Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite


[Abbildung]
bey zuschaffen / welches doch langsamb genug hergienge. Damit aber die Pagagy vnnd Troß nicht an der Reiß hinderlich weren / ließ Fürst Christian solches nach Beraun führen: wie auch eben der Vrsachen willen die Kayserische jhre Sachen zu Strassonitz hinderlassen. Wie nun der Abend herbey kommen / hat er sein Kriegsheer also in Schlachtordnung gebracht / daß das Fußvolck in der mitten / auff der rechten Seithen die Teutsche Reuterey / auff der lincken aber die Vngarische war.

Anzeigung eines vnglücklichen Außgang. Ein nicht geringes Zeichen zu einem vnglücklichen Außgang war / daß die Vngarn von niemand sich wolten regieren lassen / ja auch / wie etliche schreiben / als wann sie gantz ausser Gefahr vnd kein Feind vorhanden were / die Kleider ablegten vnd sich zur Ruhe begaben.

Es hatte der Graff von Bucquoy dem Obristen vber die Wallonische Reuterey / so Gauchier Vngarn von dem Obristen Gauchier geschlagen. genennet war / befohlen den Vngarn fleissig auffzupassen / vnnd keine Gelegenheit jhnen Abbruch zuthun fürüber gehen lassen: Derselbe hat diesen Befehl also in acht genommen / daß er diesen Tag zweyhundert Vngarn in einem Dorff vnversehens vberfallen / nidergehawen vnd in tausendt Pferd davon gebracht. Diese That ist auch den Kayserischen sehr nutzlich gewesen / dann nit ein geringer Schrecken durch die Flucht der Vngarn in das Böhmische die Läger gebracht worden.

Nach dem wie zuvor gemeldet / Hertzog Maximilian mit seiner Armada fortgezogen / vnnd das bestimpte Orth / da beyde Heer zusammen kommen solten erreichet / hat er alda etliche Stunden auff die Kayserische gewartet. Vnderdessen / wie der Nebel vergangen / haben sich drey Cornet Böhmische Reuter auff einem Hügel sehen lassen: an welche so bald J. F. Durchl. etlich Trouppen zu Roß vnnd Fuß geschicket: darauff sich


[Abbildung]
bey zuschaffen / welches doch langsamb genug hergienge. Damit aber die Pagagy vnnd Troß nicht an der Reiß hinderlich weren / ließ Fürst Christian solches nach Beraun führen: wie auch eben der Vrsachen willen die Kayserische jhre Sachen zu Strassonitz hinderlassen. Wie nun der Abend herbey kommen / hat er sein Kriegsheer also in Schlachtordnung gebracht / daß das Fußvolck in der mitten / auff der rechten Seithen die Teutsche Reuterey / auff der lincken aber die Vngarische war.

Anzeigung eines vnglücklichen Außgang. Ein nicht geringes Zeichen zu einem vnglücklichen Außgang war / daß die Vngarn von niemand sich wolten regieren lassen / ja auch / wie etliche schreiben / als wann sie gantz ausser Gefahr vnd kein Feind vorhanden were / die Kleider ablegten vnd sich zur Ruhe begaben.

Es hatte der Graff von Bucquoy dem Obristen vber die Wallonische Reuterey / so Gauchier Vngarn von dem Obristen Gauchier geschlagen. genennet war / befohlen den Vngarn fleissig auffzupassen / vnnd keine Gelegenheit jhnen Abbruch zuthun fürüber gehen lassen: Derselbe hat diesen Befehl also in acht genommen / daß er diesen Tag zweyhundert Vngarn in einem Dorff vnversehens vberfallen / nidergehawen vnd in tausendt Pferd davon gebracht. Diese That ist auch den Kayserischen sehr nutzlich gewesen / dann nit ein geringer Schrecken durch die Flucht der Vngarn in das Böhmische die Läger gebracht worden.

Nach dem wie zuvor gemeldet / Hertzog Maximilian mit seiner Armada fortgezogen / vnnd das bestimpte Orth / da beyde Heer zusammen kommen solten erreichet / hat er alda etliche Stunden auff die Kayserische gewartet. Vnderdessen / wie der Nebel vergangen / haben sich drey Cornet Böhmische Reuter auff einem Hügel sehen lassen: an welche so bald J. F. Durchl. etlich Trouppen zu Roß vnnd Fuß geschicket: darauff sich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0518" n="459"/><figure/><lb/>
bey zuschaffen /                      welches doch langsamb genug hergienge. Damit aber die Pagagy vnnd Troß nicht an                      der Reiß hinderlich weren / ließ Fürst Christian solches nach Beraun führen: wie                      auch eben der Vrsachen willen die Kayserische jhre Sachen zu Strassonitz                      hinderlassen. Wie nun der Abend herbey kommen / hat er sein Kriegsheer also in                      Schlachtordnung gebracht / daß das Fußvolck in der mitten / auff der rechten                      Seithen die Teutsche Reuterey / auff der lincken aber die Vngarische war.</p>
          <p><note place="left">Anzeigung eines vnglücklichen Außgang.</note> Ein nicht                      geringes Zeichen zu einem vnglücklichen Außgang war / daß die Vngarn von niemand                      sich wolten regieren lassen / ja auch / wie etliche schreiben / als wann sie                      gantz ausser Gefahr vnd kein Feind vorhanden were / die Kleider ablegten vnd                      sich zur Ruhe begaben.</p>
          <p>Es hatte der Graff von Bucquoy dem Obristen vber die Wallonische Reuterey / so                      Gauchier <note place="right">Vngarn von dem Obristen Gauchier                      geschlagen.</note> genennet war / befohlen den Vngarn fleissig auffzupassen /                      vnnd keine Gelegenheit jhnen Abbruch zuthun fürüber gehen lassen: Derselbe hat                      diesen Befehl also in acht genommen / daß er diesen Tag zweyhundert Vngarn in                      einem Dorff vnversehens vberfallen / nidergehawen vnd in tausendt Pferd davon                      gebracht. Diese That ist auch den Kayserischen sehr nutzlich gewesen / dann nit                      ein geringer Schrecken durch die Flucht der Vngarn in das Böhmische die Läger                      gebracht worden.</p>
          <p>Nach dem wie zuvor gemeldet / Hertzog Maximilian mit seiner Armada fortgezogen /                      vnnd das bestimpte Orth / da beyde Heer zusammen kommen solten erreichet / hat                      er alda etliche Stunden auff die Kayserische gewartet. Vnderdessen / wie der                      Nebel vergangen / haben sich drey Cornet Böhmische Reuter auff einem Hügel sehen                      lassen: an welche so bald J. F. Durchl. etlich Trouppen zu Roß vnnd Fuß                      geschicket: darauff sich
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[459/0518] [Abbildung] bey zuschaffen / welches doch langsamb genug hergienge. Damit aber die Pagagy vnnd Troß nicht an der Reiß hinderlich weren / ließ Fürst Christian solches nach Beraun führen: wie auch eben der Vrsachen willen die Kayserische jhre Sachen zu Strassonitz hinderlassen. Wie nun der Abend herbey kommen / hat er sein Kriegsheer also in Schlachtordnung gebracht / daß das Fußvolck in der mitten / auff der rechten Seithen die Teutsche Reuterey / auff der lincken aber die Vngarische war. Ein nicht geringes Zeichen zu einem vnglücklichen Außgang war / daß die Vngarn von niemand sich wolten regieren lassen / ja auch / wie etliche schreiben / als wann sie gantz ausser Gefahr vnd kein Feind vorhanden were / die Kleider ablegten vnd sich zur Ruhe begaben. Anzeigung eines vnglücklichen Außgang. Es hatte der Graff von Bucquoy dem Obristen vber die Wallonische Reuterey / so Gauchier genennet war / befohlen den Vngarn fleissig auffzupassen / vnnd keine Gelegenheit jhnen Abbruch zuthun fürüber gehen lassen: Derselbe hat diesen Befehl also in acht genommen / daß er diesen Tag zweyhundert Vngarn in einem Dorff vnversehens vberfallen / nidergehawen vnd in tausendt Pferd davon gebracht. Diese That ist auch den Kayserischen sehr nutzlich gewesen / dann nit ein geringer Schrecken durch die Flucht der Vngarn in das Böhmische die Läger gebracht worden. Vngarn von dem Obristen Gauchier geschlagen. Nach dem wie zuvor gemeldet / Hertzog Maximilian mit seiner Armada fortgezogen / vnnd das bestimpte Orth / da beyde Heer zusammen kommen solten erreichet / hat er alda etliche Stunden auff die Kayserische gewartet. Vnderdessen / wie der Nebel vergangen / haben sich drey Cornet Böhmische Reuter auff einem Hügel sehen lassen: an welche so bald J. F. Durchl. etlich Trouppen zu Roß vnnd Fuß geschicket: darauff sich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/518
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/518>, abgerufen am 22.11.2024.