Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.würden entgegen gebracht haben / darumb seynd die Fürsten alsbaldt von Oppenheim auffgebrochen / vnnd in voller Schlacht-Ordnung nacher Wormbs geruckt / in Meynung / den Spinola vnter wegs anzutreffen / vnd jhr Heyl an jhm zuversuchen: Als er aber vermerekt / daß sein Anschlag entdeckt war / wiche er zur lincken Hand vber das Gebürge / vnd begab sich nach Oppenheim / dasselbig funde er besetzt mit 800. Mann von dem Außschuß: weil aber der Ort zum Widerstandt vnbequem / haben sie auß Gutachten der Fürsten die Statt mit Accord vbergeben. Dieses ist also der gantze Verlauff wegen deren vom Spinola eroberten Stätte / darauß verhoffentlich jederman wird abnehmen können / daß die Fürsten nicht vnbedachtsamb gehandelt / sondern allen Vmbständen nach nicht wol anderst haben verfahren können / vnd auß reiffer Berahtschlagung dem Spinolae ein kleinen Vortheil gönnen wöllen / damit vieler Hertzen Gedancken offenbar würden / welche sonsten vielleicht zu vnserm Nachtheil weren verborgen geblieben. Jetzt kan Engelland sehen / wie das Hauß Burgund gegen Jhme vnd den Seinigen gesinnet: Jetzt kan er merck en / was dem Hauß Spanien / auch in dem langgesuchten Heurath zu trawen gewesen: In summa / er kan sehen / wie ieichtlich er jhnen geglaubt / vnnd wie gar schändlick sie jhn betrogen haben. Man kan auch klärlich mercken / wie die Geistliche Herren vber dem Vertrag zu Vlm so fleissig gehalten: In summa / die gantze Welt kan sehen / daß die Fürsten zu künfftigem Landverderben nicht Vrsach gegeben / sondern vom Gegentheil gantz vnverschuldter weise empfangen habe: Dieses alles hette entschuldiget / vnnd mit schönen Farben außgestrichen werden können / woferrn dieser seits der erste Angriff geschehen were. Nun aber haben wir gegen Gott ein gutes Gewissen / vnd bey den [Abbildung]würden entgegen gebracht haben / darumb seynd die Fürsten alsbaldt von Oppenheim auffgebrochen / vnnd in voller Schlacht-Ordnung nacher Wormbs geruckt / in Meynung / den Spinola vnter wegs anzutreffen / vnd jhr Heyl an jhm zuversuchen: Als er aber vermerekt / daß sein Anschlag entdeckt war / wiche er zur lincken Hand vber das Gebürge / vnd begab sich nach Oppenheim / dasselbig funde er besetzt mit 800. Mann von dem Außschuß: weil aber der Ort zum Widerstandt vnbequem / haben sie auß Gutachten der Fürsten die Statt mit Accord vbergeben. Dieses ist also der gantze Verlauff wegen deren vom Spinola eroberten Stätte / darauß verhoffentlich jederman wird abnehmen können / daß die Fürsten nicht vnbedachtsamb gehandelt / sondern allen Vmbständen nach nicht wol anderst haben verfahren können / vnd auß reiffer Berahtschlagung dem Spinolae ein kleinen Vortheil gönnen wöllen / damit vieler Hertzen Gedancken offenbar würden / welche sonsten vielleicht zu vnserm Nachtheil weren verborgen geblieben. Jetzt kan Engelland sehen / wie das Hauß Burgund gegen Jhme vnd den Seinigen gesinnet: Jetzt kan er merck en / was dem Hauß Spanien / auch in dem langgesuchten Heurath zu trawen gewesen: In summa / er kan sehen / wie ieichtlich er jhnen geglaubt / vnnd wie gar schändlick sie jhn betrogen haben. Man kan auch klärlich mercken / wie die Geistliche Herren vber dem Vertrag zu Vlm so fleissig gehalten: In summa / die gantze Welt kan sehen / daß die Fürsten zu künfftigem Landverderbẽ nicht Vrsach gegeben / sondern vom Gegentheil gantz vnverschuldter weise empfangen habe: Dieses alles hette entschuldiget / vnnd mit schönen Farben außgestrichen werden können / woferrn dieser seits der erste Angriff geschehen were. Nun aber haben wir gegen Gott ein gutes Gewissen / vnd bey den [Abbildung]<TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0493" n="434"/> würden entgegen gebracht haben / darumb seynd die Fürsten alsbaldt von Oppenheim auffgebrochen / vnnd in voller Schlacht-Ordnung nacher Wormbs geruckt / in Meynung / den Spinola vnter wegs anzutreffen / vnd jhr Heyl an jhm zuversuchen: Als er aber vermerekt / daß sein Anschlag entdeckt war / wiche er zur lincken Hand vber das Gebürge / vnd begab sich nach Oppenheim / dasselbig funde er besetzt mit 800. Mann von dem Außschuß: weil aber der Ort zum Widerstandt vnbequem / haben sie auß Gutachten der Fürsten die Statt mit Accord vbergeben.</p> <p>Dieses ist also der gantze Verlauff wegen deren vom Spinola eroberten Stätte / darauß verhoffentlich jederman wird abnehmen können / daß die Fürsten nicht vnbedachtsamb gehandelt / sondern allen Vmbständen nach nicht wol anderst haben verfahren können / vnd auß reiffer Berahtschlagung dem Spinolae ein kleinen Vortheil gönnen wöllen / damit vieler Hertzen Gedancken offenbar würden / welche sonsten vielleicht zu vnserm Nachtheil weren verborgen geblieben. Jetzt kan Engelland sehen / wie das Hauß Burgund gegen Jhme vnd den Seinigen gesinnet: Jetzt kan er merck en / was dem Hauß Spanien / auch in dem langgesuchten Heurath zu trawen gewesen: In summa / er kan sehen / wie ieichtlich er jhnen geglaubt / vnnd wie gar schändlick sie jhn betrogen haben.</p> <p>Man kan auch klärlich mercken / wie die Geistliche Herren vber dem Vertrag zu Vlm so fleissig gehalten: In summa / die gantze Welt kan sehen / daß die Fürsten zu künfftigem Landverderbẽ nicht Vrsach gegeben / sondern vom Gegentheil gantz vnverschuldter weise empfangen habe: Dieses alles hette entschuldiget / vnnd mit schönen Farben außgestrichen werden können / woferrn dieser seits der erste Angriff geschehen were. Nun aber haben wir gegen Gott ein gutes Gewissen / vnd bey den</p> <figure/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [434/0493]
würden entgegen gebracht haben / darumb seynd die Fürsten alsbaldt von Oppenheim auffgebrochen / vnnd in voller Schlacht-Ordnung nacher Wormbs geruckt / in Meynung / den Spinola vnter wegs anzutreffen / vnd jhr Heyl an jhm zuversuchen: Als er aber vermerekt / daß sein Anschlag entdeckt war / wiche er zur lincken Hand vber das Gebürge / vnd begab sich nach Oppenheim / dasselbig funde er besetzt mit 800. Mann von dem Außschuß: weil aber der Ort zum Widerstandt vnbequem / haben sie auß Gutachten der Fürsten die Statt mit Accord vbergeben.
Dieses ist also der gantze Verlauff wegen deren vom Spinola eroberten Stätte / darauß verhoffentlich jederman wird abnehmen können / daß die Fürsten nicht vnbedachtsamb gehandelt / sondern allen Vmbständen nach nicht wol anderst haben verfahren können / vnd auß reiffer Berahtschlagung dem Spinolae ein kleinen Vortheil gönnen wöllen / damit vieler Hertzen Gedancken offenbar würden / welche sonsten vielleicht zu vnserm Nachtheil weren verborgen geblieben. Jetzt kan Engelland sehen / wie das Hauß Burgund gegen Jhme vnd den Seinigen gesinnet: Jetzt kan er merck en / was dem Hauß Spanien / auch in dem langgesuchten Heurath zu trawen gewesen: In summa / er kan sehen / wie ieichtlich er jhnen geglaubt / vnnd wie gar schändlick sie jhn betrogen haben.
Man kan auch klärlich mercken / wie die Geistliche Herren vber dem Vertrag zu Vlm so fleissig gehalten: In summa / die gantze Welt kan sehen / daß die Fürsten zu künfftigem Landverderbẽ nicht Vrsach gegeben / sondern vom Gegentheil gantz vnverschuldter weise empfangen habe: Dieses alles hette entschuldiget / vnnd mit schönen Farben außgestrichen werden können / woferrn dieser seits der erste Angriff geschehen were. Nun aber haben wir gegen Gott ein gutes Gewissen / vnd bey den
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Zitationshilfe: | Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/493>, abgerufen am 29.06.2024. |