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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Rester bey viertzig Wägen mit auß Vöhmen geführtem in Oesterreich ein. Gut beladen / sampt siebentzig tausent Reichstahler an Gelt vnd in tausent stück Vieh angetroffen / die Confoy geschlagen vnnd alles in seinen Gewalt gebracht. Vnd weil er vernommen / daß noch etlicher anderer Kayserischen Obristen Pagagy / mit einer zimblicheu Anzahl Soldaten in die Statt Zwethl einkommen / ist er in der Nacht dahin gezogen / die Thore mit Petarden gesprenget / vnnd also hinein kommen / darüber aber doch vnder andern der Obriste Caplier zu einem Fenster herauß vnder andern erschossen worden. Was sich zur Wehr gestelt ist todt geschlagen / was aber von Soldaten sich ergeben sind gefangen genommen / auch alle jhre Pagagy geplündert worden.

Nach solchem hat gemelter Graff die Statt vnd Kloster mit einer Besatzung versehen / vnnd ist er / nach dem der Graff von Thurn so mit seinem Kriegs-Volck ein andern Weg gezogen / zu jhm gestossen / mit dem vbrigen Volck auff Hohenfurt gerucket / dasselbige / wie auch Weytrah vnd noch etlich andere Orth eingenommen vnnd besetzet.

Vnder andern Beuthen haben sie zu Ledetsch ein grosse Mänge an Fewerkugeln / Pulver / Lunten / Kugeln vnd dergleichen / wie auch zwey stück Geschütz / welches alles in Budweiß sollen gebracht werden / auffgefangen / vnnd hat dieses Volck biß auff neun Meylen von Wien gestreiffet / deßwegen daselbst alle nothwendige Vorsehung zur Gegenwehr gethan worden.

Außschreiben deß Graffen von Thurn wegen deß Einfals in Oesterreich. Wegen dieses Einfalls hat der Graff von Thurn ein sonderliches Schreiben an die Oesterreichische Stände abgeschicket dieses Inhalts;

Es were Gott vnd allen vernünfftigen Menschen bekant / daß sie gezwungen worden in diese Landtschafft einzuziehen / weil die Blutdürstige Räth zu keinem Frieden helffen / sondern alles mit Krieg erfüllen / vnnd das Königreich Böhmen gar verderben wolten / dahero dieses Fewer / wo man nicht zeitlich wehrete / weiter einreissen würde. Sie hetten geschwind vnnd stillschweigend den Einzug müssen vornehmen / damit der Feindt deßwegen nicht were verwarnet worden. Derowegen were sein Bitt / es wolte solches niemand für Vbel auffnehmen / dann es dahin gemeynt / daß sie jhren Feinden / welche sich wider sie sambleten / in den Weg ziehen vnd sie zerstreuwen / hergegen jhnen Freunden alles gutes erzeigen / vnd sie vor allem Gewalt schützen wolten / es solte auch die Proviand / so jhnen zugeführet würde / wie sie sonsten im Lande gültig bezahlet / den Geistlichen auch / wiewohl sie zu jhrer der Böhmischen Stände Verfolgung geholffen / wo ferrn kein weitere Vrsach gegeben würde kein Leyd zugefüget werden.

Die Vrsachen / warumb sie zun Waffen gegriffen / were ohn Noth weiters außzuführen / weil sie in jhrer Apology gnugsamb an Tag gegeben / auch den Schlesischen Fürsten vnnd Ständen vnd andern Chur-vnd Fürsten / welche jhnen nicht abstünden / bekant weren.

Hiermit wolte er eine Salva Guardy etlichen Schlössern vnnd Märckten ertheilet haben / daß kein Soldat jemandt einigen Schaden zufüge / sondern alle Ehrerbietung vnnd Freundtlichkeit gegen männiglichen erzeige / vnd sich also verhalte / damit keine Klag vor jhn gebracht würde. Die Vbertretter solten ohne Barmhertzigkeit gestraffet werden / denselben wüntschete er / daß sie deß zeitlichen vnnd ewigen Segens beraubet würden / Sintemahl sie / Stände / anders nichts als jhrer Gewissen Freyheit / wie auch deß Mayestät-Brieffs vnd jhrer Privilegien Handthabung sucheten.

Kayser Matthias schreibt an Hertzog Joh. Christian zur Lignitz / wegen der Böhmen Einfall in Oesterreich. Kayser Matthias aber / als er von dem Einfall der Böhmen in Oesterreich Bericht bekommen / hat er ein Schreiben an Hertzog Joh. Christian / zur Lignitz / rc. Oberhauptmann in Schlesien / abgefertiget / dieses lauts;

Weil die Böhmische Vnruhe je länger je mehr einrisse / vnnd nicht allein das Kayserliche Kriegs-Volck angegiffen worden / sondern auch in Oesterreich ein Feindtlicher Einfall geschehen were / vnnd die Schlesische Hülff nicht allein zu solchem Einfall / sondern auch zu allerhandt Plünderung vnnd Verhergung geholffen vnnd sich an der Spitz befunden hette / so were genugsamb abzunehmen / daß der Krieg nicht defensive, wie die Fürsten weren beredet worden / sondern fürnemblich offensive von seinen auffrührischen Böhmen geführet würde. Er hette sich zu den Schlesiern nicht versehen / daß er von jhren besoldeten Leuthen solte bekrieget werden.

Derohalben were sein Befehl / daß sie also bald jhre in Böhmen geschickte Hülff wider zurück forderten / von aller Feindthätlichkeit abstünden / seiner Gedult vnd Langmütigkeit sich nicht länger mißbrauchten / sondern vielmehr jhn wider die auffrührische Böhmen zu Hülff kämen. Dieses Schreiben ist den 30. Novembris datirt gewesen.

Hierauff hat der Hertzog zur Lignitz de dato 5. Decembr. folgender gestalt geantwortet;

Hertzogs Joh. Christian zur Lignitz Antwort auff diß Kayserlich Schreiben. Es were Jhre Mayest. schon vor diesem berichtet worden / mit was Beding die Schlesische Hülff in Böhmen were geschicket worden / nen[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]lichen damit der von Jhrer Mayest bestättigten Vnion / durch welche sie den Böhmischen Ständen sub vtraque verbunden / ein Genügen geschehen / vnnd die Religions Beschwerden beyder Länder dermal eins in Richtigkeit gebracht werden möchten. Dieses were noch jhre Meynung / vnd wolten sie auch jhr Kriegs-Volck solche nicht vberschreiten lassen. Was von der Schlesischen Hülff J. May. jhm zuwissen gethan hette / were jhm vnd den andern Fürsten vnd Ständen gantz vnwissendt / wolte aber der Sachen rechte Beschaffenheit erforschen / vnd hernach die Notturft in Obacht nehmen.

Hertzogs Joh. Christian zur Lignitz Schreiben Nach solchem hat gemelter Hertzog daß an jhn geschickte Kayserliche Schreiben den Böhmen zugesendet / mit vermelden / er hette darauff nichts anders antworten können / weil er vor dem Ein-

Rester bey viertzig Wägen mit auß Vöhmen geführtem in Oesterreich ein. Gut beladen / sampt siebentzig tausent Reichstahler an Gelt vnd in tausent stück Vieh angetroffen / die Confoy geschlagen vnnd alles in seinen Gewalt gebracht. Vnd weil er vernommen / daß noch etlicher anderer Kayserischen Obristen Pagagy / mit einer zimblicheu Anzahl Soldaten in die Statt Zwethl einkommen / ist er in der Nacht dahin gezogen / die Thore mit Petarden gesprenget / vnnd also hinein kommen / darüber aber doch vnder andern der Obriste Caplier zu einem Fenster herauß vnder andern erschossen worden. Was sich zur Wehr gestelt ist todt geschlagen / was aber von Soldaten sich ergeben sind gefangen genommen / auch alle jhre Pagagy geplündert worden.

Nach solchem hat gemelter Graff die Statt vnd Kloster mit einer Besatzung versehen / vnnd ist er / nach dem der Graff von Thurn so mit seinem Kriegs-Volck ein andern Weg gezogen / zu jhm gestossen / mit dem vbrigen Volck auff Hohenfurt gerucket / dasselbige / wie auch Weytrah vnd noch etlich andere Orth eingenommen vnnd besetzet.

Vnder andern Beuthen haben sie zu Ledetsch ein grosse Mänge an Fewerkugeln / Pulver / Lunten / Kugeln vnd dergleichen / wie auch zwey stück Geschütz / welches alles in Budweiß sollen gebracht werden / auffgefangen / vnnd hat dieses Volck biß auff neun Meylen von Wien gestreiffet / deßwegen daselbst alle nothwendige Vorsehung zur Gegenwehr gethan worden.

Außschreiben deß Graffen võ Thurn wegen deß Einfals in Oesterreich. Wegen dieses Einfalls hat der Graff von Thurn ein sonderliches Schreiben an die Oesterreichische Stände abgeschicket dieses Inhalts;

Es were Gott vnd allen vernünfftigen Menschen bekant / daß sie gezwungen worden in diese Landtschafft einzuziehen / weil die Blutdürstige Räth zu keinem Frieden helffen / sondern alles mit Krieg erfüllen / vnnd das Königreich Böhmen gar verderben wolten / dahero dieses Fewer / wo man nicht zeitlich wehrete / weiter einreissen würde. Sie hetten geschwind vnnd stillschweigend den Einzug müssen vornehmen / damit der Feindt deßwegen nicht were verwarnet worden. Derowegen were sein Bitt / es wolte solches niemand für Vbel auffnehmen / dann es dahin gemeynt / daß sie jhren Feinden / welche sich wider sie sambleten / in den Weg ziehen vnd sie zerstreuwen / hergegen jhnen Freunden alles gutes erzeigen / vnd sie vor allem Gewalt schützen wolten / es solte auch die Proviand / so jhnen zugeführet würde / wie sie sonsten im Lande gültig bezahlet / den Geistlichen auch / wiewohl sie zu jhrer der Böhmischen Stände Verfolgung geholffen / wo ferrn kein weitere Vrsach gegeben würde kein Leyd zugefüget werden.

Die Vrsachen / warumb sie zun Waffen gegriffen / were ohn Noth weiters außzuführen / weil sie in jhrer Apology gnugsamb an Tag gegeben / auch den Schlesischen Fürsten vnnd Ständen vnd andern Chur-vnd Fürsten / welche jhnen nicht abstünden / bekant weren.

Hiermit wolte er eine Salva Guardy etlichen Schlössern vnnd Märckten ertheilet haben / daß kein Soldat jemandt einigen Schaden zufüge / sondern alle Ehrerbietung vnnd Freundtlichkeit gegen männiglichen erzeige / vnd sich also verhalte / damit keine Klag vor jhn gebracht würde. Die Vbertretter solten ohne Barmhertzigkeit gestraffet werden / denselben wüntschete er / daß sie deß zeitlichen vnnd ewigen Segens beraubet würden / Sintemahl sie / Stände / anders nichts als jhrer Gewissen Freyheit / wie auch deß Mayestät-Brieffs vnd jhrer Privilegien Handthabung sucheten.

Kayser Matthias schreibt an Hertzog Joh. Christian zur Lignitz / wegen der Böhmen Einfall in Oesterreich. Kayser Matthias aber / als er von dem Einfall der Böhmen in Oesterreich Bericht bekommen / hat er ein Schreiben an Hertzog Joh. Christian / zur Lignitz / rc. Oberhauptmann in Schlesien / abgefertiget / dieses lauts;

Weil die Böhmische Vnruhe je länger je mehr einrisse / vnnd nicht allein das Kayserliche Kriegs-Volck angegiffen worden / sondern auch in Oesterreich ein Feindtlicher Einfall geschehen were / vnnd die Schlesische Hülff nicht allein zu solchem Einfall / sondern auch zu allerhandt Plünderung vnnd Verhergung geholffen vnnd sich an der Spitz befunden hette / so were genugsamb abzunehmen / daß der Krieg nicht defensivè, wie die Fürsten weren beredet worden / sondern fürnemblich offensivè von seinen auffrührischen Böhmen geführet würde. Er hette sich zu den Schlesiern nicht versehen / daß er von jhren besoldeten Leuthen solte bekrieget werden.

Derohalben were sein Befehl / daß sie also bald jhre in Böhmen geschickte Hülff wider zurück forderten / von aller Feindthätlichkeit abstünden / seiner Gedult vnd Langmütigkeit sich nicht länger mißbrauchten / sondern vielmehr jhn wider die auffrührische Böhmen zu Hülff kämen. Dieses Schreiben ist den 30. Novembris datirt gewesen.

Hierauff hat der Hertzog zur Lignitz de dato 5. Decembr. folgender gestalt geantwortet;

Hertzogs Joh. Christian zur Lignitz Antwort auff diß Kayserlich Schreiben. Es were Jhre Mayest. schon vor diesem berichtet worden / mit was Beding die Schlesische Hülff in Böhmen were geschicket worden / nen[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]lichen damit der von Jhrer Mayest bestättigten Vnion / durch welche sie den Böhmischen Ständen sub vtraque verbunden / ein Genügen geschehen / vnnd die Religions Beschwerden beyder Länder dermal eins in Richtigkeit gebracht werden möchten. Dieses were noch jhre Meynung / vnd wolten sie auch jhr Kriegs-Volck solche nicht vberschreiten lassen. Was von der Schlesischen Hülff J. May. jhm zuwissen gethan hette / were jhm vnd den andern Fürsten vnd Ständen gantz vnwissendt / wolte aber der Sachen rechte Beschaffenheit erforschen / vnd hernach die Notturft in Obacht nehmen.

Hertzogs Joh. Christian zur Lignitz Schreiben Nach solchem hat gemelter Hertzog daß an jhn geschickte Kayserliche Schreiben den Böhmen zugesendet / mit vermelden / er hette darauff nichts anders antworten können / weil er vor dem Ein-

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[102/0143] Rester bey viertzig Wägen mit auß Vöhmen geführtem Gut beladen / sampt siebentzig tausent Reichstahler an Gelt vnd in tausent stück Vieh angetroffen / die Confoy geschlagen vnnd alles in seinen Gewalt gebracht. Vnd weil er vernommen / daß noch etlicher anderer Kayserischen Obristen Pagagy / mit einer zimblicheu Anzahl Soldaten in die Statt Zwethl einkommen / ist er in der Nacht dahin gezogen / die Thore mit Petarden gesprenget / vnnd also hinein kommen / darüber aber doch vnder andern der Obriste Caplier zu einem Fenster herauß vnder andern erschossen worden. Was sich zur Wehr gestelt ist todt geschlagen / was aber von Soldaten sich ergeben sind gefangen genommen / auch alle jhre Pagagy geplündert worden. in Oesterreich ein. Nach solchem hat gemelter Graff die Statt vnd Kloster mit einer Besatzung versehen / vnnd ist er / nach dem der Graff von Thurn so mit seinem Kriegs-Volck ein andern Weg gezogen / zu jhm gestossen / mit dem vbrigen Volck auff Hohenfurt gerucket / dasselbige / wie auch Weytrah vnd noch etlich andere Orth eingenommen vnnd besetzet. Vnder andern Beuthen haben sie zu Ledetsch ein grosse Mänge an Fewerkugeln / Pulver / Lunten / Kugeln vnd dergleichen / wie auch zwey stück Geschütz / welches alles in Budweiß sollen gebracht werden / auffgefangen / vnnd hat dieses Volck biß auff neun Meylen von Wien gestreiffet / deßwegen daselbst alle nothwendige Vorsehung zur Gegenwehr gethan worden. Wegen dieses Einfalls hat der Graff von Thurn ein sonderliches Schreiben an die Oesterreichische Stände abgeschicket dieses Inhalts; Außschreiben deß Graffen võ Thurn wegen deß Einfals in Oesterreich. 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Derowegen were sein Bitt / es wolte solches niemand für Vbel auffnehmen / dann es dahin gemeynt / daß sie jhren Feinden / welche sich wider sie sambleten / in den Weg ziehen vnd sie zerstreuwen / hergegen jhnen Freunden alles gutes erzeigen / vnd sie vor allem Gewalt schützen wolten / es solte auch die Proviand / so jhnen zugeführet würde / wie sie sonsten im Lande gültig bezahlet / den Geistlichen auch / wiewohl sie zu jhrer der Böhmischen Stände Verfolgung geholffen / wo ferrn kein weitere Vrsach gegeben würde kein Leyd zugefüget werden. Die Vrsachen / warumb sie zun Waffen gegriffen / were ohn Noth weiters außzuführen / weil sie in jhrer Apology gnugsamb an Tag gegeben / auch den Schlesischen Fürsten vnnd Ständen vnd andern Chur-vnd Fürsten / welche jhnen nicht abstünden / bekant weren. Hiermit wolte er eine Salva Guardy etlichen Schlössern vnnd Märckten ertheilet haben / daß kein Soldat jemandt einigen Schaden zufüge / sondern alle Ehrerbietung vnnd Freundtlichkeit gegen männiglichen erzeige / vnd sich also verhalte / damit keine Klag vor jhn gebracht würde. Die Vbertretter solten ohne Barmhertzigkeit gestraffet werden / denselben wüntschete er / daß sie deß zeitlichen vnnd ewigen Segens beraubet würden / Sintemahl sie / Stände / anders nichts als jhrer Gewissen Freyheit / wie auch deß Mayestät-Brieffs vnd jhrer Privilegien Handthabung sucheten. Kayser Matthias aber / als er von dem Einfall der Böhmen in Oesterreich Bericht bekommen / hat er ein Schreiben an Hertzog Joh. Christian / zur Lignitz / rc. Oberhauptmann in Schlesien / abgefertiget / dieses lauts; Kayser Matthias schreibt an Hertzog Joh. Christian zur Lignitz / wegen der Böhmen Einfall in Oesterreich. Weil die Böhmische Vnruhe je länger je mehr einrisse / vnnd nicht allein das Kayserliche Kriegs-Volck angegiffen worden / sondern auch in Oesterreich ein Feindtlicher Einfall geschehen were / vnnd die Schlesische Hülff nicht allein zu solchem Einfall / sondern auch zu allerhandt Plünderung vnnd Verhergung geholffen vnnd sich an der Spitz befunden hette / so were genugsamb abzunehmen / daß der Krieg nicht defensivè, wie die Fürsten weren beredet worden / sondern fürnemblich offensivè von seinen auffrührischen Böhmen geführet würde. Er hette sich zu den Schlesiern nicht versehen / daß er von jhren besoldeten Leuthen solte bekrieget werden. Derohalben were sein Befehl / daß sie also bald jhre in Böhmen geschickte Hülff wider zurück forderten / von aller Feindthätlichkeit abstünden / seiner Gedult vnd Langmütigkeit sich nicht länger mißbrauchten / sondern vielmehr jhn wider die auffrührische Böhmen zu Hülff kämen. Dieses Schreiben ist den 30. Novembris datirt gewesen. Hierauff hat der Hertzog zur Lignitz de dato 5. Decembr. folgender gestalt geantwortet; Es were Jhre Mayest. schon vor diesem berichtet worden / mit was Beding die Schlesische Hülff in Böhmen were geschicket worden / nen_lichen damit der von Jhrer Mayest bestättigten Vnion / durch welche sie den Böhmischen Ständen sub vtraque verbunden / ein Genügen geschehen / vnnd die Religions Beschwerden beyder Länder dermal eins in Richtigkeit gebracht werden möchten. Dieses were noch jhre Meynung / vnd wolten sie auch jhr Kriegs-Volck solche nicht vberschreiten lassen. Was von der Schlesischen Hülff J. May. jhm zuwissen gethan hette / were jhm vnd den andern Fürsten vnd Ständen gantz vnwissendt / wolte aber der Sachen rechte Beschaffenheit erforschen / vnd hernach die Notturft in Obacht nehmen. Hertzogs Joh. Christian zur Lignitz Antwort auff diß Kayserlich Schreiben. Nach solchem hat gemelter Hertzog daß an jhn geschickte Kayserliche Schreiben den Böhmen zugesendet / mit vermelden / er hette darauff nichts anders antworten können / weil er vor dem Ein- Hertzogs Joh. Christian zur Lignitz Schreiben

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  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/143>, abgerufen am 25.11.2024.