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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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vorab jhme vnd etwa Jh. D. selbsten nit geringe Gefahr vnd Schaden zu wachsen könte / so hette er nicht vnderlassen können / J. D. solches in Vertrawen zu berichten / vnd versichere er dieselbe nochmalen / daß er hierinnen sein eygene Ehr vnd Nutzen keines Wegs suche / viel weniger gemeynt sey / die Römisch Catholische Religion vnd derselben zugethane im Königreich Böheim zu trucken vnd zu beschwerrn / sondern vielmehr dieselbe bey jhren habenden Rechten vnd Vergleichungen verbleiben zu lassen vnnd zuerhalten / so lang sie / wie er gäntzlichen hoffete / zu keinem widrigen Vrsach geben / sondern sich allerdings friedlich erzeigen würden: darbey er sein jüngstes Erbieten gegen Jhrer Durchl. nochmals widerholte / daß er nemlich willig vnd begierig sey / von deroselben Landen vnnd Leuten alle Gefahr vnd Schaden abzuwenden vnd zu verhüten / daß deroselben auß seinen Landen oder dem Königreich Böheim nichts widrigs oder feindlichs zugezogen würde / versehe sich hingegen auch zu Jh. Durchl. zum Fall jhm oder seinen Landen / es were vnder was Praetext es wolte feindlich zugesetzt werden solte / daß Jhr. D. jhres Theils darzu einigen Vorschub oder Beförderung nicht thun oder gestatten / sondern dißfalls gegen Jhro selbsten gehalten zu werden immer begehren möchten: wie er dann gäntzlich darfür hielte: wann sich Jhre Durchl. in Zeiten würde vernehmen lassen / daß sie keine Durchzüg durch Jhre Land / weder dem Italianischen / von dessen Heraußzug gar starck geschrieben würde / noch anderm Kriegsvolck wider jhn zu gestatten gedächte / man würde deroselben hierunder auch nichts zumuthen / weniger aber mit Gewalt durchbrechen; Auff welchen vnverhofften Fall er erbietig were / Jh. D. die hülffliche Hand zu bieten / versehe sich also J. Durchl. Erklärung zum wenigsten dahin / daß sie sich in dieser Sachen der Neutralität befleissen würde / wie er dann ohne das dieses Böhmische Wesen anders nit verstehe / als daß man derentwegen im Reich wol bey gutem Frieden vnd Ruhe verbleiben könte / vnd nicht eben Noch were / eins mit dem andern zu vermischen; so würden auch die Geistliche Stände im Reich / gleich wie sie sich biß dahero / wann sie Fried vnd gute Nachbarschafft gehalten / darbey wol befunden vnd vnangefochten geblieben / darbey nochmalen keines widrigen zu befahren haben / so lang sie sich deß Böhmischen Wesens wider jhn nit theilhafftig machten / darbey Jh. D. mit zeitlichen Erinnerungen viel vermöchte / vnd er sie zu thun freundvätterlich ersuche / gestalt er seines Theils bey etlichen auß denselben auch etwas Anwurffs gethan hette / vnd gelebe er der Hoffnung / man würde sich mit Spanien nit vbereylen / vnd dardurch etwan das Reich in noch mehrere Commotion wider seinen Intent setzen wollen.

Welchs er J. Durchl. mit deren er in verträwlicher Correspondentz zu verharren gedächte / nicht verhalten wollen / vnd bitte dieselbe / sie wolte Jhro bey seinem jetzigen verreisen in Böheim / sein Land vnd Leut befohlen seyn lassen / vnnd mit jhm vnd seinem hinderlassenen Statthalter / Pfaltzgraffen Johansen / wie auch mit seiner Regierung zu Amberg / wie selbige nicht weniger thun würden / gute Correspondentz halten / in allem aber sich gegen jhm vnd den seinigen aller friedfertigen Nachbarschafft versehen / weil er damit niemands kein vngleiche Gedancken erweckte / nur etwas wenigs an Kriegsvolck in diesen Landen hinderliesse / im vbrigen aber hette er auch die jüngstangedeute Zusammenführung vnderlassen.

Hertzogs in Bayern Erklärung an Pfaltzgraff Friederichen. Hierauff / wie auch auff obgemeldtes den 26. Sept. datiertes Schreiben / hat Hertzog Maximilian also geantwortet. Er hette auß seiner Churf. Gn. erstem Schreiben jhme die gute Hoffnung gemacht (weil seine eingeführte rationes jhre Erheblichkeit hetten / vnd J. Churf. Gn. wenig Nutzens zu gewarten / auch sie derowegen solches zu etwas tiefferm Nachdencken zu ziehen / vnnd mit jhme ferrner hierauß zu communiciren sich erbotten) er würde Gelegenheit haben / mit Jhrer Churf. Gn. in Person auß diesen Sachen selbst vertrewlich Vnderredung zu pflegen / vnd derselben nicht allein vorangezogene Vmbständ etwas mehrers zu erläutern / sondern auch noch andere wichtige wolmeynend zu eröffnen / vnd dardurch verhoffentlich Jh. Churf. D. dahin Anlaß zugeben / daß sie sich der Böhmischen Cron entschlagen / vnd durch seine darinn angedeute Mittel den zuvor erwehlten vnd gekrönten Böhmischen König bey der Kron erhalten / zwischen demselben vnnd der Ständen mit allerseits Satisfaction / auch Auffhebung aller jetziger vnd künfftiger Gefahr / Vnheil / Nachtheil vnd Schadens gleichen friedlichen Verstand machen / alles zu Ruhe bringen / vnd der ohne das im Reich entstandener / auch täglich sich mehr erregender Vngelegenheiten remediren helffen würden Sintemal aber S. Churf. G. sich jetzt gleich eines andern resolvirt / die Kron annehmen vnd derhalben auff Prag ruckten / so liesse ers an seinen Ort gestellet seyn / allein sehe er nicht / wie durch ein solches der so wol von Jhrer Churfürstl. Gn als jhme erwünschter Zweck / aller Orthen friedlichen Wesens / mehrern Ventrawens / Conservation dieser Königreich / Erbländer vnnd deß Röm. Reichs zu erlangen / oder zu hoffen / sondern daß vielmehr aller Orthen die Gefahr / vnd Vbelstand / wie es das Ausehen hette / darauß erfolgen würde / hierumb dann seine Sorgfältigkeit nit gemindert / er sich auch vmb so viel desto mehr auff sein voriges Schreiben lende / vnd hiermit bezeugt haben wolte / daß er es mit J. Churf. G. dem Königreich Böheim vnd dem Römischen Reich getrew vnd auffrecht gemeinet hette / daß auch berührte Vngelegenheiten / vnd was dieselbe nach sich zögen / wider seinen nur zu Fried Ruhe vnd Einigkeit geneigten Willen / Sinn vnd Gedancken sich erzeigen würden: allein verlangte jhn noch (weil er mit seinem Landt meistentheils mit der Gefahr / Durchzügen / Streiffen / Einlägerungen / Meutereyen am nechsten gesessen / auch das Hauß Oesterreich es vnzweiffenlich nicht ersitzen lassen würde / also er vnd seine Landt keines andern darauß zugewarten) Jhre Churfürstl. Gn. die vielleicht selbsten zu thun haben

vorab jhme vnd etwa Jh. D. selbsten nit geringe Gefahr vnd Schaden zu wachsen könte / so hette er nicht vnderlassen können / J. D. solches in Vertrawen zu berichten / vñ versichere er dieselbe nochmalen / daß er hierinnen sein eygene Ehr vnd Nutzen keines Wegs suche / viel weniger gemeynt sey / die Römisch Catholische Religion vnd derselben zugethane im Königreich Böheim zu trucken vnd zu beschwerrn / sondern vielmehr dieselbe bey jhren habenden Rechten vnd Vergleichungen verbleiben zu lassen vnnd zuerhalten / so lang sie / wie er gäntzlichen hoffete / zu keinem widrigen Vrsach geben / sondern sich allerdings friedlich erzeigen würden: darbey er sein jüngstes Erbieten gegen Jhrer Durchl. nochmals widerholte / daß er nemlich willig vnd begierig sey / von deroselben Landen vnnd Leuten alle Gefahr vnd Schaden abzuwenden vnd zu verhüten / daß deroselben auß seinen Landen oder dem Königreich Böheim nichts widrigs oder feindlichs zugezogen würde / versehe sich hingegen auch zu Jh. Durchl. zum Fall jhm oder seinen Landen / es were vnder was Praetext es wolte feindlich zugesetzt werden solte / daß Jhr. D. jhres Theils darzu einigen Vorschub oder Beförderung nicht thun oder gestatten / sondern dißfalls gegen Jhro selbsten gehalten zu werden immer begehren möchten: wie er dann gäntzlich darfür hielte: wann sich Jhre Durchl. in Zeiten würde vernehmen lassen / daß sie keine Durchzüg durch Jhre Land / weder dem Italianischen / von dessen Heraußzug gar starck geschrieben würde / noch anderm Kriegsvolck wider jhn zu gestatten gedächte / man würde deroselben hierunder auch nichts zumuthen / weniger aber mit Gewalt durchbrechen; Auff welchen vnverhofften Fall er erbietig were / Jh. D. die hülffliche Hand zu bieten / versehe sich also J. Durchl. Erklärung zum wenigsten dahin / daß sie sich in dieser Sachen der Neutralität befleissen würde / wie er dann ohne das dieses Böhmische Wesen anders nit verstehe / als daß man derentwegen im Reich wol bey gutem Frieden vnd Ruhe verbleiben könte / vnd nicht eben Noch were / eins mit dem andern zu vermischen; so würden auch die Geistliche Stände im Reich / gleich wie sie sich biß dahero / wann sie Fried vnd gute Nachbarschafft gehalten / darbey wol befundẽ vnd vnangefochten geblieben / darbey nochmalen keines widrigen zu befahren haben / so lang sie sich deß Böhmischen Wesens wider jhn nit theilhafftig machten / darbey Jh. D. mit zeitlichen Erinnerungen viel vermöchte / vnd er sie zu thun freundvätterlich ersuche / gestalt er seines Theils bey etlichen auß denselben auch etwas Anwurffs gethan hette / vnd gelebe er der Hoffnung / man würde sich mit Spanien nit vbereylen / vnd dardurch etwan das Reich in noch mehrere Commotion wider seinen Intent setzen wollen.

Welchs er J. Durchl. mit deren er in verträwlicher Correspondentz zu verharren gedächte / nicht verhalten wollen / vnd bitte dieselbe / sie wolte Jhro bey seinem jetzigen verreisen in Böheim / sein Land vnd Leut befohlen seyn lassen / vnnd mit jhm vnd seinem hinderlassenen Statthalter / Pfaltzgraffen Johansen / wie auch mit seiner Regierung zu Amberg / wie selbige nicht weniger thun würden / gute Correspondentz halten / in allem aber sich gegen jhm vnd den seinigen aller friedfertigen Nachbarschafft versehen / weil er damit niemands kein vngleiche Gedancken erweckte / nur etwas wenigs an Kriegsvolck in diesen Landen hinderliesse / im vbrigen aber hette er auch die jüngstangedeute Zusammenführung vnderlassen.

Hertzogs in Bayern Erklärung an Pfaltzgraff Friederichen. Hierauff / wie auch auff obgemeldtes den 26. Sept. datiertes Schreiben / hat Hertzog Maximilian also geantwortet. Er hette auß seiner Churf. Gn. erstem Schreiben jhme die gute Hoffnung gemacht (weil seine eingeführte rationes jhre Erheblichkeit hetten / vnd J. Churf. Gn. wenig Nutzens zu gewarten / auch sie derowegen solches zu etwas tiefferm Nachdencken zu ziehen / vnnd mit jhme ferrner hierauß zu communiciren sich erbotten) er würde Gelegenheit haben / mit Jhrer Churf. Gn. in Person auß diesen Sachen selbst vertrewlich Vnderredung zu pflegen / vnd derselben nicht allein vorangezogene Vmbständ etwas mehrers zu erläutern / sondern auch noch andere wichtige wolmeynend zu eröffnen / vnd dardurch verhoffentlich Jh. Churf. D. dahin Anlaß zugeben / daß sie sich der Böhmischen Cron entschlagen / vnd durch seine darinn angedeute Mittel den zuvor erwehlten vnd gekrönten Böhmischen König bey der Kron erhalten / zwischen demselben vnnd der Ständen mit allerseits Satisfaction / auch Auffhebung aller jetziger vnd künfftiger Gefahr / Vnheil / Nachtheil vnd Schadens gleichen friedlichen Verstand machen / alles zu Ruhe bringen / vnd der ohne das im Reich entstandener / auch täglich sich mehr erregender Vngelegenheiten remedirẽ helffen würden Sintemal aber S. Churf. G. sich jetzt gleich eines andern resolvirt / die Kron annehmen vnd derhalben auff Prag ruckten / so liesse ers an seinen Ort gestellet seyn / allein sehe er nicht / wie durch ein solches der so wol von Jhrer Churfürstl. Gn als jhme erwünschter Zweck / aller Orthen friedlichen Wesens / mehrern Ventrawens / Conservation dieser Königreich / Erbländer vnnd deß Röm. Reichs zu erlangen / oder zu hoffen / sondern daß vielmehr aller Orthen die Gefahr / vnd Vbelstand / wie es das Ausehen hette / darauß erfolgen würde / hierumb dann seine Sorgfältigkeit nit gemindert / er sich auch vmb so viel desto mehr auff sein voriges Schreiben lende / vnd hiermit bezeugt haben wolte / daß er es mit J. Churf. G. dem Königreich Böheim vnd dem Römischẽ Reich getrew vñ auffrecht gemeinet hette / daß auch berührte Vngelegenheiten / vnd was dieselbe nach sich zögen / wider seinen nur zu Fried Ruhe vnd Einigkeit geneigten Willen / Sinn vnd Gedancken sich erzeigen würden: allein verlangte jhn noch (weil er mit seinem Landt meistentheils mit der Gefahr / Durchzügen / Streiffen / Einlägerungen / Meutereyen am nechsten gesessen / auch das Hauß Oesterreich es vnzweiffenlich nicht ersitzen lassen würde / also er vnd seine Landt keines andern darauß zugewarten) Jhre Churfürstl. Gn. die vielleicht selbsten zu thun haben

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vorab jhme vnd etwa Jh. D. selbsten nit geringe Gefahr vnd                      Schaden zu wachsen könte / so hette er nicht vnderlassen können / J. D. solches                      in Vertrawen zu berichten / vn&#x0303; versichere er dieselbe nochmalen /                      daß er hierinnen sein eygene Ehr vnd Nutzen keines Wegs suche / viel weniger                      gemeynt sey / die Römisch Catholische Religion vnd derselben zugethane im                      Königreich Böheim zu trucken vnd zu beschwerrn / sondern vielmehr dieselbe bey                      jhren habenden Rechten vnd Vergleichungen verbleiben zu lassen vnnd zuerhalten /                      so lang sie / wie er gäntzlichen hoffete / zu keinem widrigen Vrsach geben /                      sondern sich allerdings friedlich erzeigen würden: darbey er sein jüngstes                      Erbieten gegen Jhrer Durchl. nochmals widerholte / daß er nemlich willig vnd                      begierig sey / von deroselben Landen vnnd Leuten alle Gefahr vnd Schaden                      abzuwenden vnd zu verhüten / daß deroselben auß seinen Landen oder dem                      Königreich Böheim nichts widrigs oder feindlichs zugezogen würde / versehe sich                      hingegen auch zu Jh. Durchl. zum Fall jhm oder seinen Landen / es were vnder was                      Praetext es wolte feindlich zugesetzt werden solte / daß Jhr. D. jhres Theils                      darzu einigen Vorschub oder Beförderung nicht thun oder gestatten / sondern                      dißfalls gegen Jhro selbsten gehalten zu werden immer begehren möchten: wie er                      dann gäntzlich darfür hielte: wann sich Jhre Durchl. in Zeiten würde vernehmen                      lassen / daß sie keine Durchzüg durch Jhre Land / weder dem Italianischen / von                      dessen Heraußzug gar starck geschrieben würde / noch anderm Kriegsvolck wider                      jhn zu gestatten gedächte / man würde deroselben hierunder auch nichts zumuthen                      / weniger aber mit Gewalt durchbrechen; Auff welchen vnverhofften Fall er                      erbietig were / Jh. D. die hülffliche Hand zu bieten / versehe sich also J.                      Durchl. Erklärung zum wenigsten dahin / daß sie sich in dieser Sachen der                      Neutralität befleissen würde / wie er dann ohne das dieses Böhmische Wesen                      anders nit verstehe / als daß man derentwegen im Reich wol bey gutem Frieden vnd                      Ruhe verbleiben könte / vnd nicht eben Noch were / eins mit dem andern zu                      vermischen; so würden auch die Geistliche Stände im Reich / gleich wie sie sich                      biß dahero / wann sie Fried vnd gute Nachbarschafft gehalten / darbey wol                      befunde&#x0303; vnd vnangefochten geblieben / darbey nochmalen keines widrigen zu                      befahren haben / so lang sie sich deß Böhmischen Wesens wider jhn nit                      theilhafftig machten / darbey Jh. D. mit zeitlichen Erinnerungen viel vermöchte                      / vnd er sie zu thun freundvätterlich ersuche / gestalt er seines Theils bey                      etlichen auß denselben auch etwas Anwurffs gethan hette / vnd gelebe er der                      Hoffnung / man würde sich mit Spanien nit vbereylen / vnd dardurch etwan das                      Reich in noch mehrere Commotion wider seinen Intent setzen wollen.</p>
          <p>Welchs er J. Durchl. mit deren er in verträwlicher Correspondentz zu verharren                      gedächte / nicht verhalten wollen / vnd bitte dieselbe / sie wolte Jhro bey                      seinem jetzigen verreisen in Böheim / sein Land vnd Leut befohlen seyn lassen /                      vnnd mit jhm vnd seinem hinderlassenen Statthalter / Pfaltzgraffen Johansen /                      wie auch mit seiner Regierung zu Amberg / wie selbige nicht weniger thun würden                      / gute Correspondentz halten / in allem aber sich gegen jhm vnd den seinigen                      aller friedfertigen Nachbarschafft versehen / weil er damit niemands kein                      vngleiche Gedancken erweckte / nur etwas wenigs an Kriegsvolck in diesen Landen                      hinderliesse / im vbrigen aber hette er auch die jüngstangedeute Zusammenführung                      vnderlassen.</p>
          <p><note place="right">Hertzogs in Bayern Erklärung an Pfaltzgraff                          Friederichen.</note> Hierauff / wie auch auff obgemeldtes den 26. Sept.                      datiertes Schreiben / hat Hertzog Maximilian also geantwortet. Er hette auß                      seiner Churf. Gn. erstem Schreiben jhme die gute Hoffnung gemacht (weil seine                      eingeführte rationes jhre Erheblichkeit hetten / vnd J. Churf. Gn. wenig Nutzens                      zu gewarten / auch sie derowegen solches zu etwas tiefferm Nachdencken zu ziehen                      / vnnd mit jhme ferrner hierauß zu communiciren sich erbotten) er würde                      Gelegenheit haben / mit Jhrer Churf. Gn. in Person auß diesen Sachen selbst                      vertrewlich Vnderredung zu pflegen / vnd derselben nicht allein vorangezogene                      Vmbständ etwas mehrers zu erläutern / sondern auch noch andere wichtige                      wolmeynend zu eröffnen / vnd dardurch verhoffentlich Jh. Churf. D. dahin Anlaß                      zugeben / daß sie sich der Böhmischen Cron entschlagen / vnd durch seine darinn                      angedeute Mittel den zuvor erwehlten vnd gekrönten Böhmischen König bey der Kron                      erhalten / zwischen demselben vnnd der Ständen mit allerseits Satisfaction /                      auch Auffhebung aller jetziger vnd künfftiger Gefahr / Vnheil / Nachtheil vnd                      Schadens gleichen friedlichen Verstand machen / alles zu Ruhe bringen / vnd der                      ohne das im Reich entstandener / auch täglich sich mehr erregender                      Vngelegenheiten remedire&#x0303; helffen würden Sintemal aber S. Churf. G. sich jetzt                      gleich eines andern resolvirt / die Kron annehmen vnd derhalben auff Prag                      ruckten / so liesse ers an seinen Ort gestellet seyn / allein sehe er nicht /                      wie durch ein solches der so wol von Jhrer Churfürstl. Gn als jhme erwünschter                      Zweck / aller Orthen friedlichen Wesens / mehrern Ventrawens / Conservation                      dieser Königreich / Erbländer vnnd deß Röm. Reichs zu erlangen / oder zu hoffen                      / sondern daß vielmehr aller Orthen die Gefahr / vnd Vbelstand / wie es das                      Ausehen hette / darauß erfolgen würde / hierumb dann seine Sorgfältigkeit nit                      gemindert / er sich auch vmb so viel desto mehr auff sein voriges Schreiben                      lende / vnd hiermit bezeugt haben wolte / daß er es mit J. Churf. G. dem                      Königreich Böheim vnd dem Römische&#x0303; Reich getrew vn&#x0303; auffrecht                      gemeinet hette / daß auch berührte Vngelegenheiten / vnd was dieselbe nach sich                      zögen / wider seinen nur zu Fried Ruhe vnd Einigkeit geneigten Willen / Sinn vnd                      Gedancken sich erzeigen würden: allein verlangte jhn noch (weil er mit seinem                      Landt meistentheils mit der Gefahr / Durchzügen / Streiffen / Einlägerungen /                      Meutereyen am nechsten gesessen / auch das Hauß Oesterreich es vnzweiffenlich                      nicht ersitzen lassen würde / also er vnd seine Landt keines andern darauß                      zugewarten) Jhre Churfürstl. Gn. die vielleicht selbsten zu thun haben
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[239/0286] vorab jhme vnd etwa Jh. D. selbsten nit geringe Gefahr vnd Schaden zu wachsen könte / so hette er nicht vnderlassen können / J. D. solches in Vertrawen zu berichten / vñ versichere er dieselbe nochmalen / daß er hierinnen sein eygene Ehr vnd Nutzen keines Wegs suche / viel weniger gemeynt sey / die Römisch Catholische Religion vnd derselben zugethane im Königreich Böheim zu trucken vnd zu beschwerrn / sondern vielmehr dieselbe bey jhren habenden Rechten vnd Vergleichungen verbleiben zu lassen vnnd zuerhalten / so lang sie / wie er gäntzlichen hoffete / zu keinem widrigen Vrsach geben / sondern sich allerdings friedlich erzeigen würden: darbey er sein jüngstes Erbieten gegen Jhrer Durchl. nochmals widerholte / daß er nemlich willig vnd begierig sey / von deroselben Landen vnnd Leuten alle Gefahr vnd Schaden abzuwenden vnd zu verhüten / daß deroselben auß seinen Landen oder dem Königreich Böheim nichts widrigs oder feindlichs zugezogen würde / versehe sich hingegen auch zu Jh. Durchl. zum Fall jhm oder seinen Landen / es were vnder was Praetext es wolte feindlich zugesetzt werden solte / daß Jhr. D. jhres Theils darzu einigen Vorschub oder Beförderung nicht thun oder gestatten / sondern dißfalls gegen Jhro selbsten gehalten zu werden immer begehren möchten: wie er dann gäntzlich darfür hielte: wann sich Jhre Durchl. in Zeiten würde vernehmen lassen / daß sie keine Durchzüg durch Jhre Land / weder dem Italianischen / von dessen Heraußzug gar starck geschrieben würde / noch anderm Kriegsvolck wider jhn zu gestatten gedächte / man würde deroselben hierunder auch nichts zumuthen / weniger aber mit Gewalt durchbrechen; Auff welchen vnverhofften Fall er erbietig were / Jh. D. die hülffliche Hand zu bieten / versehe sich also J. Durchl. Erklärung zum wenigsten dahin / daß sie sich in dieser Sachen der Neutralität befleissen würde / wie er dann ohne das dieses Böhmische Wesen anders nit verstehe / als daß man derentwegen im Reich wol bey gutem Frieden vnd Ruhe verbleiben könte / vnd nicht eben Noch were / eins mit dem andern zu vermischen; so würden auch die Geistliche Stände im Reich / gleich wie sie sich biß dahero / wann sie Fried vnd gute Nachbarschafft gehalten / darbey wol befundẽ vnd vnangefochten geblieben / darbey nochmalen keines widrigen zu befahren haben / so lang sie sich deß Böhmischen Wesens wider jhn nit theilhafftig machten / darbey Jh. D. mit zeitlichen Erinnerungen viel vermöchte / vnd er sie zu thun freundvätterlich ersuche / gestalt er seines Theils bey etlichen auß denselben auch etwas Anwurffs gethan hette / vnd gelebe er der Hoffnung / man würde sich mit Spanien nit vbereylen / vnd dardurch etwan das Reich in noch mehrere Commotion wider seinen Intent setzen wollen. Welchs er J. Durchl. mit deren er in verträwlicher Correspondentz zu verharren gedächte / nicht verhalten wollen / vnd bitte dieselbe / sie wolte Jhro bey seinem jetzigen verreisen in Böheim / sein Land vnd Leut befohlen seyn lassen / vnnd mit jhm vnd seinem hinderlassenen Statthalter / Pfaltzgraffen Johansen / wie auch mit seiner Regierung zu Amberg / wie selbige nicht weniger thun würden / gute Correspondentz halten / in allem aber sich gegen jhm vnd den seinigen aller friedfertigen Nachbarschafft versehen / weil er damit niemands kein vngleiche Gedancken erweckte / nur etwas wenigs an Kriegsvolck in diesen Landen hinderliesse / im vbrigen aber hette er auch die jüngstangedeute Zusammenführung vnderlassen. Hierauff / wie auch auff obgemeldtes den 26. Sept. datiertes Schreiben / hat Hertzog Maximilian also geantwortet. Er hette auß seiner Churf. Gn. erstem Schreiben jhme die gute Hoffnung gemacht (weil seine eingeführte rationes jhre Erheblichkeit hetten / vnd J. Churf. Gn. wenig Nutzens zu gewarten / auch sie derowegen solches zu etwas tiefferm Nachdencken zu ziehen / vnnd mit jhme ferrner hierauß zu communiciren sich erbotten) er würde Gelegenheit haben / mit Jhrer Churf. Gn. in Person auß diesen Sachen selbst vertrewlich Vnderredung zu pflegen / vnd derselben nicht allein vorangezogene Vmbständ etwas mehrers zu erläutern / sondern auch noch andere wichtige wolmeynend zu eröffnen / vnd dardurch verhoffentlich Jh. Churf. D. dahin Anlaß zugeben / daß sie sich der Böhmischen Cron entschlagen / vnd durch seine darinn angedeute Mittel den zuvor erwehlten vnd gekrönten Böhmischen König bey der Kron erhalten / zwischen demselben vnnd der Ständen mit allerseits Satisfaction / auch Auffhebung aller jetziger vnd künfftiger Gefahr / Vnheil / Nachtheil vnd Schadens gleichen friedlichen Verstand machen / alles zu Ruhe bringen / vnd der ohne das im Reich entstandener / auch täglich sich mehr erregender Vngelegenheiten remedirẽ helffen würden Sintemal aber S. Churf. G. sich jetzt gleich eines andern resolvirt / die Kron annehmen vnd derhalben auff Prag ruckten / so liesse ers an seinen Ort gestellet seyn / allein sehe er nicht / wie durch ein solches der so wol von Jhrer Churfürstl. Gn als jhme erwünschter Zweck / aller Orthen friedlichen Wesens / mehrern Ventrawens / Conservation dieser Königreich / Erbländer vnnd deß Röm. Reichs zu erlangen / oder zu hoffen / sondern daß vielmehr aller Orthen die Gefahr / vnd Vbelstand / wie es das Ausehen hette / darauß erfolgen würde / hierumb dann seine Sorgfältigkeit nit gemindert / er sich auch vmb so viel desto mehr auff sein voriges Schreiben lende / vnd hiermit bezeugt haben wolte / daß er es mit J. Churf. G. dem Königreich Böheim vnd dem Römischẽ Reich getrew vñ auffrecht gemeinet hette / daß auch berührte Vngelegenheiten / vnd was dieselbe nach sich zögen / wider seinen nur zu Fried Ruhe vnd Einigkeit geneigten Willen / Sinn vnd Gedancken sich erzeigen würden: allein verlangte jhn noch (weil er mit seinem Landt meistentheils mit der Gefahr / Durchzügen / Streiffen / Einlägerungen / Meutereyen am nechsten gesessen / auch das Hauß Oesterreich es vnzweiffenlich nicht ersitzen lassen würde / also er vnd seine Landt keines andern darauß zugewarten) Jhre Churfürstl. Gn. die vielleicht selbsten zu thun haben Hertzogs in Bayern Erklärung an Pfaltzgraff Friederichen.

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Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/286>, abgerufen am 28.07.2024.