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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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aber gesehen / daß ein lange Zeit darzu erfordert würde / vnd könten die Ort / so er belägert / nicht in so geschwinder Eyl entsetzet werden / hat sie einen Gesandten an den Consalvum Cordubam geschickt / vnd denselben ersuchet / daß er den Manßfelder verfolgen / vnnd wo er könte / desselben Kriegsvolck schlagen wolte. Corduba / alß er verstanden / daß sein König solches nicht improbierte / hat darauff sein vnderhabende Armee in das Lützenburgische Land geführet / vnd sein Läger bey Ivojum geschlagen / so ein Meilwegs von Muson abgelegen war. Von dannen auß hat er ein Schreiben an den Statthalter zu Muson geschickt vnnd begehret / er solte jhn berichten / wie starck der Manßfelder were: er zwar were bereit alles für den König in Franckreich zuthun / es were gleich mit dem Feind zuschlagen / oder denselben anderer gestalt zurück zuhalten: vnd zu solchem End hette er mit sich genommen 10000. zu Fuß vnd 5000. zu Roß. Aber besagter Statthalter / alß dem nicht vnbewust / daß sich der König deß Manßfelders Dienst gebrauchen wolte / vnd daß er nicht allein desselben Stück / sondern auch den jungen Fürsten von Sachsen Weymar / welchen der Manßfelder zu desto mehrer versicherung in die Statt geschickt / in seiner gewalt hette / hat mit fleiß die Sach auffgezogen / vnnd keine richtige Antwort dem Spanischen Abgesandten gegeben: sondern dem Cordubae sich bey der Königin vnd dem Hertzogen von Nivers bescheydts zuerholen / entbotten: vnderdeß sich seiner Willfährigkeit bedancket / vnnd gebetten den Verzug auff etlicher wenig Tagen sich nicht verdriessen zulassen.

Manßfelder fällt in Hennegaw eyn. Aber der Manßfelder / welcher den Handlungen zwischen den Frantzosen vnnd Spaniern / nicht trawete / nach dem er mit dem Hertzog von Braunschweig sich wider verglichen / hat in eyl all sein Kriegsvolck zu Roß vnd Fuß zusammen beruffen / die Krancke vnd Breßhaffte außgemustert vnd 200. Wägen verbrennen lassen / damit er Pferd bekommen möchte / darauff er hernach Fußvolck gesetzet / vnd also in 8000. Reutter gemacht. Vnd nachdem er gespüret / daß er von den Frantzosen nur bey der Nasen herumb geführet würde / in dem selbige Mitlerzeit je länger je mehr Volck versamblet / so in kurtzem in 20000. Mann starck werden sollen / hat er derselben nicht erwarten wollen / sondern sich entschlossen Graff Moritzen zuzuziehen / der seiner zum Entsatz der Statt Bergen op Soom begehrte. Derhalben er in grosser Eyl neben dem Hertzogen zu Braunschweig / welcher auch etliche Geschütz bey sich hatte / so jhm Pfaltzgraff Friderich zu Sedan zuwegen gebracht von dem Hertzogen von Bullion / fortgezogen / vnd in das Landt Hennegaw gerucket / da sein Kriegsvolck mit Rauben / Morden vnd Brennen vber alle massen vbel gehauset / vnd ein grosse Anzahl Bawren / so durch abhawung der Bäum vnd grosse Stein die Päß verlegen wollen / erschlagen.

Den 26. Augusti ist er vorbey Avennes vnnd folgenden Tags auff Maburg gezogen / vnnd alß er selbige Statt wohl besetzt vermerckt / etliche schüß hinein gethan / die Vorstatt in Brand gesteckt / vnnd noch selbigen Tags vber den Fluß de Sambee passiert / allenthalben die Pferd was er bekommen können / mit genommen / vnd das Fußvolck beritten gemacht / auch vmb der Vrsachen willen noch meistentheils Pagagywägen verbrennet. Den 28. kam er in die Aptey Bone Sperantze / welche er vmb 30000. Reichsthaler rantzioniret / daherumb er 5. Dörffer / so seinem Volck kein Quartier geben wollen / verbrannt. Von dannen marchierte er fort nach Capelle / Carlemont / vnd die grosse Straß von Namen / vnnd kam also deß Abends gen Fleru. Hingegen ist Corduba mit seiner Spanischen Armee sammt deß Verdugo Neapolitanischen vnd Italianischen Regimentern / schon zuvor an der Maaß ankommen gewesen / dem Manßfelder vorgewartet / jhm alle Päß verlegt / vnnd in vierzehen tausend starck / beneben etlich tausend Hennegawischen Bawren / den achtzehenden Augusti bey der Aptey Villoes vmb Fleury / vngefehr vier Meil von Brüssel angelangt / darauff wie vorgedacht / der Graff von Manßfeld sampt dem Hertzog Christian / nachdem sie selbigen Tag in zehen Meil starck marchirt / deß Abends auch Schlacht so zwischen dem von Manßfeld vnd Don Cordua an den Brabändischen Grentzen vorgangen. daherumb ankommen. Die haben alßbald einen Trompeter an Don Cordua abgeschickt / vnd jhn fragen lassen / ober jhnen den Paß gutwillig geben wolle oder nicht: darauff Don Cordua zur Antwort gegeben / er seye anderst nicht resolviert / alß mit jhnen zu schlagen / vnnd den Paß nach möglichkeit zu wehren. Weil sich nun der Orten nicht lang zusaumen vnd auffzuhalten war / haben solchem nach der von Manßfeld vnnd Hertzog Christian ein kurtze Resolution genommen / nemblich stracks den folgenden neunzehenden Augusti deß Morgens früh in den Feind zusetzen / vnd sich mit Gewalt durchzuschlagen / dessen Don Cordua / weil er gewust / daß das Manßfeldische Volck durch das strenge marchiren sehr abgemattet / sich nicht versehen. Also haben sie deß Morgens vmb drey Vhr jhn angefangen anzugreiffen / vnnd hat der von Manßfeld mit etlich tausend Mann den ersten Anfall auff die Spanische gethan / aber durch derselben grobes Geschütz / so starck gespielet / mit ziemblichem verlust deß Fußvolcks / zum dritten mahl zurück getrieben worden: biß endlichen der Hertzog von Braunschweig mit seiner Reutterey darzu kommen / die Spanische auffs new wider angegriffen / vnnd durch besondere Behendigkeit mit abbrechung eines Flügels hinder das Geschütz gelanget / hernach mit grosser Furj zum vierdten mahl das Spanische Läger angefallen vnd tapffer in sie gesetzet / biß endlichen die Regimenter gebrochen vnnd getrennet worden. Dann weil die Spanische den grossen Nachtruck der Braunschweigischen Reutterey gesehen / auch Hertzog Christian allezeit selbsten voran gewesen / daß er auch auff das dritte Pferd kommen / vnnd sich resolviert gehabt / entweder durchzubrechen

aber gesehen / daß ein lange Zeit darzu erfordert würde / vnd könten die Ort / so er belägert / nicht in so geschwinder Eyl entsetzet werden / hat sie einen Gesandten an den Consalvum Cordubam geschickt / vnd denselben ersuchet / daß er den Manßfelder verfolgen / vnnd wo er könte / desselben Kriegsvolck schlagen wolte. Corduba / alß er verstanden / daß sein König solches nicht improbierte / hat darauff sein vnderhabende Armee in das Lützenburgische Land geführet / vnd sein Läger bey Ivojum geschlagen / so ein Meilwegs von Muson abgelegen war. Von dannen auß hat er ein Schreiben an den Statthalter zu Muson geschickt vnnd begehret / er solte jhn berichten / wie starck der Manßfelder were: er zwar were bereit alles für den König in Franckreich zuthun / es were gleich mit dem Feind zuschlagen / oder denselben anderer gestalt zurück zuhalten: vnd zu solchem End hette er mit sich genommen 10000. zu Fuß vnd 5000. zu Roß. Aber besagter Statthalter / alß dem nicht vnbewust / daß sich der König deß Manßfelders Dienst gebrauchen wolte / vnd daß er nicht allein desselben Stück / sondern auch den jungen Fürsten von Sachsen Weymar / welchen der Manßfelder zu desto mehrer versicherung in die Statt geschickt / in seiner gewalt hette / hat mit fleiß die Sach auffgezogen / vnnd keine richtige Antwort dem Spanischen Abgesandten gegeben: sondern dem Cordubae sich bey der Königin vnd dem Hertzogen von Nivers bescheydts zuerholen / entbotten: vnderdeß sich seiner Willfährigkeit bedancket / vnnd gebetten den Verzug auff etlicher wenig Tagen sich nicht verdriessen zulassen.

Manßfelder fällt in Hennegaw eyn. Aber der Manßfelder / welcher den Handlungen zwischen den Frantzosen vnnd Spaniern / nicht trawete / nach dem er mit dem Hertzog von Braunschweig sich wider verglichen / hat in eyl all sein Kriegsvolck zu Roß vnd Fuß zusammen beruffen / die Krancke vnd Breßhaffte außgemustert vnd 200. Wägen verbrennen lassen / damit er Pferd bekommen möchte / darauff er hernach Fußvolck gesetzet / vnd also in 8000. Reutter gemacht. Vnd nachdem er gespüret / daß er von den Frantzosen nur bey der Nasen herumb geführet würde / in dem selbige Mitlerzeit je länger je mehr Volck versamblet / so in kurtzem in 20000. Mann starck werden sollen / hat er derselben nicht erwarten wollen / sondern sich entschlossen Graff Moritzen zuzuziehen / der seiner zum Entsatz der Statt Bergen op Soom begehrte. Derhalben er in grosser Eyl neben dem Hertzogen zu Braunschweig / welcher auch etliche Geschütz bey sich hatte / so jhm Pfaltzgraff Friderich zu Sedan zuwegen gebracht von dem Hertzogen von Bullion / fortgezogen / vnd in das Landt Hennegaw gerucket / da sein Kriegsvolck mit Rauben / Morden vnd Brennen vber alle massen vbel gehauset / vnd ein grosse Anzahl Bawren / so durch abhawung der Bäum vnd grosse Stein die Päß verlegen wollen / erschlagen.

Den 26. Augusti ist er vorbey Avennes vnnd folgenden Tags auff Maburg gezogen / vnnd alß er selbige Statt wohl besetzt vermerckt / etliche schüß hinein gethan / die Vorstatt in Brand gesteckt / vnnd noch selbigen Tags vber den Fluß de Sambee passiert / allenthalben die Pferd was er bekommen köñen / mit genommen / vnd das Fußvolck beritten gemacht / auch vmb der Vrsachen willen noch meistentheils Pagagywägen verbrennet. Den 28. kam er in die Aptey Bone Sperantze / welche er vmb 30000. Reichsthaler rantzioniret / daherumb er 5. Dörffer / so seinem Volck kein Quartier geben wollen / verbrannt. Von dannen marchierte er fort nach Capelle / Carlemont / vnd die grosse Straß von Namen / vnnd kam also deß Abends gen Fleru. Hingegen ist Corduba mit seiner Spanischen Armee sam̃t deß Verdugo Neapolitanischen vñ Italianischen Regimentern / schon zuvor an der Maaß ankommen gewesen / dem Manßfelder vorgewartet / jhm alle Päß verlegt / vnnd in vierzehen tausend starck / beneben etlich tausend Hennegawischen Bawren / den achtzehenden Augusti bey der Aptey Villoes vmb Fleury / vngefehr vier Meil von Brüssel angelangt / darauff wie vorgedacht / der Graff von Manßfeld sampt dem Hertzog Christian / nachdem sie selbigen Tag in zehen Meil starck marchirt / deß Abends auch Schlacht so zwischen dem von Manßfeld vnd Don Cordua an den Brabändischen Grentzen vorgangen. daherumb ankommen. Die haben alßbald einen Trompeter an Don Cordua abgeschickt / vnd jhn fragen lassen / ober jhnen den Paß gutwillig geben wolle oder nicht: darauff Don Cordua zur Antwort gegeben / er seye anderst nicht resolviert / alß mit jhnen zu schlagen / vnnd den Paß nach möglichkeit zu wehren. Weil sich nun der Orten nicht lang zusaumen vnd auffzuhalten war / haben solchem nach der von Manßfeld vnnd Hertzog Christian ein kurtze Resolution genommen / nemblich stracks den folgenden neunzehenden Augusti deß Morgens früh in den Feind zusetzen / vnd sich mit Gewalt durchzuschlagen / dessen Don Cordua / weil er gewust / daß das Manßfeldische Volck durch das strenge marchiren sehr abgemattet / sich nicht versehen. Also haben sie deß Morgens vmb drey Vhr jhn angefangen anzugreiffen / vnnd hat der von Manßfeld mit etlich tausend Mann den ersten Anfall auff die Spanische gethan / aber durch derselben grobes Geschütz / so starck gespielet / mit ziemblichem verlust deß Fußvolcks / zum dritten mahl zurück getrieben worden: biß endlichen der Hertzog von Braunschweig mit seiner Reutterey darzu kommen / die Spanische auffs new wider angegriffen / vnnd durch besondere Behendigkeit mit abbrechung eines Flügels hinder das Geschütz gelanget / hernach mit grosser Furj zum vierdten mahl das Spanische Läger angefallen vnd tapffer in sie gesetzet / biß endlichen die Regimenter gebrochen vnnd getrennet worden. Dann weil die Spanische den grossen Nachtruck der Braunschweigischen Reutterey gesehen / auch Hertzog Christian allezeit selbsten voran gewesen / daß er auch auff das dritte Pferd kommen / vnnd sich resolviert gehabt / entweder durchzubrechen

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          <p><note place="left">Manßfelder fällt in Hennegaw eyn.</note> Aber der                      Manßfelder / welcher den Handlungen zwischen den Frantzosen vnnd Spaniern /                      nicht trawete / nach dem er mit dem Hertzog von Braunschweig sich wider                      verglichen / hat in eyl all sein Kriegsvolck zu Roß vnd Fuß zusammen beruffen /                      die Krancke vnd Breßhaffte außgemustert vnd 200. Wägen verbrennen lassen /                      damit er Pferd bekommen möchte / darauff er hernach Fußvolck gesetzet / vnd also                      in 8000. Reutter gemacht. Vnd nachdem er gespüret / daß er von den Frantzosen                      nur bey der Nasen herumb geführet würde / in dem selbige Mitlerzeit je länger je                      mehr Volck versamblet / so in kurtzem in 20000. Mann starck werden sollen / hat                      er derselben nicht erwarten wollen / sondern sich entschlossen Graff Moritzen                      zuzuziehen / der seiner zum Entsatz der Statt Bergen op Soom begehrte. Derhalben                      er in grosser Eyl neben dem Hertzogen zu Braunschweig / welcher auch etliche                      Geschütz bey sich hatte / so jhm Pfaltzgraff Friderich zu Sedan zuwegen gebracht                      von dem Hertzogen von Bullion / fortgezogen / vnd in das Landt Hennegaw gerucket                      / da sein Kriegsvolck mit Rauben / Morden vnd Brennen vber alle massen vbel                      gehauset / vnd ein grosse Anzahl Bawren / so durch abhawung der Bäum vnd grosse                      Stein die Päß verlegen wollen / erschlagen.</p>
          <p>Den 26. Augusti ist er vorbey Avennes vnnd folgenden Tags auff Maburg gezogen /                      vnnd alß er selbige Statt wohl besetzt vermerckt / etliche schüß hinein gethan /                      die Vorstatt in Brand gesteckt / vnnd noch selbigen Tags vber den Fluß de Sambee                      passiert / allenthalben die Pferd was er bekommen kön&#x0303;en / mit                      genommen / vnd das Fußvolck beritten gemacht / auch vmb der Vrsachen willen noch                      meistentheils Pagagywägen verbrennet. Den 28. kam er in die Aptey Bone Sperantze                      / welche er vmb 30000. Reichsthaler rantzioniret / daherumb er 5. Dörffer / so                      seinem Volck kein Quartier geben wollen / verbrannt. Von dannen marchierte er                      fort nach Capelle / Carlemont / vnd die grosse Straß von Namen / vnnd kam also                      deß Abends gen Fleru. Hingegen ist Corduba mit seiner Spanischen Armee sam&#x0303;t deß Verdugo Neapolitanischen vn&#x0303; Italianischen                      Regimentern / schon zuvor an der Maaß ankommen gewesen / dem Manßfelder                      vorgewartet / jhm alle Päß verlegt / vnnd in vierzehen tausend starck / beneben                      etlich tausend Hennegawischen Bawren / den achtzehenden Augusti bey der Aptey                      Villoes vmb Fleury / vngefehr vier Meil von Brüssel angelangt / darauff wie                      vorgedacht / der Graff von Manßfeld sampt dem Hertzog Christian / nachdem sie                      selbigen Tag in zehen Meil starck marchirt / deß Abends auch <note place="right">Schlacht so zwischen dem von Manßfeld vnd Don Cordua an                          den Brabändischen Grentzen vorgangen.</note> daherumb ankommen. Die haben                      alßbald einen Trompeter an Don Cordua abgeschickt / vnd jhn fragen lassen / ober                      jhnen den Paß gutwillig geben wolle oder nicht: darauff Don Cordua zur Antwort                      gegeben / er seye anderst nicht resolviert / alß mit jhnen zu schlagen / vnnd                      den Paß nach möglichkeit zu wehren. Weil sich nun der Orten nicht lang zusaumen                      vnd auffzuhalten war / haben solchem nach der von Manßfeld vnnd Hertzog                      Christian ein kurtze Resolution genommen / nemblich stracks den folgenden                      neunzehenden Augusti deß Morgens früh in den Feind zusetzen / vnd sich mit                      Gewalt durchzuschlagen / dessen Don Cordua / weil er gewust / daß das                      Manßfeldische Volck durch das strenge marchiren sehr abgemattet / sich nicht                      versehen. Also haben sie deß Morgens vmb drey Vhr jhn angefangen anzugreiffen /                      vnnd hat der von Manßfeld mit etlich tausend Mann den ersten Anfall auff die                      Spanische gethan / aber durch derselben grobes Geschütz / so starck gespielet /                      mit ziemblichem verlust deß Fußvolcks / zum dritten mahl zurück getrieben                      worden: biß endlichen der Hertzog von Braunschweig mit seiner Reutterey darzu                      kommen / die Spanische auffs new wider angegriffen / vnnd durch besondere                      Behendigkeit mit abbrechung eines Flügels hinder das Geschütz gelanget / hernach                      mit grosser Furj zum vierdten mahl das Spanische Läger angefallen vnd tapffer in                      sie gesetzet / biß endlichen die Regimenter gebrochen vnnd getrennet worden.                      Dann weil die Spanische den grossen Nachtruck der Braunschweigischen Reutterey                      gesehen / auch Hertzog Christian allezeit selbsten voran gewesen / daß er auch                      auff das dritte Pferd kommen / vnnd sich resolviert gehabt / entweder                      durchzubrechen</p>
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[758/0853] aber gesehen / daß ein lange Zeit darzu erfordert würde / vnd könten die Ort / so er belägert / nicht in so geschwinder Eyl entsetzet werden / hat sie einen Gesandten an den Consalvum Cordubam geschickt / vnd denselben ersuchet / daß er den Manßfelder verfolgen / vnnd wo er könte / desselben Kriegsvolck schlagen wolte. Corduba / alß er verstanden / daß sein König solches nicht improbierte / hat darauff sein vnderhabende Armee in das Lützenburgische Land geführet / vnd sein Läger bey Ivojum geschlagen / so ein Meilwegs von Muson abgelegen war. Von dannen auß hat er ein Schreiben an den Statthalter zu Muson geschickt vnnd begehret / er solte jhn berichten / wie starck der Manßfelder were: er zwar were bereit alles für den König in Franckreich zuthun / es were gleich mit dem Feind zuschlagen / oder denselben anderer gestalt zurück zuhalten: vnd zu solchem End hette er mit sich genommen 10000. zu Fuß vnd 5000. zu Roß. Aber besagter Statthalter / alß dem nicht vnbewust / daß sich der König deß Manßfelders Dienst gebrauchen wolte / vnd daß er nicht allein desselben Stück / sondern auch den jungen Fürsten von Sachsen Weymar / welchen der Manßfelder zu desto mehrer versicherung in die Statt geschickt / in seiner gewalt hette / hat mit fleiß die Sach auffgezogen / vnnd keine richtige Antwort dem Spanischen Abgesandten gegeben: sondern dem Cordubae sich bey der Königin vnd dem Hertzogen von Nivers bescheydts zuerholen / entbotten: vnderdeß sich seiner Willfährigkeit bedancket / vnnd gebetten den Verzug auff etlicher wenig Tagen sich nicht verdriessen zulassen. Aber der Manßfelder / welcher den Handlungen zwischen den Frantzosen vnnd Spaniern / nicht trawete / nach dem er mit dem Hertzog von Braunschweig sich wider verglichen / hat in eyl all sein Kriegsvolck zu Roß vnd Fuß zusammen beruffen / die Krancke vnd Breßhaffte außgemustert vnd 200. Wägen verbrennen lassen / damit er Pferd bekommen möchte / darauff er hernach Fußvolck gesetzet / vnd also in 8000. Reutter gemacht. Vnd nachdem er gespüret / daß er von den Frantzosen nur bey der Nasen herumb geführet würde / in dem selbige Mitlerzeit je länger je mehr Volck versamblet / so in kurtzem in 20000. Mann starck werden sollen / hat er derselben nicht erwarten wollen / sondern sich entschlossen Graff Moritzen zuzuziehen / der seiner zum Entsatz der Statt Bergen op Soom begehrte. Derhalben er in grosser Eyl neben dem Hertzogen zu Braunschweig / welcher auch etliche Geschütz bey sich hatte / so jhm Pfaltzgraff Friderich zu Sedan zuwegen gebracht von dem Hertzogen von Bullion / fortgezogen / vnd in das Landt Hennegaw gerucket / da sein Kriegsvolck mit Rauben / Morden vnd Brennen vber alle massen vbel gehauset / vnd ein grosse Anzahl Bawren / so durch abhawung der Bäum vnd grosse Stein die Päß verlegen wollen / erschlagen. Manßfelder fällt in Hennegaw eyn. Den 26. Augusti ist er vorbey Avennes vnnd folgenden Tags auff Maburg gezogen / vnnd alß er selbige Statt wohl besetzt vermerckt / etliche schüß hinein gethan / die Vorstatt in Brand gesteckt / vnnd noch selbigen Tags vber den Fluß de Sambee passiert / allenthalben die Pferd was er bekommen köñen / mit genommen / vnd das Fußvolck beritten gemacht / auch vmb der Vrsachen willen noch meistentheils Pagagywägen verbrennet. Den 28. kam er in die Aptey Bone Sperantze / welche er vmb 30000. Reichsthaler rantzioniret / daherumb er 5. Dörffer / so seinem Volck kein Quartier geben wollen / verbrannt. Von dannen marchierte er fort nach Capelle / Carlemont / vnd die grosse Straß von Namen / vnnd kam also deß Abends gen Fleru. Hingegen ist Corduba mit seiner Spanischen Armee sam̃t deß Verdugo Neapolitanischen vñ Italianischen Regimentern / schon zuvor an der Maaß ankommen gewesen / dem Manßfelder vorgewartet / jhm alle Päß verlegt / vnnd in vierzehen tausend starck / beneben etlich tausend Hennegawischen Bawren / den achtzehenden Augusti bey der Aptey Villoes vmb Fleury / vngefehr vier Meil von Brüssel angelangt / darauff wie vorgedacht / der Graff von Manßfeld sampt dem Hertzog Christian / nachdem sie selbigen Tag in zehen Meil starck marchirt / deß Abends auch daherumb ankommen. Die haben alßbald einen Trompeter an Don Cordua abgeschickt / vnd jhn fragen lassen / ober jhnen den Paß gutwillig geben wolle oder nicht: darauff Don Cordua zur Antwort gegeben / er seye anderst nicht resolviert / alß mit jhnen zu schlagen / vnnd den Paß nach möglichkeit zu wehren. Weil sich nun der Orten nicht lang zusaumen vnd auffzuhalten war / haben solchem nach der von Manßfeld vnnd Hertzog Christian ein kurtze Resolution genommen / nemblich stracks den folgenden neunzehenden Augusti deß Morgens früh in den Feind zusetzen / vnd sich mit Gewalt durchzuschlagen / dessen Don Cordua / weil er gewust / daß das Manßfeldische Volck durch das strenge marchiren sehr abgemattet / sich nicht versehen. Also haben sie deß Morgens vmb drey Vhr jhn angefangen anzugreiffen / vnnd hat der von Manßfeld mit etlich tausend Mann den ersten Anfall auff die Spanische gethan / aber durch derselben grobes Geschütz / so starck gespielet / mit ziemblichem verlust deß Fußvolcks / zum dritten mahl zurück getrieben worden: biß endlichen der Hertzog von Braunschweig mit seiner Reutterey darzu kommen / die Spanische auffs new wider angegriffen / vnnd durch besondere Behendigkeit mit abbrechung eines Flügels hinder das Geschütz gelanget / hernach mit grosser Furj zum vierdten mahl das Spanische Läger angefallen vnd tapffer in sie gesetzet / biß endlichen die Regimenter gebrochen vnnd getrennet worden. Dann weil die Spanische den grossen Nachtruck der Braunschweigischen Reutterey gesehen / auch Hertzog Christian allezeit selbsten voran gewesen / daß er auch auff das dritte Pferd kommen / vnnd sich resolviert gehabt / entweder durchzubrechen Schlacht so zwischen dem von Manßfeld vnd Don Cordua an den Brabändischen Grentzen vorgangen.

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  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/853>, abgerufen am 23.11.2024.