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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Als die Keyserischen solchen grossen Widerstand gesehen / haben sie vom Sturm abgelassen / sich wider in jhre Schantzen begeben. Nach solchem haben sie in 120. Fewerkuglen in die Statt geworffen / sind aber ohne sonderlichen Schaden abgangen.

Den 2. Junij warff er zu Nacht Fewerkugeln / jedoch ohne schaden. Den 3. Julij ließ der Feind proponiren / er wolte abziehen / man solte

1. Den Denholm einräumen.

2. Die Soldaten abdancken.

3. Den Succurs abschaffen.

4. Die Wälle niderreissen.

5. Zu den 50000. noch restierenden Reichsthnoch 50000. zulegen.

6. Dieweil Keys. May. einen Gubernatorem in Rügen setzen würden / solle man daselbst streichen / vnd die Güter visitiren lassen.

Darbey wolten jhnen die Keyserische vorbehalten haben / Besatzung in den Schantzen zu behalten / vnd wo es jhnen beliebte / newe zu machen.

Vnder der weile kam Bericht ein / daß sie vorm Francken Thor die Stralsundische Schantzen miniren wolten: derowegen wurden deß Nachts die Gräben daselbst so tieff gemacht / biß man Wasser gefunden / vnd also dardurch dieser Anschlag zernichtet worden.

Den 4. Junij fielenzwölff Reutter vnd etliche Mußquetierer außm Tribseichschen Thor / scharmützirten mit den Keyserischen / darbey etliche geblieben / vnd etliche beschädiget worden.

Den 5. Junij ward von den Stralsundischen Schiffen zu Nacht eine Scheute einbracht / so vor wenig Tagen von Lübeck kommen / die hat etliche Tage auffm Gelm zu Stralsund gelegen / die hat befrachtet Herman Thormöhlen / ein Kauffman von Lübeck mit Pulver / Mußqueten / Saltz vnd Specereyen / auff Stralsundischen Paß / wie sich aber die Stralsundischen Schiffer keines bösen zum Kauffman versehen / lesset er die Segel auffziehen / vnd schiffet nach Barte / alle Güter dem Feinde zu bringen / läst auch 3. Bote voll außsetzen: worüber die Stralsundische Schiffer jhme nachsetzten / vnd jhn vor Barte weg holten. In selbiger Nacht seind in 18. schüsse auß stücken von beyden theilen auff einander geschehen / auch viel Mußqueten Schüsse. Es verschantzten die Belägerte den Denholm jmmer noch stärcker. Es waren die Keysdamals mit schantzen gantz an die Teiche / welche für dem Stadtgraben waren / kommen: man beforget / sie würden mit erstem die Teiche abstechen.

Den 7. Junij kam wider Königl. Dennemärckisch Volck an / mit 6. halben Carthaun. Nebenst vielen andern bereitschafften: deß Nachts fiengen die Belägerte wider ein newe Schantze an zu machen / vorm Tripseichschen Thore.

Den 3 wurden die halbe Carthaunen zu Wall gebracht / vnd

Den 9. den gantzen Tag darauß / auch auß andern stücken / auff deß Feinds Batterey geschossen / deß Nachts fielen die Belägerte vors Francken Thor / trieben die Keys. auß den Lauffgräben / vnd schlugen viel dar von todt.

Den 10. fielen frü morgens die Belägerte wider auff die Lauffgräben vorm Knipes Thor / vnd trieben den Feind darauß / es müsten aber die Belägerte sich bald reterirn / bliben aber jrer nur 3. Mann.

Den 11. bekam der Feind frisch Volck.

Den 12. wurde ein Magt gefangen / so sich in Manskleider verkleidet / Brieff auß der Statt zu bringen.

Den 13. kam ein Trommeter / vnd fraget vnser Schiltwacht / wo die 5. Compag. so der Obr. Julian sendet / Quartier haben sollen / vnd wurde also gefangen / er meinte es meinte es were Keyserl. Volck.

Den 14. machten die Keys. ein newe Schantz auff Knipes Damme / die war der Belägerten Schantzen so nahe / daß sie einander mit Steinen erlangen können / vnd brachte Stücke in die schantze auffm Ziegelhof / darmit sie starck auff die schiffe geschossen.

Vnd mit solchem schiessen vnd Fewerwerffen hielten die Keys. täglich an / hatten aber biß dahin noch nit viel sonderlichs darmit auß gerichtet.

Den 16. wurde ein Ingenior in die Stadt einbracht / welcher von Dessaw bürtig / der ware damals newlich von Lübeck auff Prentzlaw gereiset / von dar hat jhn der Obriste (so daselbst lag) an einen andern Obristen im Lager vor der Stadt verschrieben. Bey deme hat man funden einen Abriß der Stadt Lübeck / vnd demnach einen der Stadt Hamburg / wie solche am füglichsten zu belägern vnd zu gewinnen seyn / Item Signete, so man auff Brot drücken / vnd 24. stunde ein gantze Armee damit fest machen kan / vnd noch vil andere dinge mehr. Den 17. schossen die Keys. starck auß Stücken / traffen aber nur einen Mann.

Den 20. Junij kamen 8. Kön. Schwedische Schiff mit Volck vnd viel Kriegs Munition an.

Den 21. schossen die Keyserischen 55. Schüsse vom Ziegelhoffe auß groben Stücken / thäten aber wenig schaden an Gebäwen / an Menschen aber gar nichts / welches wol zu verwundern / dann in theils Häusern zwischen vielen Leuten die Kugeln eingeflogen. Zu Nacht fielen die Keyserische an vorm Knipis Thor / vnd trieben die Belägerten auß den Lauftgräben / wurden aber mit verlust zimlich Volcks wider herauß geschlagen / vnnd zu rück getrieben / es bliebe von den Belägerten ein Offleirer vnd 3. Soldaten.

Den 23. Junij bekam der Feind 9. Fahnen Volcks / fünff vom Obristen Fahrensbeck / vnd vier außm Lande Rügen / zu Nacht wurde an etlichen Orten angelauffen / aber wie der Feind starcke Wacht vermercket / gab er sich wider ins stille.

Den 24. wurden 6. Compag. vom Schwedischen Volck in die Stadt gebracht / die Keyserische theten diesen / vnd den 25. Tag / vber dritto halb hundert schüsse auß groben Stücken / beschädigten aber nicht mehr / als einen armen Mann / der bliebe bey seiner Arbeit todt.

Keyserl. Befehl die Stadt Stralsund ferner nicht zu betrengen. Demnach die Stadt Stralsund mit den Keyszu keinem annemlichen gütlichen vergleich gelangen können / hat sie einen Gesandten nacher Prag / Kays. Mayest. jhre Betrangnuß fürzutragen / vnd vmb Remedirung anzusuchen / abgefertiget:

Als die Keyserischen solchen grossen Widerstand gesehen / haben sie vom Sturm abgelassen / sich wider in jhre Schantzen begeben. Nach solchem haben sie in 120. Fewerkuglen in die Statt geworffen / sind aber ohne sonderlichen Schaden abgangen.

Den 2. Junij warff er zu Nacht Fewerkugeln / jedoch ohne schaden. Den 3. Julij ließ der Feind proponiren / er wolte abziehen / man solte

1. Den Denholm einräumen.

2. Die Soldaten abdancken.

3. Den Succurs abschaffen.

4. Die Wälle niderreissen.

5. Zu den 50000. noch restierenden Reichsthnoch 50000. zulegen.

6. Dieweil Keys. May. einen Gubernatorem in Rügen setzen würden / solle man daselbst streichen / vnd die Güter visitiren lassen.

Darbey wolten jhnen die Keyserische vorbehalten haben / Besatzung in den Schantzen zu behalten / vnd wo es jhnen beliebte / newe zu machen.

Vnder der weile kam Bericht ein / daß sie vorm Francken Thor die Stralsundische Schantzen miniren wolten: derowegen wurden deß Nachts die Gräben daselbst so tieff gemacht / biß man Wasser gefunden / vnd also dardurch dieser Anschlag zernichtet worden.

Den 4. Junij fielenzwölff Reutter vnd etliche Mußquetierer außm Tribseichschen Thor / scharmützirten mit den Keyserischen / darbey etliche geblieben / vnd etliche beschädiget worden.

Den 5. Junij ward von den Stralsundischen Schiffen zu Nacht eine Scheute einbracht / so vor wenig Tagen von Lübeck kommen / die hat etliche Tage auffm Gelm zu Stralsund gelegen / die hat befrachtet Herman Thormöhlen / ein Kauffman von Lübeck mit Pulver / Mußqueten / Saltz vnd Specereyen / auff Stralsundischen Paß / wie sich aber die Stralsundischen Schiffer keines bösen zum Kauffman versehen / lesset er die Segel auffziehen / vnd schiffet nach Barte / alle Güter dem Feinde zu bringen / läst auch 3. Bote voll außsetzen: worüber die Stralsundische Schiffer jhme nachsetzten / vnd jhn vor Barte weg holten. In selbiger Nacht seind in 18. schüsse auß stücken von beyden theilen auff einander geschehen / auch viel Mußqueten Schüsse. Es verschantzten die Belägerte dẽ Denholm jm̃er noch stärcker. Es waren die Keysdamals mit schantzen gantz an die Teiche / welche für dem Stadtgraben waren / kommen: man beforget / sie würden mit erstem die Teiche abstechen.

Den 7. Junij kam wider Königl. Dennemärckisch Volck an / mit 6. halben Carthaun. Nebenst vielen andern bereitschafften: deß Nachts fiengen die Belägerte wider ein newe Schantze an zu machen / vorm Tripseichschen Thore.

Den 3 wurden die halbe Carthaunen zu Wall gebracht / vnd

Den 9. den gantzen Tag darauß / auch auß andern stücken / auff deß Feinds Batterey geschossen / deß Nachts fielen die Belägerte vors Francken Thor / trieben die Keys. auß den Lauffgräben / vnd schlugen viel dar von todt.

Den 10. fielen frü morgens die Belägerte wider auff die Lauffgräben vorm Knipes Thor / vnd trieben den Feind darauß / es müsten aber die Belägerte sich bald reterirn / bliben aber jrer nur 3. Mañ.

Den 11. bekam der Feind frisch Volck.

Den 12. wurde ein Magt gefangen / so sich in Manskleider verkleidet / Brieff auß der Statt zu bringen.

Den 13. kam ein Trommeter / vnd fraget vnser Schiltwacht / wo die 5. Compag. so der Obr. Julian sendet / Quartier haben sollen / vnd wurde also gefangen / er meinte es meinte es were Keyserl. Volck.

Den 14. machten die Keys. ein newe Schantz auff Knipes Damme / die war der Belägerten Schantzen so nahe / daß sie einander mit Steinen erlangen können / vñ brachte Stücke in die schantze auffm Ziegelhof / darmit sie starck auff die schiffe geschossen.

Vnd mit solchem schiessen vnd Fewerwerffen hielten die Keys. täglich an / hatten aber biß dahin noch nit viel sonderlichs darmit auß gerichtet.

Den 16. wurde ein Ingenior in die Stadt einbracht / welcher von Dessaw bürtig / der ware damals newlich von Lübeck auff Prentzlaw gereiset / von dar hat jhn der Obriste (so daselbst lag) an einen andern Obristen im Lager vor der Stadt verschrieben. Bey deme hat man funden einen Abriß der Stadt Lübeck / vnd demnach einen der Stadt Hamburg / wie solche am füglichsten zu belägern vnd zu gewinnen seyn / Item Signete, so man auff Brot drücken / vnd 24. stunde ein gantze Armee damit fest machen kan / vnd noch vil andere dinge mehr. Den 17. schossen die Keys. starck auß Stücken / traffen aber nur einen Mann.

Den 20. Junij kamen 8. Kön. Schwedische Schiff mit Volck vnd viel Kriegs Munition an.

Den 21. schossen die Keyserischen 55. Schüsse vom Ziegelhoffe auß groben Stücken / thäten aber wenig schaden an Gebäwen / an Menschen aber gar nichts / welches wol zu verwundern / dann in theils Häusern zwischen vielen Leuten die Kugeln eingeflogen. Zu Nacht fielen die Keyserische an vorm Knipis Thor / vnd trieben die Belägerten auß den Lauftgräben / wurden aber mit verlust zimlich Volcks wider herauß geschlagen / vnnd zu rück getrieben / es bliebe von den Belägerten ein Offleirer vnd 3. Soldaten.

Den 23. Junij bekam der Feind 9. Fahnen Volcks / fünff vom Obristen Fahrensbeck / vnd vier außm Lande Rügen / zu Nacht wurde an etlichen Orten angelauffen / aber wie der Feind starcke Wacht vermercket / gab er sich wider ins stille.

Den 24. wurden 6. Compag. vom Schwedischen Volck in die Stadt gebracht / die Keyserische theten diesen / vnd den 25. Tag / vber dritto halb hundert schüsse auß groben Stücken / beschädigten aber nicht mehr / als einen armen Mann / der bliebe bey seiner Arbeit todt.

Keyserl. Befehl die Stadt Stralsund ferner nicht zu betrengẽ. Demnach die Stadt Stralsund mit den Keyszu keinem annemlichen gütlichen vergleich gelangen können / hat sie einen Gesandten nacher Prag / Kays. Mayest. jhre Betrangnuß fürzutragen / vnd vmb Remedirung anzusuchen / abgefertiget:

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          <p>Den 2. Junij warff er zu Nacht Fewerkugeln / jedoch ohne schaden. Den 3. Julij                      ließ der Feind proponiren / er wolte abziehen / man solte</p>
          <p>1. Den Denholm einräumen.</p>
          <p>2. Die Soldaten abdancken.</p>
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          <p>4. Die Wälle niderreissen.</p>
          <p>5. Zu den 50000. noch restierenden Reichsthnoch 50000. zulegen.</p>
          <p>6. Dieweil Keys. May. einen Gubernatorem in Rügen setzen würden / solle man                      daselbst streichen / vnd die Güter visitiren lassen.</p>
          <p>Darbey wolten jhnen die Keyserische vorbehalten haben / Besatzung in den                      Schantzen zu behalten / vnd wo es jhnen beliebte / newe zu machen.</p>
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          <p>Den 4. Junij fielenzwölff Reutter vnd etliche Mußquetierer außm Tribseichschen                      Thor / scharmützirten mit den Keyserischen / darbey etliche geblieben / vnd                      etliche beschädiget worden.</p>
          <p>Den 5. Junij ward von den Stralsundischen Schiffen zu Nacht eine Scheute                      einbracht / so vor wenig Tagen von Lübeck kommen / die hat etliche Tage auffm                      Gelm zu Stralsund gelegen / die hat befrachtet Herman Thormöhlen / ein Kauffman                      von Lübeck mit Pulver / Mußqueten / Saltz vnd Specereyen / auff Stralsundischen                      Paß / wie sich aber die Stralsundischen Schiffer keines bösen zum Kauffman                      versehen / lesset er die Segel auffziehen / vnd schiffet nach Barte / alle Güter                      dem Feinde zu bringen / läst auch 3. Bote voll außsetzen: worüber die                      Stralsundische Schiffer jhme nachsetzten / vnd jhn vor Barte weg holten. In                      selbiger Nacht seind in 18. schüsse auß stücken von beyden theilen auff einander                      geschehen / auch viel Mußqueten Schüsse. Es verschantzten die Belägerte de&#x0303; Denholm jm&#x0303;er noch stärcker. Es waren die                      Keysdamals mit schantzen gantz an die Teiche / welche für dem Stadtgraben waren                      / kommen: man beforget / sie würden mit erstem die Teiche abstechen.</p>
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          <p>Den 14. machten die Keys. ein newe Schantz auff Knipes Damme / die war der                      Belägerten Schantzen so nahe / daß sie einander mit Steinen erlangen können /                          vn&#x0303; brachte Stücke in die schantze auffm Ziegelhof / darmit                      sie starck auff die schiffe geschossen.</p>
          <p>Vnd mit solchem schiessen vnd Fewerwerffen hielten die Keys. täglich an / hatten                      aber biß dahin noch nit viel sonderlichs darmit auß gerichtet.</p>
          <p>Den 16. wurde ein Ingenior in die Stadt einbracht / welcher von Dessaw bürtig /                      der ware damals newlich von Lübeck auff Prentzlaw gereiset / von dar hat jhn der                      Obriste (so daselbst lag) an einen andern Obristen im Lager vor der Stadt                      verschrieben. Bey deme hat man funden einen Abriß der Stadt Lübeck / vnd demnach                      einen der Stadt Hamburg / wie solche am füglichsten zu belägern vnd zu gewinnen                      seyn / Item Signete, so man auff Brot drücken / vnd 24. stunde ein gantze Armee                      damit fest machen kan / vnd noch vil andere dinge mehr. Den 17. schossen die                      Keys. starck auß Stücken / traffen aber nur einen Mann.</p>
          <p>Den 20. Junij kamen 8. Kön. Schwedische Schiff mit Volck vnd viel Kriegs Munition                      an.</p>
          <p>Den 21. schossen die Keyserischen 55. Schüsse vom Ziegelhoffe auß groben Stücken                      / thäten aber wenig schaden an Gebäwen / an Menschen aber gar nichts / welches                      wol zu verwundern / dann in theils Häusern zwischen vielen Leuten die Kugeln                      eingeflogen. Zu Nacht fielen die Keyserische an vorm Knipis Thor / vnd trieben                      die Belägerten auß den Lauftgräben / wurden aber mit verlust zimlich Volcks                      wider herauß geschlagen / vnnd zu rück getrieben / es bliebe von den Belägerten                      ein Offleirer vnd 3. Soldaten.</p>
          <p>Den 23. Junij bekam der Feind 9. Fahnen Volcks / fünff vom Obristen Fahrensbeck /                      vnd vier außm Lande Rügen / zu Nacht wurde an etlichen Orten angelauffen / aber                      wie der Feind starcke Wacht vermercket / gab er sich wider ins stille.</p>
          <p>Den 24. wurden 6. Compag. vom Schwedischen Volck in die Stadt gebracht / die                      Keyserische theten diesen / vnd den 25. Tag / vber dritto halb hundert schüsse                      auß groben Stücken / beschädigten aber nicht mehr / als einen armen Mann / der                      bliebe bey seiner Arbeit todt.</p>
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[1216/1363] Als die Keyserischen solchen grossen Widerstand gesehen / haben sie vom Sturm abgelassen / sich wider in jhre Schantzen begeben. Nach solchem haben sie in 120. Fewerkuglen in die Statt geworffen / sind aber ohne sonderlichen Schaden abgangen. Den 2. Junij warff er zu Nacht Fewerkugeln / jedoch ohne schaden. Den 3. Julij ließ der Feind proponiren / er wolte abziehen / man solte 1. Den Denholm einräumen. 2. Die Soldaten abdancken. 3. Den Succurs abschaffen. 4. Die Wälle niderreissen. 5. Zu den 50000. noch restierenden Reichsthnoch 50000. zulegen. 6. Dieweil Keys. May. einen Gubernatorem in Rügen setzen würden / solle man daselbst streichen / vnd die Güter visitiren lassen. Darbey wolten jhnen die Keyserische vorbehalten haben / Besatzung in den Schantzen zu behalten / vnd wo es jhnen beliebte / newe zu machen. Vnder der weile kam Bericht ein / daß sie vorm Francken Thor die Stralsundische Schantzen miniren wolten: derowegen wurden deß Nachts die Gräben daselbst so tieff gemacht / biß man Wasser gefunden / vnd also dardurch dieser Anschlag zernichtet worden. Den 4. Junij fielenzwölff Reutter vnd etliche Mußquetierer außm Tribseichschen Thor / scharmützirten mit den Keyserischen / darbey etliche geblieben / vnd etliche beschädiget worden. Den 5. Junij ward von den Stralsundischen Schiffen zu Nacht eine Scheute einbracht / so vor wenig Tagen von Lübeck kommen / die hat etliche Tage auffm Gelm zu Stralsund gelegen / die hat befrachtet Herman Thormöhlen / ein Kauffman von Lübeck mit Pulver / Mußqueten / Saltz vnd Specereyen / auff Stralsundischen Paß / wie sich aber die Stralsundischen Schiffer keines bösen zum Kauffman versehen / lesset er die Segel auffziehen / vnd schiffet nach Barte / alle Güter dem Feinde zu bringen / läst auch 3. Bote voll außsetzen: worüber die Stralsundische Schiffer jhme nachsetzten / vnd jhn vor Barte weg holten. In selbiger Nacht seind in 18. schüsse auß stücken von beyden theilen auff einander geschehen / auch viel Mußqueten Schüsse. Es verschantzten die Belägerte dẽ Denholm jm̃er noch stärcker. Es waren die Keysdamals mit schantzen gantz an die Teiche / welche für dem Stadtgraben waren / kommen: man beforget / sie würden mit erstem die Teiche abstechen. Den 7. Junij kam wider Königl. Dennemärckisch Volck an / mit 6. halben Carthaun. Nebenst vielen andern bereitschafften: deß Nachts fiengen die Belägerte wider ein newe Schantze an zu machen / vorm Tripseichschen Thore. Den 3 wurden die halbe Carthaunen zu Wall gebracht / vnd Den 9. den gantzen Tag darauß / auch auß andern stücken / auff deß Feinds Batterey geschossen / deß Nachts fielen die Belägerte vors Francken Thor / trieben die Keys. auß den Lauffgräben / vnd schlugen viel dar von todt. Den 10. fielen frü morgens die Belägerte wider auff die Lauffgräben vorm Knipes Thor / vnd trieben den Feind darauß / es müsten aber die Belägerte sich bald reterirn / bliben aber jrer nur 3. Mañ. Den 11. bekam der Feind frisch Volck. Den 12. wurde ein Magt gefangen / so sich in Manskleider verkleidet / Brieff auß der Statt zu bringen. Den 13. kam ein Trommeter / vnd fraget vnser Schiltwacht / wo die 5. Compag. so der Obr. Julian sendet / Quartier haben sollen / vnd wurde also gefangen / er meinte es meinte es were Keyserl. Volck. Den 14. machten die Keys. ein newe Schantz auff Knipes Damme / die war der Belägerten Schantzen so nahe / daß sie einander mit Steinen erlangen können / vñ brachte Stücke in die schantze auffm Ziegelhof / darmit sie starck auff die schiffe geschossen. Vnd mit solchem schiessen vnd Fewerwerffen hielten die Keys. täglich an / hatten aber biß dahin noch nit viel sonderlichs darmit auß gerichtet. Den 16. wurde ein Ingenior in die Stadt einbracht / welcher von Dessaw bürtig / der ware damals newlich von Lübeck auff Prentzlaw gereiset / von dar hat jhn der Obriste (so daselbst lag) an einen andern Obristen im Lager vor der Stadt verschrieben. Bey deme hat man funden einen Abriß der Stadt Lübeck / vnd demnach einen der Stadt Hamburg / wie solche am füglichsten zu belägern vnd zu gewinnen seyn / Item Signete, so man auff Brot drücken / vnd 24. stunde ein gantze Armee damit fest machen kan / vnd noch vil andere dinge mehr. Den 17. schossen die Keys. starck auß Stücken / traffen aber nur einen Mann. Den 20. Junij kamen 8. Kön. Schwedische Schiff mit Volck vnd viel Kriegs Munition an. Den 21. schossen die Keyserischen 55. Schüsse vom Ziegelhoffe auß groben Stücken / thäten aber wenig schaden an Gebäwen / an Menschen aber gar nichts / welches wol zu verwundern / dann in theils Häusern zwischen vielen Leuten die Kugeln eingeflogen. Zu Nacht fielen die Keyserische an vorm Knipis Thor / vnd trieben die Belägerten auß den Lauftgräben / wurden aber mit verlust zimlich Volcks wider herauß geschlagen / vnnd zu rück getrieben / es bliebe von den Belägerten ein Offleirer vnd 3. Soldaten. Den 23. Junij bekam der Feind 9. Fahnen Volcks / fünff vom Obristen Fahrensbeck / vnd vier außm Lande Rügen / zu Nacht wurde an etlichen Orten angelauffen / aber wie der Feind starcke Wacht vermercket / gab er sich wider ins stille. Den 24. wurden 6. Compag. vom Schwedischen Volck in die Stadt gebracht / die Keyserische theten diesen / vnd den 25. Tag / vber dritto halb hundert schüsse auß groben Stücken / beschädigten aber nicht mehr / als einen armen Mann / der bliebe bey seiner Arbeit todt. Demnach die Stadt Stralsund mit den Keyszu keinem annemlichen gütlichen vergleich gelangen können / hat sie einen Gesandten nacher Prag / Kays. Mayest. jhre Betrangnuß fürzutragen / vnd vmb Remedirung anzusuchen / abgefertiget: Keyserl. Befehl die Stadt Stralsund ferner nicht zu betrengẽ.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1363>, abgerufen am 23.11.2024.