Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.alle gemangelt: sondern in einem demütigen / doch dapffern vnnd vnerschrockenen Hertzen / in der Billichkeit vnnd Gerechtigkeit der Hauptsachen / zuvorderst aber in Gottes gnädigen Beystand / der die seinen nimmermehr Hülffloß lasse / vnd so er sie einmahl in die Gruben führt / gewaltig wider herauß ziehe / wie er dann seiner gnädigen Praesentz vnd vätterlichen Beystands / gnugsame Merckzeichen vorgewiesen vnd erzeigt. In dem nicht allein das arme kleine Häufflein er der grosse Gott / wider allen Gewalt gestärckt: die so zuvor kleinmütig / erschrocken / vnnd in die eusserste Dienstbarkeit gerahten / auß der Höhe mit dapfferkeit angezogen / auß der Dienstbarkeit gerissen / vnd widerumb in die Freyheit Leibs vnd der Seelen gebracht hat: sondern auch den Feind durch jhr schwache wenige Hand derogestalt geschlagen / daß einmahl 85. Mann vber die 600. vnd dann 600. vber die 500. Mann erlegt vnnd verjagt / rc. Daß er ein schneeweisses Lämblein zur anzeig jhrer vnschuld / vnd daß Jesus Christus / das wahre Lämblein Gottes jhnen beystehe / jederzeit jhnen erscheinen lassen / rc. Daß durch seine liebe Engel den 6. May zu Malans durch Peter Hasen vnd seinen Gespanen / sie zu der standhafften vnd ernstlichen Gebett / angetrieben vnd ermahnet / rc. Daß so offt sie mit vorhergehendem Gebett im Nahmen deß Herrn den Feind angegriffen / obgesieget / daß er der grosse Gott / was jhnen zuverrichten vnmüglich gewesen (alß den Mühlenbach zu Chur / abzugraben) selber das Werck verrichtet: vnd dann sie die gantz vnbewaffneten dißarmirten / mit allerhand genugsamen Waaffen vnnd Nothwendigkeiten / auß gnaden versehen / rc. Anderer Sachen / vmb geliebter kürtze willen / zu geschweigen. Hingegen / weiln ein langer kohlschwartzer Mann für die Statt Chur kommen / die Wacht abgetrieben / auch zu Razünß vnd Castels von der gleichen Gespänsten vnd Boldergeistern / die Soldaten verjagt / in Meyenfeld / Chur / vnder Engadin / dem stoltzen Feind sein Muth genommen worden / rc. Wird alle Welt vrtheilen müssen / der Allmächtige Gott / der Herr aller Heerscharen / der wisse durch seinen Scharpffrichter den Teuffel / alle Tyranney / Freffel vnd Muthwillen / Zeitlich vnd Ewig zu straffen: alle Hoch mütige zu fellen / vnd auch denen / so mit den Goliath dem Gott Israels widerstehen / muth / sinn / ja das Leben zunehmen / vnd vor der gantzen Welt zu schanden zumachen. Demselben grossen Gort seye Ehr vnd Lob / allen widerrächtlich beträngten / Sieg vnd Heyl / den Versolgern aber ewige Schmach / oder / so es sein gnediger Will / erkantnuß der Sünden / besserung deß Lebens / ein friedliebendes Gemüth / vnd dann mit allen Außerwöhlten zeitliche vnnd ewige Wohlfahrt / etc. Weiln dann die Inwohner deß zehen Gerichten Bunds / auch vor vnd eher sie an ein hochlöblich Hauß Oesterreich Kauffsweiß kommen / freye Leuth gewesen / hernach auch von allen regierenden Herren / jhnen jhre erlangte Freyheiten / Privilegia / alte wolhergebrachte Gewonheiten / sie seyen geschrieben oder nit / jederzeit gnädigst confirmiert / mit vnderzogner eygner Hand / vnd Ertzhertzoglichem angebohrnem Insiegel / für sich dero Erben vnd Erbens Erben regierende Herren / ewiglichen bevestiget: dessen aber vneracht von dero Hochf. Durchl. nach gesetzten Obersten vnnd Befelchshabern ohnabgesagt / vnversehener weiß / der Erbeinigung schnurrichtig zu wider / vberfallen / geplündert / entwehrt / der gröste Theil in eusserste Armuth vnd Elend verjagt / grausamer weiß tyrannisiert / zu Leibeygner. Sclaven gemacht: vnd hierdurch den armen Leuten die in der Natur vnnd allen Rechten erlaubte Defension / muthwillig abgetrungen worden: Alß hat Jhre Hochf. Durchl. Ertzhertzog Leopoldus sich gnädigst zuerinnern / in was gefährlich keiten von vnruhigen Leuten J. Durchl. gesetzt / auch wie solche widerrechtliche Proceß hie in dieser Zeit vor der gantzen Welt / vnd hernach an jenem grossen Richtertag vor Gott Könne entschuldiget werden. Vnd wird deß wegen auß erinnerung dessen / darumb man vnderthänigst will gebetten haben / aller Hostilität / nach deß Hochlöblichen Hauses Osterreich angeborner Milt- vnd Gutmütigkeit / den lieben Frieden den widerrechtlichen Proceduren: die liebe lustitiam vnd dero Handhabung / der beyderseits Vnderthanen schaden / leydigen Vndergang vnd eussersten Verderben / die Freund- vnd Nachbarschafft / gedeyen vnd zunehmen / gnädig vorziehen: gemeiner drey Pündten / sonderlich deß zehen Gerichtenpundts gnädigster Herr vnnd Nachbar seyn vnd bleiben / vnd sich gnädigst versichern / daß gemeine drey Bünd sampt vnd sonders anders nichts suchen noch begehren werden / was jhre Privilegia vnd alte Freyheiten / Brieff vnd Siegel / auch was biß dato vndisputierlich gewesen / vnd sie von dem Hochlöbl. Hauß Oesterreich / darumm sie nachmahlen vnderthänigst dancken thun / von einem regierenden Herrn auff den andern / erlanget / vnd jederzeit rüwiglichen besessen. Daß sie auch jederzeit gemeinet / vnd noch diese stund seyen. Jh. Hochfürstl. Durchl. Iura, Gerechtigkeit vnd Herrligkeit / so Jhr Durchl. deren orten haben / jederzeit in guter obacht / vnverbrüchlich zu halten / vnd der Gestalt manuteniren / daß einiges eintrags sie niemand wird beschuldigen können vnd dann neben dem Jhr Hochf. Durchl. alle angenemme vnderthänigste Dienst auff jede Begebung / vnd dero Hoch fürstl. Durchl. gnedigstem befelch beweisen / vnd erzeigen / daß man jhr friedliebend Hertz erkennen / sie lieben / vnnd allen gnedigen Willen denselben zu erweisen Vrsach haben wirb. Im widrigen Fall so kein Bitten noch Flehen etwas verfangen solte / (daß doch Gott wenden wölle /) vnd man auff den alten Processen verbleiben wolte / so werden gemeine drey Pündt vor aller Welt / auch dem ewigen Richter protestiren vnd in Krafft dieses protestirt haben / dz sie an den vnfriedlichen Wesen gar kein gefallen / auch an den vnschuldig vergonßnen Blut kein schuld nit tragen / vnd deßwegen zu den allerhöchsten hoffen / ja ernstlich schreyen vnd ruffen / dz er jr Heerführer vnd Helffer seyn / vnd die gantze Sach zu seinen ehren alle gemangelt: sondern in einem demütigen / doch dapffern vnnd vnerschrockenen Hertzen / in der Billichkeit vnnd Gerechtigkeit der Hauptsachen / zuvorderst aber in Gottes gnädigen Beystand / der die seinen nimmermehr Hülffloß lasse / vnd so er sie einmahl in die Gruben führt / gewaltig wider herauß ziehe / wie er dann seiner gnädigen Praesentz vnd vätterlichen Beystands / gnugsame Merckzeichen vorgewiesen vnd erzeigt. In dem nicht allein das arme kleine Häufflein er der grosse Gott / wider allen Gewalt gestärckt: die so zuvor kleinmütig / erschrocken / vnnd in die eusserste Dienstbarkeit gerahten / auß der Höhe mit dapfferkeit angezogen / auß der Dienstbarkeit gerissen / vnd widerumb in die Freyheit Leibs vnd der Seelen gebracht hat: sondern auch den Feind durch jhr schwache wenige Hand derogestalt geschlagen / daß einmahl 85. Mann vber die 600. vnd dann 600. vber die 500. Mann erlegt vnnd verjagt / rc. Daß er ein schneeweisses Lämblein zur anzeig jhrer vnschuld / vnd daß Jesus Christus / das wahre Lämblein Gottes jhnen beystehe / jederzeit jhnen erscheinen lassen / rc. Daß durch seine liebe Engel den 6. May zu Malans durch Peter Hasen vnd seinen Gespanen / sie zu der standhafften vnd ernstlichen Gebett / angetrieben vnd ermahnet / rc. Daß so offt sie mit vorhergehendem Gebett im Nahmen deß Herrn den Feind angegriffen / obgesieget / daß er der grosse Gott / was jhnen zuverrichten vnmüglich gewesen (alß den Mühlenbach zu Chur / abzugraben) selber das Werck verrichtet: vnd dañ sie die gantz vnbewaffneten dißarmirten / mit allerhand genugsamen Waaffen vnnd Nothwendigkeiten / auß gnaden versehen / rc. Anderer Sachen / vmb geliebter kürtze willen / zu geschweigen. Hingegen / weiln ein langer kohlschwartzer Mann für die Statt Chur kommen / die Wacht abgetrieben / auch zu Razünß vñ Castels von der gleichen Gespänsten vñ Boldergeistern / die Soldaten verjagt / in Meyenfeld / Chur / vnder Engadin / dem stoltzen Feind sein Muth genom̃en worden / rc. Wird alle Welt vrtheilen müssen / der Allmächtige Gott / der Herr aller Heerscharen / der wisse durch seinen Scharpffrichter den Teuffel / alle Tyranney / Freffel vnd Muthwillen / Zeitlich vñ Ewig zu straffen: alle Hoch mütige zu fellen / vñ auch denen / so mit dẽ Goliath dem Gott Israels widerstehen / muth / sinn / ja das Leben zunehmen / vnd vor der gantzen Welt zu schanden zumachen. Demselben grossen Gort seye Ehr vnd Lob / allen widerrächtlich beträngten / Sieg vnd Heyl / den Versolgern aber ewige Schmach / oder / so es sein gnediger Will / erkantnuß der Sünden / besserung deß Lebens / ein friedliebendes Gemüth / vnd dann mit allen Außerwöhlten zeitliche vnnd ewige Wohlfahrt / etc. Weiln dann die Inwohner deß zehen Gerichten Bunds / auch vor vnd eher sie an ein hochlöblich Hauß Oesterreich Kauffsweiß kom̃en / freye Leuth gewesen / hernach auch von allen regierenden Herren / jhnen jhre erlangte Freyheiten / Privilegia / alte wolhergebrachte Gewonheiten / sie seyen geschrieben oder nit / jederzeit gnädigst confirmiert / mit vnderzogner eygner Hand / vñ Ertzhertzoglichem angebohrnem Insiegel / für sich dero Erben vnd Erbens Erben regierende Herren / ewiglichen bevestiget: dessen aber vneracht von dero Hochf. Durchl. nach gesetzten Obersten vnnd Befelchshabern ohnabgesagt / vnversehener weiß / der Erbeinigung schnurrichtig zu wider / vberfallen / geplündert / entwehrt / der gröste Theil in eusserste Armuth vnd Elend verjagt / grausamer weiß tyrannisiert / zu Leibeygner. Sclaven gemacht: vnd hierdurch den armen Leuten die in der Natur vnnd allen Rechten erlaubte Defension / muthwillig abgetrungen worden: Alß hat Jhre Hochf. Durchl. Ertzhertzog Leopoldus sich gnädigst zuerinnern / in was gefährlich keiten von vnruhigen Leuten J. Durchl. gesetzt / auch wie solche widerrechtliche Proceß hie in dieser Zeit vor der gantzen Welt / vñ hernach an jenem grossen Richtertag vor Gott Köñe entschuldiget werden. Vnd wird deß wegen auß erinnerung dessen / darumb man vnderthänigst will gebetten haben / aller Hostilität / nach deß Hochlöblichen Hauses Osterreich angeborner Milt- vnd Gutmütigkeit / den lieben Frieden den widerrechtlichen Proceduren: die liebe lustitiam vnd dero Handhabung / der beyderseits Vnderthanen schaden / leydigen Vndergang vnd eussersten Verderben / die Freund- vnd Nachbarschafft / gedeyen vnd zunehmen / gnädig vorziehen: gemeiner drey Pündten / sonderlich deß zehen Gerichtenpundts gnädigster Herr vnnd Nachbar seyn vnd bleiben / vnd sich gnädigst versichern / daß gemeine drey Bünd sampt vnd sonders anders nichts suchen noch begehren werden / was jhre Privilegia vnd alte Freyheiten / Brieff vnd Siegel / auch was biß dato vndisputierlich gewesen / vnd sie von dem Hochlöbl. Hauß Oesterreich / darum̃ sie nachmahlen vnderthänigst dancken thun / von einem regierenden Herrn auff den andern / erlanget / vnd jederzeit rüwiglichen besessen. Daß sie auch jederzeit gemeinet / vnd noch diese stund seyen. Jh. Hochfürstl. Durchl. Iura, Gerechtigkeit vnd Herrligkeit / so Jhr Durchl. deren orten habẽ / jederzeit in guter obacht / vnverbrüchlich zu halten / vnd der Gestalt manuteniren / daß einiges eintrags sie niemand wird beschuldigen können vnd dann nebẽ dem Jhr Hochf. Durchl. alle angenemme vnderthänigste Dienst auff jede Begebung / vnd dero Hoch fürstl. Durchl. gnedigstem befelch beweisen / vnd erzeigen / daß man jhr friedliebend Hertz erkennen / sie lieben / vnnd allen gnedigen Willen denselben zu erweisen Vrsach haben wirb. Im widrigen Fall so kein Bitten noch Flehen etwas verfangen solte / (daß doch Gott wenden wölle /) vnd man auff den altẽ Processen verbleiben wolte / so werden gemeine drey Pündt vor aller Welt / auch dem ewigen Richter protestiren vnd in Krafft dieses protestirt habẽ / dz sie an dẽ vnfriedlichẽ Wesen gar kein gefallen / auch an dẽ vnschuldig vergonßnẽ Blut kein schuld nit tragẽ / vnd deßwegẽ zu dẽ allerhöchsten hoffen / ja ernstlich schreyẽ vnd ruffen / dz er jr Heerführer vnd Helffer seyn / vñ die gantze Sach zu seinẽ ehrẽ <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0909" n="802"/> alle gemangelt: sondern in einem demütigen / doch dapffern vnnd vnerschrockenen Hertzen / in der Billichkeit vnnd Gerechtigkeit der Hauptsachen / zuvorderst aber in Gottes gnädigen Beystand / der die seinen nimmermehr Hülffloß lasse / vnd so er sie einmahl in die Gruben führt / gewaltig wider herauß ziehe / wie er dann seiner gnädigen Praesentz vnd vätterlichen Beystands / gnugsame Merckzeichen vorgewiesen vnd erzeigt.</p> <p>In dem nicht allein das arme kleine Häufflein er der grosse Gott / wider allen Gewalt gestärckt: die so zuvor kleinmütig / erschrocken / vnnd in die eusserste Dienstbarkeit gerahten / auß der Höhe mit dapfferkeit angezogen / auß der Dienstbarkeit gerissen / vnd widerumb in die Freyheit Leibs vnd der Seelen gebracht hat: sondern auch den Feind durch jhr schwache wenige Hand derogestalt geschlagen / daß einmahl 85. Mann vber die 600. vnd dann 600. vber die 500. Mann erlegt vnnd verjagt / rc. Daß er ein schneeweisses Lämblein zur anzeig jhrer vnschuld / vnd daß Jesus Christus / das wahre Lämblein Gottes jhnen beystehe / jederzeit jhnen erscheinen lassen / rc. Daß durch seine liebe Engel den 6. May zu Malans durch Peter Hasen vnd seinen Gespanen / sie zu der standhafften vnd ernstlichen Gebett / angetrieben vnd ermahnet / rc. Daß so offt sie mit vorhergehendem Gebett im Nahmen deß Herrn den Feind angegriffen / obgesieget / daß er der grosse Gott / was jhnen zuverrichten vnmüglich gewesen (alß den Mühlenbach zu Chur / abzugraben) selber das Werck verrichtet: vnd dañ sie die gantz vnbewaffneten dißarmirten / mit allerhand genugsamen Waaffen vnnd Nothwendigkeiten / auß gnaden versehen / rc. Anderer Sachen / vmb geliebter kürtze willen / zu geschweigen.</p> <p>Hingegen / weiln ein langer kohlschwartzer Mann für die Statt Chur kommen / die Wacht abgetrieben / auch zu Razünß vñ Castels von der gleichen Gespänsten vñ Boldergeistern / die Soldaten verjagt / in Meyenfeld / Chur / vnder Engadin / dem stoltzen Feind sein Muth genom̃en worden / rc. Wird alle Welt vrtheilen müssen / der Allmächtige Gott / der Herr aller Heerscharen / der wisse durch seinen Scharpffrichter den Teuffel / alle Tyranney / Freffel vnd Muthwillen / Zeitlich vñ Ewig zu straffen: alle Hoch mütige zu fellen / vñ auch denen / so mit dẽ Goliath dem Gott Israels widerstehen / muth / sinn / ja das Leben zunehmen / vnd vor der gantzen Welt zu schanden zumachen.</p> <p>Demselben grossen Gort seye Ehr vnd Lob / allen widerrächtlich beträngten / Sieg vnd Heyl / den Versolgern aber ewige Schmach / oder / so es sein gnediger Will / erkantnuß der Sünden / besserung deß Lebens / ein friedliebendes Gemüth / vnd dann mit allen Außerwöhlten zeitliche vnnd ewige Wohlfahrt / etc.</p> <p>Weiln dann die Inwohner deß zehen Gerichten Bunds / auch vor vnd eher sie an ein hochlöblich Hauß Oesterreich Kauffsweiß kom̃en / freye Leuth gewesen / hernach auch von allen regierenden Herren / jhnen jhre erlangte Freyheiten / Privilegia / alte wolhergebrachte Gewonheiten / sie seyen geschrieben oder nit / jederzeit gnädigst confirmiert / mit vnderzogner eygner Hand / vñ Ertzhertzoglichem angebohrnem Insiegel / für sich dero Erben vnd Erbens Erben regierende Herren / ewiglichen bevestiget: dessen aber vneracht von dero Hochf. Durchl. nach gesetzten Obersten vnnd Befelchshabern ohnabgesagt / vnversehener weiß / der Erbeinigung schnurrichtig zu wider / vberfallen / geplündert / entwehrt / der gröste Theil in eusserste Armuth vnd Elend verjagt / grausamer weiß tyrannisiert / zu Leibeygner. Sclaven gemacht: vnd hierdurch den armen Leuten die in der Natur vnnd allen Rechten erlaubte Defension / muthwillig abgetrungen worden: Alß hat Jhre Hochf. Durchl. Ertzhertzog Leopoldus sich gnädigst zuerinnern / in was gefährlich keiten von vnruhigen Leuten J. Durchl. gesetzt / auch wie solche widerrechtliche Proceß hie in dieser Zeit vor der gantzen Welt / vñ hernach an jenem grossen Richtertag vor Gott Köñe entschuldiget werden. Vnd wird deß wegen auß erinnerung dessen / darumb man vnderthänigst will gebetten haben / aller Hostilität / nach deß Hochlöblichen Hauses Osterreich angeborner Milt- vnd Gutmütigkeit / den lieben Frieden den widerrechtlichen Proceduren: die liebe lustitiam vnd dero Handhabung / der beyderseits Vnderthanen schaden / leydigen Vndergang vnd eussersten Verderben / die Freund- vnd Nachbarschafft / gedeyen vnd zunehmen / gnädig vorziehen: gemeiner drey Pündten / sonderlich deß zehen Gerichtenpundts gnädigster Herr vnnd Nachbar seyn vnd bleiben / vnd sich gnädigst versichern / daß gemeine drey Bünd sampt vnd sonders anders nichts suchen noch begehren werden / was jhre Privilegia vnd alte Freyheiten / Brieff vnd Siegel / auch was biß dato vndisputierlich gewesen / vnd sie von dem Hochlöbl. Hauß Oesterreich / darum̃ sie nachmahlen vnderthänigst dancken thun / von einem regierenden Herrn auff den andern / erlanget / vnd jederzeit rüwiglichen besessen. Daß sie auch jederzeit gemeinet / vnd noch diese stund seyen. Jh. Hochfürstl. Durchl. Iura, Gerechtigkeit vnd Herrligkeit / so Jhr Durchl. deren orten habẽ / jederzeit in guter obacht / vnverbrüchlich zu halten / vnd der Gestalt manuteniren / daß einiges eintrags sie niemand wird beschuldigen können vnd dann nebẽ dem Jhr Hochf. Durchl. alle angenemme vnderthänigste Dienst auff jede Begebung / vnd dero Hoch fürstl. Durchl. gnedigstem befelch beweisen / vnd erzeigen / daß man jhr friedliebend Hertz erkennen / sie lieben / vnnd allen gnedigen Willen denselben zu erweisen Vrsach haben wirb. Im widrigen Fall so kein Bitten noch Flehen etwas verfangen solte / (daß doch Gott wenden wölle /) vnd man auff den altẽ Processen verbleiben wolte / so werden gemeine drey Pündt vor aller Welt / auch dem ewigen Richter protestiren vnd in Krafft dieses protestirt habẽ / dz sie an dẽ vnfriedlichẽ Wesen gar kein gefallen / auch an dẽ vnschuldig vergonßnẽ Blut kein schuld nit tragẽ / vnd deßwegẽ zu dẽ allerhöchsten hoffen / ja ernstlich schreyẽ vnd ruffen / dz er jr Heerführer vnd Helffer seyn / vñ die gantze Sach zu seinẽ ehrẽ </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [802/0909]
alle gemangelt: sondern in einem demütigen / doch dapffern vnnd vnerschrockenen Hertzen / in der Billichkeit vnnd Gerechtigkeit der Hauptsachen / zuvorderst aber in Gottes gnädigen Beystand / der die seinen nimmermehr Hülffloß lasse / vnd so er sie einmahl in die Gruben führt / gewaltig wider herauß ziehe / wie er dann seiner gnädigen Praesentz vnd vätterlichen Beystands / gnugsame Merckzeichen vorgewiesen vnd erzeigt.
In dem nicht allein das arme kleine Häufflein er der grosse Gott / wider allen Gewalt gestärckt: die so zuvor kleinmütig / erschrocken / vnnd in die eusserste Dienstbarkeit gerahten / auß der Höhe mit dapfferkeit angezogen / auß der Dienstbarkeit gerissen / vnd widerumb in die Freyheit Leibs vnd der Seelen gebracht hat: sondern auch den Feind durch jhr schwache wenige Hand derogestalt geschlagen / daß einmahl 85. Mann vber die 600. vnd dann 600. vber die 500. Mann erlegt vnnd verjagt / rc. Daß er ein schneeweisses Lämblein zur anzeig jhrer vnschuld / vnd daß Jesus Christus / das wahre Lämblein Gottes jhnen beystehe / jederzeit jhnen erscheinen lassen / rc. Daß durch seine liebe Engel den 6. May zu Malans durch Peter Hasen vnd seinen Gespanen / sie zu der standhafften vnd ernstlichen Gebett / angetrieben vnd ermahnet / rc. Daß so offt sie mit vorhergehendem Gebett im Nahmen deß Herrn den Feind angegriffen / obgesieget / daß er der grosse Gott / was jhnen zuverrichten vnmüglich gewesen (alß den Mühlenbach zu Chur / abzugraben) selber das Werck verrichtet: vnd dañ sie die gantz vnbewaffneten dißarmirten / mit allerhand genugsamen Waaffen vnnd Nothwendigkeiten / auß gnaden versehen / rc. Anderer Sachen / vmb geliebter kürtze willen / zu geschweigen.
Hingegen / weiln ein langer kohlschwartzer Mann für die Statt Chur kommen / die Wacht abgetrieben / auch zu Razünß vñ Castels von der gleichen Gespänsten vñ Boldergeistern / die Soldaten verjagt / in Meyenfeld / Chur / vnder Engadin / dem stoltzen Feind sein Muth genom̃en worden / rc. Wird alle Welt vrtheilen müssen / der Allmächtige Gott / der Herr aller Heerscharen / der wisse durch seinen Scharpffrichter den Teuffel / alle Tyranney / Freffel vnd Muthwillen / Zeitlich vñ Ewig zu straffen: alle Hoch mütige zu fellen / vñ auch denen / so mit dẽ Goliath dem Gott Israels widerstehen / muth / sinn / ja das Leben zunehmen / vnd vor der gantzen Welt zu schanden zumachen.
Demselben grossen Gort seye Ehr vnd Lob / allen widerrächtlich beträngten / Sieg vnd Heyl / den Versolgern aber ewige Schmach / oder / so es sein gnediger Will / erkantnuß der Sünden / besserung deß Lebens / ein friedliebendes Gemüth / vnd dann mit allen Außerwöhlten zeitliche vnnd ewige Wohlfahrt / etc.
Weiln dann die Inwohner deß zehen Gerichten Bunds / auch vor vnd eher sie an ein hochlöblich Hauß Oesterreich Kauffsweiß kom̃en / freye Leuth gewesen / hernach auch von allen regierenden Herren / jhnen jhre erlangte Freyheiten / Privilegia / alte wolhergebrachte Gewonheiten / sie seyen geschrieben oder nit / jederzeit gnädigst confirmiert / mit vnderzogner eygner Hand / vñ Ertzhertzoglichem angebohrnem Insiegel / für sich dero Erben vnd Erbens Erben regierende Herren / ewiglichen bevestiget: dessen aber vneracht von dero Hochf. Durchl. nach gesetzten Obersten vnnd Befelchshabern ohnabgesagt / vnversehener weiß / der Erbeinigung schnurrichtig zu wider / vberfallen / geplündert / entwehrt / der gröste Theil in eusserste Armuth vnd Elend verjagt / grausamer weiß tyrannisiert / zu Leibeygner. Sclaven gemacht: vnd hierdurch den armen Leuten die in der Natur vnnd allen Rechten erlaubte Defension / muthwillig abgetrungen worden: Alß hat Jhre Hochf. Durchl. Ertzhertzog Leopoldus sich gnädigst zuerinnern / in was gefährlich keiten von vnruhigen Leuten J. Durchl. gesetzt / auch wie solche widerrechtliche Proceß hie in dieser Zeit vor der gantzen Welt / vñ hernach an jenem grossen Richtertag vor Gott Köñe entschuldiget werden. Vnd wird deß wegen auß erinnerung dessen / darumb man vnderthänigst will gebetten haben / aller Hostilität / nach deß Hochlöblichen Hauses Osterreich angeborner Milt- vnd Gutmütigkeit / den lieben Frieden den widerrechtlichen Proceduren: die liebe lustitiam vnd dero Handhabung / der beyderseits Vnderthanen schaden / leydigen Vndergang vnd eussersten Verderben / die Freund- vnd Nachbarschafft / gedeyen vnd zunehmen / gnädig vorziehen: gemeiner drey Pündten / sonderlich deß zehen Gerichtenpundts gnädigster Herr vnnd Nachbar seyn vnd bleiben / vnd sich gnädigst versichern / daß gemeine drey Bünd sampt vnd sonders anders nichts suchen noch begehren werden / was jhre Privilegia vnd alte Freyheiten / Brieff vnd Siegel / auch was biß dato vndisputierlich gewesen / vnd sie von dem Hochlöbl. Hauß Oesterreich / darum̃ sie nachmahlen vnderthänigst dancken thun / von einem regierenden Herrn auff den andern / erlanget / vnd jederzeit rüwiglichen besessen. Daß sie auch jederzeit gemeinet / vnd noch diese stund seyen. Jh. Hochfürstl. Durchl. Iura, Gerechtigkeit vnd Herrligkeit / so Jhr Durchl. deren orten habẽ / jederzeit in guter obacht / vnverbrüchlich zu halten / vnd der Gestalt manuteniren / daß einiges eintrags sie niemand wird beschuldigen können vnd dann nebẽ dem Jhr Hochf. Durchl. alle angenemme vnderthänigste Dienst auff jede Begebung / vnd dero Hoch fürstl. Durchl. gnedigstem befelch beweisen / vnd erzeigen / daß man jhr friedliebend Hertz erkennen / sie lieben / vnnd allen gnedigen Willen denselben zu erweisen Vrsach haben wirb. Im widrigen Fall so kein Bitten noch Flehen etwas verfangen solte / (daß doch Gott wenden wölle /) vnd man auff den altẽ Processen verbleiben wolte / so werden gemeine drey Pündt vor aller Welt / auch dem ewigen Richter protestiren vnd in Krafft dieses protestirt habẽ / dz sie an dẽ vnfriedlichẽ Wesen gar kein gefallen / auch an dẽ vnschuldig vergonßnẽ Blut kein schuld nit tragẽ / vnd deßwegẽ zu dẽ allerhöchsten hoffen / ja ernstlich schreyẽ vnd ruffen / dz er jr Heerführer vnd Helffer seyn / vñ die gantze Sach zu seinẽ ehrẽ
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