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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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ste Paradiß / verwundet worden / die Minen giengen auch damalen nicht wohl an / sondern thaten mehr Schaden herauß als in die Statt.

Bald hernach haben die Bayerischen an der Böhmischen Gräntz Schreiben von den Thaboriten / an den Graffen von Manßfeld datirt / auffgefangen / deß Inhalts / weil jnen die lang vertröstete Hülff vnd Entsatzung nit erfolgte / vnd die Victualien vnd andere Notturfft jnen ermangelte / als würden sie in kurtzer Zeit / sich zuergeben gezwungen werden / wolten aber biß zwischen Martini / wie redtliche Kriegsleuth sich noch mannlich wehren / vnd vnder dessen deß Entsatzes noch erwarten.

Demnach nun diese bestimpte Zeit herbey kömen / vnnd aber kein Entsatz erfolgen mögen / vnderdessen auch der Belägerten Obrister Capitain Romanesco gestorben / auch jhnen Holtz vnd Saltz abgangen / als haben sie sich endtlich den 18. Nov. mit Accord ergeben / vnd nach dem die Besatzung zween Monat Sold empfangen / ist sie mit zwey fliegenden Fähnlein / jedes 80. Mann starck / mit Sack vnd Pack ab / hingegen 3. Fähnlein Kayserische hinein gezogen. Die Bürgerschafft hat sich gegen Erlegung einer nahmhafften Summa Gelts von der Plünderung abgekaufft / hat aber doch niemand vnder jhnen sich wegbegeben dörffen / auch sind alle Böhmische vom Adel / so in werender Belegerung darinn gewesen / in Arrest genommen worden.

Wittingaw von Kayser. eingenommen. Vngefehr 3. Monat hernach ist auch die Statt Wittingaw in Böhmen in der Kayserischen Gewalt kommen / dann als die Besatzung darinn / weil jnen alles von dem Feind abgestricket gewesen / ein Zeitlang zimblich schmalen Tisch halten müssen / wurden sie endtlich durch Hungersnoth zum Accord gezwungen / vnd raumeten vmb den Anfang deß Martii den Kayserischen die Statt vnd Festung ein / wurden darauff ohne entgelt im freyen Feld abgedancket / vnd mochte ein jeder ziehen / wohin er wolte.

Klingenberg von Kays. eingenommen. Hierauff galt es auff die Festung Klingenberg / so sich der Zeit wider die Kayserische noch defendirte / wiewol jnen alle Päß abgeschnitten waren: Die Belägerten fielen im Junio auß / griffen die Kayserische Schantzen mit grosser Fury an / schlugen ein zimliche Anzal zu todt / rissen auch etliche Schantzkörbe nider vnd eroberten ein Fahn.

Da nun kein vermahnen zur Auffgab an jnen helffen wolte / ward den 14. Julii jhnen zum letsten mahl / wo sie sich ergeben würden / Gnad von den Kayserischen angebotten / vnd noch etlich Tag Bedenck zeit gegeben / mit vermelten / daß sie nach verfliessung solches Termins kein Quartir mehr haben solten. Als sie nun vermercket / daß sie nicht wol entsetzet werden könten / haben sie endtlich die Festung mit Accord vbergeben / vnnd mit Sack vnd Pack außgezogen.

Graff von Hohenlohe perdonirt. Mitler weil wurde der Graff von Hohenlohe von Kayserlicher Mayest. wider zu Gnaden auffgenommen.

Fürst Christian von Anhalt der Jünger bey Kay. M. außgesöhnet. Dergleichen ist auch zu End deß vorigen Jars mit Fürst Christian von Anhalt vnd seinen Sohn vorgangen. Dann dieser / so eine Zeitlang zur Newstatt in Arrest gehalten worden / auff beschehene Intercessionen / mit 50. Pferden gen Wien begleitet worden / alda jhm in der Statt wohin er gewolt zureitten vnnd zufahren vergönnet ward Den 12. Decembris gab J. Kay. May. in bey sein dero geheimen Räthe jhm Audientz / da er dann einen Fußfall gethan vnd vmb Perdon gebetten / so jhme nach verweisung seines Verbrechens / durch den Reichs Vice Cantzler außgeführet / von Kay. M. ertheilet: Darauff er förter zu Hoff vor der Kayserlichen Tafel frölich auffwartend sich etlich mal erzeiget.

Fürst Christian der Elter erlan get gleichfals Perdon. Ebener massen wurde auch Fürst Christian der Eltere bey Kayserl. May. außgesöhnet / nach dem er etliche Monat zuvor bey Jh. May. außgesöhnet / nach dem er etliche Monat zuvor bey Jhr. May. vnderthänigst deßwegen suppliciret hatte / nachfolgenden Innhalts;

Die Gnad / welche J. Kä. M. denen erzeiget / so in dem Böhmischen Krieg wider sie gewesen waren / gebe jm Anlaß in den Nöthen / die jn begriffen / zu derselben Sanfftmuth seine Zuflucht gleich fals zunehmen / der Hoffnung die Gnadenthür nit minder / als sie offen zu finden / wie er dann vor jnen den Vortheil hette / daß er deß vorgangenen Vnheils kein Anfänger / sondern gar langsamb darzu kommen / J. K. M. nit absolute, sondern als ein Reichsfürst mediate vnderworffen / mit Pflichten auch derselben noch zur Zeit nit verwand gewesen.

Er könte mit guten Grundt schreiben / dz er auß eygener böser Affection J. Kay. M. seiner hohen Obrigkeit / in das Böhmisch Wesen sich nit eingelassen: Die Zuneygung zu dem Evangelischen Wesen / welches die Böhmische Stände so hoch angezogen / vnd die Trew / darzu er Chur Pfaltz so lange Jar hero verbunden / hetten jn darein gleichsamb gestürtzet / darbey doch sein Intention niemalen gewesen / J. Kay. May. vorsetzlich zu offendiren / sondern dahin zutrachten / damit die Länder nit auß Desperation in frembde Hände kämen / sondern die Vnruhe endtlich durch ein leydenlichen Accord gestillet werden möchten / zu welchem Ende er auch fleissige Erjnnerungen vnnd Vorschläge gethan. Demnach aber alle Hoffnüg der Güte außgewesen / hette er nit minder als einem General zustünde thun können / gleichwohl vnnöthige Verhergungen / so viel müglich / allezeit verhütet / vnd mehr auff widerbringung deß werthen Friedens vnd den allgemeinen Wolstandt gezielet / als jme die extrema belieben lassen. Endlich auch als er befunden / daß Gott der Kay. M. nicht allein den Sieg verliehen / sondern allen auch genugsamb zuverstehen gegeben / daß er die Religion nicht allezeit mit dem Schwerd verfechtet haben wolte / hette er die Waffen zeitlich nidergeleget / vnnd Chur Pfaltz zur Accommodation fleissig vermahnet / vngeachtet nit schlecht Mittel zur gegenverfassung vorhanden gewesen. Er wolte zwar nicht läugnen / daß er sich den Eyffer zur Reformirten Religion / vnnd die Affection gegen Chur Pfaltz / hette in etwas verleiten lassen: Were aber bekandt / daß der jenige noch solte geboren werden / der nicht etwan in seinem

ste Paradiß / verwundet worden / die Minen giengen auch damalen nicht wohl an / sondern thaten mehr Schaden herauß als in die Statt.

Bald hernach haben die Bayerischen an der Böhmischen Gräntz Schreiben von den Thaboriten / an den Graffen von Manßfeld datirt / auffgefangen / deß Inhalts / weil jnen die lang vertröstete Hülff vñ Entsatzung nit erfolgte / vñ die Victualien vnd andere Notturfft jnen ermangelte / als würdẽ sie in kurtzer Zeit / sich zuergebẽ gezwungen werdẽ / wolten aber biß zwischen Martini / wie redtliche Kriegsleuth sich noch mannlich wehren / vñ vnder dessen deß Entsatzes noch erwarten.

Demnach nun diese bestimpte Zeit herbey kömen / vnnd aber kein Entsatz erfolgen mögen / vnderdessen auch der Belägerten Obrister Capitain Romanesco gestorben / auch jhnen Holtz vñ Saltz abgangen / als haben sie sich endtlich den 18. Nov. mit Accord ergeben / vnd nach dem die Besatzung zween Monat Sold empfangen / ist sie mit zwey fliegenden Fähnlein / jedes 80. Mann starck / mit Sack vnd Pack ab / hingegen 3. Fähnlein Kayserische hinein gezogen. Die Bürgerschafft hat sich gegen Erlegung einer nahmhafften Summa Gelts von der Plünderung abgekaufft / hat aber doch niemand vnder jhnen sich wegbegeben dörffen / auch sind alle Böhmische vom Adel / so in werender Belegerung darinn gewesen / in Arrest genommen worden.

Wittingaw von Kayser. eingenommen. Vngefehr 3. Monat hernach ist auch die Statt Wittingaw in Böhmen in der Kayserischen Gewalt kommen / dann als die Besatzung darinn / weil jnen alles von dem Feind abgestricket gewesen / ein Zeitlang zimblich schmalen Tisch halten müssen / wurden sie endtlich durch Hungersnoth zum Accord gezwungen / vnd raumeten vmb den Anfang deß Martii den Kayserischen die Statt vnd Festung ein / wurden darauff ohne entgelt im freyen Feld abgedancket / vnd mochte ein jeder ziehen / wohin er wolte.

Klingenberg von Kays. eingenommen. Hierauff galt es auff die Festung Klingenberg / so sich der Zeit wider die Kayserische noch defendirte / wiewol jnen alle Päß abgeschnitten waren: Die Belägerten fielen im Junio auß / griffen die Kayserische Schantzen mit grosser Fury an / schlugen ein zimliche Anzal zu todt / rissen auch etliche Schantzkörbe nider vñ eroberten ein Fahn.

Da nun kein vermahnen zur Auffgab an jnen helffen wolte / ward den 14. Julii jhnen zum letsten mahl / wo sie sich ergeben würden / Gnad von den Kayserischen angebotten / vnd noch etlich Tag Bedenck zeit gegeben / mit vermelten / daß sie nach verfliessung solches Termins kein Quartir mehr haben solten. Als sie nun vermercket / daß sie nicht wol entsetzet werden könten / haben sie endtlich die Festung mit Accord vbergeben / vnnd mit Sack vnd Pack außgezogen.

Graff von Hohenlohe perdonirt. Mitler weil wurde der Graff von Hohenlohe von Kayserlicher Mayest. wider zu Gnaden auffgenommen.

Fürst Christian von Anhalt der Jünger bey Kay. M. außgesöhnet. Dergleichen ist auch zu End deß vorigen Jars mit Fürst Christian von Anhalt vnd seinẽ Sohn vorgangen. Dann dieser / so eine Zeitlang zur Newstatt in Arrest gehalten worden / auff beschehene Intercessionen / mit 50. Pferden gen Wien begleitet worden / alda jhm in der Statt wohin er gewolt zureitten vnnd zufahren vergönnet ward Den 12. Decembris gab J. Kay. May. in bey sein dero geheimen Räthe jhm Audientz / da er dann einen Fußfall gethan vnd vmb Perdon gebetten / so jhme nach verweisung seines Verbrechens / durch den Reichs Vice Cantzler außgeführet / von Kay. M. ertheilet: Darauff er förter zu Hoff vor der Kayserlichen Tafel frölich auffwartend sich etlich mal erzeiget.

Fürst Christian der Elter erlan get gleichfals Perdõ. Ebener massen wurde auch Fürst Christian der Eltere bey Kayserl. May. außgesöhnet / nach dem er etliche Monat zuvor bey Jh. May. außgesöhnet / nach dem er etliche Monat zuvor bey Jhr. May. vnderthänigst deßwegen suppliciret hatte / nachfolgenden Innhalts;

Die Gnad / welche J. Kä. M. denen erzeiget / so in dem Böhmischen Krieg wider sie gewesen waren / gebe jm Anlaß in dẽ Nöthen / die jn begriffen / zu derselbẽ Sanfftmuth seine Zuflucht gleich fals zunehmẽ / der Hoffnung die Gnadẽthür nit minder / als sie offen zu finden / wie er dañ vor jnen den Vortheil hette / daß er deß vorgangenen Vnheils kein Anfänger / sondern gar langsamb darzu kommen / J. K. M. nit absolutè, sondern als ein Reichsfürst mediatè vnderworffen / mit Pflichten auch derselben noch zur Zeit nit verwand gewesen.

Er könte mit gutẽ Grundt schreiben / dz er auß eygener böser Affection J. Kay. M. seiner hohen Obrigkeit / in das Böhmisch Wesen sich nit eingelassen: Die Zuneygung zu dem Evangelischen Wesen / welches die Böhmische Stände so hoch angezogen / vnd die Trew / darzu er Chur Pfaltz so lange Jar hero verbundẽ / hetten jn darein gleichsamb gestürtzet / darbey doch sein Intention niemalen gewesen / J. Kay. May. vorsetzlich zu offendiren / sondern dahin zutrachten / damit die Länder nit auß Desperation in frembde Hände kämen / sondern die Vnruhe endtlich durch ein leydenlichen Accord gestillet werden möchtẽ / zu welchem Ende er auch fleissige Erjnnerungen vnnd Vorschläge gethan. Demnach aber alle Hoffnüg der Güte außgewesen / hette er nit minder als einem General zustünde thun können / gleichwohl vnnöthige Verhergungen / so viel müglich / allezeit verhütet / vnd mehr auff widerbringung deß werthen Friedens vnd den allgemeinen Wolstandt gezielet / als jme die extrema belieben lassen. Endlich auch als er befunden / daß Gott der Kay. M. nicht allein den Sieg verliehen / sondern allen auch genugsamb zuverstehen gegeben / daß er die Religion nicht allezeit mit dem Schwerd verfechtet haben wolte / hette er die Waffen zeitlich nidergeleget / vnnd Chur Pfaltz zur Accommodation fleissig vermahnet / vngeachtet nit schlecht Mittel zur gegenverfassung vorhanden gewesen. Er wolte zwar nicht läugnen / daß er sich den Eyffer zur Reformirten Religion / vnnd die Affection gegen Chur Pfaltz / hette in etwas verleiten lassen: Were aber bekandt / daß der jenige noch solte geboren werden / der nicht etwan in seinem

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ste Paradiß /                      verwundet worden / die Minen giengen auch damalen nicht wohl an / sondern thaten                      mehr Schaden herauß als in die Statt.</p>
          <p>Bald hernach haben die Bayerischen an der Böhmischen Gräntz Schreiben von den                      Thaboriten / an den Graffen von Manßfeld datirt / auffgefangen / deß Inhalts /                      weil jnen die lang vertröstete Hülff vn&#x0303; Entsatzung nit erfolgte /                          vn&#x0303; die Victualien vnd andere Notturfft jnen ermangelte / als                      würde&#x0303; sie in kurtzer Zeit / sich zuergebe&#x0303; gezwungen werde&#x0303; / wolten aber biß                      zwischen Martini / wie redtliche Kriegsleuth sich noch mannlich wehren / vn&#x0303; vnder dessen deß Entsatzes noch erwarten.</p>
          <p>Demnach nun diese bestimpte Zeit herbey kömen / vnnd aber kein Entsatz erfolgen                      mögen / vnderdessen auch der Belägerten Obrister Capitain Romanesco gestorben /                      auch jhnen Holtz vn&#x0303; Saltz abgangen / als haben sie sich endtlich                      den 18. Nov. mit Accord ergeben / vnd nach dem die Besatzung zween Monat Sold                      empfangen / ist sie mit zwey fliegenden Fähnlein / jedes 80. Mann starck / mit                      Sack vnd Pack ab / hingegen 3. Fähnlein Kayserische hinein gezogen. Die                      Bürgerschafft hat sich gegen Erlegung einer nahmhafften Summa Gelts von der                      Plünderung abgekaufft / hat aber doch niemand vnder jhnen sich wegbegeben                      dörffen / auch sind alle Böhmische vom Adel / so in werender Belegerung darinn                      gewesen / in Arrest genommen worden.</p>
          <p><note place="left">Wittingaw von Kayser. eingenommen.</note> Vngefehr 3.                      Monat hernach ist auch die Statt Wittingaw in Böhmen in der Kayserischen Gewalt                      kommen / dann als die Besatzung darinn / weil jnen alles von dem Feind                      abgestricket gewesen / ein Zeitlang zimblich schmalen Tisch halten müssen /                      wurden sie endtlich durch Hungersnoth zum Accord gezwungen / vnd raumeten vmb                      den Anfang deß Martii den Kayserischen die Statt vnd Festung ein / wurden                      darauff ohne entgelt im freyen Feld abgedancket / vnd mochte ein jeder ziehen /                      wohin er wolte.</p>
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          <p>Da nun kein vermahnen zur Auffgab an jnen helffen wolte / ward den 14. Julii                      jhnen zum letsten mahl / wo sie sich ergeben würden / Gnad von den Kayserischen                      angebotten / vnd noch etlich Tag Bedenck zeit gegeben / mit vermelten / daß sie                      nach verfliessung solches Termins kein Quartir mehr haben solten. Als sie nun                      vermercket / daß sie nicht wol entsetzet werden könten / haben sie endtlich die                      Festung mit Accord vbergeben / vnnd mit Sack vnd Pack außgezogen.</p>
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          <p><note place="left">Fürst Christian von Anhalt der Jünger bey Kay. M.                          außgesöhnet.</note> Dergleichen ist auch zu End deß vorigen Jars mit Fürst                      Christian von Anhalt vnd seine&#x0303; Sohn vorgangen. Dann dieser / so eine Zeitlang                      zur Newstatt in Arrest gehalten worden / auff beschehene Intercessionen / mit                      50. Pferden gen Wien begleitet worden / alda jhm in der Statt wohin er gewolt                      zureitten vnnd zufahren vergönnet ward Den 12. Decembris gab J. Kay. May. in bey                      sein dero geheimen Räthe jhm Audientz / da er dann einen Fußfall gethan vnd vmb                      Perdon gebetten / so jhme nach verweisung seines Verbrechens / durch den Reichs                      Vice Cantzler außgeführet / von Kay. M. ertheilet: Darauff er förter zu Hoff vor                      der Kayserlichen Tafel frölich auffwartend sich etlich mal erzeiget.</p>
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          <p>Die Gnad / welche J. Kä. M. denen erzeiget / so in dem Böhmischen Krieg wider                      sie gewesen waren / gebe jm Anlaß in de&#x0303; Nöthen / die jn begriffen / zu derselbe&#x0303;                      Sanfftmuth seine Zuflucht gleich fals zunehme&#x0303; / der Hoffnung die Gnade&#x0303;thür nit                      minder / als sie offen zu finden / wie er dan&#x0303; vor jnen den                      Vortheil hette / daß er deß vorgangenen Vnheils kein Anfänger / sondern gar                      langsamb darzu kommen / J. K. M. nit absolutè, <choice><abbr>sond'n</abbr><expan>sondern</expan></choice> als ein Reichsfürst                      mediatè vnderworffen / mit Pflichten auch derselben noch zur Zeit nit verwand                      gewesen.</p>
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[607/0682] ste Paradiß / verwundet worden / die Minen giengen auch damalen nicht wohl an / sondern thaten mehr Schaden herauß als in die Statt. Bald hernach haben die Bayerischen an der Böhmischen Gräntz Schreiben von den Thaboriten / an den Graffen von Manßfeld datirt / auffgefangen / deß Inhalts / weil jnen die lang vertröstete Hülff vñ Entsatzung nit erfolgte / vñ die Victualien vnd andere Notturfft jnen ermangelte / als würdẽ sie in kurtzer Zeit / sich zuergebẽ gezwungen werdẽ / wolten aber biß zwischen Martini / wie redtliche Kriegsleuth sich noch mannlich wehren / vñ vnder dessen deß Entsatzes noch erwarten. Demnach nun diese bestimpte Zeit herbey kömen / vnnd aber kein Entsatz erfolgen mögen / vnderdessen auch der Belägerten Obrister Capitain Romanesco gestorben / auch jhnen Holtz vñ Saltz abgangen / als haben sie sich endtlich den 18. Nov. mit Accord ergeben / vnd nach dem die Besatzung zween Monat Sold empfangen / ist sie mit zwey fliegenden Fähnlein / jedes 80. Mann starck / mit Sack vnd Pack ab / hingegen 3. Fähnlein Kayserische hinein gezogen. Die Bürgerschafft hat sich gegen Erlegung einer nahmhafften Summa Gelts von der Plünderung abgekaufft / hat aber doch niemand vnder jhnen sich wegbegeben dörffen / auch sind alle Böhmische vom Adel / so in werender Belegerung darinn gewesen / in Arrest genommen worden. Vngefehr 3. Monat hernach ist auch die Statt Wittingaw in Böhmen in der Kayserischen Gewalt kommen / dann als die Besatzung darinn / weil jnen alles von dem Feind abgestricket gewesen / ein Zeitlang zimblich schmalen Tisch halten müssen / wurden sie endtlich durch Hungersnoth zum Accord gezwungen / vnd raumeten vmb den Anfang deß Martii den Kayserischen die Statt vnd Festung ein / wurden darauff ohne entgelt im freyen Feld abgedancket / vnd mochte ein jeder ziehen / wohin er wolte. Wittingaw von Kayser. eingenommen. Hierauff galt es auff die Festung Klingenberg / so sich der Zeit wider die Kayserische noch defendirte / wiewol jnen alle Päß abgeschnitten waren: Die Belägerten fielen im Junio auß / griffen die Kayserische Schantzen mit grosser Fury an / schlugen ein zimliche Anzal zu todt / rissen auch etliche Schantzkörbe nider vñ eroberten ein Fahn. Klingenberg von Kays. eingenommen. Da nun kein vermahnen zur Auffgab an jnen helffen wolte / ward den 14. Julii jhnen zum letsten mahl / wo sie sich ergeben würden / Gnad von den Kayserischen angebotten / vnd noch etlich Tag Bedenck zeit gegeben / mit vermelten / daß sie nach verfliessung solches Termins kein Quartir mehr haben solten. Als sie nun vermercket / daß sie nicht wol entsetzet werden könten / haben sie endtlich die Festung mit Accord vbergeben / vnnd mit Sack vnd Pack außgezogen. Mitler weil wurde der Graff von Hohenlohe von Kayserlicher Mayest. wider zu Gnaden auffgenommen. Graff von Hohenlohe perdonirt. Dergleichen ist auch zu End deß vorigen Jars mit Fürst Christian von Anhalt vnd seinẽ Sohn vorgangen. Dann dieser / so eine Zeitlang zur Newstatt in Arrest gehalten worden / auff beschehene Intercessionen / mit 50. Pferden gen Wien begleitet worden / alda jhm in der Statt wohin er gewolt zureitten vnnd zufahren vergönnet ward Den 12. Decembris gab J. Kay. May. in bey sein dero geheimen Räthe jhm Audientz / da er dann einen Fußfall gethan vnd vmb Perdon gebetten / so jhme nach verweisung seines Verbrechens / durch den Reichs Vice Cantzler außgeführet / von Kay. M. ertheilet: Darauff er förter zu Hoff vor der Kayserlichen Tafel frölich auffwartend sich etlich mal erzeiget. Fürst Christian von Anhalt der Jünger bey Kay. M. außgesöhnet. Ebener massen wurde auch Fürst Christian der Eltere bey Kayserl. May. außgesöhnet / nach dem er etliche Monat zuvor bey Jh. May. außgesöhnet / nach dem er etliche Monat zuvor bey Jhr. May. vnderthänigst deßwegen suppliciret hatte / nachfolgenden Innhalts; Fürst Christian der Elter erlan get gleichfals Perdõ. Die Gnad / welche J. Kä. M. denen erzeiget / so in dem Böhmischen Krieg wider sie gewesen waren / gebe jm Anlaß in dẽ Nöthen / die jn begriffen / zu derselbẽ Sanfftmuth seine Zuflucht gleich fals zunehmẽ / der Hoffnung die Gnadẽthür nit minder / als sie offen zu finden / wie er dañ vor jnen den Vortheil hette / daß er deß vorgangenen Vnheils kein Anfänger / sondern gar langsamb darzu kommen / J. K. M. nit absolutè, sond'n als ein Reichsfürst mediatè vnderworffen / mit Pflichten auch derselben noch zur Zeit nit verwand gewesen. Er könte mit gutẽ Grundt schreiben / dz er auß eygener böser Affection J. Kay. M. seiner hohen Obrigkeit / in das Böhmisch Wesen sich nit eingelassen: Die Zuneygung zu dem Evangelischen Wesen / welches die Böhmische Stände so hoch angezogen / vnd die Trew / darzu er Chur Pfaltz so lange Jar hero verbundẽ / hetten jn darein gleichsamb gestürtzet / darbey doch sein Intention niemalen gewesen / J. Kay. May. vorsetzlich zu offendiren / sondern dahin zutrachten / damit die Länder nit auß Desperation in frembde Hände kämen / sondern die Vnruhe endtlich durch ein leydenlichen Accord gestillet werden möchtẽ / zu welchem Ende er auch fleissige Erjnnerungen vnnd Vorschläge gethan. Demnach aber alle Hoffnüg der Güte außgewesen / hette er nit minder als einem General zustünde thun können / gleichwohl vnnöthige Verhergungen / so viel müglich / allezeit verhütet / vnd mehr auff widerbringung deß werthen Friedens vnd den allgemeinen Wolstandt gezielet / als jme die extrema belieben lassen. Endlich auch als er befunden / daß Gott der Kay. M. nicht allein den Sieg verliehen / sondern allen auch genugsamb zuverstehen gegeben / daß er die Religion nicht allezeit mit dem Schwerd verfechtet haben wolte / hette er die Waffen zeitlich nidergeleget / vnnd Chur Pfaltz zur Accommodation fleissig vermahnet / vngeachtet nit schlecht Mittel zur gegenverfassung vorhanden gewesen. Er wolte zwar nicht läugnen / daß er sich den Eyffer zur Reformirten Religion / vnnd die Affection gegen Chur Pfaltz / hette in etwas verleiten lassen: Were aber bekandt / daß der jenige noch solte geboren werden / der nicht etwan in seinem

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/682>, abgerufen am 22.11.2024.