Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

Dann was viel vnter euch / die allhie gegenwertig sind / offt auß meinem Munde gehört haben / das will ich allhier widerholen / daß nemblich der gemeine Nutz mir dermassen angelegen / daß kein Privatperson / wer der auch sey / wann er mir schon noch so lieb were / demselben von mir soll vorgezogen werden: vnd ich hoffe / jhr werdet diesen meinen guten Vorsatz dem Volck zuerkennen geben.

Die ander Vrsach ist / daß ich mir keines wegs für genommen hab / den Freyheiten vnnd Privilegien dieses Hauses einen Abbruch zuthun / sondern vielmehr dieselbige zubekräfftigen. Kein König hat noch so viel für den Adel gethan / als ich gethan habe vnnd noch zuthun bereit bin. Vnd was ich euch werde vortragen nach meinem Gutdüncken: so will ich doch das Vrtheil darvon / dieser ewerer Versamblung heimbstellen. Ich weiß / daß jhr euch in derselben nicht anderst werdet verhalten / als vor diesem geschehen: vnd ich bitte jhr wollet euch nicht eynbilden / als wolte ich darvon / was vor diesem bräuchlich gewesen / etwas abzwacken. Dann ich das alles gern eingehen will / was sich befinden wird / das vor diesem ben einer guten Regierung vblich gewesen: vnd bekenne ich / daß dieses das obriste Richthauß sey / da ich allezeit / wo nicht in der Person / jedoch durch meine Statthalter gegenwertig bin. Zugeschweigen daß ich sters an der Hand bin / vnd jeverweilen mich bey euch einstelle: so hab ich euch auch kein bessere Bürgschafft leisten können / meines guten Gemühts gegen euch / dann daß ich euch die Ehr gethan / vnd meinen einigen Sohn euch beygefügt hab / der Hoffnung / jhr werdet neben jhm zuwegen bringen / daß diß das glücklichste Parlament sey / welches jemals in Engelland gehalten worden.

Diß bekenne ich vnd gereicht solches zu meinem Trost / daß das Hauß der Gemein für dißmahl mir grössere Liebe bewiesen / vnnd in allen seinen Handlungen mich mehr respectirt hat / als vor diesem mir oder jemanden meiner Vorfahren (wie ich dafür halte) widerfahren ist. Was diß ewer Hauß (nemlich das hohe Hauß) anlangt / so hab ich allezeit befunden / daß ich von denselben bin geehret worden / wie ich dann hinwiderumb euch / ewrem Verdienst nach / allezeit gnädtgst bin gewogen gewesen. So hoffe ich auch jr werbet es für ein Glück halten / daß mein Sohn vnder euch sitzt / welcher / wann es Gott gefallen wird / jhn an meine Stelle zusetzen / sich erinnern wird / daß er einmal ein Gliedewers Hauses gewesen / vnd also verbunden sey / ewere rechtmessige Privilegia zuvnderhalten / vnd alle die Tag seines Lebens einen bessern gefallen an euch zuschöpffen. Dieweil man auch heutigs Tags außgibt / daß jhrer viel sich verführen vnd corrumpiren lassen / damit solches diesem ewrem Hauß nit begegne / hab ich jhn zu aller fürfallenden Gelegenheit / für ein gut Werckzeug gehalten / der beydes von dem Hauß ins gemein / vnd von einem jeden insonderheit mir guten Bericht geben könte. Eben das kan ich auch von einem sagen / der bey euch sitzt / nemblich dem Buckingam / welcher allerzeit willig vnd bereit gewesen / für gemeltes Hauß vnnd ein jedes Glied desselben gute Dienst zuleisten. So hat auch Herr Arundel seinen Fleiß vnd Trew bewiesen / in seiner Relation / die er an euch gethan / was ich jhm von den Privilegien deß Adels geantwortet hab / derentwegen er mich mit einem sonderbaren Eyfer angesprochen hatte.

Nun die Zeit kompt herbey / daß jhr einen Receß machen solt: obs die Zeit wird leiben können / daß jhr von allen vnd jeden Puncten einen Außschlag gebt / weiß ich nicht. Was mich aber anlangt / dieweil ich sehe / daß beyde Häuser so löblich vnd freundlich mit mir gehandelt / vnd mir zwo Gelthülffen auß freyer Hand / vnnd mit grosser Freywilligkeit / als noch keinem König vor mir geschehen / gegeben haben / welche ich auch mit gleichmässiger Freundlichkeit acceptir: Ich aber solches noch zur Zeit durch ein allgemeinen Pardon vnd Verzeihung / welche biß zum Ende deß Parlaments pflegt auffgeschoben zu werden / nit vergelten kan: so will ich doch jetzund etwas meinem Volck zum besten thun / welches ich nicht lenger außstellen kan. Man hat zu dieser Zeit vber drey Ding geklagt / die für grosse Beschwernuß angezogen worden: Erstlich von den Herbergen vnnd Würtshäusern / zum andern von den Trinckhäusern: zum dritten von dem Golo vnd Silberdrat. Was für Patenten vor diesem darvon außgangen / die will ich abschaffen / vnd damit ich keine Zeit verliere / so soll solches alsobald geschehen. Belangend die Trinckhäuser / so mögen die Landpfleger / wie vor diesem davon disponiren: Mein Außschreiben vom Gold vnd Silberdrat ist schändlich executirt worden / beydes der Vnbillichkeit halber / mit welchen man gegen etliche verfahren / vnd wegen deß Mißbrauchs deß guten Golds vnd Silbers / in dem man fast also gehandelt / als ob man falsch Gelt gemüntzet hette. Ich hab allbereit die frey gelassen / welche man ins Gefäncknuß geworffen hatte: ich will nun auch das Patent davon abthun / vnd mag dieses an statt einer Pardons seyn. Diese dery Puncten will ich offentlich widerruffen / vnnd ich begehre / daß jhr bedencken wollet / wie solches am füglichsten geschehen könne.

Ich höre / daß jhr noch ein ander Patent vnder handen habt / wider die / so jmmer etwas newes tichten vnd anbringen. Ich bitte euch / so lieb euch meine Ehr vnd die Wolfahrt meines Volcks ist / jhr wollet solches / so bald jhr könt / zu Werck stellen / vnd laset dieses / so bald jhr zusammen kompt / eines von ewern ersten Geschäfften seyn. Dann ich hab allbereit mein Mißfallen wider solche Leuth / in der Sternkammer zuerkennen gegeben. Vnd wird solches / was jhr mit jhnen vorhabt / mir vnnd allen denen / so zu Hoff vmb mich sind / sehr lieb vnd angenehm seyn. Dann mir gedencket / daß Buckingam zu Anfang dieses Parlaments / mir gesagt hat / daß er niemals vor dergleichen Richter vnd Anbringer solche ruhe gehabt hette / wie bey diesem Parlament / die jhn sonsten stetigs pflegten hefftig zu quelen vnd zu plagen.

Dann was viel vnter euch / die allhie gegenwertig sind / offt auß meinem Munde gehört haben / das will ich allhier widerholen / daß nemblich der gemeine Nutz mir dermassen angelegen / daß kein Privatperson / wer der auch sey / wann er mir schon noch so lieb were / demselben von mir soll vorgezogen werden: vnd ich hoffe / jhr werdet diesen meinen guten Vorsatz dem Volck zuerkennen geben.

Die ander Vrsach ist / daß ich mir keines wegs für genommen hab / den Freyheiten vnnd Privilegien dieses Hauses einen Abbruch zuthun / sondern vielmehr dieselbige zubekräfftigen. Kein König hat noch so viel für den Adel gethan / als ich gethan habe vnnd noch zuthun bereit bin. Vnd was ich euch werde vortragen nach meinem Gutdüncken: so will ich doch das Vrtheil darvon / dieser ewerer Versamblung heimbstellen. Ich weiß / daß jhr euch in derselben nicht anderst werdet verhalten / als vor diesem geschehen: vnd ich bitte jhr wollet euch nicht eynbilden / als wolte ich darvon / was vor diesem bräuchlich gewesen / etwas abzwacken. Dañ ich das alles gern eingehen will / was sich befinden wird / das vor diesem ben einer guten Regierung vblich gewesen: vnd bekenne ich / daß dieses das obriste Richthauß sey / da ich allezeit / wo nicht in der Person / jedoch durch meine Statthalter gegenwertig bin. Zugeschweigen daß ich sters an der Hand bin / vnd jeverweilen mich bey euch einstelle: so hab ich euch auch kein bessere Bürgschafft leisten können / meines guten Gemühts gegen euch / dañ daß ich euch die Ehr gethan / vnd meinen einigen Sohn euch beygefügt hab / der Hoffnung / jhr werdet neben jhm zuwegen bringen / daß diß das glücklichste Parlament sey / welches jemals in Engelland gehalten worden.

Diß bekeñe ich vnd gereicht solches zu meinem Trost / daß das Hauß der Gemein für dißmahl mir grössere Liebe bewiesen / vnnd in allen seinen Handlungen mich mehr respectirt hat / als vor diesem mir oder jemanden meiner Vorfahren (wie ich dafür halte) widerfahren ist. Was diß ewer Hauß (nemlich das hohe Hauß) anlangt / so hab ich allezeit befunden / daß ich von denselben bin geehret worden / wie ich dann hinwiderumb euch / ewrem Verdienst nach / allezeit gnädtgst bin gewogen gewesen. So hoffe ich auch jr werbet es für ein Glück halten / daß mein Sohn vnder euch sitzt / welcher / wann es Gott gefallen wird / jhn an meine Stelle zusetzen / sich erinnern wird / daß er einmal ein Gliedewers Hauses gewesen / vnd also verbunden sey / ewere rechtmessige Privilegia zuvnderhalten / vnd alle die Tag seines Lebens einen bessern gefallen an euch zuschöpffen. Dieweil man auch heutigs Tags außgibt / daß jhrer viel sich verführen vnd corrumpiren lassen / damit solches diesem ewrem Hauß nit begegne / hab ich jhn zu aller fürfallenden Gelegenheit / für ein gut Werckzeug gehalten / der beydes von dem Hauß ins gemein / vñ von einem jeden insonderheit mir guten Bericht geben könte. Eben das kan ich auch von einem sagen / der bey euch sitzt / nemblich dem Buckingam / welcher allerzeit willig vnd bereit gewesen / für gemeltes Hauß vnnd ein jedes Glied desselben gute Dienst zuleisten. So hat auch Herr Arundel seinen Fleiß vnd Trew bewiesen / in seiner Relation / die er an euch gethan / was ich jhm von den Privilegien deß Adels geantwortet hab / derentwegen er mich mit einem sonderbaren Eyfer angesprochen hatte.

Nun die Zeit kompt herbey / daß jhr einen Receß machen solt: obs die Zeit wird leiben können / daß jhr von allen vnd jeden Puncten einen Außschlag gebt / weiß ich nicht. Was mich aber anlangt / dieweil ich sehe / daß beyde Häuser so löblich vnd freundlich mit mir gehandelt / vnd mir zwo Gelthülffen auß freyer Hand / vnnd mit grosser Freywilligkeit / als noch keinem König vor mir geschehen / gegeben haben / welche ich auch mit gleichmässiger Freundlichkeit acceptir: Ich aber solches noch zur Zeit durch ein allgemeinen Pardon vnd Verzeihung / welche biß zum Ende deß Parlaments pflegt auffgeschoben zu werden / nit vergelten kan: so will ich doch jetzund etwas meinem Volck zum besten thun / welches ich nicht lenger außstellen kan. Man hat zu dieser Zeit vber drey Ding geklagt / die für grosse Beschwernuß angezogen worden: Erstlich von den Herbergen vnnd Würtshäusern / zum andern von den Trinckhäusern: zum dritten von dem Golo vnd Silberdrat. Was für Patenten vor diesem darvon außgangen / die will ich abschaffen / vnd damit ich keine Zeit verliere / so soll solches alsobald geschehen. Belangend die Trinckhäuser / so mögen die Landpfleger / wie vor diesem davon disponiren: Mein Außschreiben vom Gold vnd Silberdrat ist schändlich executirt worden / beydes der Vnbillichkeit halber / mit welchen man gegen etliche verfahren / vnd wegen deß Mißbrauchs deß guten Golds vnd Silbers / in dem man fast also gehandelt / als ob man falsch Gelt gemüntzet hette. Ich hab allbereit die frey gelassen / welche man ins Gefäncknuß geworffen hatte: ich will nun auch das Patent davon abthun / vnd mag dieses an statt einer Pardons seyn. Diese dery Puncten will ich offentlich widerruffen / vnnd ich begehre / daß jhr bedencken wollet / wie solches am füglichsten geschehen könne.

Ich höre / daß jhr noch ein ander Patent vnder handen habt / wider die / so jmmer etwas newes tichten vnd anbringen. Ich bitte euch / so lieb euch meine Ehr vnd die Wolfahrt meines Volcks ist / jhr wollet solches / so bald jhr könt / zu Werck stellen / vnd laset dieses / so bald jhr zusammen kompt / eines von ewern ersten Geschäfften seyn. Dann ich hab allbereit mein Mißfallen wider solche Leuth / in der Sternkammer zuerkennen gegeben. Vnd wird solches / was jhr mit jhnen vorhabt / mir vnnd allen denen / so zu Hoff vmb mich sind / sehr lieb vnd angenehm seyn. Dañ mir gedencket / daß Buckingam zu Anfang dieses Parlaments / mir gesagt hat / daß er niemals vor dergleichen Richter vnd Anbringer solche ruhe gehabt hette / wie bey diesem Parlament / die jhn sonsten stetigs pflegten hefftig zu quelen vnd zu plagen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0654" n="585"/>
Dann was viel vnter euch / die                      allhie gegenwertig sind / offt auß meinem Munde gehört haben / das will ich                      allhier widerholen / daß nemblich der gemeine Nutz mir dermassen angelegen / daß                      kein Privatperson / wer der auch sey / wann er mir schon noch so lieb were /                      demselben von mir soll vorgezogen werden: vnd ich hoffe / jhr werdet diesen                      meinen guten Vorsatz dem Volck zuerkennen geben.</p>
          <p>Die ander Vrsach ist / daß ich mir keines wegs für genommen hab / den Freyheiten                      vnnd Privilegien dieses Hauses einen Abbruch zuthun / sondern vielmehr                      dieselbige zubekräfftigen. Kein König hat noch so viel für den Adel gethan / als                      ich gethan habe vnnd noch zuthun bereit bin. Vnd was ich euch werde vortragen                      nach meinem Gutdüncken: so will ich doch das Vrtheil darvon / dieser ewerer                      Versamblung heimbstellen. Ich weiß / daß jhr euch in derselben nicht anderst                      werdet verhalten / als vor diesem geschehen: vnd ich bitte jhr wollet euch nicht                      eynbilden / als wolte ich darvon / was vor diesem bräuchlich gewesen / etwas                      abzwacken. Dan&#x0303; ich das alles gern eingehen will / was sich                      befinden wird / das vor diesem ben einer guten Regierung vblich gewesen: vnd                      bekenne ich / daß dieses das obriste Richthauß sey / da ich allezeit / wo nicht                      in der Person / jedoch durch meine Statthalter gegenwertig bin. Zugeschweigen                      daß ich sters an der Hand bin / vnd jeverweilen mich bey euch einstelle: so hab                      ich euch auch kein bessere Bürgschafft leisten können / meines guten Gemühts                      gegen euch / dan&#x0303; daß ich euch die Ehr gethan / vnd meinen einigen                      Sohn euch beygefügt hab / der Hoffnung / jhr werdet neben jhm zuwegen bringen /                      daß diß das glücklichste Parlament sey / welches jemals in Engelland gehalten                      worden.</p>
          <p>Diß beken&#x0303;e ich vnd gereicht solches zu meinem Trost / daß das Hauß                      der Gemein für dißmahl mir grössere Liebe bewiesen / vnnd in allen seinen                      Handlungen mich mehr respectirt hat / als vor diesem mir oder jemanden meiner                      Vorfahren (wie ich dafür halte) widerfahren ist. Was diß ewer Hauß (nemlich das                      hohe Hauß) anlangt / so hab ich allezeit befunden / daß ich von denselben bin                      geehret worden / wie ich dann hinwiderumb euch / ewrem Verdienst nach / allezeit                      gnädtgst bin gewogen gewesen. So hoffe ich auch jr werbet es für ein Glück                      halten / daß mein Sohn vnder euch sitzt / welcher / wann es Gott gefallen wird /                      jhn an meine Stelle zusetzen / sich erinnern wird / daß er einmal ein Gliedewers                      Hauses gewesen / vnd also verbunden sey / ewere rechtmessige Privilegia                      zuvnderhalten / vnd alle die Tag seines Lebens einen bessern gefallen an euch                      zuschöpffen. Dieweil man auch heutigs Tags außgibt / daß jhrer viel sich                      verführen vnd corrumpiren lassen / damit solches diesem ewrem Hauß nit begegne /                      hab ich jhn zu aller fürfallenden Gelegenheit / für ein gut Werckzeug gehalten /                      der beydes von dem Hauß ins gemein / vn&#x0303; von einem jeden                      insonderheit mir guten Bericht geben könte. Eben das kan ich auch von einem                      sagen / der bey euch sitzt / nemblich dem Buckingam / welcher allerzeit willig                      vnd bereit gewesen / für gemeltes Hauß vnnd ein jedes Glied desselben gute                      Dienst zuleisten. So hat auch Herr Arundel seinen Fleiß vnd Trew bewiesen / in                      seiner Relation / die er an euch gethan / was ich jhm von den Privilegien deß                      Adels geantwortet hab / derentwegen er mich mit einem sonderbaren Eyfer                      angesprochen hatte.</p>
          <p>Nun die Zeit kompt herbey / daß jhr einen Receß machen solt: obs die Zeit wird                      leiben können / daß jhr von allen vnd jeden Puncten einen Außschlag gebt / weiß                      ich nicht. Was mich aber anlangt / dieweil ich sehe / daß beyde Häuser so                      löblich vnd freundlich mit mir gehandelt / vnd mir zwo Gelthülffen auß freyer                      Hand / vnnd mit grosser Freywilligkeit / als noch keinem König vor mir geschehen                      / gegeben haben / welche ich auch mit gleichmässiger Freundlichkeit acceptir:                      Ich aber solches noch zur Zeit durch ein allgemeinen Pardon vnd Verzeihung /                      welche biß zum Ende deß Parlaments pflegt auffgeschoben zu werden / nit                      vergelten kan: so will ich doch jetzund etwas meinem Volck zum besten thun /                      welches ich nicht lenger außstellen kan. Man hat zu dieser Zeit vber drey Ding                      geklagt / die für grosse Beschwernuß angezogen worden: Erstlich von den                      Herbergen vnnd Würtshäusern / zum andern von den Trinckhäusern: zum dritten von                      dem Golo vnd Silberdrat. Was für Patenten vor diesem darvon außgangen / die will                      ich abschaffen / vnd damit ich keine Zeit verliere / so soll solches alsobald                      geschehen. Belangend die Trinckhäuser / so mögen die Landpfleger / wie vor                      diesem davon disponiren: Mein Außschreiben vom Gold vnd Silberdrat ist                      schändlich executirt worden / beydes der Vnbillichkeit halber / mit welchen man                      gegen etliche verfahren / vnd wegen deß Mißbrauchs deß guten Golds vnd Silbers /                      in dem man fast also gehandelt / als ob man falsch Gelt gemüntzet hette. Ich hab                      allbereit die frey gelassen / welche man ins Gefäncknuß geworffen hatte: ich                      will nun auch das Patent davon abthun / vnd mag dieses an statt einer Pardons                      seyn. Diese dery Puncten will ich offentlich widerruffen / vnnd ich begehre /                      daß jhr bedencken wollet / wie solches am füglichsten geschehen könne.</p>
          <p>Ich höre / daß jhr noch ein ander Patent vnder handen habt / wider die / so jmmer                      etwas newes tichten vnd anbringen. Ich bitte euch / so lieb euch meine Ehr vnd                      die Wolfahrt meines Volcks ist / jhr wollet solches / so bald jhr könt / zu                      Werck stellen / vnd laset dieses / so bald jhr zusammen kompt / eines von ewern                      ersten Geschäfften seyn. Dann ich hab allbereit mein Mißfallen wider solche                      Leuth / in der Sternkammer zuerkennen gegeben. Vnd wird solches / was jhr mit                      jhnen vorhabt / mir vnnd allen denen / so zu Hoff vmb mich sind / sehr lieb vnd                      angenehm seyn. Dan&#x0303; mir gedencket / daß Buckingam zu Anfang dieses                      Parlaments / mir gesagt hat / daß er niemals vor dergleichen Richter vnd                      Anbringer solche ruhe gehabt hette / wie bey diesem Parlament / die jhn sonsten                      stetigs pflegten hefftig zu quelen vnd zu plagen.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[585/0654] Dann was viel vnter euch / die allhie gegenwertig sind / offt auß meinem Munde gehört haben / das will ich allhier widerholen / daß nemblich der gemeine Nutz mir dermassen angelegen / daß kein Privatperson / wer der auch sey / wann er mir schon noch so lieb were / demselben von mir soll vorgezogen werden: vnd ich hoffe / jhr werdet diesen meinen guten Vorsatz dem Volck zuerkennen geben. Die ander Vrsach ist / daß ich mir keines wegs für genommen hab / den Freyheiten vnnd Privilegien dieses Hauses einen Abbruch zuthun / sondern vielmehr dieselbige zubekräfftigen. Kein König hat noch so viel für den Adel gethan / als ich gethan habe vnnd noch zuthun bereit bin. Vnd was ich euch werde vortragen nach meinem Gutdüncken: so will ich doch das Vrtheil darvon / dieser ewerer Versamblung heimbstellen. Ich weiß / daß jhr euch in derselben nicht anderst werdet verhalten / als vor diesem geschehen: vnd ich bitte jhr wollet euch nicht eynbilden / als wolte ich darvon / was vor diesem bräuchlich gewesen / etwas abzwacken. Dañ ich das alles gern eingehen will / was sich befinden wird / das vor diesem ben einer guten Regierung vblich gewesen: vnd bekenne ich / daß dieses das obriste Richthauß sey / da ich allezeit / wo nicht in der Person / jedoch durch meine Statthalter gegenwertig bin. Zugeschweigen daß ich sters an der Hand bin / vnd jeverweilen mich bey euch einstelle: so hab ich euch auch kein bessere Bürgschafft leisten können / meines guten Gemühts gegen euch / dañ daß ich euch die Ehr gethan / vnd meinen einigen Sohn euch beygefügt hab / der Hoffnung / jhr werdet neben jhm zuwegen bringen / daß diß das glücklichste Parlament sey / welches jemals in Engelland gehalten worden. Diß bekeñe ich vnd gereicht solches zu meinem Trost / daß das Hauß der Gemein für dißmahl mir grössere Liebe bewiesen / vnnd in allen seinen Handlungen mich mehr respectirt hat / als vor diesem mir oder jemanden meiner Vorfahren (wie ich dafür halte) widerfahren ist. Was diß ewer Hauß (nemlich das hohe Hauß) anlangt / so hab ich allezeit befunden / daß ich von denselben bin geehret worden / wie ich dann hinwiderumb euch / ewrem Verdienst nach / allezeit gnädtgst bin gewogen gewesen. So hoffe ich auch jr werbet es für ein Glück halten / daß mein Sohn vnder euch sitzt / welcher / wann es Gott gefallen wird / jhn an meine Stelle zusetzen / sich erinnern wird / daß er einmal ein Gliedewers Hauses gewesen / vnd also verbunden sey / ewere rechtmessige Privilegia zuvnderhalten / vnd alle die Tag seines Lebens einen bessern gefallen an euch zuschöpffen. Dieweil man auch heutigs Tags außgibt / daß jhrer viel sich verführen vnd corrumpiren lassen / damit solches diesem ewrem Hauß nit begegne / hab ich jhn zu aller fürfallenden Gelegenheit / für ein gut Werckzeug gehalten / der beydes von dem Hauß ins gemein / vñ von einem jeden insonderheit mir guten Bericht geben könte. Eben das kan ich auch von einem sagen / der bey euch sitzt / nemblich dem Buckingam / welcher allerzeit willig vnd bereit gewesen / für gemeltes Hauß vnnd ein jedes Glied desselben gute Dienst zuleisten. So hat auch Herr Arundel seinen Fleiß vnd Trew bewiesen / in seiner Relation / die er an euch gethan / was ich jhm von den Privilegien deß Adels geantwortet hab / derentwegen er mich mit einem sonderbaren Eyfer angesprochen hatte. Nun die Zeit kompt herbey / daß jhr einen Receß machen solt: obs die Zeit wird leiben können / daß jhr von allen vnd jeden Puncten einen Außschlag gebt / weiß ich nicht. Was mich aber anlangt / dieweil ich sehe / daß beyde Häuser so löblich vnd freundlich mit mir gehandelt / vnd mir zwo Gelthülffen auß freyer Hand / vnnd mit grosser Freywilligkeit / als noch keinem König vor mir geschehen / gegeben haben / welche ich auch mit gleichmässiger Freundlichkeit acceptir: Ich aber solches noch zur Zeit durch ein allgemeinen Pardon vnd Verzeihung / welche biß zum Ende deß Parlaments pflegt auffgeschoben zu werden / nit vergelten kan: so will ich doch jetzund etwas meinem Volck zum besten thun / welches ich nicht lenger außstellen kan. Man hat zu dieser Zeit vber drey Ding geklagt / die für grosse Beschwernuß angezogen worden: Erstlich von den Herbergen vnnd Würtshäusern / zum andern von den Trinckhäusern: zum dritten von dem Golo vnd Silberdrat. Was für Patenten vor diesem darvon außgangen / die will ich abschaffen / vnd damit ich keine Zeit verliere / so soll solches alsobald geschehen. Belangend die Trinckhäuser / so mögen die Landpfleger / wie vor diesem davon disponiren: Mein Außschreiben vom Gold vnd Silberdrat ist schändlich executirt worden / beydes der Vnbillichkeit halber / mit welchen man gegen etliche verfahren / vnd wegen deß Mißbrauchs deß guten Golds vnd Silbers / in dem man fast also gehandelt / als ob man falsch Gelt gemüntzet hette. Ich hab allbereit die frey gelassen / welche man ins Gefäncknuß geworffen hatte: ich will nun auch das Patent davon abthun / vnd mag dieses an statt einer Pardons seyn. Diese dery Puncten will ich offentlich widerruffen / vnnd ich begehre / daß jhr bedencken wollet / wie solches am füglichsten geschehen könne. Ich höre / daß jhr noch ein ander Patent vnder handen habt / wider die / so jmmer etwas newes tichten vnd anbringen. Ich bitte euch / so lieb euch meine Ehr vnd die Wolfahrt meines Volcks ist / jhr wollet solches / so bald jhr könt / zu Werck stellen / vnd laset dieses / so bald jhr zusammen kompt / eines von ewern ersten Geschäfften seyn. Dann ich hab allbereit mein Mißfallen wider solche Leuth / in der Sternkammer zuerkennen gegeben. Vnd wird solches / was jhr mit jhnen vorhabt / mir vnnd allen denen / so zu Hoff vmb mich sind / sehr lieb vnd angenehm seyn. Dañ mir gedencket / daß Buckingam zu Anfang dieses Parlaments / mir gesagt hat / daß er niemals vor dergleichen Richter vnd Anbringer solche ruhe gehabt hette / wie bey diesem Parlament / die jhn sonsten stetigs pflegten hefftig zu quelen vnd zu plagen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/654
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/654>, abgerufen am 22.11.2024.