Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Wie nun dasselbe auff gesetzte Zeit angangen / ist der Printz von Wallis / an seines Vatters statt darinn / zum Praesidenten verordnet worden. Aber nichts desto weniger hat das Parlament seine Rede an den König gerichtet / vnd bey demselben supplicirend einkommen / auff folgende weiß: Supplication deß Parlaments / welche die vom niedern Hauß dem Ronig vbergeben. Wir Ew. Mayest. vnderthänige vnd getrewe Vnderthanen / die Ritter / Bürger vnnd Gemein / so jetzund im Parlament versamblet sind / vnd die gemeine Stände ewers Königreichs repraesertiren / sind zum höchsten betrübt / daß wir vns des Trosts Ewerer Mayest. Gegenwart beraubt vnd entblöst befinden / vnnd solches desto mehr / dieweil die Vrsach jhres abwesens / von jhrer Leibsblödigkeit herrühret / mit welcher wir allzugleich / wie billich / ohn alle gleißnerey / leyden: vnd erinnern wir vns in aller Demut / Ewerer Mayest. gnädiger Antwort / die sie auff vnser voriges Ansuchen / die Religion betreffend / ertheilt hat: welche gleichwol vnangesehen Ewerer Fürstlichen vnnd Gottseligen Meynung / die gute Früchten / so bey diesen gefährlichen Zeiten wol nöhtig weren / nicht herfür gebracht hat. So spüren wir auch / wie vbel Ew. Mayest. Güte von den Fürsten / die einer andern vnnd widerwertigen Religion sind / gelohnet wird / welche in wehrender Vnderhandlung die Gelegenheit ergriffen haben / jhre Sachen zubefördern / vnnd zu jhrem Zweck zugelangen / zu außtilgung der wahren Religion vnd Ew. Mayest. wie auch derselben Kinder grossem Nachtheil: darüber Ew. Mayest. vbelgeneigte Vnderthanen allhie (die Papistische Recusanten) einen hohen Muth geschöpfft / vnd an der Zahl / nit ohn grossen Schaden / sehr zugenommen / vnnd je länger je trotziger werden / welches vns dann tieff zu Hertzen gehet / vnd können wir nicht vnderlassen / Ew. May. die Vrsachen der vberhäufften grossen Vnordnungen / vnd wie denen abzuhelffen / vnderthänigst zuerkennen zugeben. Die Vrsachen sind erstlich die Arglistigkeit vnd der Ehrgeitz deß Bapsts zu Rom / vnd seines lieben Sohns / deren der eine nach der höchsten Welilichen Monarchy trachtet / wie der ander nach der Geistlichen. 2. Die Teuffelische Lehr / auff welche das Bapstthumb gegründet ist / welche künlich vnnd mit aller Macht / durch des Bapsts geschornen vnnd geschwornen Hauffen / außgebreitet wird / zu befürderung jhrer weltlichen Anschläge. 3. Der betrübte vnd ellende Zustand deren / so in andern Landen sich zu der wahren Religion bekennen. 4. Das Vnglück / welches E. May. Kinder begegnet ist / vnd zu jhrer verkleinerung / mit grossem Frolocken vnserer Widersacher / hin vnd wider verkündet wird. 5. Die starcke Verbündnuß vnnd Vereinigung der Fürsten / so der Papistischen Religion zugethan sind / welche zu beförderung jhrer Abgötterey vnd vndertruckung vnserer wahren Religion gerichtet ist / vnnd gebrauchen sie sich meisterlich aller Vortheil vnd Gelegenheiten / die jhnen vorkommen. 6. Das grosse vnnd mächtige Kriegsvolck / welches auß befehl deß Königs in Spanien / alß deß Haupts der Liga / geworben ist / vnd von jhm vnderhalten wird. 7. Die grosse Hoffnung / welche die Papistische Recusanten geschöpfft / wegen der angefangenen Handlung mit Spanien von einem Heurath / vnnd machen sie jhnen allbereit die Gedancken / daß dieselbe einen glücklichen Außgang zu jhrem Vortheil / werde gewinnen. 8. Die Vorbitt etlicher außländischen Fürsten vnnd jhrer Agenten / für gemelte Papistische Recusanten / damit jhnen gunst vnnd zulassung jhrer Religion / widerfahre. 9. Jhre offentliche vnd gewöhnliche Zusammenkunfft in vnderschiedlichen Häusern / vnnd das noch ärger ist / in den Capellen der außländischen Gesandten. 10. Jhre versamblung in der Statt Londen / die sie öffter alß vor diesem / halten / vnd die vielfältige Rathschläg vnd Gespräch / die sie heimblich miteinander anstellen. 11. Die Aufferziehung jhrer Kinder in vnderschiedlichen Seminarien vnd Clöstern / welche in frembden Landen für die verlauffene Engelländer / auffgerichtet sind. 12. Daß Ew. Mayest. etlichen / die es vmb sie nicht verdienet / vbersihet / vnnd daß die Geltbuß / die den Recusanten abgefordert wird / so gering ist / daß sie bey nahe für nichts bey jhnen geachtet wird. 13. Die gar zu grosse Freyheit / Papistische vnnd auffrührische Bücher / auch vnder wehrendem Parlament / zu trucken vnnd außzustrewen. 14. Die Zusammenrottirung der Priester vnd Jesuiten / welche rechte Mordbrenner sind der gantzen Christenheit / vnd sich in allen Enden vnd Orten dieses ewers Königreichs außgetheilet haben. Wir vermercken aber vnd sorgen / daß auß diesen Vrsachen / alß auß einer bittern Wurtzel / sehr böse / vnd so wol der Kirchen alß dem Reich hochschädliche Früchten / herfür wachsen werden: welche wir hiermit Ew. May. vnderthänigst für Augen stellen. Dann 1. so kan die Papistische Religion / wegen jhrer Satzungen / neben der vnsern nicht bestehen. 2. Sie bringt mit jhr ein vnvermeidliche Notturfft / daß man frembden Fürsten nachhangen muß. 3. Sie eröffnet ein weite Thür allerley Rottierungen vnd Auffwicklungen / wann einer gern jhm einen Anhang deß gemeinen Volcks machen / vnd die Parthey der Papisten / welche starck ist / an sich ziehen wolte. 4. Sie ist gantz vnruhig vnd wird durch diese Staffeln allgemach auffsteigen wollen. Erst- Wie nun dasselbe auff gesetzte Zeit angangen / ist der Printz von Wallis / an seines Vatters statt darinn / zum Praesidenten verordnet worden. Aber nichts desto weniger hat das Parlament seine Rede an den König gerichtet / vnd bey demselben supplicirend einkommen / auff folgende weiß: Supplication deß Parlaments / welche die vom niedern Hauß dem Ronig vbergeben. Wir Ew. Mayest. vnderthänige vnd getrewe Vnderthanen / die Ritter / Bürger vnnd Gemein / so jetzund im Parlament versamblet sind / vnd die gemeine Stände ewers Königreichs repraesertiren / sind zum höchsten betrübt / daß wir vns des Trosts Ewerer Mayest. Gegenwart beraubt vnd entblöst befinden / vnnd solches desto mehr / dieweil die Vrsach jhres abwesens / von jhrer Leibsblödigkeit herrühret / mit welcher wir allzugleich / wie billich / ohn alle gleißnerey / leyden: vnd erinnern wir vns in aller Demut / Ewerer Mayest. gnädiger Antwort / die sie auff vnser voriges Ansuchen / die Religion betreffend / ertheilt hat: welche gleichwol vnangesehen Ewerer Fürstlichen vnnd Gottseligen Meynung / die gute Früchten / so bey diesen gefährlichen Zeiten wol nöhtig weren / nicht herfür gebracht hat. So spüren wir auch / wie vbel Ew. Mayest. Güte von den Fürsten / die einer andern vnnd widerwertigen Religion sind / gelohnet wird / welche in wehrender Vnderhandlung die Gelegenheit ergriffen haben / jhre Sachen zubefördern / vnnd zu jhrem Zweck zugelangen / zu außtilgung der wahren Religion vnd Ew. Mayest. wie auch derselben Kinder grossem Nachtheil: darüber Ew. Mayest. vbelgeneigte Vnderthanen allhie (die Papistische Recusanten) einen hohen Muth geschöpfft / vnd an der Zahl / nit ohn grossen Schaden / sehr zugenommen / vnnd je länger je trotziger werden / welches vns dann tieff zu Hertzen gehet / vnd können wir nicht vnderlassen / Ew. May. die Vrsachen der vberhäufften grossen Vnordnungen / vnd wie denen abzuhelffen / vnderthänigst zuerkennen zugeben. Die Vrsachen sind erstlich die Arglistigkeit vnd der Ehrgeitz deß Bapsts zu Rom / vnd seines lieben Sohns / deren der eine nach der höchsten Welilichen Monarchy trachtet / wie der ander nach der Geistlichen. 2. Die Teuffelische Lehr / auff welche das Bapstthumb gegründet ist / welche künlich vnnd mit aller Macht / durch des Bapsts geschornen vnnd geschwornen Hauffen / außgebreitet wird / zu befürderung jhrer weltlichen Anschläge. 3. Der betrübte vnd ellende Zustand deren / so in andern Landen sich zu der wahren Religion bekennen. 4. Das Vnglück / welches E. May. Kinder begegnet ist / vnd zu jhrer verkleinerung / mit grossem Frolocken vnserer Widersacher / hin vnd wider verkündet wird. 5. Die starcke Verbündnuß vnnd Vereinigung der Fürsten / so der Papistischen Religion zugethan sind / welche zu beförderung jhrer Abgötterey vnd vndertruckung vnserer wahren Religion gerichtet ist / vnnd gebrauchen sie sich meisterlich aller Vortheil vnd Gelegenheiten / die jhnen vorkommen. 6. Das grosse vnnd mächtige Kriegsvolck / welches auß befehl deß Königs in Spanien / alß deß Haupts der Liga / geworben ist / vnd von jhm vnderhalten wird. 7. Die grosse Hoffnung / welche die Papistische Recusanten geschöpfft / wegen der angefangenen Handlung mit Spanien von einem Heurath / vnnd machen sie jhnen allbereit die Gedancken / daß dieselbe einen glücklichen Außgang zu jhrem Vortheil / werde gewinnen. 8. Die Vorbitt etlicher außländischen Fürsten vnnd jhrer Agenten / für gemelte Papistische Recusanten / damit jhnen gunst vnnd zulassung jhrer Religion / widerfahre. 9. Jhre offentliche vnd gewöhnliche Zusammenkunfft in vnderschiedlichen Häusern / vnnd das noch ärger ist / in den Capellen der außländischen Gesandten. 10. Jhre versamblung in der Statt Londen / die sie öffter alß vor diesem / halten / vnd die vielfältige Rathschläg vnd Gespräch / die sie heimblich miteinander anstellen. 11. Die Aufferziehung jhrer Kinder in vnderschiedlichen Seminarien vnd Clöstern / welche in frembden Landen für die verlauffene Engelländer / auffgerichtet sind. 12. Daß Ew. Mayest. etlichen / die es vmb sie nicht verdienet / vbersihet / vnnd daß die Geltbuß / die den Recusanten abgefordert wird / so gering ist / daß sie bey nahe für nichts bey jhnen geachtet wird. 13. Die gar zu grosse Freyheit / Papistische vnnd auffrührische Bücher / auch vnder wehrendem Parlament / zu trucken vnnd außzustrewen. 14. Die Zusammenrottirung der Priester vnd Jesuiten / welche rechte Mordbrenner sind der gantzen Christenheit / vnd sich in allen Enden vnd Orten dieses ewers Königreichs außgetheilet haben. Wir vermercken aber vnd sorgen / daß auß diesen Vrsachen / alß auß einer bittern Wurtzel / sehr böse / vnd so wol der Kirchen alß dem Reich hochschädliche Früchten / herfür wachsen werden: welche wir hiermit Ew. May. vnderthänigst für Augen stellen. Dann 1. so kan die Papistische Religion / wegen jhrer Satzungen / neben der vnsern nicht bestehen. 2. Sie bringt mit jhr ein vnvermeidliche Notturfft / daß man frembden Fürsten nachhangen muß. 3. Sie eröffnet ein weite Thür allerley Rottierungen vnd Auffwicklungen / wann einer gern jhm einen Anhang deß gemeinen Volcks machen / vnd die Parthey der Papisten / welche starck ist / an sich ziehen wolte. 4. Sie ist gantz vnruhig vnd wird durch diese Staffeln allgemach auffsteigen wollen. Erst- <TEI> <text> <body> <div> <div> <pb facs="#f0776" n="693"/> <p>Wie nun dasselbe auff gesetzte Zeit angangen / ist der Printz von Wallis / an seines Vatters statt darinn / zum Praesidenten verordnet worden. Aber nichts desto weniger hat das Parlament seine Rede an den König gerichtet / vnd bey demselben supplicirend einkommen / auff folgende weiß:</p> <p><note place="left">Supplication deß Parlaments / welche die vom niedern Hauß dem Ronig vbergeben.</note> Wir Ew. Mayest. vnderthänige vnd getrewe Vnderthanen / die Ritter / Bürger vnnd Gemein / so jetzund im Parlament versamblet sind / vnd die gemeine Stände ewers Königreichs repraesertiren / sind zum höchsten betrübt / daß wir vns des Trosts Ewerer Mayest. Gegenwart beraubt vnd entblöst befinden / vnnd solches desto mehr / dieweil die Vrsach jhres abwesens / von jhrer Leibsblödigkeit herrühret / mit welcher wir allzugleich / wie billich / ohn alle gleißnerey / leyden: vnd erinnern wir vns in aller Demut / Ewerer Mayest. gnädiger Antwort / die sie auff vnser voriges Ansuchen / die Religion betreffend / ertheilt hat: welche gleichwol vnangesehen Ewerer Fürstlichen vnnd Gottseligen Meynung / die gute Früchten / so bey diesen gefährlichen Zeiten wol nöhtig weren / nicht herfür gebracht hat. So spüren wir auch / wie vbel Ew. Mayest. Güte von den Fürsten / die einer andern vnnd widerwertigen Religion sind / gelohnet wird / welche in wehrender Vnderhandlung die Gelegenheit ergriffen haben / jhre Sachen zubefördern / vnnd zu jhrem Zweck zugelangen / zu außtilgung der wahren Religion vnd Ew. Mayest. wie auch derselben Kinder grossem Nachtheil: darüber Ew. Mayest. vbelgeneigte Vnderthanen allhie (die Papistische Recusanten) einen hohen Muth geschöpfft / vnd an der Zahl / nit ohn grossen Schaden / sehr zugenommen / vnnd je länger je trotziger werden / welches vns dann tieff zu Hertzen gehet / vnd können wir nicht vnderlassen / Ew. May. die Vrsachen der vberhäufften grossen Vnordnungen / vnd wie denen abzuhelffen / vnderthänigst zuerkennen zugeben.</p> <p>Die Vrsachen sind erstlich die Arglistigkeit vnd der Ehrgeitz deß Bapsts zu Rom / vnd seines lieben Sohns / deren der eine nach der höchsten Welilichen Monarchy trachtet / wie der ander nach der Geistlichen.</p> <p>2. Die Teuffelische Lehr / auff welche das Bapstthumb gegründet ist / welche künlich vnnd mit aller Macht / durch des Bapsts geschornen vnnd geschwornen Hauffen / außgebreitet wird / zu befürderung jhrer weltlichen Anschläge.</p> <p>3. Der betrübte vnd ellende Zustand deren / so in andern Landen sich zu der wahren Religion bekennen.</p> <p>4. Das Vnglück / welches E. May. Kinder begegnet ist / vnd zu jhrer verkleinerung / mit grossem Frolocken vnserer Widersacher / hin vnd wider verkündet wird.</p> <p>5. Die starcke Verbündnuß vnnd Vereinigung der Fürsten / so der Papistischen Religion zugethan sind / welche zu beförderung jhrer Abgötterey vnd vndertruckung vnserer wahren Religion gerichtet ist / vnnd gebrauchen sie sich meisterlich aller Vortheil vnd Gelegenheiten / die jhnen vorkommen.</p> <p>6. Das grosse vnnd mächtige Kriegsvolck / welches auß befehl deß Königs in Spanien / alß deß Haupts der Liga / geworben ist / vnd von jhm vnderhalten wird.</p> <p>7. Die grosse Hoffnung / welche die Papistische Recusanten geschöpfft / wegen der angefangenen Handlung mit Spanien von einem Heurath / vnnd machen sie jhnen allbereit die Gedancken / daß dieselbe einen glücklichen Außgang zu jhrem Vortheil / werde gewinnen.</p> <p>8. Die Vorbitt etlicher außländischen Fürsten vnnd jhrer Agenten / für gemelte Papistische Recusanten / damit jhnen gunst vnnd zulassung jhrer Religion / widerfahre.</p> <p>9. Jhre offentliche vnd gewöhnliche Zusammenkunfft in vnderschiedlichen Häusern / vnnd das noch ärger ist / in den Capellen der außländischen Gesandten.</p> <p>10. Jhre versamblung in der Statt Londen / die sie öffter alß vor diesem / halten / vnd die vielfältige Rathschläg vnd Gespräch / die sie heimblich miteinander anstellen.</p> <p>11. Die Aufferziehung jhrer Kinder in vnderschiedlichen Seminarien vnd Clöstern / welche in frembden Landen für die verlauffene Engelländer / auffgerichtet sind.</p> <p>12. Daß Ew. Mayest. etlichen / die es vmb sie nicht verdienet / vbersihet / vnnd daß die Geltbuß / die den Recusanten abgefordert wird / so gering ist / daß sie bey nahe für nichts bey jhnen geachtet wird.</p> <p>13. Die gar zu grosse Freyheit / Papistische vnnd auffrührische Bücher / auch vnder wehrendem Parlament / zu trucken vnnd außzustrewen.</p> <p>14. Die Zusammenrottirung der Priester vnd Jesuiten / welche rechte Mordbrenner sind der gantzen Christenheit / vnd sich in allen Enden vnd Orten dieses ewers Königreichs außgetheilet haben.</p> <p>Wir vermercken aber vnd sorgen / daß auß diesen Vrsachen / alß auß einer bittern Wurtzel / sehr böse / vnd so wol der Kirchen alß dem Reich hochschädliche Früchten / herfür wachsen werden: welche wir hiermit Ew. May. vnderthänigst für Augen stellen.</p> <p>Dann 1. so kan die Papistische Religion / wegen jhrer Satzungen / neben der vnsern nicht bestehen.</p> <p>2. Sie bringt mit jhr ein vnvermeidliche Notturfft / daß man frembden Fürsten nachhangen muß.</p> <p>3. Sie eröffnet ein weite Thür allerley Rottierungen vnd Auffwicklungen / wann einer gern jhm einen Anhang deß gemeinen Volcks machen / vnd die Parthey der Papisten / welche starck ist / an sich ziehen wolte.</p> <p>4. Sie ist gantz vnruhig vnd wird durch diese Staffeln allgemach auffsteigen wollen. Erst- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [693/0776]
Wie nun dasselbe auff gesetzte Zeit angangen / ist der Printz von Wallis / an seines Vatters statt darinn / zum Praesidenten verordnet worden. Aber nichts desto weniger hat das Parlament seine Rede an den König gerichtet / vnd bey demselben supplicirend einkommen / auff folgende weiß:
Wir Ew. Mayest. vnderthänige vnd getrewe Vnderthanen / die Ritter / Bürger vnnd Gemein / so jetzund im Parlament versamblet sind / vnd die gemeine Stände ewers Königreichs repraesertiren / sind zum höchsten betrübt / daß wir vns des Trosts Ewerer Mayest. Gegenwart beraubt vnd entblöst befinden / vnnd solches desto mehr / dieweil die Vrsach jhres abwesens / von jhrer Leibsblödigkeit herrühret / mit welcher wir allzugleich / wie billich / ohn alle gleißnerey / leyden: vnd erinnern wir vns in aller Demut / Ewerer Mayest. gnädiger Antwort / die sie auff vnser voriges Ansuchen / die Religion betreffend / ertheilt hat: welche gleichwol vnangesehen Ewerer Fürstlichen vnnd Gottseligen Meynung / die gute Früchten / so bey diesen gefährlichen Zeiten wol nöhtig weren / nicht herfür gebracht hat. So spüren wir auch / wie vbel Ew. Mayest. Güte von den Fürsten / die einer andern vnnd widerwertigen Religion sind / gelohnet wird / welche in wehrender Vnderhandlung die Gelegenheit ergriffen haben / jhre Sachen zubefördern / vnnd zu jhrem Zweck zugelangen / zu außtilgung der wahren Religion vnd Ew. Mayest. wie auch derselben Kinder grossem Nachtheil: darüber Ew. Mayest. vbelgeneigte Vnderthanen allhie (die Papistische Recusanten) einen hohen Muth geschöpfft / vnd an der Zahl / nit ohn grossen Schaden / sehr zugenommen / vnnd je länger je trotziger werden / welches vns dann tieff zu Hertzen gehet / vnd können wir nicht vnderlassen / Ew. May. die Vrsachen der vberhäufften grossen Vnordnungen / vnd wie denen abzuhelffen / vnderthänigst zuerkennen zugeben.
Supplication deß Parlaments / welche die vom niedern Hauß dem Ronig vbergeben. Die Vrsachen sind erstlich die Arglistigkeit vnd der Ehrgeitz deß Bapsts zu Rom / vnd seines lieben Sohns / deren der eine nach der höchsten Welilichen Monarchy trachtet / wie der ander nach der Geistlichen.
2. Die Teuffelische Lehr / auff welche das Bapstthumb gegründet ist / welche künlich vnnd mit aller Macht / durch des Bapsts geschornen vnnd geschwornen Hauffen / außgebreitet wird / zu befürderung jhrer weltlichen Anschläge.
3. Der betrübte vnd ellende Zustand deren / so in andern Landen sich zu der wahren Religion bekennen.
4. Das Vnglück / welches E. May. Kinder begegnet ist / vnd zu jhrer verkleinerung / mit grossem Frolocken vnserer Widersacher / hin vnd wider verkündet wird.
5. Die starcke Verbündnuß vnnd Vereinigung der Fürsten / so der Papistischen Religion zugethan sind / welche zu beförderung jhrer Abgötterey vnd vndertruckung vnserer wahren Religion gerichtet ist / vnnd gebrauchen sie sich meisterlich aller Vortheil vnd Gelegenheiten / die jhnen vorkommen.
6. Das grosse vnnd mächtige Kriegsvolck / welches auß befehl deß Königs in Spanien / alß deß Haupts der Liga / geworben ist / vnd von jhm vnderhalten wird.
7. Die grosse Hoffnung / welche die Papistische Recusanten geschöpfft / wegen der angefangenen Handlung mit Spanien von einem Heurath / vnnd machen sie jhnen allbereit die Gedancken / daß dieselbe einen glücklichen Außgang zu jhrem Vortheil / werde gewinnen.
8. Die Vorbitt etlicher außländischen Fürsten vnnd jhrer Agenten / für gemelte Papistische Recusanten / damit jhnen gunst vnnd zulassung jhrer Religion / widerfahre.
9. Jhre offentliche vnd gewöhnliche Zusammenkunfft in vnderschiedlichen Häusern / vnnd das noch ärger ist / in den Capellen der außländischen Gesandten.
10. Jhre versamblung in der Statt Londen / die sie öffter alß vor diesem / halten / vnd die vielfältige Rathschläg vnd Gespräch / die sie heimblich miteinander anstellen.
11. Die Aufferziehung jhrer Kinder in vnderschiedlichen Seminarien vnd Clöstern / welche in frembden Landen für die verlauffene Engelländer / auffgerichtet sind.
12. Daß Ew. Mayest. etlichen / die es vmb sie nicht verdienet / vbersihet / vnnd daß die Geltbuß / die den Recusanten abgefordert wird / so gering ist / daß sie bey nahe für nichts bey jhnen geachtet wird.
13. Die gar zu grosse Freyheit / Papistische vnnd auffrührische Bücher / auch vnder wehrendem Parlament / zu trucken vnnd außzustrewen.
14. Die Zusammenrottirung der Priester vnd Jesuiten / welche rechte Mordbrenner sind der gantzen Christenheit / vnd sich in allen Enden vnd Orten dieses ewers Königreichs außgetheilet haben.
Wir vermercken aber vnd sorgen / daß auß diesen Vrsachen / alß auß einer bittern Wurtzel / sehr böse / vnd so wol der Kirchen alß dem Reich hochschädliche Früchten / herfür wachsen werden: welche wir hiermit Ew. May. vnderthänigst für Augen stellen.
Dann 1. so kan die Papistische Religion / wegen jhrer Satzungen / neben der vnsern nicht bestehen.
2. Sie bringt mit jhr ein vnvermeidliche Notturfft / daß man frembden Fürsten nachhangen muß.
3. Sie eröffnet ein weite Thür allerley Rottierungen vnd Auffwicklungen / wann einer gern jhm einen Anhang deß gemeinen Volcks machen / vnd die Parthey der Papisten / welche starck ist / an sich ziehen wolte.
4. Sie ist gantz vnruhig vnd wird durch diese Staffeln allgemach auffsteigen wollen. Erst-
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Zitationshilfe: | Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 693. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/776>, abgerufen am 28.07.2024. |