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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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wenig außgerichtet / dann allen obgemeldten Anschlägen wegen Beschützung deß Lands Ob der Ens / kam der von Haßlang mit seinem vntergebenen Volck / ehe sich die Stämde eines solchen versahen / zuvor / in deme er erstlich bey einem Paß / nicht weit von dem Stättlein Hag anlangte / denselben fandt er mit Bawern starck besetzt / der Weg were mit abgehawenen Bäumen verlegt / vnnd Bayerich Kriegsvolck / vnd Oesterreichische Bawern spinnen einander böses Garn. gäntzlich geschlossen: die Bawern lagen nicht in geringer Anzahl dahinder / vnd theten dem Bayerischen Kriegsvolck grossen Schaden / doch hat dasselbe endlich mit grosser Mühe den Paß eröffnet / vnd die jenigen / so jhn verwahren wöllen / zerstrewet.

Weil nun die Bawern mit den Bayerischen Soldaten / wo sie selbige ertappen / vnd jhrer Meister werden können / heßlich vmbgangen / haben sie dergleichen jhnen auch gethan / vnd etliche Dörffer mit Fewr angezündet. Worüber Hertzog Maximilian / als er darvon Bericht bekommen / grosses Mißfallen gehabt / auch deßwegen von newem ernstlich verbotten / daß niemand etwas anzuzünden sich vnderstehen solte / die Vbertretter solten mit Schwerdt vnd Strang gestrafft werden.

Mitler zeit haben die Stände wider Gesandte zum Hertzogen geschickt / mit Erbieten / daß sie sich zum Gehorsam bequemen wolten: Zugleich kamen auch von den Vnter Oesterreichischen Schreiben / vermeldend / daß sich auch der mehrertheil in Gehorsam geben wolte.

Tylli rückt in Ober Oesterreich. Auff denselben Tag ruckte der Graff von Tilly mit zweyen Regimentern (so etwa in sechs Tausendt Mann starck waren) zu Fuß vnd Tausendt Reuttern / dem Obristen Haßlang nach / in Ober Oesterreich. Den folgenden Tag hat Herzog Maximilian den Hertzogen von Croy / welcher mit zehen Cornet Reutern / vnd zwo Compagnien zu Fuß / in dem Bischthumb Passaw auffwartete / fortziehen lassen / dem Streyffen der Vngarn / so sich an den Passawischen Gräntzen sehen liessen / abzuwehren.

Hertzog Ernst Ludwig von Sachsen Lawenburg wirdt von den Bawren in Ober Oesterreich zü todt geschlagen. Eben selbiger Tag ist Hertzog Ernst Ludwigen von Sachsen Lawenburg vnglücklich gefallen: Dann als derselbe zu Wasser auff der Donaw nach Wien / Keyserlicher Majest zu dienen / schiffen wöllen / vnd vnter Wegs zu Aschaw / vter Meilen oberhalb Lintz eingekehret / ist er sampt seinem Hoffmeiste vnd Jungen von den Bawern zu todt geschlagen worden / vmb keiner andern Vrsach willen / als daß er vnter der Mahlzeit im Wirthshauß zu den vollen vnd dollen Bawern gesagt: sie solten nur lustig seyn / sie würden bald andere Gäste bekommen.

Hertzog Maximilian in Bayern kompt gen Riedt. Zween Tag hernach ist Hertzog Maximilian von Scherdingen mit dem vbrigen Kriegsvölck auff Riedt kommen / allda er vom Obristen Haßlang von allem so sich von dem ersten Einbruch in Oesterreich an / biß dahin verloffen / Bericht bekömen: nämlichen / wie er nach Einnehmung deß Aistersheim von Bayerischen engenommen. Stättleins Hag / das Schloß Aistersheim / den. Freyherrn von Hohen feld zuständig / zur Vbergab ermahnet / aber von der darinn ligende Besatzung vnd Bawern ein solche harte Antwort bekommen / daß das Kriegsvolck dahero auff sie gantz erbittert / jhnen das Wasser genommen / daß sie den Zugang dardurch zun Schloß eröffnet. Nachdem nun vnter wehrendem solchem Werck in dreyssig Goldaten / beneben dem Obristen Morton auß Lothringen vmbkommen / vnd aber die Bayerische noch jmmerfort den Belägerten hart zusetzten / hetten sie endlich sich auff Gnad vnd Vngnad ergeben / die Soldaten / so daselbst in Besatzung gelegen / weil sie das Schloß wider jhres Hauptmanns Willen vnd Befelch auffgehalten / weren gehenckt worden / wie dann auch zugleich der Bawern Obrister / welcher sie zur Wehr zu greiffen angemahnet: der Obriste aber vber die Besatzung were enthauptet: Starnberg den Bayerischen vbergeben. Hertzog in Bayern kompt gen Starnberg. deßgleichen were auch das Schloß vnnd Marckt Starnberg auffgegeben worden.

In diß Schloß kam Hertzog Maximilian / den 19. Julij an: daselbsten fandt sich zu jhm der Graff von Meggaw / welcher / wie alle Sachen beschaffen zu erzchlen vom Graffen von Bucquoy dahin geschickt. Deß folgenden Tags wurden Schreiben gebracht von den Oesterreichischen Ständen / in welchen sie begerten / daß man jhnen sicher Geleyt sich dahin zu begeben / mittheilen wolte / welchs jhnen auch gegeben wurde. Vnter dessen als der Hertzog vom Schloß in die nechste Gegend vmbschawete / vnd etliche Dörffer vnd Höfe in Brand gesteckt sahe / befahl er alsbald / etlich Cornet Reuter sich dahin zubegeben / vnd alle Verheerung vnd Brennung ernstlich abzuwehren / auch die Vbertretter gefänglich anzunehmen: da dann etliche der Thäter ergriffen / vnd mit dem Schwerdt hingerichtet wurden.

Oesterreichische Stän de schicken wider Gesandte an den Hertzogen in Bayern. Hierauff hat Hertzog Maximilian seine Reyse ferrner fortgesetzet / vnnd wie er nach Grießkirchen kommen / hat er der Stände Deputirte daselbsten seiner Zukunfft etwartend / gefunden. Wie nun selbige jhren Vortrag theten / vnd erstlich was bey Zukunfft deß Bayerischen Kriegsvolcks vorgeloffen / weitläufftig erzehleten / hernacher auch viel deß jenigen / so sie im Keyserlichen Schreiben bezüchtiget würden / entweders entschuldigten / oder gar nicht gestunden: hat der Hertzog befohlen / den Deß Hertzogen Antwort / auff der Oesterreichischen Gesandten anbringen. Ständen anzudeuten / daß er nicht kommen were jhre Sachen anzuhören vnd zu disputiren / sondern den Keyserlichen Befelch außzurichten: sie solten sich ohne weitläufftigen Vmbschweiff erklären / ob sie dem Keyser gehorsam seyn / vnd die Huldigung leysten wolten / oder nicht? Wann sie etwas andersthetten so sie begehrten / solten sie solches schrifftlich verfassen.

Worauff dann die Stände eine Schrifft verfertiget / Abermaltger Vortrag der Ober Enserischen Stände. welcher fürnembste Puncten diese waren:

Erstlich haben sie sich vnterstanden / das jenige / so im Keyserlichen Schreiben gedacht / abzulehnen vnd zu entschuldigen: Darnach haben sie begehrt / daß jhnen der Hertzog alle jhre Freyheiten / Privilegien / Recht vnnd Gerechtigkeiten / so jhnen von Keysers Maximiliani deß Andern Zeiten an / verlichen worden / in Jhrer Keys. Majestät Namen confirmirte vnd bestätigte / es gehörten dieselbige gleich zu Geistlichen oder Politischen Sachen. Ferrners / daß weder zu Lintz / noch auch an andern

wenig außgerichtet / dann allen obgemeldten Anschlägen wegen Beschützung deß Lands Ob der Ens / kam der von Haßlang mit seinem vntergebenen Volck / ehe sich die Stämde eines solchen versahen / zuvor / in deme er erstlich bey einem Paß / nicht weit von dem Stättlein Hag anlangte / denselben fandt er mit Bawern starck besetzt / der Weg were mit abgehawenen Bäumen verlegt / vnnd Bayerich Kriegsvolck / vnd Oesterreichische Bawern spinnen einander böses Garn. gäntzlich geschlossen: die Bawern lagen nicht in geringer Anzahl dahinder / vnd theten dem Bayerischen Kriegsvolck grossen Schaden / doch hat dasselbe endlich mit grosser Mühe den Paß eröffnet / vnd die jenigen / so jhn verwahren wöllen / zerstrewet.

Weil nun die Bawern mit den Bayerischen Soldaten / wo sie selbige ertappen / vnd jhrer Meister werden können / heßlich vmbgangen / haben sie dergleichen jhnen auch gethan / vnd etliche Dörffer mit Fewr angezündet. Worüber Hertzog Maximilian / als er darvon Bericht bekommen / grosses Mißfallen gehabt / auch deßwegen von newem ernstlich verbotten / daß niemand etwas anzuzünden sich vnderstehen solte / die Vbertretter solten mit Schwerdt vnd Strang gestrafft werden.

Mitler zeit haben die Stände wider Gesandte zum Hertzogen geschickt / mit Erbieten / daß sie sich zum Gehorsam bequemen wolten: Zugleich kamẽ auch von den Vnter Oesterreichischen Schreiben / vermeldend / daß sich auch der mehrertheil in Gehorsam geben wolte.

Tylli rückt in Ober Oesterreich. Auff denselben Tag ruckte der Graff von Tilly mit zweyen Regimentern (so etwa in sechs Tausendt Mann starck waren) zu Fuß vnd Tausendt Reuttern / dem Obristen Haßlang nach / in Ober Oesterreich. Den folgenden Tag hat Herzog Maximilian den Hertzogen von Croy / welcher mit zehen Cornet Reutern / vnd zwo Compagnien zu Fuß / in dem Bischthumb Passaw auffwartete / fortziehen lassen / dem Streyffen der Vngarn / so sich an den Passawischen Gräntzen sehen liessen / abzuwehren.

Hertzog Ernst Ludwig von Sachsen Lawẽburg wirdt von den Bawren in Ober Oesterreich zü todt geschlagen. Eben selbiger Tag ist Hertzog Ernst Ludwigen von Sachsen Lawenburg vnglücklich gefallen: Dann als derselbe zu Wasser auff der Donaw nach Wien / Keyserlicher Majest zu dienen / schiffen wöllen / vnd vnter Wegs zu Aschaw / vter Meilen oberhalb Lintz eingekehret / ist er sampt seinem Hoffmeiste vnd Jungẽ von den Bawern zu todt geschlagen worden / vmb keiner andern Vrsach willen / als daß er vnter der Mahlzeit im Wirthshauß zu den vollen vnd dollen Bawern gesagt: sie solten nur lustig seyn / sie würden bald andere Gäste bekommen.

Hertzog Maximiliã in Bayern kompt gen Riedt. Zween Tag hernach ist Hertzog Maximilian von Scherdingen mit dem vbrigen Kriegsvölck auff Riedt kommen / allda er vom Obristen Haßlang von allem so sich von dem ersten Einbruch in Oesterreich an / biß dahin verloffen / Bericht bekömen: nämlichen / wie er nach Einnehmung deß Aistersheim von Bayerischẽ engenommen. Stättleins Hag / das Schloß Aistersheim / den. Freyherrn von Hohen feld zuständig / zur Vbergab ermahnet / aber von der darinn ligende Besatzung vnd Bawern ein solche harte Antwort bekommẽ / daß das Kriegsvolck dahero auff sie gantz erbittert / jhnen das Wasser genommẽ / daß sie den Zugang dardurch zun Schloß eröffnet. Nachdem nun vnter wehrendem solchem Werck in dreyssig Goldaten / beneben dem Obristen Morton auß Lothringen vmbkommẽ / vnd aber die Bayerische noch jmmerfort den Belägertẽ hart zusetzten / hetten sie endlich sich auff Gnad vnd Vngnad ergeben / die Soldaten / so daselbst in Besatzung gelegẽ / weil sie das Schloß wider jhres Hauptmanns Willen vnd Befelch auffgehaltẽ / weren gehenckt worden / wie dann auch zugleich der Bawern Obrister / welcher sie zur Wehr zu greiffen angemahnet: der Obriste aber vber die Besatzung were enthauptet: Starnberg den Bayerischen vbergeben. Hertzog in Bayern kompt gen Starnberg. deßgleichen were auch das Schloß vnnd Marckt Starnberg auffgegeben worden.

In diß Schloß kam Hertzog Maximilian / den 19. Julij an: daselbsten fandt sich zu jhm der Graff von Meggaw / welcher / wie alle Sachen beschaffen zu erzchlen vom Graffen von Bucquoy dahin geschickt. Deß folgenden Tags wurden Schreiben gebracht von den Oesterreichischen Ständen / in welchen sie begerten / daß man jhnen sicher Geleyt sich dahin zu begeben / mittheilen wolte / welchs jhnen auch gegeben wurde. Vnter dessen als der Hertzog vom Schloß in die nechste Gegend vmbschawete / vnd etliche Dörffer vnd Höfe in Brand gesteckt sahe / befahl er alsbald / etlich Cornet Reuter sich dahin zubegeben / vnd alle Verheerung vnd Brennung ernstlich abzuwehren / auch die Vbertretter gefänglich anzunehmen: da dann etliche der Thäter ergriffen / vnd mit dem Schwerdt hingerichtet wurden.

Oesterreichische Stän de schicken wider Gesandte an den Hertzogẽ in Bayern. Hierauff hat Hertzog Maximilian seine Reyse ferrner fortgesetzet / vnnd wie er nach Grießkirchen kommen / hat er der Stände Deputirte daselbsten seiner Zukunfft etwartend / gefunden. Wie nun selbige jhren Vortrag theten / vnd erstlich was bey Zukunfft deß Bayerischen Kriegsvolcks vorgeloffen / weitläufftig erzehleten / hernacher auch viel deß jenigen / so sie im Keyserlichen Schreiben bezüchtiget würden / entweders entschuldigten / oder gar nicht gestunden: hat der Hertzog befohlen / den Deß Hertzogen Antwort / auff der Oesterreichischen Gesandten anbringen. Ständen anzudeuten / daß er nicht kommen were jhre Sachen anzuhören vnd zu disputiren / sondern den Keyserlichen Befelch außzurichten: sie solten sich ohne weitläufftigen Vmbschweiff erklären / ob sie dem Keyser gehorsam seyn / vnd die Huldigung leysten wolten / oder nicht? Wann sie etwas andersthetten so sie begehrten / solten sie solches schrifftlich verfassen.

Worauff dann die Stände eine Schrifft verfertiget / Abermaltger Vortrag der Ober Enserischẽ Stände. welcher fürnembste Puncten diese waren:

Erstlich haben sie sich vnterstanden / das jenige / so im Keyserlichen Schreiben gedacht / abzulehnen vnd zu entschuldigen: Darnach haben sie begehrt / daß jhnen der Hertzog alle jhre Freyheiten / Privilegien / Recht vnnd Gerechtigkeiten / so jhnen von Keysers Maximiliani deß Andern Zeiten an / verlichen worden / in Jhrer Keys. Majestät Namen confirmirte vnd bestätigte / es gehörten dieselbige gleich zu Geistlichen oder Politischen Sachen. Ferrners / daß weder zu Lintz / noch auch an andern

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          <p>Mitler zeit haben die Stände wider Gesandte zum Hertzogen geschickt / mit                      Erbieten / daß sie sich zum Gehorsam bequemen wolten: Zugleich kame&#x0303; auch von den                      Vnter Oesterreichischen Schreiben / vermeldend / daß sich auch der mehrertheil                      in Gehorsam geben wolte.</p>
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[442/0501] wenig außgerichtet / dann allen obgemeldten Anschlägen wegen Beschützung deß Lands Ob der Ens / kam der von Haßlang mit seinem vntergebenen Volck / ehe sich die Stämde eines solchen versahen / zuvor / in deme er erstlich bey einem Paß / nicht weit von dem Stättlein Hag anlangte / denselben fandt er mit Bawern starck besetzt / der Weg were mit abgehawenen Bäumen verlegt / vnnd gäntzlich geschlossen: die Bawern lagen nicht in geringer Anzahl dahinder / vnd theten dem Bayerischen Kriegsvolck grossen Schaden / doch hat dasselbe endlich mit grosser Mühe den Paß eröffnet / vnd die jenigen / so jhn verwahren wöllen / zerstrewet. Bayerich Kriegsvolck / vnd Oesterreichische Bawern spinnen einander böses Garn. Weil nun die Bawern mit den Bayerischen Soldaten / wo sie selbige ertappen / vnd jhrer Meister werden können / heßlich vmbgangen / haben sie dergleichen jhnen auch gethan / vnd etliche Dörffer mit Fewr angezündet. Worüber Hertzog Maximilian / als er darvon Bericht bekommen / grosses Mißfallen gehabt / auch deßwegen von newem ernstlich verbotten / daß niemand etwas anzuzünden sich vnderstehen solte / die Vbertretter solten mit Schwerdt vnd Strang gestrafft werden. Mitler zeit haben die Stände wider Gesandte zum Hertzogen geschickt / mit Erbieten / daß sie sich zum Gehorsam bequemen wolten: Zugleich kamẽ auch von den Vnter Oesterreichischen Schreiben / vermeldend / daß sich auch der mehrertheil in Gehorsam geben wolte. Auff denselben Tag ruckte der Graff von Tilly mit zweyen Regimentern (so etwa in sechs Tausendt Mann starck waren) zu Fuß vnd Tausendt Reuttern / dem Obristen Haßlang nach / in Ober Oesterreich. Den folgenden Tag hat Herzog Maximilian den Hertzogen von Croy / welcher mit zehen Cornet Reutern / vnd zwo Compagnien zu Fuß / in dem Bischthumb Passaw auffwartete / fortziehen lassen / dem Streyffen der Vngarn / so sich an den Passawischen Gräntzen sehen liessen / abzuwehren. Tylli rückt in Ober Oesterreich. Eben selbiger Tag ist Hertzog Ernst Ludwigen von Sachsen Lawenburg vnglücklich gefallen: Dann als derselbe zu Wasser auff der Donaw nach Wien / Keyserlicher Majest zu dienen / schiffen wöllen / vnd vnter Wegs zu Aschaw / vter Meilen oberhalb Lintz eingekehret / ist er sampt seinem Hoffmeiste vnd Jungẽ von den Bawern zu todt geschlagen worden / vmb keiner andern Vrsach willen / als daß er vnter der Mahlzeit im Wirthshauß zu den vollen vnd dollen Bawern gesagt: sie solten nur lustig seyn / sie würden bald andere Gäste bekommen. Hertzog Ernst Ludwig von Sachsen Lawẽburg wirdt von den Bawren in Ober Oesterreich zü todt geschlagen. Zween Tag hernach ist Hertzog Maximilian von Scherdingen mit dem vbrigen Kriegsvölck auff Riedt kommen / allda er vom Obristen Haßlang von allem so sich von dem ersten Einbruch in Oesterreich an / biß dahin verloffen / Bericht bekömen: nämlichen / wie er nach Einnehmung deß Stättleins Hag / das Schloß Aistersheim / den. Freyherrn von Hohen feld zuständig / zur Vbergab ermahnet / aber von der darinn ligende Besatzung vnd Bawern ein solche harte Antwort bekommẽ / daß das Kriegsvolck dahero auff sie gantz erbittert / jhnen das Wasser genommẽ / daß sie den Zugang dardurch zun Schloß eröffnet. Nachdem nun vnter wehrendem solchem Werck in dreyssig Goldaten / beneben dem Obristen Morton auß Lothringen vmbkommẽ / vnd aber die Bayerische noch jmmerfort den Belägertẽ hart zusetzten / hetten sie endlich sich auff Gnad vnd Vngnad ergeben / die Soldaten / so daselbst in Besatzung gelegẽ / weil sie das Schloß wider jhres Hauptmanns Willen vnd Befelch auffgehaltẽ / weren gehenckt worden / wie dann auch zugleich der Bawern Obrister / welcher sie zur Wehr zu greiffen angemahnet: der Obriste aber vber die Besatzung were enthauptet: deßgleichen were auch das Schloß vnnd Marckt Starnberg auffgegeben worden. Hertzog Maximiliã in Bayern kompt gen Riedt. Aistersheim von Bayerischẽ engenommen. Starnberg den Bayerischen vbergeben. Hertzog in Bayern kompt gen Starnberg. In diß Schloß kam Hertzog Maximilian / den 19. Julij an: daselbsten fandt sich zu jhm der Graff von Meggaw / welcher / wie alle Sachen beschaffen zu erzchlen vom Graffen von Bucquoy dahin geschickt. Deß folgenden Tags wurden Schreiben gebracht von den Oesterreichischen Ständen / in welchen sie begerten / daß man jhnen sicher Geleyt sich dahin zu begeben / mittheilen wolte / welchs jhnen auch gegeben wurde. Vnter dessen als der Hertzog vom Schloß in die nechste Gegend vmbschawete / vnd etliche Dörffer vnd Höfe in Brand gesteckt sahe / befahl er alsbald / etlich Cornet Reuter sich dahin zubegeben / vnd alle Verheerung vnd Brennung ernstlich abzuwehren / auch die Vbertretter gefänglich anzunehmen: da dann etliche der Thäter ergriffen / vnd mit dem Schwerdt hingerichtet wurden. Hierauff hat Hertzog Maximilian seine Reyse ferrner fortgesetzet / vnnd wie er nach Grießkirchen kommen / hat er der Stände Deputirte daselbsten seiner Zukunfft etwartend / gefunden. Wie nun selbige jhren Vortrag theten / vnd erstlich was bey Zukunfft deß Bayerischen Kriegsvolcks vorgeloffen / weitläufftig erzehleten / hernacher auch viel deß jenigen / so sie im Keyserlichen Schreiben bezüchtiget würden / entweders entschuldigten / oder gar nicht gestunden: hat der Hertzog befohlen / den Ständen anzudeuten / daß er nicht kommen were jhre Sachen anzuhören vnd zu disputiren / sondern den Keyserlichen Befelch außzurichten: sie solten sich ohne weitläufftigen Vmbschweiff erklären / ob sie dem Keyser gehorsam seyn / vnd die Huldigung leysten wolten / oder nicht? Wann sie etwas andersthetten so sie begehrten / solten sie solches schrifftlich verfassen. Oesterreichische Stän de schicken wider Gesandte an den Hertzogẽ in Bayern. Deß Hertzogen Antwort / auff der Oesterreichischen Gesandten anbringen. Worauff dann die Stände eine Schrifft verfertiget / welcher fürnembste Puncten diese waren: Abermaltger Vortrag der Ober Enserischẽ Stände. Erstlich haben sie sich vnterstanden / das jenige / so im Keyserlichen Schreiben gedacht / abzulehnen vnd zu entschuldigen: Darnach haben sie begehrt / daß jhnen der Hertzog alle jhre Freyheiten / Privilegien / Recht vnnd Gerechtigkeiten / so jhnen von Keysers Maximiliani deß Andern Zeiten an / verlichen worden / in Jhrer Keys. Majestät Namen confirmirte vnd bestätigte / es gehörten dieselbige gleich zu Geistlichen oder Politischen Sachen. Ferrners / daß weder zu Lintz / noch auch an andern

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/501>, abgerufen am 22.11.2024.