Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

Franckreich bekräfftigt worden / in deren man Freyheit vnnd Sicherheit allen Religionsverwandten / die sich gehorsamb erzeigen würden / vermög der Edicten / versprochen: vnd bald darauff Saumur eingenommen / da die Thoren so freywillig vnd mit so grosser Ehrerbietung geöffnet worden / Krafft der außtrücklichen vnd sonderbaren Verheissungen (obgemelter Declaration zugeschweigen) daß nichts solte darinn geendert werde: daß durch gleichmässigen Betrug vnd Berrätherey die Statt Jargean eben zu der Zeit angesprengt / vnd die zu S. Jehan angegriffen worden / vnd ist es jetzund an dem / daß man sie belägern will: daß man allen denen von der Religion in allen den sürnembsten Stätten in Normannien gebotten / die Waffen abzulegen / da mit man sie leider / desto leichtlicher metzlen vnd vmbs Leben bringen möchte Wann man / sagen wir / diß alles betrachtet vnd zu Gemüth führet / so zweifflen wir nicht / man werde erkennen / daß wir diese Verfolgung leyden vmb der Gerechtigkeit willen / vnnd wegen der Religion / die dermassen verhaßt ist / daß es sich ansehen läßt / als hetten heutiges Tags alle vnsere Feinde durch gantz Europen zusammen geschworen / dieselbe zu vertilgen.

Demnach wir nun / zu Erhaltung der Freyheit vnsers Gewissens / vnnd auß Liebe die wir zu vnserm Vatterland tragen / gedrungen werden / eine rechtmässige vnnd nothwendige Gegenwehr / mit Hülff deren / die es mit vnser Religion vnnd diesem Königreich wol meynen / fürzunemmen: So ersuchen wir den König noch einmal gantz flehenlich / vnd bitten jhn vnderthänigst / er wolle diß glauben vnd betrachten / daß wir in vnserin Gebett / welches wir täglich für Gott außschütten nichts hefftiger begehren vnnd wündschen / dann die Wolfahrt beydes seiner Person vnnd seines Königreichs: Vnd zugleich sich erinnern / daß vnsere Voreltern / welche durch jhre Religion zum Gehorsamb / den man seinem König schuldig ist / angewiesen gewesen / jhr Leben in die Schantz geschlagen haben / damit sie Henrichen den Grossen trewen Beystandt thäten / diß Königreich / welches seinen Feinden / eben vnder dem Schein deß Hasses vnnd der Verfolgung wider vnser Religion vnd vns / verrathen vnd verkaufft gewesen / widerumb zu erobern. Darauß er abnehmen mag / daß wir nach dem Exempel gemeldter vnser Voreltern / der Pflicht / mit welcher wir dem Vatterland verbunden / niemals vergessen / noch den Gehorsamb vnnd willigen Dienst / den wir nach außweiß vnser Religion jhm schuldig seynd / auß der Acht gelassen haben.

Wolte Gott / HERR KONJG / daß E. May. recht betrachten vnnd zu Hertzen nemmen wolte / was zu Erhaltung vnnd Vermehrung jhrer Hoheit dienet / vnnd daß sie auß angeborner Dapfferkeit / zu Bestettigung der Cron vnd Herrligkeit jhres Königreichs / jhre Waffen wider die Feinde desselben wenden / vnnd sich vnsers getrewen Diensts darinn gebrauchen wolte: Mir wolten künlich sagen vnnd versprechen dörffen / daß in einer so gerechten Sach / wir deroselben besten Dienern im geringsten nichts nachgeben würden. Jetzundt aber sagen wir / vnnd beweinen es mit Blutsthränen / vnnd mit bittern Seufftzen / daß die Feinde ewrer Cron vnnd Person / in dem sie Ew. Mayest. bewegt haben / die Waffen wider vns zu nemmen / vnd dieselbe in dem Blut dero getrewesten Diener zu duncken / sie beydes ewer Cron vnnd Person ins Verderben stürtzen wollen. Es sind ewere rechte Feinde / die ewern Zorn wider vns anblasen / damit ewer Königreich in die Aschen gesetzt / vnnd Ew. Mayest. darunder begraben werden. Welche / nach dem sie den trefflichsten König der Welt / ewern Herrn Vatter / Teufflischer weise ermordt haben / dieweil er vns nicht zuwider war / sondern durch seine Güte vnd Gerechtigkeit vns / als seine trewe Vnderthanen beschützte / reitzen heutigs Tags Ew. Mayest. daß sie vns hasse vnnd vertilge / damit sie selbst sampt diesem Königreich zu Grung gehe. Wann aber bey diesem Vngewitter / welches sie schon erweckt / vnnd wir spüren / daß es auff vns fallen wolle / wir gezwungen werden / zu vnser Erhalt- vnnd Beschützung / die Mittel / welche die Natur vns an die Hand gibt / zuergreiffen: So bezeugen wir / HERR KONJG / für GOtt / für Ew. Mayest. vnnd allen Menschen / daß wir nichts desto weniger ewer Hoheit / vnnd den Gehorsamb / den wir Ew. Mayest. schuldig seynd / vor Augen haben / vnd allen fleiß anwenden wollen / so viel vns möglich seyn wird / ewer Person vnd Königreich zu fristen. Gott der Allmächtig / welcher ein Gott ist beydes der Raach vnd Gnade / vnd der nach seinem allweisen Rath / bißweilen seinen Zorn / durch grewliche Exempel vber die Könige vnnd Völcker / so sich wider jhn erheben / auß geußt / bißweilen die ärgste Feinde seiner Kirchen erhelt vnd bekehrt / gebe / daß E. May. für allem Vnglück bewahrt werde / vnd die Religion vnnd Trewe deren / die sie jetzt auß Vnwissenheit vnnd falschem Bericht hasset / recht möge kennen lernen.

Vnder dessen ruffen wir gantz demütig an / alle Könige / Fürsten vnd Stände / welche die Vnschuld guter vnd getrewer Vnderthanen / so man jetzt vndertrucket / jhnen billich sollen angelegen seyn lassen / fürnemblich aber gegen Gott verpflichtet seynd / seine Sach vnnd Warheit zu vertheidigen: vnnd bitten sie zum sleissigsten / daß sie vns in dieser vnser Nothwehr / wider so mächtige Feinde / denen wir für vns selbsten viel zu schwach sind / die hülffliche Hand bieten wollen. Dann sie / vnsere Feinde / eben diese Zeit erwehlet vns anzugreiffen / da sie fast an allen denen Orthen / von dannen wir Hülff zugewarten hatten / Krieg vnd Vnruhe erwecket / auff daß sie vns desto leichtlicher vndertrucken möchten.

Vnser fürnembstes Vertrawen aber stehet zu Gott dem Allmächtigen / welcher die Anschläge der Menschen zu nicht machet / vnnd stürtzet die Völcker / so wider seine Kirch zusammen geschworen haben. Vnd dieweil wir / wegen der Ehr seines Namens verhaßt sind / vnd man vns vmb seiner Warheit willen zusetzet / so tragen wir

Franckreich bekräfftigt worden / in deren man Freyheit vnnd Sicherheit allen Religionsverwandten / die sich gehorsamb erzeigen würden / vermög der Edicten / versprochen: vnd bald darauff Saumur eingenommen / da die Thoren so freywillig vnd mit so grosser Ehrerbietung geöffnet worden / Krafft der außtrücklichen vnd sonderbaren Verheissungen (obgemelter Declaration zugeschweigen) daß nichts solte darinn geendert werde: daß durch gleichmässigen Betrug vnd Berrätherey die Statt Jargean eben zu der Zeit angesprengt / vnd die zu S. Jehan angegriffen worden / vnd ist es jetzund an dem / daß man sie belägern will: daß man allen denen von der Religion in allen den sürnembsten Stätten in Normannien gebotten / die Waffen abzulegen / da mit man sie leider / desto leichtlicher metzlen vnd vmbs Leben bringen möchte Wañ man / sagen wir / diß alles betrachtet vnd zu Gemüth führet / so zweifflen wir nicht / man werde erkennen / daß wir diese Verfolgung leyden vmb der Gerechtigkeit willen / vnnd wegen der Religion / die dermassen verhaßt ist / daß es sich ansehen läßt / als hetten heutiges Tags alle vnsere Feinde durch gantz Europen zusammen geschworen / dieselbe zu vertilgen.

Demnach wir nun / zu Erhaltung der Freyheit vnsers Gewissens / vnnd auß Liebe die wir zu vnserm Vatterland tragen / gedrungen werden / eine rechtmässige vnnd nothwendige Gegenwehr / mit Hülff deren / die es mit vnser Religion vnnd diesem Königreich wol meynen / fürzunemmen: So ersuchen wir den König noch einmal gantz flehenlich / vnd bitten jhn vnderthänigst / er wolle diß glauben vnd betrachten / daß wir in vnserin Gebett / welches wir täglich für Gott außschütten nichts hefftiger begehren vnnd wündschen / dann die Wolfahrt beydes seiner Person vnnd seines Königreichs: Vnd zugleich sich erinnern / daß vnsere Voreltern / welche durch jhre Religion zum Gehorsamb / den man seinem König schuldig ist / angewiesen gewesen / jhr Leben in die Schantz geschlagen haben / damit sie Henrichen den Grossen trewen Beystandt thäten / diß Königreich / welches seinen Feinden / eben vnder dem Schein deß Hasses vnnd der Verfolgung wider vnser Religion vnd vns / verrathen vnd verkaufft gewesen / widerumb zu erobern. Darauß er abnehmen mag / daß wir nach dem Exempel gemeldter vnser Voreltern / der Pflicht / mit welcher wir dem Vatterland verbunden / niemals vergessen / noch den Gehorsamb vnnd willigen Dienst / den wir nach außweiß vnser Religion jhm schuldig seynd / auß der Acht gelassen haben.

Wolte Gott / HERR KONJG / daß E. May. recht betrachten vnnd zu Hertzen nemmen wolte / was zu Erhaltung vnnd Vermehrung jhrer Hoheit dienet / vnnd daß sie auß angeborner Dapfferkeit / zu Bestettigung der Cron vnd Herrligkeit jhres Königreichs / jhre Waffen wider die Feinde desselben wenden / vnnd sich vnsers getrewen Diensts darinn gebrauchen wolte: Mir wolten künlich sagen vnnd versprechen dörffen / daß in einer so gerechten Sach / wir deroselben besten Dienern im geringsten nichts nachgeben würden. Jetzundt aber sagen wir / vnnd beweinen es mit Blutsthränen / vnnd mit bittern Seufftzen / daß die Feinde ewrer Cron vnnd Person / in dem sie Ew. Mayest. bewegt haben / die Waffen wider vns zu nemmen / vnd dieselbe in dem Blut dero getrewesten Diener zu duncken / sie beydes ewer Cron vnnd Person ins Verderben stürtzen wollen. Es sind ewere rechte Feinde / die ewern Zorn wider vns anblasen / damit ewer Königreich in die Aschen gesetzt / vnnd Ew. Mayest. darunder begraben werden. Welche / nach dem sie den trefflichsten König der Welt / ewern Herrn Vatter / Teufflischer weise ermordt haben / dieweil er vns nicht zuwider war / sondern durch seine Güte vnd Gerechtigkeit vns / als seine trewe Vnderthanen beschützte / reitzen heutigs Tags Ew. Mayest. daß sie vns hasse vnnd vertilge / damit sie selbst sampt diesem Königreich zu Grung gehe. Wann aber bey diesem Vngewitter / welches sie schon erweckt / vnnd wir spüren / daß es auff vns fallen wolle / wir gezwungen werden / zu vnser Erhalt- vnnd Beschützung / die Mittel / welche die Natur vns an die Hand gibt / zuergreiffen: So bezeugen wir / HERR KONJG / für GOtt / für Ew. Mayest. vnnd allen Menschen / daß wir nichts desto weniger ewer Hoheit / vnnd den Gehorsamb / den wir Ew. Mayest. schuldig seynd / vor Augen haben / vnd allen fleiß anwenden wollen / so viel vns möglich seyn wird / ewer Person vnd Königreich zu fristen. Gott der Allmächtig / welcher ein Gott ist beydes der Raach vnd Gnade / vnd der nach seinem allweisen Rath / bißweilen seinen Zorn / durch grewliche Exempel vber die Könige vnnd Völcker / so sich wider jhn erheben / auß geußt / bißweilen die ärgste Feinde seiner Kirchen erhelt vnd bekehrt / gebe / daß E. May. für allem Vnglück bewahrt werde / vnd die Religion vnnd Trewe deren / die sie jetzt auß Vnwissenheit vnnd falschem Bericht hasset / recht möge kennen lernen.

Vnder dessen ruffen wir gantz demütig an / alle Könige / Fürsten vnd Stände / welche die Vnschuld guter vnd getrewer Vnderthanen / so man jetzt vndertrucket / jhnen billich sollen angelegen seyn lassen / fürnemblich aber gegẽ Gott verpflichtet seynd / seine Sach vnnd Warheit zu vertheidigen: vnnd bitten sie zum sleissigsten / daß sie vns in dieser vnser Nothwehr / wider so mächtige Feinde / denen wir für vns selbsten viel zu schwach sind / die hülffliche Hand bieten wollen. Dann sie / vnsere Feinde / eben diese Zeit erwehlet vns anzugreiffen / da sie fast an allen denen Orthen / von dannen wir Hülff zugewarten hatten / Krieg vnd Vnruhe erwecket / auff daß sie vns desto leichtlicher vndertrucken möchten.

Vnser fürnembstes Vertrawen aber stehet zu Gott dem Allmächtigen / welcher die Anschläge der Menschen zu nicht machet / vnnd stürtzet die Völcker / so wider seine Kirch zusammen geschworen haben. Vnd dieweil wir / wegen der Ehr seines Namens verhaßt sind / vnd man vns vmb seiner Warheit willen zusetzet / so tragen wir

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0758" n="679"/>
Franckreich bekräfftigt worden                      / in deren man Freyheit vnnd Sicherheit allen Religionsverwandten / die sich                      gehorsamb erzeigen würden / vermög der Edicten / versprochen: vnd bald darauff                      Saumur eingenommen / da die Thoren so freywillig vnd mit so grosser Ehrerbietung                      geöffnet worden / Krafft der außtrücklichen vnd sonderbaren Verheissungen                      (obgemelter Declaration zugeschweigen) daß nichts solte darinn geendert werde:                      daß durch gleichmässigen Betrug vnd Berrätherey die Statt Jargean eben zu der                      Zeit angesprengt / vnd die zu S. Jehan angegriffen worden / vnd ist es jetzund                      an dem / daß man sie belägern will: daß man allen denen von der Religion in                      allen den sürnembsten Stätten in Normannien gebotten / die Waffen abzulegen / da                      mit man sie leider / desto leichtlicher metzlen vnd vmbs Leben bringen möchte                          Wan&#x0303; man / sagen wir / diß alles betrachtet vnd zu Gemüth                      führet / so zweifflen wir nicht / man werde erkennen / daß wir diese Verfolgung                      leyden vmb der Gerechtigkeit willen / vnnd wegen der Religion / die dermassen                      verhaßt ist / daß es sich ansehen läßt / als hetten heutiges Tags alle vnsere                      Feinde durch gantz Europen zusammen geschworen / dieselbe zu vertilgen.</p>
          <p>Demnach wir nun / zu Erhaltung der Freyheit vnsers Gewissens / vnnd auß Liebe die                      wir zu vnserm Vatterland tragen / gedrungen werden / eine rechtmässige vnnd                      nothwendige Gegenwehr / mit Hülff deren / die es mit vnser Religion vnnd diesem                      Königreich wol meynen / fürzunemmen: So ersuchen wir den König noch einmal gantz                      flehenlich / vnd bitten jhn vnderthänigst / er wolle diß glauben vnd betrachten                      / daß wir in vnserin Gebett / welches wir täglich für Gott außschütten nichts                      hefftiger begehren vnnd wündschen / dann die Wolfahrt beydes seiner Person vnnd                      seines Königreichs: Vnd zugleich sich erinnern / daß vnsere Voreltern / welche                      durch jhre Religion zum Gehorsamb / den man seinem König schuldig ist /                      angewiesen gewesen / jhr Leben in die Schantz geschlagen haben / damit sie                      Henrichen den Grossen trewen Beystandt thäten / diß Königreich / welches seinen                      Feinden / eben vnder dem Schein deß Hasses vnnd der Verfolgung wider vnser                      Religion vnd vns / verrathen vnd verkaufft gewesen / widerumb zu erobern. Darauß                      er abnehmen mag / daß wir nach dem Exempel gemeldter vnser Voreltern / der                      Pflicht / mit welcher wir dem Vatterland verbunden / niemals vergessen / noch                      den Gehorsamb vnnd willigen Dienst / den wir nach außweiß vnser Religion jhm                      schuldig seynd / auß der Acht gelassen haben.</p>
          <p>Wolte Gott / HERR KONJG / daß E. May. recht betrachten vnnd zu Hertzen nemmen                      wolte / was zu Erhaltung vnnd Vermehrung jhrer Hoheit dienet / vnnd daß sie auß                      angeborner Dapfferkeit / zu Bestettigung der Cron vnd Herrligkeit jhres                      Königreichs / jhre Waffen wider die Feinde desselben wenden / vnnd sich vnsers                      getrewen Diensts darinn gebrauchen wolte: Mir wolten künlich sagen vnnd                      versprechen dörffen / daß in einer so gerechten Sach / wir deroselben besten                      Dienern im geringsten nichts nachgeben würden. Jetzundt aber sagen wir / vnnd                      beweinen es mit Blutsthränen / vnnd mit bittern Seufftzen / daß die Feinde ewrer                      Cron vnnd Person / in dem sie Ew. Mayest. bewegt haben / die Waffen wider vns zu                      nemmen / vnd dieselbe in dem Blut dero getrewesten Diener zu duncken / sie                      beydes ewer Cron vnnd Person ins Verderben stürtzen wollen. Es sind ewere rechte                      Feinde / die ewern Zorn wider vns anblasen / damit ewer Königreich in die Aschen                      gesetzt / vnnd Ew. Mayest. darunder begraben werden. Welche / nach dem sie den                      trefflichsten König der Welt / ewern Herrn Vatter / Teufflischer weise ermordt                      haben / dieweil er vns nicht zuwider war / sondern durch seine Güte vnd                      Gerechtigkeit vns / als seine trewe Vnderthanen beschützte / reitzen heutigs                      Tags Ew. Mayest. daß sie vns hasse vnnd vertilge / damit sie selbst sampt diesem                      Königreich zu Grung gehe. Wann aber bey diesem Vngewitter / welches sie schon                      erweckt / vnnd wir spüren / daß es auff vns fallen wolle / wir gezwungen werden                      / zu vnser Erhalt- vnnd Beschützung / die Mittel / welche die Natur vns an die                      Hand gibt / zuergreiffen: So bezeugen wir / HERR KONJG / für GOtt / für Ew.                      Mayest. vnnd allen Menschen / daß wir nichts desto weniger ewer Hoheit / vnnd                      den Gehorsamb / den wir Ew. Mayest. schuldig seynd / vor Augen haben / vnd allen                      fleiß anwenden wollen / so viel vns möglich seyn wird / ewer Person vnd                      Königreich zu fristen. Gott der Allmächtig / welcher ein Gott ist beydes der                      Raach vnd Gnade / vnd der nach seinem allweisen Rath / bißweilen seinen Zorn /                      durch grewliche Exempel vber die Könige vnnd Völcker / so sich wider jhn erheben                      / auß geußt / bißweilen die ärgste Feinde seiner Kirchen erhelt vnd bekehrt /                      gebe / daß E. May. für allem Vnglück bewahrt werde / vnd die Religion vnnd Trewe                      deren / die sie jetzt auß Vnwissenheit vnnd falschem Bericht hasset / recht möge                      kennen lernen.</p>
          <p>Vnder dessen ruffen wir gantz demütig an / alle Könige / Fürsten vnd Stände /                      welche die Vnschuld guter vnd getrewer Vnderthanen / so man jetzt vndertrucket /                      jhnen billich sollen angelegen seyn lassen / fürnemblich aber gege&#x0303; Gott                      verpflichtet seynd / seine Sach vnnd Warheit zu vertheidigen: vnnd bitten sie                      zum sleissigsten / daß sie vns in dieser vnser Nothwehr / wider so mächtige                      Feinde / denen wir für vns selbsten viel zu schwach sind / die hülffliche Hand                      bieten wollen. Dann sie / vnsere Feinde / eben diese Zeit erwehlet vns                      anzugreiffen / da sie fast an allen denen Orthen / von dannen wir Hülff                      zugewarten hatten / Krieg vnd Vnruhe erwecket / auff daß sie vns desto                      leichtlicher vndertrucken möchten.</p>
          <p>Vnser fürnembstes Vertrawen aber stehet zu Gott dem Allmächtigen / welcher die                      Anschläge der Menschen zu nicht machet / vnnd stürtzet die Völcker / so wider                      seine Kirch zusammen geschworen haben. Vnd dieweil wir / wegen der Ehr seines                      Namens verhaßt sind / vnd man vns vmb seiner Warheit willen zusetzet / so tragen                          wir
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[679/0758] Franckreich bekräfftigt worden / in deren man Freyheit vnnd Sicherheit allen Religionsverwandten / die sich gehorsamb erzeigen würden / vermög der Edicten / versprochen: vnd bald darauff Saumur eingenommen / da die Thoren so freywillig vnd mit so grosser Ehrerbietung geöffnet worden / Krafft der außtrücklichen vnd sonderbaren Verheissungen (obgemelter Declaration zugeschweigen) daß nichts solte darinn geendert werde: daß durch gleichmässigen Betrug vnd Berrätherey die Statt Jargean eben zu der Zeit angesprengt / vnd die zu S. Jehan angegriffen worden / vnd ist es jetzund an dem / daß man sie belägern will: daß man allen denen von der Religion in allen den sürnembsten Stätten in Normannien gebotten / die Waffen abzulegen / da mit man sie leider / desto leichtlicher metzlen vnd vmbs Leben bringen möchte Wañ man / sagen wir / diß alles betrachtet vnd zu Gemüth führet / so zweifflen wir nicht / man werde erkennen / daß wir diese Verfolgung leyden vmb der Gerechtigkeit willen / vnnd wegen der Religion / die dermassen verhaßt ist / daß es sich ansehen läßt / als hetten heutiges Tags alle vnsere Feinde durch gantz Europen zusammen geschworen / dieselbe zu vertilgen. Demnach wir nun / zu Erhaltung der Freyheit vnsers Gewissens / vnnd auß Liebe die wir zu vnserm Vatterland tragen / gedrungen werden / eine rechtmässige vnnd nothwendige Gegenwehr / mit Hülff deren / die es mit vnser Religion vnnd diesem Königreich wol meynen / fürzunemmen: So ersuchen wir den König noch einmal gantz flehenlich / vnd bitten jhn vnderthänigst / er wolle diß glauben vnd betrachten / daß wir in vnserin Gebett / welches wir täglich für Gott außschütten nichts hefftiger begehren vnnd wündschen / dann die Wolfahrt beydes seiner Person vnnd seines Königreichs: Vnd zugleich sich erinnern / daß vnsere Voreltern / welche durch jhre Religion zum Gehorsamb / den man seinem König schuldig ist / angewiesen gewesen / jhr Leben in die Schantz geschlagen haben / damit sie Henrichen den Grossen trewen Beystandt thäten / diß Königreich / welches seinen Feinden / eben vnder dem Schein deß Hasses vnnd der Verfolgung wider vnser Religion vnd vns / verrathen vnd verkaufft gewesen / widerumb zu erobern. Darauß er abnehmen mag / daß wir nach dem Exempel gemeldter vnser Voreltern / der Pflicht / mit welcher wir dem Vatterland verbunden / niemals vergessen / noch den Gehorsamb vnnd willigen Dienst / den wir nach außweiß vnser Religion jhm schuldig seynd / auß der Acht gelassen haben. Wolte Gott / HERR KONJG / daß E. May. recht betrachten vnnd zu Hertzen nemmen wolte / was zu Erhaltung vnnd Vermehrung jhrer Hoheit dienet / vnnd daß sie auß angeborner Dapfferkeit / zu Bestettigung der Cron vnd Herrligkeit jhres Königreichs / jhre Waffen wider die Feinde desselben wenden / vnnd sich vnsers getrewen Diensts darinn gebrauchen wolte: Mir wolten künlich sagen vnnd versprechen dörffen / daß in einer so gerechten Sach / wir deroselben besten Dienern im geringsten nichts nachgeben würden. Jetzundt aber sagen wir / vnnd beweinen es mit Blutsthränen / vnnd mit bittern Seufftzen / daß die Feinde ewrer Cron vnnd Person / in dem sie Ew. Mayest. bewegt haben / die Waffen wider vns zu nemmen / vnd dieselbe in dem Blut dero getrewesten Diener zu duncken / sie beydes ewer Cron vnnd Person ins Verderben stürtzen wollen. Es sind ewere rechte Feinde / die ewern Zorn wider vns anblasen / damit ewer Königreich in die Aschen gesetzt / vnnd Ew. Mayest. darunder begraben werden. Welche / nach dem sie den trefflichsten König der Welt / ewern Herrn Vatter / Teufflischer weise ermordt haben / dieweil er vns nicht zuwider war / sondern durch seine Güte vnd Gerechtigkeit vns / als seine trewe Vnderthanen beschützte / reitzen heutigs Tags Ew. Mayest. daß sie vns hasse vnnd vertilge / damit sie selbst sampt diesem Königreich zu Grung gehe. Wann aber bey diesem Vngewitter / welches sie schon erweckt / vnnd wir spüren / daß es auff vns fallen wolle / wir gezwungen werden / zu vnser Erhalt- vnnd Beschützung / die Mittel / welche die Natur vns an die Hand gibt / zuergreiffen: So bezeugen wir / HERR KONJG / für GOtt / für Ew. Mayest. vnnd allen Menschen / daß wir nichts desto weniger ewer Hoheit / vnnd den Gehorsamb / den wir Ew. Mayest. schuldig seynd / vor Augen haben / vnd allen fleiß anwenden wollen / so viel vns möglich seyn wird / ewer Person vnd Königreich zu fristen. Gott der Allmächtig / welcher ein Gott ist beydes der Raach vnd Gnade / vnd der nach seinem allweisen Rath / bißweilen seinen Zorn / durch grewliche Exempel vber die Könige vnnd Völcker / so sich wider jhn erheben / auß geußt / bißweilen die ärgste Feinde seiner Kirchen erhelt vnd bekehrt / gebe / daß E. May. für allem Vnglück bewahrt werde / vnd die Religion vnnd Trewe deren / die sie jetzt auß Vnwissenheit vnnd falschem Bericht hasset / recht möge kennen lernen. Vnder dessen ruffen wir gantz demütig an / alle Könige / Fürsten vnd Stände / welche die Vnschuld guter vnd getrewer Vnderthanen / so man jetzt vndertrucket / jhnen billich sollen angelegen seyn lassen / fürnemblich aber gegẽ Gott verpflichtet seynd / seine Sach vnnd Warheit zu vertheidigen: vnnd bitten sie zum sleissigsten / daß sie vns in dieser vnser Nothwehr / wider so mächtige Feinde / denen wir für vns selbsten viel zu schwach sind / die hülffliche Hand bieten wollen. Dann sie / vnsere Feinde / eben diese Zeit erwehlet vns anzugreiffen / da sie fast an allen denen Orthen / von dannen wir Hülff zugewarten hatten / Krieg vnd Vnruhe erwecket / auff daß sie vns desto leichtlicher vndertrucken möchten. Vnser fürnembstes Vertrawen aber stehet zu Gott dem Allmächtigen / welcher die Anschläge der Menschen zu nicht machet / vnnd stürtzet die Völcker / so wider seine Kirch zusammen geschworen haben. Vnd dieweil wir / wegen der Ehr seines Namens verhaßt sind / vnd man vns vmb seiner Warheit willen zusetzet / so tragen wir

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/758
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 679. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/758>, abgerufen am 23.11.2024.