Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.von der Leyb zun Schwerd erkent / sein rechte Hand vnd alle seine Güter verfallen / ist aber begnadet / daß er sein Tag soll gefangen seyn. 2. Christoph von Ritschan / zum Schwerd vnd geviertheilt zu werden / auch Einziehung aller seiner Güter erkennet ist begnadet auff ewige Gefängnuß. 3. Rudolph von Schleunetz / zum Schwerd erkennet / vnnd aller seiner Güter verfallen / ist aber begnadet auff drey Jahr in die Gefängnuß. 4. Sdenkho von Wallenstein / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet sein Tag gefangen zu seyn. 5. Herr Friderich von Khauniz / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keyserl. Resolution. 6. Carl von Khaunitz zum Schwerd / aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in ewige Gefängnuß. 7. Wentzel Mall / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß biß auff weitere Keys. Resolution. 8. Ober Landschreiber von Zeukha / zum Schwerd / rechte Hand vnd alles Guts verfallen / ist begnadet auff ewige Gefangnuß. 9. Bernhard Schäßderschistl der Elter / zu dem Schwerd / aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keyserliche Resolution. 10. Georg Zaradtzky / zum Schwerd / aller Güter verfallen / ist begnadet auff zwey Jahr in die Gefängnuß: Ritterstands Personen: 11. Christoph Pleckhta / vnd 12. Ludwig Krackerontz / zum Schwerd vnd aller Güter verfallen / sind begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keys. Resolution. 13. Wadizky / zum Schwerd / die recht Hand vnd aller Güter verfallen / ist begnadet auff ewige Gefängnuß. 14. Watzlaw Rechenberger / zu dem Schwerd vnd aller Güterverfallen / ist begnadet auff zwey Jar in die Gefängnuß. 15. Kelletschin / zum Schwerd rechte Hand vnd aller Güter verfallen / ist begnadet in ewige Gefängnuß. 16. Andreas Seitl / hat die rechte Hand vnd zwey drittheil seiner Güter verfallen / ist begnadet / daß er ein Jar lang bey der Pfarrkirchen zu Sanct Jacob daselbst das Allmosen für die armen Leut einsamlen soll. Auß den Stätten: 17. Hans Adam von Olmütz; zum Schwerd vnd halb Theil seines Guts verfallen / ist begnadet ein Monat in der Statt Olmütz in Eysen zu arbeiten. 18. Veit Oesterreicher von Olmütz / ist halben Theil seines Guts / in barem Gelt verfallen. 19. Hans Torn / gewesener Teutscher Secretarius / hat die rechte Hand verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Resolution. 20. Martin Leopold vom Iglaw / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet auff 2. Monat in die Gefängnuß. 21. Hans Hinconio von Iglaw / zum Schwerdt vnd halben Theil seines Guts verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Resolution. 22. Friederich Mainrath von Znaymb zum Schwerd vnd alles Guts verfallen / ist begnadet auff 1. Jahr gen Wien in Stattgraben. 33. Friederich Truschick von Radisch zum Schwerd vnd seiner Güter verfallen / ist begnadet 2. Jar zum Radisch in Eysen zu arbeiten. 24. Hans Lanßtrantzky / all seines Guts verfallen / vnd ewig verwiesen / ist begnadet auff 4. Jar gen Wien in Stattgraben. Weist- vnd Osthofen in Aschen geleget. Den 18. Febr. hat Marquis Spinola vnter dem Rittmeister Vffel 2000. Pferdt neben 4000. zu Fuß mit 4. Stück Geschütz in das Wormbser Gäw geschickt / vnnd den Marckflecken Westhofen anfallen vnd stürmen lassen / die darinn ligende 300. Pfältzische Reutter haben sich zwar neben den Innwohnern von morgen an biß nach Mittag in acht Stund lang dapffer gewehrt / vnd der Spanischen ein Anzahl erschossen vnd verwundt / aber nach Beschiessung vnd Eroberung durch das grob Geschütz eines Thors vbermannt vnd wehrloß gemacht worden / dieser reiche Flecken ist mit der Plünderung verschont / aber ein Rantzion von 16000. fl. wie auch dem nahbeygelegenen Marckflecken Osthofen 10000. fl. inner wenig Tagen zu erlegen bey Bedrawung deß Brands aufferlegt worden / weil nun nachmaln erschollen / ob solt jhr Excell. Herr Marquis Spinola Vorhabens seyn / gedachte beyde Marckflecken zu seinem Vortheil einzunemen / vnd daselbst sich gewaltig einzuschantzen / als sind von Wormbs den 2. Martij etlich Company von dem Solmischen Regiment beneben etlich Cornet Reutter auff Osthofen geschickt worden / in dem Flecken hat das Volck in voller Battaglia halten müssen / vnter dessen haben die Obersten vnd Befelchshaber den Einwohner angesagt / daß sie eylends mit Weib vnd Kindern auß dem jhrigen weichen solten / theils haben parirt / theils haben bestürtzt sich gesaumt / darauff den Soldaten nach Verfliessung nicht gar einer Stundt anbefohlen worden / jhr Gewehr niderzulegen / vnnd den Flecken an allen Orthen anzustecken / wie dann geschehen / die Kirchen so ausserhalb dem Flecken auff einem Berg wol verschantzt stehet / ist in wehrendem Brandt eröffnet / vnd darinn ein grosse Beuth gefunden worden. Als dieser Flecken nun in die Aschen gelegt / hat es dem andern Marckflecken Westhofen gleicher massen golten / was für ein Jammer vnnd Weheklagen der Orthen gewesen / kan ein jeder erachten / die Innwohner haben das wenigst darvon bracht / theils sind so bestürtzt gewesen / daß sie nicht gewust was sie in solcher Eyl ergreiffen / vnd darvon bringen mögen. Wormbs wird verschantzet. Hierauff sindt vmb Wormbs noch mehr Schantzen vnd Bollwerck verfertigt / vnd solche Reichsstatt wol versehen worden. Braunfelß von Spanischen eingenommen. Weil vnder deß die Spanischen nach Impatronirung deß festen Schloß Braunfelß dem Graffen von Solms gehörig / so sie mit Practiken vmb den 10. Febr. einbekommen / vnd darinn in 20. Stück Geschütz vnnd in 500. Mußqueten gefunden / gegen Anfang deß Mertzens auch etliche Flecken in der Graff schafft Hanaw vnd sonderlich Bischoffsheim / Enckheim vnd Seckbach angefallen vnd rantzionirt / nach maln auff Bergen auch ein Anschlag gemacht / als hat die Gräffin solch Orth mit theils Außschuß besetzt / vnnd weiter jhres Lands Verderben abzuwenden / ver- von der Leyb zũ Schwerd erkent / sein rechte Hand vnd alle seine Güter verfallen / ist aber begnadet / daß er sein Tag soll gefangen seyn. 2. Christoph von Ritschan / zum Schwerd vnd geviertheilt zu werden / auch Einziehung aller seiner Güter erkennet ist begnadet auff ewige Gefängnuß. 3. Rudolph von Schleunetz / zum Schwerd erkennet / vnnd aller seiner Güter verfallen / ist aber begnadet auff drey Jahr in die Gefängnuß. 4. Sdenkho von Wallenstein / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet sein Tag gefangen zu seyn. 5. Herr Friderich von Khauniz / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keyserl. Resolution. 6. Carl von Khaunitz zum Schwerd / aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in ewige Gefängnuß. 7. Wentzel Mall / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß biß auff weitere Keys. Resolution. 8. Ober Landschreiber von Zeukha / zum Schwerd / rechte Hand vnd alles Guts verfallen / ist begnadet auff ewige Gefangnuß. 9. Bernhard Schäßderschistl der Elter / zu dem Schwerd / aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keyserliche Resolution. 10. Georg Zaradtzky / zum Schwerd / aller Güter verfallen / ist begnadet auff zwey Jahr in die Gefängnuß: Ritterstands Personen: 11. Christoph Pleckhta / vnd 12. Ludwig Krackerontz / zum Schwerd vnd aller Güter verfallen / sind begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keys. Resolution. 13. Wadizky / zum Schwerd / die recht Hand vnd aller Güter verfallen / ist begnadet auff ewige Gefängnuß. 14. Watzlaw Rechenberger / zu dem Schwerd vnd aller Güterverfallen / ist begnadet auff zwey Jar in die Gefängnuß. 15. Kelletschin / zum Schwerd rechte Hand vnd aller Güter verfallen / ist begnadet in ewige Gefängnuß. 16. Andreas Seitl / hat die rechte Hand vnd zwey drittheil seiner Güter verfallen / ist begnadet / daß er ein Jar lang bey der Pfarrkirchen zu Sanct Jacob daselbst das Allmosen für die armen Leut einsamlen soll. Auß den Stätten: 17. Hans Adam von Olmütz; zum Schwerd vnd halb Theil seines Guts verfallen / ist begnadet ein Monat in der Statt Olmütz in Eysen zu arbeiten. 18. Veit Oesterreicher von Olmütz / ist halben Theil seines Guts / in barem Gelt verfallen. 19. Hans Torn / gewesener Teutscher Secretarius / hat die rechte Hand verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Resolution. 20. Martin Leopold vom Iglaw / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet auff 2. Monat in die Gefängnuß. 21. Hans Hinconio von Iglaw / zum Schwerdt vnd halben Theil seines Guts verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Resolution. 22. Friederich Mainrath von Znaymb zum Schwerd vnd alles Guts verfallen / ist begnadet auff 1. Jahr gen Wien in Stattgraben. 33. Friederich Truschick von Radisch zum Schwerd vnd seiner Güter verfallen / ist begnadet 2. Jar zum Radisch in Eysen zu arbeiten. 24. Hans Lanßtrantzky / all seines Guts verfallen / vnd ewig verwiesen / ist begnadet auff 4. Jar gen Wien in Stattgraben. Weist- vnd Osthofen in Aschen geleget. Den 18. Febr. hat Marquis Spinola vnter dem Rittmeister Vffel 2000. Pferdt neben 4000. zu Fuß mit 4. Stück Geschütz in das Wormbser Gäw geschickt / vnnd den Marckflecken Westhofen anfallen vnd stürmen lassen / die darinn ligende 300. Pfältzische Reutter haben sich zwar neben den Innwohnern von morgen an biß nach Mittag in acht Stund lang dapffer gewehrt / vnd der Spanischen ein Anzahl erschossen vnd verwundt / aber nach Beschiessung vnd Eroberung durch das grob Geschütz eines Thors vbermannt vnd wehrloß gemacht worden / dieser reiche Flecken ist mit der Plünderung verschont / aber ein Rantzion von 16000. fl. wie auch dem nahbeygelegenen Marckflecken Osthofen 10000. fl. inner wenig Tagen zu erlegen bey Bedrawung deß Brands aufferlegt worden / weil nun nachmaln erschollen / ob solt jhr Excell. Herr Marquis Spinola Vorhabens seyn / gedachte beyde Marckflecken zu seinem Vortheil einzunemen / vnd daselbst sich gewaltig einzuschantzen / als sind von Wormbs den 2. Martij etlich Company von dem Solmischen Regiment beneben etlich Cornet Reutter auff Osthofen geschickt worden / in dem Flecken hat das Volck in voller Battaglia halten müssen / vnter dessen haben die Obersten vnd Befelchshaber den Einwohner angesagt / daß sie eylends mit Weib vnd Kindern auß dem jhrigen weichen solten / theils haben parirt / theils haben bestürtzt sich gesaumt / darauff den Soldaten nach Verfliessung nicht gar einer Stundt anbefohlen worden / jhr Gewehr niderzulegen / vnnd den Flecken an allen Orthen anzustecken / wie dann geschehen / die Kirchen so ausserhalb dem Flecken auff einem Berg wol verschantzt stehet / ist in wehrendem Brandt eröffnet / vnd darinn ein grosse Beuth gefunden worden. Als dieser Flecken nun in die Aschen gelegt / hat es dem andern Marckflecken Westhofen gleicher massen golten / was für ein Jammer vnnd Weheklagen der Orthen gewesen / kan ein jeder erachten / die Innwohner haben das wenigst darvon bracht / theils sind so bestürtzt gewesen / daß sie nicht gewust was sie in solcher Eyl ergreiffen / vnd darvon bringen mögen. Wormbs wird verschantzet. Hierauff sindt vmb Wormbs noch mehr Schantzen vnd Bollwerck verfertigt / vnd solche Reichsstatt wol versehen worden. Braunfelß von Spanischen eingenommen. Weil vnder deß die Spanischen nach Impatronirung deß festen Schloß Braunfelß dem Graffen von Solms gehörig / so sie mit Practiken vmb den 10. Febr. einbekommen / vnd darinn in 20. Stück Geschütz vnnd in 500. Mußqueten gefunden / gegen Anfang deß Mertzens auch etliche Flecken in der Graff schafft Hanaw vnd sonderlich Bischoffsheim / Enckheim vnd Seckbach angefallen vnd rantzionirt / nach maln auff Bergen auch ein Anschlag gemacht / als hat die Gräffin solch Orth mit theils Außschuß besetzt / vnnd weiter jhres Lands Verderben abzuwenden / ver- <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0613" n="544"/> von der Leyb zũ Schwerd erkent / sein rechte Hand vnd alle seine Güter verfallen / ist aber begnadet / daß er sein Tag soll gefangen seyn. 2. Christoph von Ritschan / zum Schwerd vnd geviertheilt zu werden / auch Einziehung aller seiner Güter erkennet ist begnadet auff ewige Gefängnuß. 3. Rudolph von Schleunetz / zum Schwerd erkennet / vnnd aller seiner Güter verfallen / ist aber begnadet auff drey Jahr in die Gefängnuß. 4. Sdenkho von Wallenstein / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet sein Tag gefangen zu seyn. 5. Herr Friderich von Khauniz / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keyserl. Resolution. 6. Carl von Khaunitz zum Schwerd / aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in ewige Gefängnuß. 7. Wentzel Mall / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß biß auff weitere Keys. Resolution. 8. Ober Landschreiber von Zeukha / zum Schwerd / rechte Hand vnd alles Guts verfallen / ist begnadet auff ewige Gefangnuß. 9. Bernhard Schäßderschistl der Elter / zu dem Schwerd / aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keyserliche Resolution. 10. Georg Zaradtzky / zum Schwerd / aller Güter verfallen / ist begnadet auff zwey Jahr in die Gefängnuß: Ritterstands Personen: 11. Christoph Pleckhta / vnd 12. Ludwig Krackerontz / zum Schwerd vnd aller Güter verfallen / sind begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keys. Resolution. 13. Wadizky / zum Schwerd / die recht Hand vnd aller Güter verfallen / ist begnadet auff ewige Gefängnuß. 14. Watzlaw Rechenberger / zu dem Schwerd vnd aller Güterverfallen / ist begnadet auff zwey Jar in die Gefängnuß. 15. Kelletschin / zum Schwerd rechte Hand vnd aller Güter verfallen / ist begnadet in ewige Gefängnuß. 16. Andreas Seitl / hat die rechte Hand vnd zwey drittheil seiner Güter verfallen / ist begnadet / daß er ein Jar lang bey der Pfarrkirchen zu Sanct Jacob daselbst das Allmosen für die armen Leut einsamlen soll.</p> <p>Auß den Stätten: 17. Hans Adam von Olmütz; zum Schwerd vnd halb Theil seines Guts verfallen / ist begnadet ein Monat in der Statt Olmütz in Eysen zu arbeiten. 18. Veit Oesterreicher von Olmütz / ist halben Theil seines Guts / in barem Gelt verfallen. 19. Hans Torn / gewesener Teutscher Secretarius / hat die rechte Hand verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Resolution. 20. Martin Leopold vom Iglaw / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet auff 2. Monat in die Gefängnuß. 21. Hans Hinconio von Iglaw / zum Schwerdt vnd halben Theil seines Guts verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Resolution. 22. Friederich Mainrath von Znaymb zum Schwerd vnd alles Guts verfallen / ist begnadet auff 1. Jahr gen Wien in Stattgraben. 33. Friederich Truschick von Radisch zum Schwerd vnd seiner Güter verfallen / ist begnadet 2. Jar zum Radisch in Eysen zu arbeiten. 24. Hans Lanßtrantzky / all seines Guts verfallen / vnd ewig verwiesen / ist begnadet auff 4. Jar gen Wien in Stattgraben.</p> <p><note place="right">Weist- vnd Osthofen in Aschen geleget.</note> Den 18. Febr. hat Marquis Spinola vnter dem Rittmeister Vffel 2000. Pferdt neben 4000. zu Fuß mit 4. Stück Geschütz in das Wormbser Gäw geschickt / vnnd den Marckflecken Westhofen anfallen vnd stürmen lassen / die darinn ligende 300. Pfältzische Reutter haben sich zwar neben den Innwohnern von morgen an biß nach Mittag in acht Stund lang dapffer gewehrt / vnd der Spanischen ein Anzahl erschossen vnd verwundt / aber nach Beschiessung vnd Eroberung durch das grob Geschütz eines Thors vbermannt vnd wehrloß gemacht worden / dieser reiche Flecken ist mit der Plünderung verschont / aber ein Rantzion von 16000. fl. wie auch dem nahbeygelegenen Marckflecken Osthofen 10000. fl. inner wenig Tagen zu erlegen bey Bedrawung deß Brands aufferlegt worden / weil nun nachmaln erschollen / ob solt jhr Excell. Herr Marquis Spinola Vorhabens seyn / gedachte beyde Marckflecken zu seinem Vortheil einzunemen / vnd daselbst sich gewaltig einzuschantzen / als sind von Wormbs den 2. Martij etlich Company von dem Solmischen Regiment beneben etlich Cornet Reutter auff Osthofen geschickt worden / in dem Flecken hat das Volck in voller Battaglia halten müssen / vnter dessen haben die Obersten vnd Befelchshaber den Einwohner angesagt / daß sie eylends mit Weib vnd Kindern auß dem jhrigen weichen solten / theils haben parirt / theils haben bestürtzt sich gesaumt / darauff den Soldaten nach Verfliessung nicht gar einer Stundt anbefohlen worden / jhr Gewehr niderzulegen / vnnd den Flecken an allen Orthen anzustecken / wie dann geschehen / die Kirchen so ausserhalb dem Flecken auff einem Berg wol verschantzt stehet / ist in wehrendem Brandt eröffnet / vnd darinn ein grosse Beuth gefunden worden.</p> <p>Als dieser Flecken nun in die Aschen gelegt / hat es dem andern Marckflecken Westhofen gleicher massen golten / was für ein Jammer vnnd Weheklagen der Orthen gewesen / kan ein jeder erachten / die Innwohner haben das wenigst darvon bracht / theils sind so bestürtzt gewesen / daß sie nicht gewust was sie in solcher Eyl ergreiffen / vnd darvon bringen mögen.</p> <p><note place="right">Wormbs wird verschantzet.</note> Hierauff sindt vmb Wormbs noch mehr Schantzen vnd Bollwerck verfertigt / vnd solche Reichsstatt wol versehen worden.</p> <p><note place="right"> Braunfelß von Spanischen eingenommen.</note> Weil vnder deß die Spanischen nach Impatronirung deß festen Schloß Braunfelß dem Graffen von Solms gehörig / so sie mit Practiken vmb den 10. Febr. einbekommen / vnd darinn in 20. Stück Geschütz vnnd in 500. Mußqueten gefunden / gegen Anfang deß Mertzens auch etliche Flecken in der Graff schafft Hanaw vnd sonderlich Bischoffsheim / Enckheim vnd Seckbach angefallen vnd rantzionirt / nach maln auff Bergen auch ein Anschlag gemacht / als hat die Gräffin solch Orth mit theils Außschuß besetzt / vnnd weiter jhres Lands Verderben abzuwenden / ver- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [544/0613]
von der Leyb zũ Schwerd erkent / sein rechte Hand vnd alle seine Güter verfallen / ist aber begnadet / daß er sein Tag soll gefangen seyn. 2. Christoph von Ritschan / zum Schwerd vnd geviertheilt zu werden / auch Einziehung aller seiner Güter erkennet ist begnadet auff ewige Gefängnuß. 3. Rudolph von Schleunetz / zum Schwerd erkennet / vnnd aller seiner Güter verfallen / ist aber begnadet auff drey Jahr in die Gefängnuß. 4. Sdenkho von Wallenstein / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet sein Tag gefangen zu seyn. 5. Herr Friderich von Khauniz / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keyserl. Resolution. 6. Carl von Khaunitz zum Schwerd / aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in ewige Gefängnuß. 7. Wentzel Mall / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß biß auff weitere Keys. Resolution. 8. Ober Landschreiber von Zeukha / zum Schwerd / rechte Hand vnd alles Guts verfallen / ist begnadet auff ewige Gefangnuß. 9. Bernhard Schäßderschistl der Elter / zu dem Schwerd / aller seiner Güter verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keyserliche Resolution. 10. Georg Zaradtzky / zum Schwerd / aller Güter verfallen / ist begnadet auff zwey Jahr in die Gefängnuß: Ritterstands Personen: 11. Christoph Pleckhta / vnd 12. Ludwig Krackerontz / zum Schwerd vnd aller Güter verfallen / sind begnadet in die Gefängnuß auff weitere Keys. Resolution. 13. Wadizky / zum Schwerd / die recht Hand vnd aller Güter verfallen / ist begnadet auff ewige Gefängnuß. 14. Watzlaw Rechenberger / zu dem Schwerd vnd aller Güterverfallen / ist begnadet auff zwey Jar in die Gefängnuß. 15. Kelletschin / zum Schwerd rechte Hand vnd aller Güter verfallen / ist begnadet in ewige Gefängnuß. 16. Andreas Seitl / hat die rechte Hand vnd zwey drittheil seiner Güter verfallen / ist begnadet / daß er ein Jar lang bey der Pfarrkirchen zu Sanct Jacob daselbst das Allmosen für die armen Leut einsamlen soll.
Auß den Stätten: 17. Hans Adam von Olmütz; zum Schwerd vnd halb Theil seines Guts verfallen / ist begnadet ein Monat in der Statt Olmütz in Eysen zu arbeiten. 18. Veit Oesterreicher von Olmütz / ist halben Theil seines Guts / in barem Gelt verfallen. 19. Hans Torn / gewesener Teutscher Secretarius / hat die rechte Hand verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Resolution. 20. Martin Leopold vom Iglaw / zum Schwerd vnd aller seiner Güter verfallen / ist begnadet auff 2. Monat in die Gefängnuß. 21. Hans Hinconio von Iglaw / zum Schwerdt vnd halben Theil seines Guts verfallen / ist begnadet in die Gefängnuß auff weitere Resolution. 22. Friederich Mainrath von Znaymb zum Schwerd vnd alles Guts verfallen / ist begnadet auff 1. Jahr gen Wien in Stattgraben. 33. Friederich Truschick von Radisch zum Schwerd vnd seiner Güter verfallen / ist begnadet 2. Jar zum Radisch in Eysen zu arbeiten. 24. Hans Lanßtrantzky / all seines Guts verfallen / vnd ewig verwiesen / ist begnadet auff 4. Jar gen Wien in Stattgraben.
Den 18. Febr. hat Marquis Spinola vnter dem Rittmeister Vffel 2000. Pferdt neben 4000. zu Fuß mit 4. Stück Geschütz in das Wormbser Gäw geschickt / vnnd den Marckflecken Westhofen anfallen vnd stürmen lassen / die darinn ligende 300. Pfältzische Reutter haben sich zwar neben den Innwohnern von morgen an biß nach Mittag in acht Stund lang dapffer gewehrt / vnd der Spanischen ein Anzahl erschossen vnd verwundt / aber nach Beschiessung vnd Eroberung durch das grob Geschütz eines Thors vbermannt vnd wehrloß gemacht worden / dieser reiche Flecken ist mit der Plünderung verschont / aber ein Rantzion von 16000. fl. wie auch dem nahbeygelegenen Marckflecken Osthofen 10000. fl. inner wenig Tagen zu erlegen bey Bedrawung deß Brands aufferlegt worden / weil nun nachmaln erschollen / ob solt jhr Excell. Herr Marquis Spinola Vorhabens seyn / gedachte beyde Marckflecken zu seinem Vortheil einzunemen / vnd daselbst sich gewaltig einzuschantzen / als sind von Wormbs den 2. Martij etlich Company von dem Solmischen Regiment beneben etlich Cornet Reutter auff Osthofen geschickt worden / in dem Flecken hat das Volck in voller Battaglia halten müssen / vnter dessen haben die Obersten vnd Befelchshaber den Einwohner angesagt / daß sie eylends mit Weib vnd Kindern auß dem jhrigen weichen solten / theils haben parirt / theils haben bestürtzt sich gesaumt / darauff den Soldaten nach Verfliessung nicht gar einer Stundt anbefohlen worden / jhr Gewehr niderzulegen / vnnd den Flecken an allen Orthen anzustecken / wie dann geschehen / die Kirchen so ausserhalb dem Flecken auff einem Berg wol verschantzt stehet / ist in wehrendem Brandt eröffnet / vnd darinn ein grosse Beuth gefunden worden.
Weist- vnd Osthofen in Aschen geleget. Als dieser Flecken nun in die Aschen gelegt / hat es dem andern Marckflecken Westhofen gleicher massen golten / was für ein Jammer vnnd Weheklagen der Orthen gewesen / kan ein jeder erachten / die Innwohner haben das wenigst darvon bracht / theils sind so bestürtzt gewesen / daß sie nicht gewust was sie in solcher Eyl ergreiffen / vnd darvon bringen mögen.
Hierauff sindt vmb Wormbs noch mehr Schantzen vnd Bollwerck verfertigt / vnd solche Reichsstatt wol versehen worden.
Wormbs wird verschantzet. Weil vnder deß die Spanischen nach Impatronirung deß festen Schloß Braunfelß dem Graffen von Solms gehörig / so sie mit Practiken vmb den 10. Febr. einbekommen / vnd darinn in 20. Stück Geschütz vnnd in 500. Mußqueten gefunden / gegen Anfang deß Mertzens auch etliche Flecken in der Graff schafft Hanaw vnd sonderlich Bischoffsheim / Enckheim vnd Seckbach angefallen vnd rantzionirt / nach maln auff Bergen auch ein Anschlag gemacht / als hat die Gräffin solch Orth mit theils Außschuß besetzt / vnnd weiter jhres Lands Verderben abzuwenden / ver-
Braunfelß von Spanischen eingenommen.
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