Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.[Abbildung]
Leben ein Thorheit begehe / Gott allein were ohne Fehl / vns Menschen were nichts gegeben. So dann auch nun jhme begegnet / was allen Menschen gemein were / bitte er J. Kay. M. wolle solchen Fähler mit dem Mantel jhrer Sanfftmuth bedecken / vnd jhm das jenige so vorgangen / auß Kayserlicher Güte verzeihen / jhn mit sampt den Seinigen zu dero Huld vnd Schutz wider auffnehmen / seinen gefangenen Sohn wider Loß geben lassen / vnd sie samptlich bey Land vnd Leuthen / Würden vnd Gerechtigkeiten allergnädigst verbleiben lassen. Solches wie es J. K. M. zu vnaußsprechlichen Ruhm vnd Lob gereichen / also wird dieselbe jhn dardurch zu ewiger Danckbarkeit vnnd trewen Diensten verbinden. Hertzog Christian von Braunschweig ziehet nach der Plaltz / dem Pfaltzgraffen Beystäd zuthun. Vnder andern so mit Pfaltzgraffs Friderichs Zustand ein Mitleiden gehabt / ist auch gewesen Hertzog Christian von Braunschweig / Bischoff zu Halberstatt / deß damals regierenden Hertzogs zu Braunschweig Friderich Vlrichs Herr Bruder / welcher nach den er sich eine Zeitlang hero mit Kriegsvolck vnd zu einen Feldzug gefast gemacht / der Meynung gedachtem Pfaltzgraffen in seinen Nöthen bey zuspringen vnd jhme zu Recuperirung seiner Landt vnd Leuthen Assistentz zu leisten / hat er angefangen seinen Zug nach der Pfaltz zunehmen. Wie aber sein Vortrab 2600. zu Fuß vnd 300. zu Roß im Stifft Minden / Hildeßheimb vnnd Hertzogthumb Braunschweig wider jhrer Befelchshaber reversiren / kein Schaden im Land zuthun / vnd im Fortzug alles richtig außzuzahlen / sehr vbel gehauset / auch sich vernehmen lassen / daß sie nicht auff Soldt / sondern auff Beuthen außgezogen / vnd was sie nicht mit nehmen könten / verderben wolten / als haben Hertzog Friderich Vlrich von Braunschweig / Hertzog Christian von Lüneburg / vnnd Marggraff Christian Wilhelm Administrator von Magdeburg in der Eyl [Abbildung]
Leben ein Thorheit begehe / Gott allein were ohne Fehl / vns Menschen were nichts gegeben. So dañ auch nun jhme begegnet / was allen Menschen gemein were / bitte er J. Kay. M. wolle solchen Fähler mit dem Mantel jhrer Sanfftmuth bedecken / vnd jhm das jenige so vorgangen / auß Kayserlicher Güte verzeihen / jhn mit sampt den Seinigẽ zu dero Huld vnd Schutz wider auffnehmen / seinen gefangenen Sohn wider Loß geben lassen / vnd sie samptlich bey Land vnd Leuthen / Würden vnd Gerechtigkeiten allergnädigst verbleiben lassen. Solches wie es J. K. M. zu vnaußsprechlichẽ Ruhm vnd Lob gereichen / also wird dieselbe jhn dardurch zu ewiger Danckbarkeit vnnd trewen Diensten verbinden. Hertzog Christian võ Braunschweig ziehet nach der Plaltz / dem Pfaltzgraffen Beystäd zuthun. Vnder andern so mit Pfaltzgraffs Friderichs Zustand ein Mitleiden gehabt / ist auch gewesen Hertzog Christian von Braunschweig / Bischoff zu Halberstatt / deß damals regierenden Hertzogs zu Braunschweig Friderich Vlrichs Herr Bruder / welcher nach dẽ er sich eine Zeitlang hero mit Kriegsvolck vnd zu einẽ Feldzug gefast gemacht / der Meynung gedachtem Pfaltzgraffen in seinen Nöthen bey zuspringen vnd jhme zu Recuperirũg seiner Landt vnd Leuthen Assistentz zu leisten / hat er angefangen seinen Zug nach der Pfaltz zunehmen. Wie aber sein Vortrab 2600. zu Fuß vnd 300. zu Roß im Stifft Minden / Hildeßheimb vnnd Hertzogthumb Braunschweig wider jhrer Befelchshaber reversiren / kein Schaden im Land zuthun / vnd im Fortzug alles richtig außzuzahlen / sehr vbel gehauset / auch sich vernehmen lassen / daß sie nicht auff Soldt / sondern auff Beuthen außgezogen / vnd was sie nicht mit nehmen könten / verderben wolten / als haben Hertzog Friderich Vlrich von Braunschweig / Hertzog Christian von Lüneburg / vnnd Marggraff Christian Wilhelm Administrator von Magdeburg in der Eyl <TEI> <text> <body> <div> <div> <pb facs="#f0683" n="608"/> <figure/><lb/> <p>Leben ein Thorheit begehe / Gott allein were ohne Fehl / vns Menschen were nichts gegeben. So dañ auch nun jhme begegnet / was allen Menschen gemein were / bitte er J. Kay. M. wolle solchen Fähler mit dem Mantel jhrer Sanfftmuth bedecken / vnd jhm das jenige so vorgangen / auß Kayserlicher Güte verzeihen / jhn mit sampt den Seinigẽ zu dero Huld vnd Schutz wider auffnehmen / seinen gefangenen Sohn wider Loß geben lassen / vnd sie samptlich bey Land vnd Leuthen / Würden vnd Gerechtigkeiten allergnädigst verbleiben lassen. Solches wie es J. K. M. zu vnaußsprechlichẽ Ruhm vnd Lob gereichen / also wird dieselbe jhn dardurch zu ewiger Danckbarkeit vnnd trewen Diensten verbinden.</p> <p><note place="left">Hertzog Christian võ Braunschweig ziehet nach der Plaltz / dem Pfaltzgraffen Beystäd zuthun.</note> Vnder andern so mit Pfaltzgraffs Friderichs Zustand ein Mitleiden gehabt / ist auch gewesen Hertzog Christian von Braunschweig / Bischoff zu Halberstatt / deß damals regierenden Hertzogs zu Braunschweig Friderich Vlrichs Herr Bruder / welcher nach dẽ er sich eine Zeitlang hero mit Kriegsvolck vnd zu einẽ Feldzug gefast gemacht / der Meynung gedachtem Pfaltzgraffen in seinen Nöthen bey zuspringen vnd jhme zu Recuperirũg seiner Landt vnd Leuthen Assistentz zu leisten / hat er angefangen seinen Zug nach der Pfaltz zunehmen. Wie aber sein Vortrab 2600. zu Fuß vnd 300. zu Roß im Stifft Minden / Hildeßheimb vnnd Hertzogthumb Braunschweig wider jhrer Befelchshaber reversiren / kein Schaden im Land zuthun / vnd im Fortzug alles richtig außzuzahlen / sehr vbel gehauset / auch sich vernehmen lassen / daß sie nicht auff Soldt / sondern auff Beuthen außgezogen / vnd was sie nicht mit nehmen könten / verderben wolten / als haben Hertzog Friderich Vlrich von Braunschweig / Hertzog Christian von Lüneburg / vnnd Marggraff Christian Wilhelm Administrator von Magdeburg in der Eyl</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [608/0683]
[Abbildung]
Leben ein Thorheit begehe / Gott allein were ohne Fehl / vns Menschen were nichts gegeben. So dañ auch nun jhme begegnet / was allen Menschen gemein were / bitte er J. Kay. M. wolle solchen Fähler mit dem Mantel jhrer Sanfftmuth bedecken / vnd jhm das jenige so vorgangen / auß Kayserlicher Güte verzeihen / jhn mit sampt den Seinigẽ zu dero Huld vnd Schutz wider auffnehmen / seinen gefangenen Sohn wider Loß geben lassen / vnd sie samptlich bey Land vnd Leuthen / Würden vnd Gerechtigkeiten allergnädigst verbleiben lassen. Solches wie es J. K. M. zu vnaußsprechlichẽ Ruhm vnd Lob gereichen / also wird dieselbe jhn dardurch zu ewiger Danckbarkeit vnnd trewen Diensten verbinden.
Vnder andern so mit Pfaltzgraffs Friderichs Zustand ein Mitleiden gehabt / ist auch gewesen Hertzog Christian von Braunschweig / Bischoff zu Halberstatt / deß damals regierenden Hertzogs zu Braunschweig Friderich Vlrichs Herr Bruder / welcher nach dẽ er sich eine Zeitlang hero mit Kriegsvolck vnd zu einẽ Feldzug gefast gemacht / der Meynung gedachtem Pfaltzgraffen in seinen Nöthen bey zuspringen vnd jhme zu Recuperirũg seiner Landt vnd Leuthen Assistentz zu leisten / hat er angefangen seinen Zug nach der Pfaltz zunehmen. Wie aber sein Vortrab 2600. zu Fuß vnd 300. zu Roß im Stifft Minden / Hildeßheimb vnnd Hertzogthumb Braunschweig wider jhrer Befelchshaber reversiren / kein Schaden im Land zuthun / vnd im Fortzug alles richtig außzuzahlen / sehr vbel gehauset / auch sich vernehmen lassen / daß sie nicht auff Soldt / sondern auff Beuthen außgezogen / vnd was sie nicht mit nehmen könten / verderben wolten / als haben Hertzog Friderich Vlrich von Braunschweig / Hertzog Christian von Lüneburg / vnnd Marggraff Christian Wilhelm Administrator von Magdeburg in der Eyl
Hertzog Christian võ Braunschweig ziehet nach der Plaltz / dem Pfaltzgraffen Beystäd zuthun.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/683 |
Zitationshilfe: | Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/683>, abgerufen am 01.07.2024. |