Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.nunmehr sich fein Weiß brennen / vnd alle Schuld auff die Evangelische legen wolten / als haben auch hingegen sie jhrer Sachen besser wahrnehmen vndden Handel mit mehrerm Eyffer vnd Ernst angreiffen wollen. Marggraf von Durlach ziehet ins Beißgaw. Zu welchem End Marggraff Georg Friderich von Durlach / mit einem Theil der Vnierten Kriegsvolck ins Brißgaw (welches ein Ländlein ans Elsaß stossend / und sich biß an Basel erstreckend / zehen Meil in die Länge / vnd zwo in die Breite habend / an Fruchtbarkeit dem Elsaß gleich ist) gezogen vnnd sein Läger zwischen Brysach vnnd Freyburg geschlagen. Er hatte bey sich ein tapffer vnd wol außgerüstet Volck zu Roß vnd Fuß / auch in 320. Wägen mit allerhand Kriegsbereitschafften vnd Instrumenten beladen: Darunder eine gute Anzahl waren mit sechs Rädern / die man hindersich / fürsich vnd beseiths führen konte / hatten oben auff eyserne Spitzen vnd waren gemacht / daß man sie an statt einer Schantzen für ein starck Wagenburg brauchen mochte. Das gantze Marggräffische Läger ward in acht tausent Mann starck geschätzet / darzu die Reforte Schweitzer auch in 3000. Mann geschicket hatten. Marggraf Georg Friderichs Erklärung auß was Vrsachen er sich ins Brißgaw galägert. Die vmbligende Römische Catholische Fürsten vnd Stände waren dieser Ankunfft vnd Nachbarschafft nit froh / schickten derhalben so bald jhre Gesandte an den Marggraffen ab / vnd liessen jhn fragen / auß was Brsachen er sich mit seinen vnderhabenden Volck der Enden nidergelassen / vnd was sie sich zu jhm bey so gestalten Dingen zu jhme zuversehen hetten. Denen er geantwortet / er hette von den gesambten Vnirten Befehl / dem auß Niderland / Burgund vnd andern Orthen her ins Elsaß durchbrechenden Kriegsvolck den Paß zusperren / solten also ersucht vnd gewarnt seyn / solchen gleichfals keinen Vorschub zuthun: Dann er were [Abbildung]nunmehr sich fein Weiß breñen / vnd alle Schuld auff die Evangelische legen wolten / als habẽ auch hingegen sie jhrer Sachen besser wahrnehmen vndden Handel mit mehrerm Eyffer vnd Ernst angreiffen wollen. Marggraf von Durlach ziehet ins Beißgaw. Zu welchem End Marggraff Georg Friderich von Durlach / mit einem Theil der Vnierten Kriegsvolck ins Brißgaw (welches ein Ländlein ans Elsaß stossend / und sich biß an Basel erstreckend / zehen Meil in die Länge / vñ zwo in die Breite habend / an Fruchtbarkeit dem Elsaß gleich ist) gezogen vnnd sein Läger zwischen Brysach vnnd Freyburg geschlagen. Er hatte bey sich ein tapffer vnd wol außgerüstet Volck zu Roß vnd Fuß / auch in 320. Wägen mit allerhand Kriegsbereitschafften vnd Instrumenten beladen: Darunder eine gute Anzahl waren mit sechs Rädern / die man hindersich / fürsich vnd beseiths führen konte / hatten oben auff eyserne Spitzen vnd waren gemacht / daß man sie an statt einer Schantzen für ein starck Wagenburg brauchen mochte. Das gantze Marggräffische Läger ward in acht tausent Mann starck geschätzet / darzu die Reforte Schweitzer auch in 3000. Mann geschicket hatten. Marggraf Georg Friderichs Erklärung auß was Vrsachen er sich ins Brißgaw galägert. Die vmbligende Römische Catholische Fürsten vñ Stände waren dieser Ankunfft vñ Nachbarschafft nit froh / schickten derhalben so bald jhre Gesandte an den Marggraffen ab / vnd liessen jhn fragen / auß was Brsachen er sich mit seinẽ vnderhabenden Volck der Enden nidergelassen / vñ was sie sich zu jhm bey so gestalten Dingen zu jhme zuversehen hetten. Denen er geantwortet / er hette von den gesambten Vnirtẽ Befehl / dem auß Niderland / Burgund vñ andern Orthen her ins Elsaß durchbrechendẽ Kriegsvolck den Paß zusperrẽ / soltẽ also ersucht vñ gewarnt seyn / solchẽ gleichfals keinen Vorschub zuthun: Dann er were [Abbildung]<TEI> <text> <body> <div> <div> <pb facs="#f0424" n="371"/> <p>nunmehr sich fein Weiß breñen / vnd alle Schuld auff die Evangelische legen wolten / als habẽ auch hingegen sie jhrer Sachen besser wahrnehmen vndden Handel mit mehrerm Eyffer vnd Ernst angreiffen wollen.</p> <p><note place="left">Marggraf von Durlach ziehet ins Beißgaw.</note> Zu welchem End Marggraff Georg Friderich von Durlach / mit einem Theil der Vnierten Kriegsvolck ins Brißgaw (welches ein Ländlein ans Elsaß stossend / und sich biß an Basel erstreckend / zehen Meil in die Länge / vñ zwo in die Breite habend / an Fruchtbarkeit dem Elsaß gleich ist) gezogen vnnd sein Läger zwischen Brysach vnnd Freyburg geschlagen. Er hatte bey sich ein tapffer vnd wol außgerüstet Volck zu Roß vnd Fuß / auch in 320. Wägen mit allerhand Kriegsbereitschafften vnd Instrumenten beladen: Darunder eine gute Anzahl waren mit sechs Rädern / die man hindersich / fürsich vnd beseiths führen konte / hatten oben auff eyserne Spitzen vnd waren gemacht / daß man sie an statt einer Schantzen für ein starck Wagenburg brauchen mochte. Das gantze Marggräffische Läger ward in acht tausent Mann starck geschätzet / darzu die Reforte Schweitzer auch in 3000. Mann geschicket hatten.</p> <p><note place="right">Marggraf Georg Friderichs Erklärung auß was Vrsachen er sich ins Brißgaw galägert.</note> Die vmbligende Römische Catholische Fürsten vñ Stände waren dieser Ankunfft vñ Nachbarschafft nit froh / schickten derhalben so bald jhre Gesandte an den Marggraffen ab / vnd liessen jhn fragen / auß was Brsachen er sich mit seinẽ vnderhabenden Volck der Enden nidergelassen / vñ was sie sich zu jhm bey so gestalten Dingen zu jhme zuversehen hetten. Denen er geantwortet / er hette von den gesambten Vnirtẽ Befehl / dem auß Niderland / Burgund vñ andern Orthen her ins Elsaß durchbrechendẽ Kriegsvolck den Paß zusperrẽ / soltẽ also ersucht vñ gewarnt seyn / solchẽ gleichfals keinen Vorschub zuthun: Dann er were</p> <figure/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [371/0424]
nunmehr sich fein Weiß breñen / vnd alle Schuld auff die Evangelische legen wolten / als habẽ auch hingegen sie jhrer Sachen besser wahrnehmen vndden Handel mit mehrerm Eyffer vnd Ernst angreiffen wollen.
Zu welchem End Marggraff Georg Friderich von Durlach / mit einem Theil der Vnierten Kriegsvolck ins Brißgaw (welches ein Ländlein ans Elsaß stossend / und sich biß an Basel erstreckend / zehen Meil in die Länge / vñ zwo in die Breite habend / an Fruchtbarkeit dem Elsaß gleich ist) gezogen vnnd sein Läger zwischen Brysach vnnd Freyburg geschlagen. Er hatte bey sich ein tapffer vnd wol außgerüstet Volck zu Roß vnd Fuß / auch in 320. Wägen mit allerhand Kriegsbereitschafften vnd Instrumenten beladen: Darunder eine gute Anzahl waren mit sechs Rädern / die man hindersich / fürsich vnd beseiths führen konte / hatten oben auff eyserne Spitzen vnd waren gemacht / daß man sie an statt einer Schantzen für ein starck Wagenburg brauchen mochte. Das gantze Marggräffische Läger ward in acht tausent Mann starck geschätzet / darzu die Reforte Schweitzer auch in 3000. Mann geschicket hatten.
Marggraf von Durlach ziehet ins Beißgaw. Die vmbligende Römische Catholische Fürsten vñ Stände waren dieser Ankunfft vñ Nachbarschafft nit froh / schickten derhalben so bald jhre Gesandte an den Marggraffen ab / vnd liessen jhn fragen / auß was Brsachen er sich mit seinẽ vnderhabenden Volck der Enden nidergelassen / vñ was sie sich zu jhm bey so gestalten Dingen zu jhme zuversehen hetten. Denen er geantwortet / er hette von den gesambten Vnirtẽ Befehl / dem auß Niderland / Burgund vñ andern Orthen her ins Elsaß durchbrechendẽ Kriegsvolck den Paß zusperrẽ / soltẽ also ersucht vñ gewarnt seyn / solchẽ gleichfals keinen Vorschub zuthun: Dann er were
Marggraf Georg Friderichs Erklärung auß was Vrsachen er sich ins Brißgaw galägert.
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