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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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zu stärcken vnd zu befestigen / welches dann nicht geschehen kondte / da nach Bezwingung beyder Landschafften Oesterreich die Armaden stracks in Böhmen geführet / vnd also jhnen sich zu erholen / vnd fest zu machen kein Zeit gegeben würde / so den Keyserischen zu glücklicher Vollführung deß Kriegs nicht wenig Vrsach gewesen.

Vngerschütz von Bayerischen eingenommen. Den 4. Sept. wurde das Schloß Vngerschütz von den Bayerischen eingenommen / vnd die Besatzung mit jhrem Sack vnd Pack fortgelassen. In diesem Schloß ist der Hertzog / auff die Proviand zu warten / daran abermals mangel erschiene / zween Tag verblieben / vnd vnder dessen mit dem Graffen von Bucquoy Kriegs Rath gehalten.

Graff von Dampier wird von Keyser Ferdinando wider die Vngaru beruffen. Damals wurde von Jh. May. Keyser Ferdinando der Graff von Dampier mit etlichem Volck abgefordert / der Vngarn streiffen vber die Donaw abzuwehren. Dann er war zu dem Ende für einen Obristen Statthalter in Vngarn vnd die Grentzen zu verwahren verordnet. Muste aber darüber sein Leben einbüssen / wie droben gemeldet worden.

Raps von Keyserischen eingenommen. Wie nun mitlerweil wider etwas Proviandt ankommen / sind beyde Keyserische vnd Bayerische Armaden weiter fortgerucket in Nider Oesterreich das Schloß vnd Stättlein Raps / nach dem auff das Schloß / so auff einem hohen Felsen gelegen / daran das Wasser Teya hinfliesset 4. Schüsse auß groben Stücken geschehen / durch Vbergebung erobert.

Waydhofen. Folgenden Tags sind beyde Heer auff Weydhoffen / eine Statt in Nider Oesterreich mit Keyserischem Volck besetzet / vnnd dann förters auff Keyserisch Kriegsvolck kompt gen Gmünd. Gmünd denen von Buchheim zuständig fortgezogen. Da dann der Keyserischen / so auff die Beut außgestreiffet waren in 300. von den Böhmischen zum theil gefangen / zum theil erschlagen wurden.

Als den 10. Sept. von Gmünden Hertzog Maximilian vnd der Graff von Bucquoy auff brachen lieffen abermals die Cossaggen auff das Streiffen auß / fielen ohne Vnterscheid Feind vnd Freund Der Cossaggen Muthwillen. an / vnnd erfülleten alles / was jhnen vorkam mit Raub vnd Brand. Als das Volck nach Schwentzen kam / wurden von da auß Jh. Keys. Maj. zwey Regiment wider die Vngarn zugeschicket.

Keyserische vnd Bayerische kommen nach Budweiß. Den 2. Sept. kamen sie nach Budweiß: daselbs wurde abermals Kriegs Rath gehalten / wie die Sachen ferrners anzugreiffen. An diesem Ort ist Graff Wilhelmus Verdugo mit seinem Regiment Wallonen zum Keyserischen Läger gestossen.

Graff Wilhelmus Verdugo. Dieser Wilhelmus Verdugo war auß Hispania bürtig / Herr in Maschaw / Touppaw vnd Neprovitz: Ein Mann beydes in freyen Künsten vnd Kriegs Erfahrung nicht wenig berhümbt; hat nicht allein dem König in Hispanien viel gute / sondern auch Jhr. Keys. Majest. nicht vnnützliche Dienst geleistet / auch der Pragerischen Victorj nicht geringe Vrsach gewesen / wie hernach gemeldet wird.

Bodnia vnd Prachaditz von Nach dem man sich nun zu Budweiß / wie alle Sachen auffs Beste angestellet werden solten / verglichen / ist den 15. Sept. das Kriegsvolck auffgebrochen / vnd Hertzog Maximilian auff Bodniam Keyserischen vnd Bayerischen eingenommen. / der Graff von Bucquoy aber auff Prachaditz gezogen.

Die zu Bodnia haben sich Anfangs tapffer gewehret / vnd vnauffhörlich auff die Bayerische herauß geschossen / biß auff die zweyte Nacht / da der Hertzog nahe an der Statt hinder etliche Mawren abgebranter Häuser etliche Stück stellen / auch viel Granaten / die Statt in Brand zu stecken / werffen lassen. Da haben sich die Bürger vnd Besatzung darüber entsetzet / vnd Gnad begehret / welche jhnen auch widerfahren. Die Soldaten sind ohne Gewehr vnnd ohne Sack vnnd Pack außgezogen: Den Bürgern ist das Leben geschencket / doch aber die jenigen / so andere in der Rebellion gestärcket / außgeschlossen worden.

Die zu Pragaditz haben gegen deß Graffen von Bucquoy Kriegsvolck sich so hefftig erwehret / daß er zu deren Bezwingung etliche Stück auß dem Bayerischen Läger abholen lassen müssen / dardurch dann geschehen / daß da die Belägerten mit tapfferer Gegenwehr fortfuhren / die Statt endlich mit Gewalt erobert / vnd darinn in 1500. Menschen elendiglich erschlagen wurden.

Pisseck wird erobert. Ein gleiches Vnglück hat auch die Statt Pisseck betroffen. Dann als selbige von beyden Kriegsheeren vmbgeben / sich Anfangs tapffer wehrete / endlich aber / als sie sich der grossen Macht zu widerstehen zu schwach befanden / einen Anstand so jhnen auch von dem Hertzogen verwilligt worden / begehrten / von den Conditionen der Vbergebung zu handlen / sind vnder deß die Keyserische / ohne jhrer Obristen Befehl in die Statt kommen / alles was jhnen vorkommen / ohne Vnderscheid nidergehawen / vnd so grausam gehauset / daß auch die die Obristen mit blossen Degen jhrer Furor kaum stillen können.

Etliche Ort von Balthasarn von Marradas eingenommen. Wie dieses also vorgienge hat Don Balthasar von Marradas / welchem Hertzog Maximilian befohlen / daß er mit seiner Reutterey / den Regimentern / so die Grentzen in Bayern zu beschützen hinderlassen waren entgegen rucken / vnnd sie in Böhmen begleiten solte / das Stättlein Schüttenhofen / wie auch Voliam vnd Pergreichstein eingenommen.

Keyserische vnd Bayerische ziehen auff Pilsen. Den 21. Sept. wurde abermahl Kriegs Rath gehalten vnd beschlossen / daß man den Zug auff die Statt Pilsen richtenwolte. Darauff dann also baldt Hertzog Maximilian mit seinem Heer auffbrache vnd zu Strackonitz sich lägerte / dem folgete der Graff von Bucquoy allgemach nach. Vnder derselben Weil wurde von dem Freyherrn von Teuffenbach / Winterberg vnd Wallern eingenommen / dardurch dann die Grentzen gegen Bayern / Pasaw vnd Oesterreich vor den Böhmen versichert wurden.

Grunberg von Bayerischen erobert. Den 24. Septembris schickte Hertzog Maximilian den Obristen Haßlang für das Stättlein Grunberg / welches ein Schloß / auff einem Berg ligende / hatte. Wie nun selbiger das Orth aufforderte / vnd der Besatzung zu verstehen gab / sie solten sich ergeben / oder in dem widrigen eines Sturms gewärtig seyn / hat er

zu stärcken vnd zu befestigen / welches dann nicht geschehen kondte / da nach Bezwingung beyder Landschafften Oesterreich die Armaden stracks in Böhmen geführet / vnd also jhnen sich zu erholen / vnd fest zu machen kein Zeit gegeben würde / so den Keyserischen zu glücklicher Vollführung deß Kriegs nicht wenig Vrsach gewesen.

Vngerschütz von Bayerischen eingenommen. Den 4. Sept. wurde das Schloß Vngerschütz von den Bayerischen eingenommen / vnd die Besatzung mit jhrem Sack vnd Pack fortgelassen. In diesem Schloß ist der Hertzog / auff die Proviand zu warten / daran abermals mangel erschiene / zween Tag verblieben / vnd vnder dessen mit dem Graffen von Bucquoy Kriegs Rath gehalten.

Graff von Dampier wird von Keyser Ferdinando wider die Vngaru beruffen. Damals wurde von Jh. May. Keyser Ferdinando der Graff von Dampier mit etlichem Volck abgefordert / der Vngarn streiffen vber die Donaw abzuwehren. Dann er war zu dem Ende für einen Obristen Statthalter in Vngarn vnd die Grentzen zu verwahren verordnet. Muste aber darüber sein Leben einbüssen / wie droben gemeldet worden.

Raps von Keyserischen eingenommen. Wie nun mitlerweil wider etwas Proviandt ankommen / sind beyde Keyserische vñ Bayerische Armaden weiter fortgerucket in Nider Oesterreich das Schloß vnd Stättlein Raps / nach dem auff das Schloß / so auff einem hohen Felsen gelegen / daran das Wasser Teya hinfliesset 4. Schüsse auß groben Stücken geschehen / durch Vbergebung erobert.

Waydhofen. Folgenden Tags sind beyde Heer auff Weydhoffen / eine Statt in Nider Oesterreich mit Keyserischem Volck besetzet / vnnd dann förters auff Keyserisch Kriegsvolck kompt gen Gmünd. Gmünd denen von Buchheim zuständig fortgezogen. Da dann der Keyserischen / so auff die Beut außgestreiffet waren in 300. von den Böhmischen zum theil gefangen / zum theil erschlagen wurden.

Als den 10. Sept. von Gmünden Hertzog Maximilian vnd der Graff von Bucquoy auff brachẽ lieffen abermals die Cossaggen auff das Streiffen auß / fielẽ ohne Vnterscheid Feind vnd Freund Der Cossaggen Muthwillen. an / vnnd erfülleten alles / was jhnen vorkam mit Raub vnd Brand. Als das Volck nach Schwentzen kam / wurden von da auß Jh. Keys. Maj. zwey Regiment wider die Vngarn zugeschicket.

Keyserische vnd Bayerische kommen nach Budweiß. Den 2. Sept. kamen sie nach Budweiß: daselbs wurde abermals Kriegs Rath gehalten / wie die Sachen ferrners anzugreiffen. An diesem Ort ist Graff Wilhelmus Verdugo mit seinem Regiment Wallonen zum Keyserischen Läger gestossen.

Graff Wilhelmus Verdugo. Dieser Wilhelmus Verdugo war auß Hispania bürtig / Herr in Maschaw / Touppaw vnd Neprovitz: Ein Mann beydes in freyen Künsten vnd Kriegs Erfahrung nicht wenig berhümbt; hat nicht allein dem König in Hispanien viel gute / sondern auch Jhr. Keys. Majest. nicht vnnützliche Dienst geleistet / auch der Pragerischen Victorj nicht geringe Vrsach gewesen / wie hernach gemeldet wird.

Bodnia vnd Prachaditz von Nach dem man sich nun zu Budweiß / wie alle Sachen auffs Beste angestellet werden solten / verglichen / ist den 15. Sept. das Kriegsvolck auffgebrochen / vnd Hertzog Maximilian auff Bodniam Keyserischen vnd Bayerischẽ eingenommen. / der Graff von Bucquoy aber auff Prachaditz gezogen.

Die zu Bodnia haben sich Anfangs tapffer gewehret / vnd vnauffhörlich auff die Bayerische herauß geschossen / biß auff die zweyte Nacht / da der Hertzog nahe an der Statt hinder etliche Mawren abgebranter Häuser etliche Stück stellen / auch viel Granaten / die Statt in Brand zu stecken / werffen lassen. Da haben sich die Bürger vnd Besatzung darüber entsetzet / vnd Gnad begehret / welche jhnen auch widerfahren. Die Soldaten sind ohne Gewehr vnnd ohne Sack vnnd Pack außgezogen: Den Bürgern ist das Leben geschencket / doch aber die jenigen / so andere in der Rebellion gestärcket / außgeschlossen worden.

Die zu Pragaditz haben gegen deß Graffen von Bucquoy Kriegsvolck sich so hefftig erwehret / daß er zu deren Bezwingung etliche Stück auß dem Bayerischen Läger abholen lassen müssen / dardurch dann geschehen / daß da die Belägerten mit tapfferer Gegenwehr fortfuhren / die Statt endlich mit Gewalt erobert / vnd darinn in 1500. Menschen elendiglich erschlagen wurden.

Pisseck wird erobert. Ein gleiches Vnglück hat auch die Statt Pisseck betroffen. Dañ als selbige von beydẽ Kriegsheeren vmbgeben / sich Anfangs tapffer wehrete / endlich aber / als sie sich der grossen Macht zu widerstehen zu schwach befanden / einen Anstand so jhnen auch von dem Hertzogen verwilligt worden / begehrten / von den Conditionen der Vbergebung zu handlen / sind vnder deß die Keyserische / ohne jhrer Obristen Befehl in die Statt kommen / alles was jhnen vorkommen / ohne Vnderscheid nidergehawen / vnd so grausam gehauset / daß auch die die Obristen mit blossen Degen jhrer Furor kaum stillen können.

Etliche Ort von Balthasarn von Marradas eingenommen. Wie dieses also vorgienge hat Don Balthasar von Marradas / welchem Hertzog Maximilian befohlen / daß er mit seiner Reutterey / den Regimentern / so die Grentzen in Bayern zu beschützen hinderlassen waren entgegen rucken / vnnd sie in Böhmen begleiten solte / das Stättlein Schüttenhofen / wie auch Voliam vnd Pergreichstein eingenommen.

Keyserische vnd Bayerische ziehen auff Pilsen. Den 21. Sept. wurde abermahl Kriegs Rath gehalten vnd beschlossen / daß man den Zug auff die Statt Pilsen richtenwolte. Darauff dann also baldt Hertzog Maximilian mit seinem Heer auffbrache vnd zu Strackonitz sich lägerte / dem folgete der Graff von Bucquoy allgemach nach. Vnder derselben Weil wurde võ dem Freyherrn von Teuffenbach / Winterberg vnd Wallern eingenommen / dardurch dann die Grentzen gegen Bayern / Pasaw vnd Oesterreich vor den Böhmen versichert wurden.

Grunberg von Bayerischen erobert. Den 24. Septembris schickte Hertzog Maximilian den Obristen Haßlang für das Stättlein Grunberg / welches ein Schloß / auff einem Berg ligende / hatte. Wie nun selbiger das Orth aufforderte / vnd der Besatzung zu verstehen gab / sie solten sich ergeben / oder in dem widrigen eines Sturms gewärtig seyn / hat er

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          <p><note place="left">Vngerschütz von Bayerischen eingenommen.</note> Den 4.                      Sept. wurde das Schloß Vngerschütz von den Bayerischen eingenommen / vnd die                      Besatzung mit jhrem Sack vnd Pack fortgelassen. In diesem Schloß ist der Hertzog                      / auff die Proviand zu warten / daran abermals mangel erschiene / zween Tag                      verblieben / vnd vnder dessen mit dem Graffen von Bucquoy Kriegs Rath gehalten.</p>
          <p><note place="left">Graff von Dampier wird von Keyser Ferdinando wider die                          Vngaru beruffen.</note> Damals wurde von Jh. May. Keyser Ferdinando der                      Graff von Dampier mit etlichem Volck abgefordert / der Vngarn streiffen vber die                      Donaw abzuwehren. Dann er war zu dem Ende für einen Obristen Statthalter in                      Vngarn vnd die Grentzen zu verwahren verordnet. Muste aber darüber sein Leben                      einbüssen / wie droben gemeldet worden.</p>
          <p><note place="left">Raps von Keyserischen eingenommen.</note> Wie nun                      mitlerweil wider etwas Proviandt ankommen / sind beyde Keyserische vn&#x0303; Bayerische Armaden weiter fortgerucket in Nider Oesterreich das                      Schloß vnd Stättlein Raps / nach dem auff das Schloß / so auff einem hohen                      Felsen gelegen / daran das Wasser Teya hinfliesset 4. Schüsse auß groben Stücken                      geschehen / durch Vbergebung erobert.</p>
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          <p>Als den 10. Sept. von Gmünden Hertzog Maximilian vnd der Graff von Bucquoy auff                          brache&#x0303; lieffen abermals die Cossaggen auff das Streiffen auß                      / fiele&#x0303; ohne Vnterscheid Feind vnd Freund <note place="left">Der Cossaggen Muthwillen.</note> an / vnnd erfülleten                      alles / was jhnen vorkam mit Raub vnd Brand. Als das Volck nach Schwentzen kam /                      wurden von da auß Jh. Keys. Maj. zwey Regiment wider die Vngarn zugeschicket.</p>
          <p><note place="left">Keyserische vnd Bayerische kommen nach Budweiß.</note>                      Den 2. Sept. kamen sie nach Budweiß: daselbs wurde abermals Kriegs Rath gehalten                      / wie die Sachen ferrners anzugreiffen. An diesem Ort ist Graff Wilhelmus                      Verdugo mit seinem Regiment Wallonen zum Keyserischen Läger gestossen.</p>
          <p><note place="left">Graff Wilhelmus Verdugo.</note> Dieser Wilhelmus                      Verdugo war auß Hispania bürtig / Herr in Maschaw / Touppaw vnd Neprovitz: Ein                      Mann beydes in freyen Künsten vnd Kriegs Erfahrung nicht wenig berhümbt; hat                      nicht allein dem König in Hispanien viel gute / sondern auch Jhr. Keys. Majest.                      nicht vnnützliche Dienst geleistet / auch der Pragerischen Victorj nicht geringe                      Vrsach gewesen / wie hernach gemeldet wird.</p>
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          <p>Die zu Bodnia haben sich Anfangs tapffer gewehret / vnd vnauffhörlich auff die                      Bayerische herauß geschossen / biß auff die zweyte Nacht / da der Hertzog nahe                      an der Statt hinder etliche Mawren abgebranter Häuser etliche Stück stellen /                      auch viel Granaten / die Statt in Brand zu stecken / werffen lassen. Da haben                      sich die Bürger vnd Besatzung darüber entsetzet / vnd Gnad begehret / welche                      jhnen auch widerfahren. Die Soldaten sind ohne Gewehr vnnd ohne Sack vnnd Pack                      außgezogen: Den Bürgern ist das Leben geschencket / doch aber die jenigen / so                      andere in der Rebellion gestärcket / außgeschlossen worden.</p>
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[454/0513] zu stärcken vnd zu befestigen / welches dann nicht geschehen kondte / da nach Bezwingung beyder Landschafften Oesterreich die Armaden stracks in Böhmen geführet / vnd also jhnen sich zu erholen / vnd fest zu machen kein Zeit gegeben würde / so den Keyserischen zu glücklicher Vollführung deß Kriegs nicht wenig Vrsach gewesen. Den 4. Sept. wurde das Schloß Vngerschütz von den Bayerischen eingenommen / vnd die Besatzung mit jhrem Sack vnd Pack fortgelassen. In diesem Schloß ist der Hertzog / auff die Proviand zu warten / daran abermals mangel erschiene / zween Tag verblieben / vnd vnder dessen mit dem Graffen von Bucquoy Kriegs Rath gehalten. Vngerschütz von Bayerischen eingenommen. Damals wurde von Jh. May. Keyser Ferdinando der Graff von Dampier mit etlichem Volck abgefordert / der Vngarn streiffen vber die Donaw abzuwehren. Dann er war zu dem Ende für einen Obristen Statthalter in Vngarn vnd die Grentzen zu verwahren verordnet. Muste aber darüber sein Leben einbüssen / wie droben gemeldet worden. Graff von Dampier wird von Keyser Ferdinando wider die Vngaru beruffen. Wie nun mitlerweil wider etwas Proviandt ankommen / sind beyde Keyserische vñ Bayerische Armaden weiter fortgerucket in Nider Oesterreich das Schloß vnd Stättlein Raps / nach dem auff das Schloß / so auff einem hohen Felsen gelegen / daran das Wasser Teya hinfliesset 4. Schüsse auß groben Stücken geschehen / durch Vbergebung erobert. Raps von Keyserischen eingenommen. Folgenden Tags sind beyde Heer auff Weydhoffen / eine Statt in Nider Oesterreich mit Keyserischem Volck besetzet / vnnd dann förters auff Gmünd denen von Buchheim zuständig fortgezogen. Da dann der Keyserischen / so auff die Beut außgestreiffet waren in 300. von den Böhmischen zum theil gefangen / zum theil erschlagen wurden. Waydhofen. Keyserisch Kriegsvolck kompt gen Gmünd. Als den 10. Sept. von Gmünden Hertzog Maximilian vnd der Graff von Bucquoy auff brachẽ lieffen abermals die Cossaggen auff das Streiffen auß / fielẽ ohne Vnterscheid Feind vnd Freund an / vnnd erfülleten alles / was jhnen vorkam mit Raub vnd Brand. Als das Volck nach Schwentzen kam / wurden von da auß Jh. Keys. Maj. zwey Regiment wider die Vngarn zugeschicket. Der Cossaggen Muthwillen. Den 2. Sept. kamen sie nach Budweiß: daselbs wurde abermals Kriegs Rath gehalten / wie die Sachen ferrners anzugreiffen. An diesem Ort ist Graff Wilhelmus Verdugo mit seinem Regiment Wallonen zum Keyserischen Läger gestossen. Keyserische vnd Bayerische kommen nach Budweiß. Dieser Wilhelmus Verdugo war auß Hispania bürtig / Herr in Maschaw / Touppaw vnd Neprovitz: Ein Mann beydes in freyen Künsten vnd Kriegs Erfahrung nicht wenig berhümbt; hat nicht allein dem König in Hispanien viel gute / sondern auch Jhr. Keys. Majest. nicht vnnützliche Dienst geleistet / auch der Pragerischen Victorj nicht geringe Vrsach gewesen / wie hernach gemeldet wird. Graff Wilhelmus Verdugo. Nach dem man sich nun zu Budweiß / wie alle Sachen auffs Beste angestellet werden solten / verglichen / ist den 15. Sept. das Kriegsvolck auffgebrochen / vnd Hertzog Maximilian auff Bodniam / der Graff von Bucquoy aber auff Prachaditz gezogen. Bodnia vnd Prachaditz von Keyserischen vnd Bayerischẽ eingenommen. Die zu Bodnia haben sich Anfangs tapffer gewehret / vnd vnauffhörlich auff die Bayerische herauß geschossen / biß auff die zweyte Nacht / da der Hertzog nahe an der Statt hinder etliche Mawren abgebranter Häuser etliche Stück stellen / auch viel Granaten / die Statt in Brand zu stecken / werffen lassen. Da haben sich die Bürger vnd Besatzung darüber entsetzet / vnd Gnad begehret / welche jhnen auch widerfahren. Die Soldaten sind ohne Gewehr vnnd ohne Sack vnnd Pack außgezogen: Den Bürgern ist das Leben geschencket / doch aber die jenigen / so andere in der Rebellion gestärcket / außgeschlossen worden. Die zu Pragaditz haben gegen deß Graffen von Bucquoy Kriegsvolck sich so hefftig erwehret / daß er zu deren Bezwingung etliche Stück auß dem Bayerischen Läger abholen lassen müssen / dardurch dann geschehen / daß da die Belägerten mit tapfferer Gegenwehr fortfuhren / die Statt endlich mit Gewalt erobert / vnd darinn in 1500. Menschen elendiglich erschlagen wurden. Ein gleiches Vnglück hat auch die Statt Pisseck betroffen. Dañ als selbige von beydẽ Kriegsheeren vmbgeben / sich Anfangs tapffer wehrete / endlich aber / als sie sich der grossen Macht zu widerstehen zu schwach befanden / einen Anstand so jhnen auch von dem Hertzogen verwilligt worden / begehrten / von den Conditionen der Vbergebung zu handlen / sind vnder deß die Keyserische / ohne jhrer Obristen Befehl in die Statt kommen / alles was jhnen vorkommen / ohne Vnderscheid nidergehawen / vnd so grausam gehauset / daß auch die die Obristen mit blossen Degen jhrer Furor kaum stillen können. Pisseck wird erobert. Wie dieses also vorgienge hat Don Balthasar von Marradas / welchem Hertzog Maximilian befohlen / daß er mit seiner Reutterey / den Regimentern / so die Grentzen in Bayern zu beschützen hinderlassen waren entgegen rucken / vnnd sie in Böhmen begleiten solte / das Stättlein Schüttenhofen / wie auch Voliam vnd Pergreichstein eingenommen. Etliche Ort von Balthasarn von Marradas eingenommen. Den 21. Sept. wurde abermahl Kriegs Rath gehalten vnd beschlossen / daß man den Zug auff die Statt Pilsen richtenwolte. Darauff dann also baldt Hertzog Maximilian mit seinem Heer auffbrache vnd zu Strackonitz sich lägerte / dem folgete der Graff von Bucquoy allgemach nach. Vnder derselben Weil wurde võ dem Freyherrn von Teuffenbach / Winterberg vnd Wallern eingenommen / dardurch dann die Grentzen gegen Bayern / Pasaw vnd Oesterreich vor den Böhmen versichert wurden. Keyserische vnd Bayerische ziehen auff Pilsen. Den 24. Septembris schickte Hertzog Maximilian den Obristen Haßlang für das Stättlein Grunberg / welches ein Schloß / auff einem Berg ligende / hatte. Wie nun selbiger das Orth aufforderte / vnd der Besatzung zu verstehen gab / sie solten sich ergeben / oder in dem widrigen eines Sturms gewärtig seyn / hat er Grunberg von Bayerischen erobert.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/513>, abgerufen am 22.11.2024.