Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.11. Hette den Hertzog von Bullion in naher Bündnuß. 12. Were gegen Bayern versichert. 13. Stünde wol mit den Venedigern. 14. Sachsen vnnd Pfaltz stünden jetzt wol miteinander. 15. Stünde wol mit Sibenbürgen vnd Ober Vngarn / Schweitz vnd den Reiche-Stätten. 16. Die Pfaltz köndte mit jhren an Böhmen anrührenden Gütern gegen Bayern / Passaw / vnnd deroselben Orthen den Böhmen vielmehr nutzen / als Sachsen. 17. Were mit Schweden verwandt. Vnnd ob schon jemand einwerffen wolte / die Religion were bedencklich. So were die Antwort: Es were kein Exempel vorhanden / daß jemandt von diesem Herrn were angefochten worden. Oden Hette niemand in seinen Diensten / welche der Augspurgischen Confession zugethan. Antwort: Were zuerweisen / daß er an seinen Hoff vber drey vom Adel (die seiner Religion zugethan weren) nicht hette: Die Hoffdienst hetten fast alle der Augspurgischen Confession zugethane. Vrsachen / warumb der Pfaltzgraff die Cron Böhmen nicht außschlagen kondte. Die Böhmen haben auch etliche Vrsachen angezogen / warumb Pfaltzgraff Friederich die Böhmische Cron nicht außschlagen köndte. 1. Well es ein ordendtliche Vocation von Gott were / die ein solcher Herz anzunehmen schuldig seye. 2. Daß sie von Gott were / erschiene darauß / weil König Ferdinand solches nit haben wolte / vnd sagte / er wolte die Böhmen mit Gewalt bezwingen. 3. Schickte je länger je mehr Volck ins Land solches zuverderben. 4. Weren die meiste Stimmen auff Chur Pfaltz gangen / vnangesehen / die meisten im Herrenstand Lutherisch: Der Churfürst von Sachsen hette nur 7. Stimmen gehabt / vnangesehen die Stände in grosser Anzahl vorhanden gewesen. 5. Pfaltzgraff Friederich würde seine Reputation verlieren / vnd für kleinmütig gehalten / da er dieses nit wolte annehmen / was andere Potentaten suchten. 6. Der König in Engelland würde es nicht für gut auffnehmen / daß er jhme sein Tochter geben / als wann sie keine Hoffnüg haben dörffte / ein Königin zu werden. 7. Der Hertzog in Savoya begehrte es / vnnd hette kein Vrsach darzu. Ergo; Vielmehr Jhre Churfürstl. Gn. die ein Churfürst seyn / vnnd darzu ordentlich vocirt. 8. Die Ertzhertzogen auß Oesterreich nehmen alle solche Gelegenheit an / vnd weren dardurch so hoch kommen. 9. Ertzhertzog Maximilian hette wenig Stimmen in Polen gehabt / doch hetten sie sich darumb angenommen. 10. Der Pfaltzgraff köndte ein Göttliches Mittel seyn / die Evangelische Religion fortzupflantzen / vnd zureformiren. 11. Da der Pfaltzgraff sichs nicht wolte annehmen / so würde es Savoya vnnd Dennemarck gern thun / mit Gefahr deß Reichs / vnd nichts minder alles geschehen. 12. Da Böhmen solte durch das Spanische / Italian-vnnd Wallonische Volck also verwüstet vnd verderbt werden / durch conniviren der Churfürsten / so würde das groste Mitglied deß Reichs Teutscher Nation / vnnd das grosse Churfürstenthumb verderbet / die Macht deß Reichs geschwächet / Thür vnnd Thor den Spaniern / die stetige nach dem Reich getrachtet / auch andern Nationen / ja Türckern / Tartarn / Polen auffgethan / die Reichsfürsten vnnd Stände die nechsten seyn / vnnd nicht mehr erklecken können. Darumb / weil kein Fürst sichs annehmen wolte / nehme sichs billich der Pfaltzgraff an / nit allein als Churfürst / sondern auch / als Vicarius deß Römischen Reichs. 13. Sachsen thäte nicht als Vicarius, gebe Ferdinando die Stimm / daher sey es billich / daß Chur Pfaltz das groß Aug vff das Reich habe / vnd da es anders nicht seyn köndte: selbst vmb Böheimb mit Ordnung sich annehme. Pfaltzgraff Friderichs ältester Sohn zum Successoren deß Königreichs Böheimb verordnet. Sie haben auch zugleich berahtschlagt / vnd beschlossen / daß Pfaltzgraff Friderichs ältester Sohn zum Successorn im Königreich Böheim solte gemacht werden / vnnd derentwegen diese Vrsachen angezogen: Weil der König selbsten in Krieg ziehen solte / were es bald geschehen vmb eine Person / vnd möchten hernach allerhandt Zerrüttungen entstehen / ehe ein Successor benennet würde. Der Kayser vnnd alle die auff derselben Seiten / als Sachsen / Bayern / rc. so die Conposition suchten / hielten ohne Zweiffel für ein Mittel die Cron widerumb zu Oesterreich zubringen / daß der Kayser nach dieses Herrn Ableiben die Succession habe / oder doch seine Erben. Dardurch geriethe die Cron abermahls vnter Päpstische Regierung. 11. Hette den Hertzog von Bullion in naher Bündnuß. 12. Were gegen Bayern versichert. 13. Stünde wol mit den Venedigern. 14. Sachsen vnnd Pfaltz stünden jetzt wol miteinander. 15. Stünde wol mit Sibenbürgen vñ Ober Vngarn / Schweitz vnd den Reiche-Stätten. 16. Die Pfaltz köndte mit jhren an Böhmen anrührenden Gütern gegẽ Bayern / Passaw / vnnd deroselben Orthen den Böhmen vielmehr nutzen / als Sachsen. 17. Were mit Schweden verwandt. Vnnd ob schon jemand einwerffen wolte / die Religion were bedencklich. So were die Antwort: Es were kein Exempel vorhanden / daß jemandt von diesem Herrn were angefochten worden. Oden Hette niemand in seinen Diensten / welche der Augspurgischen Confession zugethan. Antwort: Were zuerweisen / daß er an seinẽ Hoff vber drey vom Adel (die seiner Religion zugethan weren) nicht hette: Die Hoffdienst hetten fast alle der Augspurgischen Confession zugethane. Vrsachen / warumb der Pfaltzgraff die Cron Böhmen nicht außschlagẽ kondte. Die Böhmen haben auch etliche Vrsachen angezogen / warumb Pfaltzgraff Friederich die Böhmische Cron nicht außschlagen köndte. 1. Well es ein ordendtliche Vocation von Gott were / die ein solcher Herz anzunehmen schuldig seye. 2. Daß sie võ Gott were / erschiene darauß / weil König Ferdinand solches nit haben wolte / vnd sagte / er wolte die Böhmen mit Gewalt bezwingen. 3. Schickte je länger je mehr Volck ins Land solches zuverderben. 4. Weren die meiste Stimmen auff Chur Pfaltz gangen / vnangesehen / die meisten im Herrenstand Lutherisch: Der Churfürst von Sachsen hette nur 7. Stimmen gehabt / vnangesehen die Stände in grosser Anzahl vorhanden gewesen. 5. Pfaltzgraff Friederich würde seine Reputation verlieren / vnd für kleinmütig gehalten / da er dieses nit wolte annehmẽ / was andere Potentaten suchten. 6. Der König in Engelland würde es nicht für gut auffnehmen / daß er jhme sein Tochter geben / als wann sie keine Hoffnüg haben dörffte / ein Königin zu werden. 7. Der Hertzog in Savoya begehrte es / vnnd hette kein Vrsach darzu. Ergo; Vielmehr Jhre Churfürstl. Gn. die ein Churfürst seyn / vnnd darzu ordentlich vocirt. 8. Die Ertzhertzogen auß Oesterreich nehmen alle solche Gelegenheit an / vnd weren dardurch so hoch kommen. 9. Ertzhertzog Maximilian hette wenig Stimmen in Polen gehabt / doch hetten sie sich darumb angenommen. 10. Der Pfaltzgraff köndte ein Göttliches Mittel seyn / die Evangelische Religion fortzupflantzen / vnd zureformiren. 11. Da der Pfaltzgraff sichs nicht wolte annehmen / so würde es Savoya vnnd Dennemarck gern thun / mit Gefahr deß Reichs / vnd nichts minder alles geschehen. 12. Da Böhmen solte durch das Spanische / Italian-vnnd Wallonische Volck also verwüstet vnd verderbt werden / durch conniviren der Churfürsten / so würde das groste Mitglied deß Reichs Teutscher Nation / vnnd das grosse Churfürstenthumb verderbet / die Macht deß Reichs geschwächet / Thür vnnd Thor den Spaniern / die stetige nach dem Reich getrachtet / auch andern Nationen / ja Türckern / Tartarn / Polen auffgethan / die Reichsfürsten vnnd Stände die nechsten seyn / vnnd nicht mehr erklecken köñen. Darumb / weil kein Fürst sichs annehmen wolte / nehme sichs billich der Pfaltzgraff an / nit allein als Churfürst / sondern auch / als Vicarius deß Römischen Reichs. 13. Sachsen thäte nicht als Vicarius, gebe Ferdinando die Stimm / daher sey es billich / daß Chur Pfaltz das groß Aug vff das Reich habe / vnd da es anders nicht seyn köndte: selbst vmb Böheimb mit Ordnung sich annehme. Pfaltzgraff Friderichs ältester Sohn zum Successorẽ deß Königreichs Böheimb verordnet. Sie haben auch zugleich berahtschlagt / vnd beschlossen / daß Pfaltzgraff Friderichs ältester Sohn zum Successorn im Königreich Böheim solte gemacht werden / vnnd derentwegen diese Vrsachen angezogen: Weil der König selbsten in Krieg ziehen solte / were es bald geschehen vmb eine Person / vnd möchten hernach allerhandt Zerrüttungen entstehen / ehe ein Successor benennet würde. Der Kayser vnnd alle die auff derselben Seiten / als Sachsen / Bayern / rc. so die Cõposition suchten / hielten ohne Zweiffel für ein Mittel die Cron widerumb zu Oesterreich zubringen / daß der Kayser nach dieses Herrn Ableiben die Succession habe / oder doch seine Erbẽ. Dardurch geriethe die Crõ abermahls vnter Päpstische Regierung. <TEI> <text> <body> <div> <div> <pb facs="#f0273" n="226"/> <p>11. Hette den Hertzog von Bullion in naher Bündnuß.</p> <p>12. Were gegen Bayern versichert.</p> <p>13. Stünde wol mit den Venedigern.</p> <p>14. Sachsen vnnd Pfaltz stünden jetzt wol miteinander.</p> <p>15. Stünde wol mit Sibenbürgen vñ Ober Vngarn / Schweitz vnd den Reiche-Stätten.</p> <p>16. Die Pfaltz köndte mit jhren an Böhmen anrührenden Gütern gegẽ Bayern / Passaw / vnnd deroselben Orthen den Böhmen vielmehr nutzen / als Sachsen.</p> <p>17. Were mit Schweden verwandt.</p> <p>Vnnd ob schon jemand einwerffen wolte / die Religion were bedencklich. So were die Antwort: Es were kein Exempel vorhanden / daß jemandt von diesem Herrn were angefochten worden.</p> <p>Oden</p> <p>Hette niemand in seinen Diensten / welche der Augspurgischen Confession zugethan. Antwort: Were zuerweisen / daß er an seinẽ Hoff vber drey vom Adel (die seiner Religion zugethan weren) nicht hette: Die Hoffdienst hetten fast alle der Augspurgischen Confession zugethane.</p> <p><note place="left">Vrsachen / warumb der Pfaltzgraff die Cron Böhmen nicht außschlagẽ kondte.</note> Die Böhmen haben auch etliche Vrsachen angezogen / warumb Pfaltzgraff Friederich die Böhmische Cron nicht außschlagen köndte.</p> <p>1. Well es ein ordendtliche Vocation von Gott were / die ein solcher Herz anzunehmen schuldig seye.</p> <p>2. Daß sie võ Gott were / erschiene darauß / weil König Ferdinand solches nit haben wolte / vnd sagte / er wolte die Böhmen mit Gewalt bezwingen.</p> <p>3. Schickte je länger je mehr Volck ins Land solches zuverderben.</p> <p>4. Weren die meiste Stimmen auff Chur Pfaltz gangen / vnangesehen / die meisten im Herrenstand Lutherisch: Der Churfürst von Sachsen hette nur 7. Stimmen gehabt / vnangesehen die Stände in grosser Anzahl vorhanden gewesen.</p> <p>5. Pfaltzgraff Friederich würde seine Reputation verlieren / vnd für kleinmütig gehalten / da er dieses nit wolte annehmẽ / was andere Potentaten suchten.</p> <p>6. Der König in Engelland würde es nicht für gut auffnehmen / daß er jhme sein Tochter geben / als wann sie keine Hoffnüg haben dörffte / ein Königin zu werden.</p> <p>7. Der Hertzog in Savoya begehrte es / vnnd hette kein Vrsach darzu. Ergo; Vielmehr Jhre Churfürstl. Gn. die ein Churfürst seyn / vnnd darzu ordentlich vocirt.</p> <p>8. Die Ertzhertzogen auß Oesterreich nehmen alle solche Gelegenheit an / vnd weren dardurch so hoch kommen.</p> <p>9. Ertzhertzog Maximilian hette wenig Stimmen in Polen gehabt / doch hetten sie sich darumb angenommen.</p> <p>10. Der Pfaltzgraff köndte ein Göttliches Mittel seyn / die Evangelische Religion fortzupflantzen / vnd zureformiren.</p> <p>11. Da der Pfaltzgraff sichs nicht wolte annehmen / so würde es Savoya vnnd Dennemarck gern thun / mit Gefahr deß Reichs / vnd nichts minder alles geschehen.</p> <p>12. Da Böhmen solte durch das Spanische / Italian-vnnd Wallonische Volck also verwüstet vnd verderbt werden / durch conniviren der Churfürsten / so würde das groste Mitglied deß Reichs Teutscher Nation / vnnd das grosse Churfürstenthumb verderbet / die Macht deß Reichs geschwächet / Thür vnnd Thor den Spaniern / die stetige nach dem Reich getrachtet / auch andern Nationen / ja Türckern / Tartarn / Polen auffgethan / die Reichsfürsten vnnd Stände die nechsten seyn / vnnd nicht mehr erklecken köñen. Darumb / weil kein Fürst sichs annehmen wolte / nehme sichs billich der Pfaltzgraff an / nit allein als Churfürst / sondern auch / als Vicarius deß Römischen Reichs.</p> <p>13. Sachsen thäte nicht als Vicarius, gebe Ferdinando die Stimm / daher sey es billich / daß Chur Pfaltz das groß Aug vff das Reich habe / vnd da es anders nicht seyn köndte: selbst vmb Böheimb mit Ordnung sich annehme.</p> <p><note place="right">Pfaltzgraff Friderichs ältester Sohn zum Successorẽ deß Königreichs Böheimb verordnet.</note> Sie haben auch zugleich berahtschlagt / vnd beschlossen / daß Pfaltzgraff Friderichs ältester Sohn zum Successorn im Königreich Böheim solte gemacht werden / vnnd derentwegen diese Vrsachen angezogen:</p> <p>Weil der König selbsten in Krieg ziehen solte / were es bald geschehen vmb eine Person / vnd möchten hernach allerhandt Zerrüttungen entstehen / ehe ein Successor benennet würde.</p> <p>Der Kayser vnnd alle die auff derselben Seiten / als Sachsen / Bayern / rc. so die Cõposition suchten / hielten ohne Zweiffel für ein Mittel die Cron widerumb zu Oesterreich zubringen / daß der Kayser nach dieses Herrn Ableiben die Succession habe / oder doch seine Erbẽ. Dardurch geriethe die Crõ abermahls vnter Päpstische Regierung. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [226/0273]
11. Hette den Hertzog von Bullion in naher Bündnuß.
12. Were gegen Bayern versichert.
13. Stünde wol mit den Venedigern.
14. Sachsen vnnd Pfaltz stünden jetzt wol miteinander.
15. Stünde wol mit Sibenbürgen vñ Ober Vngarn / Schweitz vnd den Reiche-Stätten.
16. Die Pfaltz köndte mit jhren an Böhmen anrührenden Gütern gegẽ Bayern / Passaw / vnnd deroselben Orthen den Böhmen vielmehr nutzen / als Sachsen.
17. Were mit Schweden verwandt.
Vnnd ob schon jemand einwerffen wolte / die Religion were bedencklich. So were die Antwort: Es were kein Exempel vorhanden / daß jemandt von diesem Herrn were angefochten worden.
Oden
Hette niemand in seinen Diensten / welche der Augspurgischen Confession zugethan. Antwort: Were zuerweisen / daß er an seinẽ Hoff vber drey vom Adel (die seiner Religion zugethan weren) nicht hette: Die Hoffdienst hetten fast alle der Augspurgischen Confession zugethane.
Die Böhmen haben auch etliche Vrsachen angezogen / warumb Pfaltzgraff Friederich die Böhmische Cron nicht außschlagen köndte.
Vrsachen / warumb der Pfaltzgraff die Cron Böhmen nicht außschlagẽ kondte. 1. Well es ein ordendtliche Vocation von Gott were / die ein solcher Herz anzunehmen schuldig seye.
2. Daß sie võ Gott were / erschiene darauß / weil König Ferdinand solches nit haben wolte / vnd sagte / er wolte die Böhmen mit Gewalt bezwingen.
3. Schickte je länger je mehr Volck ins Land solches zuverderben.
4. Weren die meiste Stimmen auff Chur Pfaltz gangen / vnangesehen / die meisten im Herrenstand Lutherisch: Der Churfürst von Sachsen hette nur 7. Stimmen gehabt / vnangesehen die Stände in grosser Anzahl vorhanden gewesen.
5. Pfaltzgraff Friederich würde seine Reputation verlieren / vnd für kleinmütig gehalten / da er dieses nit wolte annehmẽ / was andere Potentaten suchten.
6. Der König in Engelland würde es nicht für gut auffnehmen / daß er jhme sein Tochter geben / als wann sie keine Hoffnüg haben dörffte / ein Königin zu werden.
7. Der Hertzog in Savoya begehrte es / vnnd hette kein Vrsach darzu. Ergo; Vielmehr Jhre Churfürstl. Gn. die ein Churfürst seyn / vnnd darzu ordentlich vocirt.
8. Die Ertzhertzogen auß Oesterreich nehmen alle solche Gelegenheit an / vnd weren dardurch so hoch kommen.
9. Ertzhertzog Maximilian hette wenig Stimmen in Polen gehabt / doch hetten sie sich darumb angenommen.
10. Der Pfaltzgraff köndte ein Göttliches Mittel seyn / die Evangelische Religion fortzupflantzen / vnd zureformiren.
11. Da der Pfaltzgraff sichs nicht wolte annehmen / so würde es Savoya vnnd Dennemarck gern thun / mit Gefahr deß Reichs / vnd nichts minder alles geschehen.
12. Da Böhmen solte durch das Spanische / Italian-vnnd Wallonische Volck also verwüstet vnd verderbt werden / durch conniviren der Churfürsten / so würde das groste Mitglied deß Reichs Teutscher Nation / vnnd das grosse Churfürstenthumb verderbet / die Macht deß Reichs geschwächet / Thür vnnd Thor den Spaniern / die stetige nach dem Reich getrachtet / auch andern Nationen / ja Türckern / Tartarn / Polen auffgethan / die Reichsfürsten vnnd Stände die nechsten seyn / vnnd nicht mehr erklecken köñen. Darumb / weil kein Fürst sichs annehmen wolte / nehme sichs billich der Pfaltzgraff an / nit allein als Churfürst / sondern auch / als Vicarius deß Römischen Reichs.
13. Sachsen thäte nicht als Vicarius, gebe Ferdinando die Stimm / daher sey es billich / daß Chur Pfaltz das groß Aug vff das Reich habe / vnd da es anders nicht seyn köndte: selbst vmb Böheimb mit Ordnung sich annehme.
Sie haben auch zugleich berahtschlagt / vnd beschlossen / daß Pfaltzgraff Friderichs ältester Sohn zum Successorn im Königreich Böheim solte gemacht werden / vnnd derentwegen diese Vrsachen angezogen:
Pfaltzgraff Friderichs ältester Sohn zum Successorẽ deß Königreichs Böheimb verordnet. Weil der König selbsten in Krieg ziehen solte / were es bald geschehen vmb eine Person / vnd möchten hernach allerhandt Zerrüttungen entstehen / ehe ein Successor benennet würde.
Der Kayser vnnd alle die auff derselben Seiten / als Sachsen / Bayern / rc. so die Cõposition suchten / hielten ohne Zweiffel für ein Mittel die Cron widerumb zu Oesterreich zubringen / daß der Kayser nach dieses Herrn Ableiben die Succession habe / oder doch seine Erbẽ. Dardurch geriethe die Crõ abermahls vnter Päpstische Regierung.
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