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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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das wenigste theil aber vor Schleuß abwesend vnnd zu Feld sich befunden / hat er diese Gelegenheit in acht genommen / vnd sich entschlossen / dem Marggraffen Spinola ein alt Soldaten stücklein wider alles sein vermuhten zuzeigen / zu solchem Stadische fallen in Braband eyn / vnd hausen vbel darinn. End vnder dem Commando Printz Henrichs Friderichs von Vranien / in 3000. zu Roß vnd 1000. zu Fuß / neben etlichen Stücken grob Geschütz in Braband geschickt. Die sind den 12. May deß Morgens vor Tag / vor Herenthals kommen / vnd weil dieser Statt solche der Statischen Ankunfft entdecket / vnd auß Hertzogenbusch etwas Reutter vnnd Fußvolck hinein kommen / welche wider die Petarden / alle Thor mit Mist beschütter / hat die Stadische Armada / die Spanier also blocquirt ligen lassen / jhren Weg stracks zu / nach der Diemer genommen / darüber eine Brücke gemacht / vnd hinüber gesetzet / allda sich etlich wenig Spanier vnd zusamen gelauffene Bawren / befunden / welche aber mit kleinen newen Stücken / die ein einig Pferd ziehen vnd 2. Mann heben vnd tragen können / also begrüsset worden / daß sie sich bald von dannen macheten: dahero die Stadische wenig Widerstand fanden / ohn im Schloß Hacht / welches sie nit wolten zurück lassen / derowegen solches mit Stücken starck beschossen / biß sich die Besatzung mit Accord ergeben. Hierauff nach verwahrung der Brücken vber die Demer mit zween halben Monden / sich in 3. Truppen vertheilet / also daß Printz Henrich Friderich von Vranien mit dem ersten Hauffen auff Löwen marchirt / Freyherr Putlitz mit dem zweyten biß auff Brüssel für das Thor / vnd Marquet mit dem dritten auff Mecheln / etliche von der Reutterey kamen biß auff Namen vnd Nivelle / steckten viel Höff / Clöster / Flecken / Dörffer vnd Vorstätt / auch etliche Vorwerck / sampt der Infantin / Marggraffen Spinolae vnd Hertzogen von Anmale Lusthäusern vor der Statt Brüssel in Brand / bezwangen das gantze Landt / so in Fried vnd Ruhe bißhero viel Reichthumb gesamblet / vnder Contribution / vnd plünderten es auß / fiengen viel Volcks / vnd machten ein vnaußsprechlichen Schrecken vnder den Innwohnern. Vnd weil in Brüssel etliche Tag zuvor / wegen deß Marggrasfen von Dürlach Niderlag / ein groß Triumphiren mit Fewerwercken vnnd Glockenleuthen gewesen / hat Printz Henrich Friderich zu seinen Obristen gesagt / er wolte auch ein Fewerwerck anrichten / daß man die Flammen nicht allein auff den Thürnen / sondern auch in den Pallästen zu Brüssel sehen solte. Diesem Landtschaden zu wehren / ist Graff Henrich von dem Berg eylends mit seiner Armee auß Westphalen beruffen worden / dessen Ankunfft aber die Holländer nicht erwarten wollen / sondern mit allem Raub / den sie erlanget vnd auff 400. Wägen geführet / auch vber 400. Gefangene vornehmer Landtsassen / darunder Aept / Aeptissin / Münch / Nonnen vnd andere / sich wider zurück begeben / haben nicht vber 200. Mann / darundet deß Printzen Sohn / so vor Herenthals vmbkommen / verlohren / vnd neben obgemeltem Raub in 800. Pferd erobert. Der Ort so sie abgebrennet / waren 22. alle zusammen aber / so wol verbrand alß geplündert vnd gebrandschätzet / 91. Die vmb Herenthals / disseit der Demer / weil sie vorhin vnder der Statischen Contribution gesessen / sind mehrentheils verschonet worden / ohne was die Reutter verthan.

Die zu Mecheln vnd Löven haben die Schlenssen eröffnet / vnd das Land in Wasser gesetzet / also daß wann die Stadische sich nicht bey Zeiten von dannen gemacht hetten / weren sie samentlich in grosser Gefahr gewesen. Graff Moritz ist damahls auch mit in 200. Schiffen voll Kriegs, volck vnd andern Bereitschafften / zu einer Belägerung abgefahren / aber nachdem Printz Henrich sich wider zurück begeben / hat er nichts tentirt / vnd haben viel vermeint / daß es auff Hülst seye angesehen gewesen.

Marggraff Spinola hat sich vnder diesem Verlauff zu Brüssel befunden / der ist vber solchem Beginnen der Holländer / hefftig entrüstet worden / also daß er voll Zorns geschworen / er wolte es nicht vngerochen lassen: wie er dann auch solchen schwur zuerfüllen / sich vber 2. Monat hernach vnderstand / wie bald wird gemeldet werden.

Holländer vnderstehen sich die Statt Hertzogenbusch zu blocquiren. Alß die Spanische die Stätte Soest vnnd Hamm vnnd andere Ort in Westphalen / so vor diesem von Hertzog Christian von Braunschweig eyngenommen / nach dem er aber nach der Pfaltz gezogen / mit Stadischem Volck besetzet worden / wider in jhren Gewalt gebracht / haben vnder der Weil die Stadische vor der Statt Hertzogenbusch in der Refier zu Kessel / Empel / vnnd Ingeln / drey Schantzen angefangen zu bawen / in Meynung darmit vnd folgends mit mehr Schantzen / selbig Ort zu blocquiren / gleich wie vorigen Winter die Spanischen mit der Festung Gülch auch gebahret / baß sie sich nach abgang einer oder der ander Notturft / endlich ergeben müssen. Wie nun bey so gestalten Sachen / der Statt eine Convoy mit allerhand Victualien vnd andern Sachen von Antorff zugesand wurde / haben die Stadische Reutter von Bergen op Som vnnd Breda / derselben vorgewartet / sie angegriffen / zerstrewet / vnd fast alles bekommen.

Postulata der Staden an die Gülch- vnd Bergische Lande. Weiln eine Zeithero die Gülch vnd Bergische Landen den Spanischen / alß dero Orten Meister im Feld / allerhand Vorschub thun müssen / haben die Staden einen Gesandten nach Düsseldorff geschickt / vnd den Ständen folgende Postulata insinuiten lassen.

I. So begehren die Standen von den Gülch- vnd Bergischen Landen 100000 Reichsthaler / vnd woferrn selbiges Gelt nicht jnnerhalb 3. Wochen erlegt würde / wölten sie selbst die Execution thun / wie in Braband geschehen.

II. Wolten sie die Renten vom gantzen Lanb Jährlichs halb haben.

III. Es solten nit mehr in Flecken vnd Dörffern / wie vorigen Winter geschehen / Spanisch Kriegsvolck gelegt werden. Dann dardurch der König in Spanien sein Volck sonder Gelt / er halten hette. Woferrn aber solches nicht gehalten würde / wolten sie alle Dörffers vnd kleine Stätt

das wenigste theil aber vor Schleuß abwesend vnnd zu Feld sich befunden / hat er diese Gelegenheit in acht genommen / vnd sich entschlossen / dem Marggraffen Spinola ein alt Soldaten stücklein wider alles sein vermuhten zuzeigen / zu solchem Stadische fallen in Braband eyn / vnd hausen vbel darinn. End vnder dem Commando Printz Henrichs Friderichs von Vranien / in 3000. zu Roß vnd 1000. zu Fuß / neben etlichen Stücken grob Geschütz in Braband geschickt. Die sind den 12. May deß Morgens vor Tag / vor Herenthals kommen / vnd weil dieser Statt solche der Statischen Ankunfft entdecket / vñ auß Hertzogenbusch etwas Reutter vnnd Fußvolck hinein kommen / welche wider die Petarden / alle Thor mit Mist beschütter / hat die Stadische Armada / die Spanier also blocquirt ligen lassen / jhren Weg stracks zu / nach der Diemer genommen / darüber eine Brücke gemacht / vnd hinüber gesetzet / allda sich etlich wenig Spanier vnd zusamen gelauffene Bawren / befunden / welche aber mit kleinen newen Stücken / die ein einig Pferd ziehen vnd 2. Mann heben vnd tragen können / also begrüsset worden / daß sie sich bald von dannen macheten: dahero die Stadische wenig Widerstand fanden / ohn im Schloß Hacht / welches sie nit woltẽ zurück lassen / derowegen solches mit Stücken starck beschossen / biß sich die Besatzung mit Accord ergeben. Hierauff nach verwahrung der Brücken vber die Demer mit zween halben Monden / sich in 3. Truppen vertheilet / also daß Printz Henrich Friderich von Vranien mit dem ersten Hauffen auff Löwen marchirt / Freyherr Putlitz mit dem zweyten biß auff Brüssel für das Thor / vnd Marquet mit dem dritten auff Mecheln / etliche von der Reutterey kamen biß auff Namen vnd Nivelle / steckten viel Höff / Clöster / Flecken / Dörffer vnd Vorstätt / auch etliche Vorwerck / sampt der Infantin / Marggraffen Spinolae vnd Hertzogen von Anmale Lusthäusern vor der Statt Brüssel in Brand / bezwangen das gantze Landt / so in Fried vnd Ruhe bißhero viel Reichthumb gesamblet / vnder Contribution / vnd plünderten es auß / fiengen viel Volcks / vnd machten ein vnaußsprechlichen Schrecken vnder den Innwohnern. Vnd weil in Brüssel etliche Tag zuvor / wegen deß Marggrasfen von Dürlach Niderlag / ein groß Triumphiren mit Fewerwercken vnnd Glockenleuthen gewesen / hat Printz Henrich Friderich zu seinen Obristen gesagt / er wolte auch ein Fewerwerck anrichten / daß man die Flammen nicht allein auff den Thürnen / sondern auch in den Pallästen zu Brüssel sehen solte. Diesem Landtschaden zu wehren / ist Graff Henrich von dem Berg eylends mit seiner Armee auß Westphalen beruffen worden / dessen Ankunfft aber die Holländer nicht erwarten wollen / sondern mit allem Raub / den sie erlanget vnd auff 400. Wägen geführet / auch vber 400. Gefangene vornehmer Landtsassen / darunder Aept / Aeptissin / Münch / Nonnen vnd andere / sich wider zurück begeben / haben nicht vber 200. Mann / darundet deß Printzen Sohn / so vor Herenthals vmbkommen / verlohren / vnd neben obgemeltem Raub in 800. Pferd erobert. Der Ort so sie abgebreñet / waren 22. alle zusammen aber / so wol verbrand alß geplündert vnd gebrandschätzet / 91. Die vmb Herenthals / disseit der Demer / weil sie vorhin vnder der Statischen Contribution gesessen / sind mehrentheils verschonet worden / ohne was die Reutter verthan.

Die zu Mecheln vnd Löven haben die Schlenssen eröffnet / vnd das Land in Wasser gesetzet / also daß wann die Stadische sich nicht bey Zeiten von dannen gemacht hetten / weren sie samentlich in grosser Gefahr gewesen. Graff Moritz ist damahls auch mit in 200. Schiffen voll Kriegs, volck vnd andern Bereitschafften / zu einer Belägerung abgefahren / aber nachdem Printz Henrich sich wider zurück begeben / hat er nichts tentirt / vnd haben viel vermeint / daß es auff Hülst seye angesehen gewesen.

Marggraff Spinola hat sich vnder diesem Verlauff zu Brüssel befunden / der ist vber solchem Beginnen der Holländer / hefftig entrüstet worden / also daß er voll Zorns geschworen / er wolte es nicht vngerochen lassen: wie er dann auch solchen schwur zuerfüllen / sich vber 2. Monat hernach vnderstand / wie bald wird gemeldet werden.

Holländer vnderstehen sich die Statt Hertzogenbusch zu blocquiren. Alß die Spanische die Stätte Soest vnnd Hamm vnnd andere Ort in Westphalen / so vor diesem von Hertzog Christian võ Braunschweig eyngenommen / nach dem er aber nach der Pfaltz gezogen / mit Stadischem Volck besetzet worden / wider in jhren Gewalt gebracht / haben vnder der Weil die Stadische vor der Statt Hertzogenbusch in der Refier zu Kessel / Empel / vnnd Ingeln / drey Schantzen angefangen zu bawen / in Meynung darmit vñ folgends mit mehr Schantzen / selbig Ort zu blocquiren / gleich wie vorigen Winter die Spanischen mit der Festung Gülch auch gebahret / baß sie sich nach abgang einer oder der ander Notturft / endlich ergeben müssen. Wie nun bey so gestalten Sachen / der Statt eine Convoy mit allerhand Victualien vnd andern Sachen von Antorff zugesand wurde / haben die Stadische Reutter von Bergen op Som vnnd Breda / derselben vorgewartet / sie angegriffen / zerstrewet / vnd fast alles bekommen.

Postulata der Staden an die Gülch- vnd Bergische Lande. Weiln eine Zeithero die Gülch vnd Bergische Landen den Spanischen / alß dero Orten Meister im Feld / allerhand Vorschub thun müssen / haben die Staden einen Gesandten nach Düsseldorff geschickt / vnd den Ständen folgende Postulata insinuiten lassen.

I. So begehren die Standen von den Gülch- vnd Bergischen Landen 100000 Reichsthaler / vnd woferrn selbiges Gelt nicht jnnerhalb 3. Wochen erlegt würde / wölten sie selbst die Execution thun / wie in Braband geschehen.

II. Wolten sie die Renten vom gantzen Lanb Jährlichs halb haben.

III. Es solten nit mehr in Flecken vnd Dörffern / wie vorigen Winter geschehen / Spanisch Kriegsvolck gelegt werden. Dann dardurch der König in Spanien sein Volck sonder Gelt / er halten hette. Woferrn aber solches nicht gehalten würde / wolten sie alle Dörffers vnd kleine Stätt

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          <p>Die zu Mecheln vnd Löven haben die Schlenssen eröffnet / vnd das Land in Wasser                      gesetzet / also daß wann die Stadische sich nicht bey Zeiten von dannen gemacht                      hetten / weren sie samentlich in grosser Gefahr gewesen. Graff Moritz ist                      damahls auch mit in 200. Schiffen voll Kriegs, volck vnd andern Bereitschafften                      / zu einer Belägerung abgefahren / aber nachdem Printz Henrich sich wider zurück                      begeben / hat er nichts tentirt / vnd haben viel vermeint / daß es auff Hülst                      seye angesehen gewesen.</p>
          <p>Marggraff Spinola hat sich vnder diesem Verlauff zu Brüssel befunden / der ist                      vber solchem Beginnen der Holländer / hefftig entrüstet worden / also daß er                      voll Zorns geschworen / er wolte es nicht vngerochen lassen: wie er dann auch                      solchen schwur zuerfüllen / sich vber 2. Monat hernach vnderstand / wie bald                      wird gemeldet werden.</p>
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          <p>I. So begehren die Standen von den Gülch- vnd Bergischen Landen 100000                      Reichsthaler / vnd woferrn selbiges Gelt nicht jnnerhalb 3. Wochen erlegt würde                      / wölten sie selbst die Execution thun / wie in Braband geschehen.</p>
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[761/0860] das wenigste theil aber vor Schleuß abwesend vnnd zu Feld sich befunden / hat er diese Gelegenheit in acht genommen / vnd sich entschlossen / dem Marggraffen Spinola ein alt Soldaten stücklein wider alles sein vermuhten zuzeigen / zu solchem End vnder dem Commando Printz Henrichs Friderichs von Vranien / in 3000. zu Roß vnd 1000. zu Fuß / neben etlichen Stücken grob Geschütz in Braband geschickt. Die sind den 12. May deß Morgens vor Tag / vor Herenthals kommen / vnd weil dieser Statt solche der Statischen Ankunfft entdecket / vñ auß Hertzogenbusch etwas Reutter vnnd Fußvolck hinein kommen / welche wider die Petarden / alle Thor mit Mist beschütter / hat die Stadische Armada / die Spanier also blocquirt ligen lassen / jhren Weg stracks zu / nach der Diemer genommen / darüber eine Brücke gemacht / vnd hinüber gesetzet / allda sich etlich wenig Spanier vnd zusamen gelauffene Bawren / befunden / welche aber mit kleinen newen Stücken / die ein einig Pferd ziehen vnd 2. Mann heben vnd tragen können / also begrüsset worden / daß sie sich bald von dannen macheten: dahero die Stadische wenig Widerstand fanden / ohn im Schloß Hacht / welches sie nit woltẽ zurück lassen / derowegen solches mit Stücken starck beschossen / biß sich die Besatzung mit Accord ergeben. Hierauff nach verwahrung der Brücken vber die Demer mit zween halben Monden / sich in 3. Truppen vertheilet / also daß Printz Henrich Friderich von Vranien mit dem ersten Hauffen auff Löwen marchirt / Freyherr Putlitz mit dem zweyten biß auff Brüssel für das Thor / vnd Marquet mit dem dritten auff Mecheln / etliche von der Reutterey kamen biß auff Namen vnd Nivelle / steckten viel Höff / Clöster / Flecken / Dörffer vnd Vorstätt / auch etliche Vorwerck / sampt der Infantin / Marggraffen Spinolae vnd Hertzogen von Anmale Lusthäusern vor der Statt Brüssel in Brand / bezwangen das gantze Landt / so in Fried vnd Ruhe bißhero viel Reichthumb gesamblet / vnder Contribution / vnd plünderten es auß / fiengen viel Volcks / vnd machten ein vnaußsprechlichen Schrecken vnder den Innwohnern. Vnd weil in Brüssel etliche Tag zuvor / wegen deß Marggrasfen von Dürlach Niderlag / ein groß Triumphiren mit Fewerwercken vnnd Glockenleuthen gewesen / hat Printz Henrich Friderich zu seinen Obristen gesagt / er wolte auch ein Fewerwerck anrichten / daß man die Flammen nicht allein auff den Thürnen / sondern auch in den Pallästen zu Brüssel sehen solte. Diesem Landtschaden zu wehren / ist Graff Henrich von dem Berg eylends mit seiner Armee auß Westphalen beruffen worden / dessen Ankunfft aber die Holländer nicht erwarten wollen / sondern mit allem Raub / den sie erlanget vnd auff 400. Wägen geführet / auch vber 400. Gefangene vornehmer Landtsassen / darunder Aept / Aeptissin / Münch / Nonnen vnd andere / sich wider zurück begeben / haben nicht vber 200. Mann / darundet deß Printzen Sohn / so vor Herenthals vmbkommen / verlohren / vnd neben obgemeltem Raub in 800. Pferd erobert. Der Ort so sie abgebreñet / waren 22. alle zusammen aber / so wol verbrand alß geplündert vnd gebrandschätzet / 91. Die vmb Herenthals / disseit der Demer / weil sie vorhin vnder der Statischen Contribution gesessen / sind mehrentheils verschonet worden / ohne was die Reutter verthan. Stadische fallen in Braband eyn / vnd hausen vbel darinn. Die zu Mecheln vnd Löven haben die Schlenssen eröffnet / vnd das Land in Wasser gesetzet / also daß wann die Stadische sich nicht bey Zeiten von dannen gemacht hetten / weren sie samentlich in grosser Gefahr gewesen. Graff Moritz ist damahls auch mit in 200. Schiffen voll Kriegs, volck vnd andern Bereitschafften / zu einer Belägerung abgefahren / aber nachdem Printz Henrich sich wider zurück begeben / hat er nichts tentirt / vnd haben viel vermeint / daß es auff Hülst seye angesehen gewesen. Marggraff Spinola hat sich vnder diesem Verlauff zu Brüssel befunden / der ist vber solchem Beginnen der Holländer / hefftig entrüstet worden / also daß er voll Zorns geschworen / er wolte es nicht vngerochen lassen: wie er dann auch solchen schwur zuerfüllen / sich vber 2. Monat hernach vnderstand / wie bald wird gemeldet werden. Alß die Spanische die Stätte Soest vnnd Hamm vnnd andere Ort in Westphalen / so vor diesem von Hertzog Christian võ Braunschweig eyngenommen / nach dem er aber nach der Pfaltz gezogen / mit Stadischem Volck besetzet worden / wider in jhren Gewalt gebracht / haben vnder der Weil die Stadische vor der Statt Hertzogenbusch in der Refier zu Kessel / Empel / vnnd Ingeln / drey Schantzen angefangen zu bawen / in Meynung darmit vñ folgends mit mehr Schantzen / selbig Ort zu blocquiren / gleich wie vorigen Winter die Spanischen mit der Festung Gülch auch gebahret / baß sie sich nach abgang einer oder der ander Notturft / endlich ergeben müssen. Wie nun bey so gestalten Sachen / der Statt eine Convoy mit allerhand Victualien vnd andern Sachen von Antorff zugesand wurde / haben die Stadische Reutter von Bergen op Som vnnd Breda / derselben vorgewartet / sie angegriffen / zerstrewet / vnd fast alles bekommen. Holländer vnderstehen sich die Statt Hertzogenbusch zu blocquiren. Weiln eine Zeithero die Gülch vnd Bergische Landen den Spanischen / alß dero Orten Meister im Feld / allerhand Vorschub thun müssen / haben die Staden einen Gesandten nach Düsseldorff geschickt / vnd den Ständen folgende Postulata insinuiten lassen. Postulata der Staden an die Gülch- vnd Bergische Lande. I. So begehren die Standen von den Gülch- vnd Bergischen Landen 100000 Reichsthaler / vnd woferrn selbiges Gelt nicht jnnerhalb 3. Wochen erlegt würde / wölten sie selbst die Execution thun / wie in Braband geschehen. II. Wolten sie die Renten vom gantzen Lanb Jährlichs halb haben. III. Es solten nit mehr in Flecken vnd Dörffern / wie vorigen Winter geschehen / Spanisch Kriegsvolck gelegt werden. Dann dardurch der König in Spanien sein Volck sonder Gelt / er halten hette. Woferrn aber solches nicht gehalten würde / wolten sie alle Dörffers vnd kleine Stätt

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/860>, abgerufen am 23.11.2024.