marggraff von Bucquingam sampt dem Graffen von Bristol vnd Graffen von Gondomar wegen deß Printzen Ankunfft / dem König in Spanien Relation zuthun / nach Hof gefahren. Darauff gegen Abend der Graff von Olivares in deß Printzen Behausung / jhn im Namen deß Königs zuempfangen kommen. Selbigen Abendt hat man in dem geheimen Rath / dem Printzen alle Ehr / so viel jmmer müglich / anzuthun beschlossen / der König hat auch in alle Clöster an die Priorn geschickt / vnd denselben ansagen lassen / daß sie wegen eines glückseligen Außgangs eins Geschäffts / an dem Jhrer May. vnd der Catholischen Religion viel gelegen / Gott anruffen vnd bitte solten.

Was nun dem Printzen nachmalen für grosse Ehr erzeigt vnnd wie herrlich er tractirt worden / würde allhie zuerzehlen viel zu lang werben.

Tractation vnd Vorschlag wegen deß Spanischen Heuraths. Nachdem etliche Tag also zugebracht worden / hat der König in Spanien etlichen Herrn an seinem Hoff Befehl gegeben / von dem Heurath zutractiren / vnd zwar selbiges auff die Weiß / welche am wenigsten Difficulteten hette / zurichten. Die größte Difficultet bestunde darinn / weil Pabst Gregorius der XV. dem König aufferleget / daß er den Heurath nicht ehe solte beschliessen lassen / es hette dann zuvor der König in Engelland in seinem gantzen Königreich das Exercitium Catholischer Religion frey vnd sicher zugelassen. Hierzu brauchte er der Theologen Rath / welcher gestalter hierinn sein Gewissen befreyen / vnnd vnverletzt behalten möchte. Darauff die Theologen gerathen / der Printz von Wallis solte mit einem Eydtschwur versprechen / daß er vnd sein Herr Vatter die vorbesagte Condition halten vnnd erfüllen wolte. Darnach solte zwar die Verlöbnuß zwischen dem Printzen vnd der Infantin geschehen / aber die Vollziehung deß Heuraths biß auff den Majum deß 1614. auffgeschoben / auch die Braut nicht eher zu dem Bräutigam in Engelland geführt werden: damit man vnder deß erkennen möchte / ob so wol dem König als dem Printzen angelegen seyn würde / das jenige / so der Pabst verordnet hette / zu vollziehen.

Von diesen Conditionen ist die letzte dem Printzen von Wallis am beschwerlichsten vorkommen / aber der König hat jhm versprochen / er wolte verschaffen / daß der Termin zu vollziehung deß Heuraths auff ein kürtzere Zeit solte gesetzet werden.

Belangend die erste Condition / hat der Printz dieselbe nicht allein angenommen / sondern auch mit einem Revers bekräfftiget / vnd versprochen / daß er darwider nichts handlen / oder handlen lassen / auch nicht zugeben wolte / daß jemand die Infantin von der Catholischen Religion abwendig zumachen / oder solche Religion bey Jhro zuverhönen sich vnderstehen solte.

Als die Formula deß Juraments / so der König in Engelland leysten solte / von jhme vnd den Spanischen Abgesändten / dem Marggraffen von Inojosa vnnd Carl von Columna verfasset worden / erreugete sich ein newe Difficultet / weil der König in Engellandt in derselben Formula dem Pabst den Titul eines Allerheyligsten nicht geben wolte / mit vermeldten / es were seiner Religion gantz zuwider / köndte auch von jhm ohne grosse Schmach vnnd Praejuditz nicht geschehen. Als aber die Gesandten weiters nichts / der König hette dann hierein bewilliget / handlen wolten / hat er es jhme endlich belieben lassen.

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          <p>Der Printz ist vnder dessen mit seinem Comitat glücklich zu Calais ankommen / von                      dannen auff der Post nach Paris geritten / daselbs den König vnd Königin zusehen                      ein Tag vnd ein halben sich auffgehalten / von dannen ist er also vnbekandter                      Weiß fortgereyset / den armen Leuten / so jhn vnder Wegens vmb Allmosen                      angeruffen Duplonen außgetheilt / auch in den Wirthshäusern an statt der Realen                      mit Duplonen bezahlt / also daß männiglich sie für grosse Herrn gehalten. Man                      sagt er seyn zwischen Paris vnd Orleans mit seinem Pferd gefallen / daß er an                      einem Fuß etwas verletzet worden. Als er in Spanien ankommen / ist er mit dem                      Marggraffen von Bucquingam allezeit eine Tagreyß voran gereyset / vnd endlich                      den 17. Martij zwischen 10. vnd 11. Vhren in der Nacht vor seines Herrn Vatters                      deß Königs in Engellandt Extraordinari Bottschaffters deß Grafen von Bristol                      Behausung ankommen / der jhn also bald erkandt / vnd mit gebührender Reverentz                      empfahend in sein Losament auffgenommen.</p>
          <p>Ob nun wol der Printz vermeynt / etlich Tag sich in Geheimb zuhalten / ist doch                      solches bald durch gantz Madrit lautbahr worden. Derowegen andern Tags der                      Marggraff von Bucquingam sampt dem Graffen von Bristol vnd Graffen von Gondomar                      wegen deß Printzen Ankunfft / dem König in Spanien Relation zuthun / nach Hof                      gefahren. Darauff gegen Abend der Graff von Olivares in deß Printzen Behausung /                      jhn im Namen deß Königs zuempfangen kommen. Selbigen Abendt hat man in dem                      geheimen Rath / dem Printzen alle Ehr / so viel jmmer müglich / anzuthun                      beschlossen / der König hat auch in alle Clöster an die Priorn geschickt / vnd                      denselben ansagen lassen / daß sie wegen eines glückseligen Außgangs eins                      Geschäffts / an dem Jhrer May. vnd der Catholischen Religion viel gelegen / Gott                      anruffen vnd bitte solten.</p>
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[871/0986] gemacht / hat er bald darauff seinen Sohn den Printzen von Wallis eine Reyß in Hispanien / den Heurath zu vollziehen thun lassen: Darzu er den Marggraffen von Bucquingam / Franciscum Cotthington / deß Printzen Secretarium / Kingt Baronett vnd Idimiron Portet verordnete vnnd befohlen / daß sie zu gewisser Stundt vnd Orth zusammen kommen / alles in grosser Geheimb halten / auch von jhren Weibern nicht vrlaub nehmen solten. 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Der Printz ist vnder dessen mit seinem Comitat glücklich zu Calais ankommen / von dannen auff der Post nach Paris geritten / daselbs den König vnd Königin zusehen ein Tag vnd ein halben sich auffgehalten / von dannen ist er also vnbekandter Weiß fortgereyset / den armen Leuten / so jhn vnder Wegens vmb Allmosen angeruffen Duplonen außgetheilt / auch in den Wirthshäusern an statt der Realen mit Duplonen bezahlt / also daß männiglich sie für grosse Herrn gehalten. Man sagt er seyn zwischen Paris vnd Orleans mit seinem Pferd gefallen / daß er an einem Fuß etwas verletzet worden. Als er in Spanien ankommen / ist er mit dem Marggraffen von Bucquingam allezeit eine Tagreyß voran gereyset / vnd endlich den 17. Martij zwischen 10. vnd 11. Vhren in der Nacht vor seines Herrn Vatters deß Königs in Engellandt Extraordinari Bottschaffters deß Grafen von Bristol Behausung ankommen / der jhn also bald erkandt / vnd mit gebührender Reverentz empfahend in sein Losament auffgenommen. Ob nun wol der Printz vermeynt / etlich Tag sich in Geheimb zuhalten / ist doch solches bald durch gantz Madrit lautbahr worden. Derowegen andern Tags der Marggraff von Bucquingam sampt dem Graffen von Bristol vnd Graffen von Gondomar wegen deß Printzen Ankunfft / dem König in Spanien Relation zuthun / nach Hof gefahren. Darauff gegen Abend der Graff von Olivares in deß Printzen Behausung / jhn im Namen deß Königs zuempfangen kommen. Selbigen Abendt hat man in dem geheimen Rath / dem Printzen alle Ehr / so viel jmmer müglich / anzuthun beschlossen / der König hat auch in alle Clöster an die Priorn geschickt / vnd denselben ansagen lassen / daß sie wegen eines glückseligen Außgangs eins Geschäffts / an dem Jhrer May. vnd der Catholischen Religion viel gelegen / Gott anruffen vnd bitte solten. Was nun dem Printzen nachmalen für grosse Ehr erzeigt vnnd wie herrlich er tractirt worden / würde allhie zuerzehlen viel zu lang werben. Nachdem etliche Tag also zugebracht worden / hat der König in Spanien etlichen Herrn an seinem Hoff Befehl gegeben / von dem Heurath zutractiren / vnd zwar selbiges auff die Weiß / welche am wenigsten Difficulteten hette / zurichten. Die größte Difficultet bestunde darinn / weil Pabst Gregorius der XV. dem König aufferleget / daß er den Heurath nicht ehe solte beschliessen lassen / es hette dann zuvor der König in Engelland in seinem gantzen Königreich das Exercitium Catholischer Religion frey vnd sicher zugelassen. Hierzu brauchte er der Theologen Rath / welcher gestalter hierinn sein Gewissen befreyen / vnnd vnverletzt behalten möchte. Darauff die Theologen gerathen / der Printz von Wallis solte mit einem Eydtschwur versprechen / daß er vnd sein Herr Vatter die vorbesagte Condition halten vnnd erfüllen wolte. Darnach solte zwar die Verlöbnuß zwischen dem Printzen vnd der Infantin geschehen / aber die Vollziehung deß Heuraths biß auff den Majum deß 1614. auffgeschoben / auch die Braut nicht eher zu dem Bräutigam in Engelland geführt werden: damit man vnder deß erkennen möchte / ob so wol dem König als dem Printzen angelegen seyn würde / das jenige / so der Pabst verordnet hette / zu vollziehen. Tractation vnd Vorschlag wegen deß Spanischen Heuraths. Von diesen Conditionen ist die letzte dem Printzen von Wallis am beschwerlichsten vorkommen / aber der König hat jhm versprochen / er wolte verschaffen / daß der Termin zu vollziehung deß Heuraths auff ein kürtzere Zeit solte gesetzet werden. Belangend die erste Condition / hat der Printz dieselbe nicht allein angenommen / sondern auch mit einem Revers bekräfftiget / vnd versprochen / daß er darwider nichts handlen / oder handlen lassen / auch nicht zugeben wolte / daß jemand die Infantin von der Catholischen Religion abwendig zumachen / oder solche Religion bey Jhro zuverhönen sich vnderstehen solte. Als die Formula deß Juraments / so der König in Engelland leysten solte / von jhme vnd den Spanischen Abgesändten / dem Marggraffen von Inojosa vnnd Carl von Columna verfasset worden / erreugete sich ein newe Difficultet / weil der König in Engellandt in derselben Formula dem Pabst den Titul eines Allerheyligsten nicht geben wolte / mit vermeldten / es were seiner Religion gantz zuwider / köndte auch von jhm ohne grosse Schmach vnnd Praejuditz nicht geschehen. Als aber die Gesandten weiters nichts / der König hette dann hierein bewilliget / handlen wolten / hat er es jhme endlich belieben lassen. Darauff ist alsbald ein anderer Scrupel vorgefallen / in deme die Spanische Gesandten dem Gebett vnd Ceremonien / so bey den Protestiren-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 871. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/986>, abgerufen am 23.11.2024.