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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Quotam oder Antheil dieser Provintz betreffend / ein guten vnnd fruchtbarlichen Schluß nehmen wollet / wie solches der Dienst Gottes / wie auch Jhrer May. vnnd dann die Versicherung dero Land vnd Leuthen erheischet.

Es ist aber durch diesen Vertrag bey den Niderländischen Provintzen nicht viel erhalten worden / so hat man auch nicht wissen können / ob die gerühmbte so starcke Bewilligung vnd Contribubution der angeregten Königreichen vnd Länder erfolget seye.

Spanische Convoy geschlagen. Zu Anfang deß Monats Augusti haben die Staten bey Tungen ein Spanische Convoy geschlagen / viel Officirer gefangen / vnnd ein reiche Beut / darbey an bahrem Gelt in 125000. fl. gewesen / bekommen.

Statische vnd Spanische thun einander auf der See Schaden. Auff der See haben dieses Jahr vber die Spanische vnnd Statische einander vnderschiedliche Schiff genommen. Sonderlich haben im Octobri drey Jagten von der West Jndianischen Compagny den Spanischen Vice Admiral in dem er von Honduras nach Mexico schiffen wollen / vberwältigt / vnd bey 15000. Casten Indigo / vnnd 15. Ballen Seyden / so sich auff ein grosse Summa Gelts betragen / erobert.

Hingegen haben die Duynkircher einen Außfall mit 13. Kriegsschiffen gethan / vnd bey Schottland 8. Holländische Schiff / welche sich daselbst zur protection der Heringsfänger auffgehalten / angetroffen / 2. darvon erobert / vnd 2. in Grundt geschossen / die vbrigen aber in die Flucht geschlagen. Es ist aber darbey noch nicht geblieben / sondern es haben gedachte Duynkircher fast zu End deß Novembr. ein groß Holländisches Kriegsschiff / auff welchem 22. Stück grob Geschützes / vnd darneben zwo Carthaunen gewesen / erobert / deßgleichen noch ein ander Holländisch Kriegsschiff mit 14. Stücken genommen / vnnd eingebracht. Die General Staten aber haben den 27. Novembr. einen Schiff Capitäyn / mit Nahmen Bagin von Roterdamm / auß Vrsachen / daß er so bald in einem Scharmützel gegen den Duynkirchern / ohne einigen Widerstandt / vnnd wider den Willen seiner Bootsgesellen / sein Schiff den Spanischen vbergeben / zu Roterdam enthaupten lassen.

Spinola ziehet in Spanien. Demnach der Marquis Spinola entschlossen / auß den Niderlanden eine Reyß in Spanien an dero Kön. May. Hof zu thun / als sind J. Excell. beneben Herrn Marquis de Leganes vnd vielen andern ansehnlichen Cavalliren / am 24. Oct nach dem sie das Ampt der Messe angehört / von Brüssel auß nach Duynkirchen abgereyset / vnd erstenmals zu Gend stattlich empfangen worden. Zu Duynkirchen sind 20. Kriegsschiff mit grossem fleiß auß gerüstet / vnd zu deren Behuff 200. Thonnen Pulver auß der Statt Cambray dahin gebracht worden. Vnder dessen haben die Hölländer 2. reich geladene Schiff auß Guinea eingebracht.

Statische vnd Spanische machen an der Scheld newe Schantzen. Die Spanische bemüheten sich immittels hefftig den Statischen die Scheld gäntzlich zu sperren / vnd je mehr vnd mehr der Statt Bergen op Soom / welche jhnen ein grosser Dorn in Augen war / zu nähern / vnd baweten zu dem End ein starcke Schantz zu Sandfliet. Die Statische merckten bald wormit sie schwanger giengen / waren derhalben nicht faul vnd verfertigten auch auff dem Blawgaren Deich drey starcke Schantzen vnnd eine bey Lillo / sich also deß Passes auff der Schelde zuversichern / welches den Spanischen ein zimliche Brill auff die Nasen war.

Zusammenkunfft der Spanischen vnd Statischen zu Rosenthal. Im Monat Majo ist zu Rosenthal eine Zusammenkunfft gehalten worden zwischen den Spanischen vnnd Holländern / da man meynte / daß von einem Frieden oder Stillstandt / oder doch von Eröffnung der Licenten / würde gehandelt werden: Aber es war vmb deren keins zuthun / ist auch keine Meldung davon geschehen / sondern es haben sich beyde Partheyen allein mit einander verglichen / wegen der Quartier auff dem Meer / vnd was ein jeder gefangener für seine Rantzion bezahlen / auch wie weit die Gerechtigkeit der Herrschafft Breda sich erstrecken solte. Den 26. gemelten Monats zog die Infantin von Brüssel auß nach dem scharpffen Hügel vnser lieben Frawen / jhr Andacht daselbst zuverichten. Im zurück reysen kam sie in Gelderland / den newen Canal zwischen dem Rhein vnd der Maaß zubesichtigen. Aber sie fand daselbst die Sachen vbel bestellt / wegen deß Einfalls deß Graffen von Styrumb / General Commissarij vber der Herrn Staten Reuterey / welcher / wie droben gemeldt / mit 15. Cornet Reutern / vnd 2000. Soldaten zu Fuß eine von den Haupt Schantzen vnd 7. oder 8. Redutten vberwältiget vnd geschleifft / auch viel Soldaten vnnd Schantzengräber theils erschlagen / theils gefänglich weggeführet hatte. Vber diß widerfuhr jhr noch ein ander Vnglück. Dann die Compagny Don Johans von Velasco vnnd deß Landvogts in Braband / nach dem sie jhre Altesse convoyirt hatten / vnd wider in jhr Quartier zogen / wurden von den Statischen Reutern vderfallen vnd geschlagen.

Spanische haben ein vergeblichen Anschlag Insul Ter Goes. Die Spanische haben sich sonsten / in dem die Statische Groll belägert / sehr bemühet / hinwiderumb auch etwas zu jhrem Vortheil außzurichten. Zu solchem End haben sie einen Anschlag gemacht auff die Insul Ter Goes / mit welchem sie lang schwanger gangen: aber derselbe hat jhnen nicht gelingen wollen. Dann als sie viel kleine Schiff bey Sandfliet versamblet hatten / mit welchen sie vermeynten vberzukommen / haben sie etliche Statische Kriegsschiff angetroffen / die sie zurück getrieben / vnd hetten dieselbige Wind gehabt / so würden der Spanischen wenig darvon kommen seyn. Darüber wurden 3. Spanische Capitän jhrer Zaghafftigkeit halben cassirt / ohnangesehen sie sich entschuldigten / daß der Anschlag were entdeckt gewesen / vnnd nicht hette zu Werck gericht werden können.

Wir gelangen nun wider an die Continuation deß Kriegswesens in Preussen zwischen den Schweden vnd Polen. Daselbst hat der junge Graf von Turn den Polen / nach den beyde theil wider zu Feld geruckt vnnd eine Zeitlang gegen einander gele-

Quotam oder Antheil dieser Provintz betreffend / ein guten vnnd fruchtbarlichen Schluß nehmen wollet / wie solches der Dienst Gottes / wie auch Jhrer May. vnnd dann die Versicherung dero Land vnd Leuthen erheischet.

Es ist aber durch diesen Vertrag bey den Niderländischen Provintzen nicht viel erhalten worden / so hat man auch nicht wissen können / ob die gerühmbte so starcke Bewilligung vnd Contribubution der angeregten Königreichen vnd Länder erfolget seye.

Spanische Convoy geschlagen. Zu Anfang deß Monats Augusti haben die Staten bey Tungen ein Spanische Convoy geschlagen / viel Officirer gefangen / vnnd ein reiche Beut / darbey an bahrem Gelt in 125000. fl. gewesen / bekommen.

Statische vnd Spanische thun einander auf der See Schaden. Auff der See haben dieses Jahr vber die Spanische vnnd Statische einander vnderschiedliche Schiff genommen. Sonderlich haben im Octobri drey Jagten von der West Jndianischen Compagny den Spanischen Vice Admiral in dem er von Honduras nach Mexico schiffen wollen / vberwältigt / vnd bey 15000. Casten Indigo / vnnd 15. Ballen Seyden / so sich auff ein grosse Summa Gelts betragen / erobert.

Hingegen haben die Duynkircher einen Außfall mit 13. Kriegsschiffen gethan / vñ bey Schottland 8. Holländische Schiff / welche sich daselbst zur protection der Heringsfänger auffgehalten / angetroffen / 2. darvon erobert / vnd 2. in Grundt geschossen / die vbrigen aber in die Flucht geschlagen. Es ist aber darbey noch nicht geblieben / sondern es haben gedachte Duynkircher fast zu End deß Novembr. ein groß Holländisches Kriegsschiff / auff welchem 22. Stück grob Geschützes / vnd darneben zwo Carthaunen gewesen / erobert / deßgleichen noch ein ander Holländisch Kriegsschiff mit 14. Stücken genommen / vnnd eingebracht. Die General Staten aber haben den 27. Novembr. einen Schiff Capitäyn / mit Nahmen Bagin von Roterdamm / auß Vrsachen / daß er so bald in einem Scharmützel gegen den Duynkirchern / ohne einigen Widerstandt / vnnd wider den Willen seiner Bootsgesellen / sein Schiff den Spanischen vbergeben / zu Roterdam enthaupten lassen.

Spinola ziehet in Spanien. Demnach der Marquis Spinola entschlossen / auß den Niderlanden eine Reyß in Spanien an dero Kön. May. Hof zu thun / als sind J. Excell. beneben Herrn Marquis de Leganes vnd vielen andern ansehnlichen Cavalliren / am 24. Oct nach dem sie das Ampt der Messe angehört / von Brüssel auß nach Duynkirchen abgereyset / vnd erstenmals zu Gend stattlich empfangen worden. Zu Duynkirchen sind 20. Kriegsschiff mit grossem fleiß auß gerüstet / vnd zu deren Behuff 200. Thonnen Pulver auß der Statt Cambray dahin gebracht worden. Vnder dessen haben die Hölländer 2. reich geladene Schiff auß Guinea eingebracht.

Statische vnd Spanische machen an der Scheld newe Schantzen. Die Spanische bemüheten sich immittels hefftig den Statischen die Scheld gäntzlich zu sperren / vnd je mehr vnd mehr der Statt Bergen op Soom / welche jhnen ein grosser Dorn in Augen war / zu nähern / vnd baweten zu dem End ein starcke Schantz zu Sandfliet. Die Statische merckten bald wormit sie schwanger giengen / warẽ derhalben nicht faul vnd verfertigten auch auff dem Blawgaren Deich drey starcke Schantzen vnnd eine bey Lillo / sich also deß Passes auff der Schelde zuversichern / welches den Spanischen ein zimliche Brill auff die Nasen war.

Zusammenkunfft der Spanischen vnd Statischen zu Rosenthal. Im Monat Majo ist zu Rosenthal eine Zusammenkunfft gehalten worden zwischen den Spanischen vnnd Holländern / da man meynte / daß von einem Frieden oder Stillstandt / oder doch von Eröffnung der Licenten / würde gehandelt werden: Aber es war vmb deren keins zuthun / ist auch keine Meldung davon geschehen / sondern es haben sich beyde Partheyen allein mit einander verglichen / wegen der Quartier auff dem Meer / vnd was ein jeder gefangener für seine Rantzion bezahlen / auch wie weit die Gerechtigkeit der Herrschafft Breda sich erstrecken solte. Den 26. gemelten Monats zog die Infantin von Brüssel auß nach dem scharpffen Hügel vnser lieben Frawen / jhr Andacht daselbst zuverichten. Im zurück reysen kam sie in Gelderland / den newen Canal zwischen dem Rhein vnd der Maaß zubesichtigen. Aber sie fand daselbst die Sachen vbel bestellt / wegen deß Einfalls deß Graffen von Styrumb / General Commissarij vber der Herrn Staten Reuterey / welcher / wie droben gemeldt / mit 15. Cornet Reutern / vnd 2000. Soldaten zu Fuß eine von den Haupt Schantzen vnd 7. oder 8. Redutten vberwältiget vnd geschleifft / auch viel Soldaten vnnd Schantzengräber theils erschlagen / theils gefänglich weggeführet hatte. Vber diß widerfuhr jhr noch ein ander Vnglück. Dann die Compagny Don Johans von Velasco vnnd deß Landvogts in Braband / nach dem sie jhre Altesse convoyirt hatten / vnd wider in jhr Quartier zogen / wurden von den Statischen Reutern vderfallen vnd geschlagen.

Spanische haben ein vergeblichen Anschlag Insul Ter Goes. Die Spanische haben sich sonsten / in dem die Statische Groll belägert / sehr bemühet / hinwiderumb auch etwas zu jhrem Vortheil außzurichten. Zu solchem End haben sie einen Anschlag gemacht auff die Insul Ter Goes / mit welchem sie lang schwanger gangen: aber derselbe hat jhnen nicht gelingen wollen. Dann als sie viel kleine Schiff bey Sandfliet versamblet hatten / mit welchen sie vermeynten vberzukommen / haben sie etliche Statische Kriegsschiff angetroffen / die sie zurück getrieben / vnd hetten dieselbige Wind gehabt / so würden der Spanischen wenig darvon kommen seyn. Darüber wurden 3. Spanische Capitän jhrer Zaghafftigkeit halben cassirt / ohnangesehen sie sich entschuldigten / daß der Anschlag were entdeckt gewesen / vnnd nicht hette zu Werck gericht werden können.

Wir gelangen nun wider an die Continuation deß Kriegswesens in Preussen zwischẽ dẽ Schweden vnd Polen. Daselbst hat der junge Graf von Turn den Polen / nach dẽ beyde theil wider zu Feld geruckt vnnd eine Zeitlang gegen einander gele-

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Quotam oder Antheil                      dieser Provintz betreffend / ein guten vnnd fruchtbarlichen Schluß nehmen wollet                      / wie solches der Dienst Gottes / wie auch Jhrer May. vnnd dann die Versicherung                      dero Land vnd Leuthen erheischet.</p>
          <p>Es ist aber durch diesen Vertrag bey den Niderländischen Provintzen nicht viel                      erhalten worden / so hat man auch nicht wissen können / ob die gerühmbte so                      starcke Bewilligung vnd Contribubution der angeregten Königreichen vnd Länder                      erfolget seye.</p>
          <p><note place="left">Spanische Convoy geschlagen.</note> Zu Anfang deß                      Monats Augusti haben die Staten bey Tungen ein Spanische Convoy geschlagen /                      viel Officirer gefangen / vnnd ein reiche Beut / darbey an bahrem Gelt in                      125000. fl. gewesen / bekommen.</p>
          <p><note place="left">Statische vnd Spanische thun einander auf der See                          Schaden.</note> Auff der See haben dieses Jahr vber die Spanische vnnd                      Statische einander vnderschiedliche Schiff genommen. Sonderlich haben im Octobri                      drey Jagten von der West Jndianischen Compagny den Spanischen Vice Admiral in                      dem er von Honduras nach Mexico schiffen wollen / vberwältigt / vnd bey 15000.                      Casten Indigo / vnnd 15. Ballen Seyden / so sich auff ein grosse Summa Gelts                      betragen / erobert.</p>
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          <p><note place="left">Spinola ziehet in Spanien.</note> Demnach der Marquis                      Spinola entschlossen / auß den Niderlanden eine Reyß in Spanien an dero Kön.                      May. Hof zu thun / als sind J. Excell. beneben Herrn Marquis de Leganes vnd                      vielen andern ansehnlichen Cavalliren / am 24. Oct nach dem sie das Ampt der                      Messe angehört / von Brüssel auß nach Duynkirchen abgereyset / vnd erstenmals zu                      Gend stattlich empfangen worden. Zu Duynkirchen sind 20. Kriegsschiff mit                      grossem fleiß auß gerüstet / vnd zu deren Behuff 200. Thonnen Pulver auß der                      Statt Cambray dahin gebracht worden. Vnder dessen haben die Hölländer 2. reich                      geladene Schiff auß Guinea eingebracht.</p>
          <p><note place="left">Statische vnd Spanische machen an der Scheld newe                          Schantzen.</note> Die Spanische bemüheten sich immittels hefftig den                      Statischen die Scheld gäntzlich zu sperren / vnd je mehr vnd mehr der Statt                      Bergen op Soom / welche jhnen ein grosser Dorn in Augen war / zu nähern / vnd                      baweten zu dem End ein starcke Schantz zu Sandfliet. Die Statische merckten bald                      wormit sie schwanger giengen / ware&#x0303; derhalben nicht faul vnd verfertigten auch                      auff dem Blawgaren Deich drey starcke Schantzen vnnd eine bey Lillo / sich also                      deß Passes auff der Schelde zuversichern / welches den Spanischen ein zimliche                      Brill auff die Nasen war.</p>
          <p><note place="right">Zusammenkunfft der Spanischen vnd Statischen zu                          Rosenthal.</note> Im Monat Majo ist zu Rosenthal eine Zusammenkunfft                      gehalten worden zwischen den Spanischen vnnd Holländern / da man meynte / daß                      von einem Frieden oder Stillstandt / oder doch von Eröffnung der Licenten /                      würde gehandelt werden: Aber es war vmb deren keins zuthun / ist auch keine                      Meldung davon geschehen / sondern es haben sich beyde Partheyen allein mit                      einander verglichen / wegen der Quartier auff dem Meer / vnd was ein jeder                      gefangener für seine Rantzion bezahlen / auch wie weit die Gerechtigkeit der                      Herrschafft Breda sich erstrecken solte. Den 26. gemelten Monats zog die                      Infantin von Brüssel auß nach dem scharpffen Hügel vnser lieben Frawen / jhr                      Andacht daselbst zuverichten. Im zurück reysen kam sie in Gelderland / den newen                      Canal zwischen dem Rhein vnd der Maaß zubesichtigen. Aber sie fand daselbst die                      Sachen vbel bestellt / wegen deß Einfalls deß Graffen von Styrumb / General                      Commissarij vber der Herrn Staten Reuterey / welcher / wie droben gemeldt / mit                      15. Cornet Reutern / vnd 2000. Soldaten zu Fuß eine von den Haupt Schantzen vnd                      7. oder 8. Redutten vberwältiget vnd geschleifft / auch viel Soldaten vnnd                      Schantzengräber theils erschlagen / theils gefänglich weggeführet hatte. Vber                      diß widerfuhr jhr noch ein ander Vnglück. Dann die Compagny Don Johans von                      Velasco vnnd deß Landvogts in Braband / nach dem sie jhre Altesse convoyirt                      hatten / vnd wider in jhr Quartier zogen / wurden von den Statischen Reutern                      vderfallen vnd geschlagen.</p>
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[1186/1333] Quotam oder Antheil dieser Provintz betreffend / ein guten vnnd fruchtbarlichen Schluß nehmen wollet / wie solches der Dienst Gottes / wie auch Jhrer May. vnnd dann die Versicherung dero Land vnd Leuthen erheischet. Es ist aber durch diesen Vertrag bey den Niderländischen Provintzen nicht viel erhalten worden / so hat man auch nicht wissen können / ob die gerühmbte so starcke Bewilligung vnd Contribubution der angeregten Königreichen vnd Länder erfolget seye. Zu Anfang deß Monats Augusti haben die Staten bey Tungen ein Spanische Convoy geschlagen / viel Officirer gefangen / vnnd ein reiche Beut / darbey an bahrem Gelt in 125000. fl. gewesen / bekommen. Spanische Convoy geschlagen. Auff der See haben dieses Jahr vber die Spanische vnnd Statische einander vnderschiedliche Schiff genommen. Sonderlich haben im Octobri drey Jagten von der West Jndianischen Compagny den Spanischen Vice Admiral in dem er von Honduras nach Mexico schiffen wollen / vberwältigt / vnd bey 15000. Casten Indigo / vnnd 15. Ballen Seyden / so sich auff ein grosse Summa Gelts betragen / erobert. Statische vnd Spanische thun einander auf der See Schaden. Hingegen haben die Duynkircher einen Außfall mit 13. Kriegsschiffen gethan / vñ bey Schottland 8. Holländische Schiff / welche sich daselbst zur protection der Heringsfänger auffgehalten / angetroffen / 2. darvon erobert / vnd 2. in Grundt geschossen / die vbrigen aber in die Flucht geschlagen. Es ist aber darbey noch nicht geblieben / sondern es haben gedachte Duynkircher fast zu End deß Novembr. ein groß Holländisches Kriegsschiff / auff welchem 22. Stück grob Geschützes / vnd darneben zwo Carthaunen gewesen / erobert / deßgleichen noch ein ander Holländisch Kriegsschiff mit 14. Stücken genommen / vnnd eingebracht. Die General Staten aber haben den 27. Novembr. einen Schiff Capitäyn / mit Nahmen Bagin von Roterdamm / auß Vrsachen / daß er so bald in einem Scharmützel gegen den Duynkirchern / ohne einigen Widerstandt / vnnd wider den Willen seiner Bootsgesellen / sein Schiff den Spanischen vbergeben / zu Roterdam enthaupten lassen. Demnach der Marquis Spinola entschlossen / auß den Niderlanden eine Reyß in Spanien an dero Kön. May. Hof zu thun / als sind J. Excell. beneben Herrn Marquis de Leganes vnd vielen andern ansehnlichen Cavalliren / am 24. Oct nach dem sie das Ampt der Messe angehört / von Brüssel auß nach Duynkirchen abgereyset / vnd erstenmals zu Gend stattlich empfangen worden. Zu Duynkirchen sind 20. Kriegsschiff mit grossem fleiß auß gerüstet / vnd zu deren Behuff 200. Thonnen Pulver auß der Statt Cambray dahin gebracht worden. Vnder dessen haben die Hölländer 2. reich geladene Schiff auß Guinea eingebracht. Spinola ziehet in Spanien. Die Spanische bemüheten sich immittels hefftig den Statischen die Scheld gäntzlich zu sperren / vnd je mehr vnd mehr der Statt Bergen op Soom / welche jhnen ein grosser Dorn in Augen war / zu nähern / vnd baweten zu dem End ein starcke Schantz zu Sandfliet. Die Statische merckten bald wormit sie schwanger giengen / warẽ derhalben nicht faul vnd verfertigten auch auff dem Blawgaren Deich drey starcke Schantzen vnnd eine bey Lillo / sich also deß Passes auff der Schelde zuversichern / welches den Spanischen ein zimliche Brill auff die Nasen war. Statische vnd Spanische machen an der Scheld newe Schantzen. Im Monat Majo ist zu Rosenthal eine Zusammenkunfft gehalten worden zwischen den Spanischen vnnd Holländern / da man meynte / daß von einem Frieden oder Stillstandt / oder doch von Eröffnung der Licenten / würde gehandelt werden: Aber es war vmb deren keins zuthun / ist auch keine Meldung davon geschehen / sondern es haben sich beyde Partheyen allein mit einander verglichen / wegen der Quartier auff dem Meer / vnd was ein jeder gefangener für seine Rantzion bezahlen / auch wie weit die Gerechtigkeit der Herrschafft Breda sich erstrecken solte. Den 26. gemelten Monats zog die Infantin von Brüssel auß nach dem scharpffen Hügel vnser lieben Frawen / jhr Andacht daselbst zuverichten. Im zurück reysen kam sie in Gelderland / den newen Canal zwischen dem Rhein vnd der Maaß zubesichtigen. Aber sie fand daselbst die Sachen vbel bestellt / wegen deß Einfalls deß Graffen von Styrumb / General Commissarij vber der Herrn Staten Reuterey / welcher / wie droben gemeldt / mit 15. Cornet Reutern / vnd 2000. Soldaten zu Fuß eine von den Haupt Schantzen vnd 7. oder 8. Redutten vberwältiget vnd geschleifft / auch viel Soldaten vnnd Schantzengräber theils erschlagen / theils gefänglich weggeführet hatte. Vber diß widerfuhr jhr noch ein ander Vnglück. Dann die Compagny Don Johans von Velasco vnnd deß Landvogts in Braband / nach dem sie jhre Altesse convoyirt hatten / vnd wider in jhr Quartier zogen / wurden von den Statischen Reutern vderfallen vnd geschlagen. Zusammenkunfft der Spanischen vnd Statischen zu Rosenthal. Die Spanische haben sich sonsten / in dem die Statische Groll belägert / sehr bemühet / hinwiderumb auch etwas zu jhrem Vortheil außzurichten. Zu solchem End haben sie einen Anschlag gemacht auff die Insul Ter Goes / mit welchem sie lang schwanger gangen: aber derselbe hat jhnen nicht gelingen wollen. Dann als sie viel kleine Schiff bey Sandfliet versamblet hatten / mit welchen sie vermeynten vberzukommen / haben sie etliche Statische Kriegsschiff angetroffen / die sie zurück getrieben / vnd hetten dieselbige Wind gehabt / so würden der Spanischen wenig darvon kommen seyn. Darüber wurden 3. Spanische Capitän jhrer Zaghafftigkeit halben cassirt / ohnangesehen sie sich entschuldigten / daß der Anschlag were entdeckt gewesen / vnnd nicht hette zu Werck gericht werden können. Spanische haben ein vergeblichen Anschlag Insul Ter Goes. Wir gelangen nun wider an die Continuation deß Kriegswesens in Preussen zwischẽ dẽ Schweden vnd Polen. Daselbst hat der junge Graf von Turn den Polen / nach dẽ beyde theil wider zu Feld geruckt vnnd eine Zeitlang gegen einander gele-

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1333>, abgerufen am 23.11.2024.