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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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können / sondern also separirt bleiben / vnnd sechs Compagnyen vmb Bremerfürde / drey in das Kedinger Landt / andere anderswohin sich reteriren müssen. Als aber gleichwol die Dänische mit eylff starcken Truppen an einem andern Paß sich sehen lassen / hat der Graff von Anhold noch selbigen Abend seine Reutterey / neben zwey hundert Muß quetirern dahin commandirt / selbigen Passes sich zu bemächtigen / bey deren Ankunfft die Dänische alsbald gewichen.

Darauff er den folgenden Morgen mit der Reutterey durch den Paß gesetzt / in meynung die Dänische anzugreiffen. Die sind aber von denen zum recognosciren vorangeschickten Truppen ohne sondern Widerstand nach Stade fortgejagt worden: allda sie zwar an einem Paß etwas scharmutziret / aber vnerachtet der Keyserischen Macht etliche Dörffer daherumb in Brand gesteckt / vnnd biß vor Stade vnder die Stück sich reterirt. Vnnd ob wol etwas zusammen scharmutzieret worden / so haben doch die Dänische darbey sich auß jhrem Vortheil nicht begeben wollen / also daß die Keyserische / weil die Dänische in drey vnnd zwantzig Cornet starck darneben Muß quetirer hinder sich gehabt / jhnen nichts anhaben können. Dahero inmittels der Graff von Anhold einen andern Paß / so sie zwar zuvor besetzt / aber nachgehends wider verlassen / vber einen Morast (dieweil am ersten Paß nicht müglich / einige Pagagy / oder Stück vberzubringen) zurichten lassen: nach dem Land zu Kedingen aber / allda nicht allein die Dänische zu versicherung deß Canals von Stade in die Elbe / sondern auch darmit die Reutterey dahin einkommen möchte / arbeiten lassen / hat er erstlich einen Hauptmann mit zwey hundert / nachgehends einen Obristen Wachtmeister mit in 500. Mann zu Fuß durch Morast vnd Vmbwege außcommandirt: welche nach einem harten Scharmützel mit den Dänischen / sich endlich deß Passes bemächtiget / vnd in 200. nider gemacht. Auff welches nachmahlen die Statt Stade mit einer Belägerung angegriffen worden.

Nienburg den Keyserichen vbergeben. Die Dänische Besatzung in Nienburg hat sich zwar eine geraume Zeit gegen die Keyserische tapffer gehalten / vnnd jhnen nicht wenig zuschaffen gemacht / als aber endlich sie so hart blocquirt worden / daß keine Proviand mehr hinem gebracht werden können / vber das die Pest darinnen hefftig grassirt / welche vnder andern auch den Obristen Limpach / so vber die Besatzung Commandirt / weggenommen / vnnd sie also nicht länger Widerstand thun können / haben sie mit den Keyserischen accordirt / die Festung vbergeben vnd den 16. Novembris auß gezogen.

Wolffenbüttel ergibt sich. Darauff ward der Festung Wolffenbüttel mit desto grösserm Ernst zugesetzet. Für selbiger lag der Herr von Pappenheimb / welcher neben der starcken Blocquirung / das Wasser so hoch schwellete / daß die Belägerte endlich zur Accommodation gezwungen wurden. Ward also den neundten Decembris dergestalt accordiret / daß die Festung dem Hertzogen von Braunschweig solte vberliefert werden / die Besatzung aber mit Sack vnnd Pack / fliegenden Fähnlein / brennenden Lunten / Kugeln im Mund abziehen: zu welchem End im Keyserischen Läger bey Leibsstraff verbotten worden / den abziehenden Soldaten kein Leid zuzufügen / sind also biß nach Lübeck convoyret worden.

Bey diesem ellenden Kriegswesen hat das Vnglück vnder andern auch die Marck Brandenburg / Pommern vnnd Meckelnburg starck betroffen / vnnd sind solche Länder mit Einquartirungen vnnd Durchzügen / vmb diese Zeit hefftig betrenget worden. Brandenburg vnnd Pommern waren zwar bey dem Vnwesen in Nider-Sachsen / in Keyserlicher Devotion verblieben / nichts desto weniger mochte Einquartirung in Pommern. die Einquartirung nicht abgebetten werden / vnd wurde sonderlich der Hertzog in Pommern / mit vorbildung allerley Gefahr / vnd feindlicher Einfäll / so vom Meer her zu besorgen weren / vnnd wider die man bey zeiten gute Vorsehung machen vnnd das Landt befendiren müste / auch versprechung / daß gedachte Einquartirung nur auff etlich wenig Wochen weren / vnnd gute Kriegsdisciplin / im Fall nur was nöhtig vorhanden / gehalten werden solte / vberredet / daß er endlichen solches geschehen vnnd darbey zu verhütung deß Landes Ruin den eingeführten Keyserischen Regimentern Provision zuverschaffen / ein Mandat publiciren ließ / dieses Inhalts:

Hertzogs Bogislai in Pommern Mandat wegen der Keyserischen Einquartirung. Demnach vber alles sein vorbitten acht Regiment von der Keyserlichen Armee in seinen Fürstenthumben vnnd Landen einquartirt solten werden / vnd aber so viel müglich / gute Ordnung gehalten werden möchte / were sein Will / es wolte ein jeder darauff bedacht sein / vnnd solche Provision machen / daß so wol in Stätten als Dörffern ein gute anzahl Brod gebacken / auch Bier vnnd Gelt zu nothwendiger Spendirung angeschafft würde / auff daß die Commissarij / so er dem Volck zuordnen würde / allenthalben die Nothturfft finden / vnnd nicht wegen Mangelung deren / die Lande ruinirt würden. Dann er versichert worden / daß im Fall nur viel / als nöhtig / zur Hand were / gute vnnd starcke Kriegsdisciplin gehalten werden solte.

Wie aber nachmals die Keyserische in Pommern hauß gehalten / wie sie die etlich Wochentliche Einquartirung auff drey J[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]hr lang extendirt / vnnd das Landt mit vnerhörten Pressuren auß gemergelt / ist auß folgender vnserer Beschreibung genugsamb zu sehen / vnnd nunmehr aller Welt bekant / was diese beygeschwetzte Einquartirung den Pommerischen Landen für schaden zu gefüget.

können / sondern also separirt bleiben / vnnd sechs Compagnyen vmb Bremerfürde / drey in das Kedinger Landt / andere anderswohin sich reteriren müssen. Als aber gleichwol die Dänische mit eylff starcken Truppen an einem andern Paß sich sehen lassen / hat der Graff von Anhold noch selbigen Abend seine Reutterey / neben zwey hundert Muß quetirern dahin commandirt / selbigen Passes sich zu bemächtigen / bey deren Ankunfft die Dänische alsbald gewichen.

Darauff er den folgenden Morgen mit der Reutterey durch den Paß gesetzt / in meynung die Dänische anzugreiffen. Die sind aber von denen zum recognosciren vorangeschickten Truppen ohne sondern Widerstand nach Stade fortgejagt worden: allda sie zwar an einem Paß etwas scharmutziret / aber vnerachtet der Keyserischen Macht etliche Dörffer daherumb in Brand gesteckt / vnnd biß vor Stade vnder die Stück sich reterirt. Vnnd ob wol etwas zusammen scharmutzieret worden / so haben doch die Dänische darbey sich auß jhrem Vortheil nicht begeben wollen / also daß die Keyserische / weil die Dänische in drey vnnd zwantzig Cornet starck darneben Muß quetirer hinder sich gehabt / jhnen nichts anhaben können. Dahero inmittels der Graff von Anhold einen andern Paß / so sie zwar zuvor besetzt / aber nachgehends wider verlassen / vber einen Morast (dieweil am ersten Paß nicht müglich / einige Pagagy / oder Stück vberzubringen) zurichten lassen: nach dem Land zu Kedingen aber / allda nicht allein die Dänische zu versicherung deß Canals von Stade in die Elbe / sondern auch darmit die Reutterey dahin einkommen möchte / arbeiten lassen / hat er erstlich einen Hauptmann mit zwey hundert / nachgehends einen Obristen Wachtmeister mit in 500. Mann zu Fuß durch Morast vnd Vmbwege außcommandirt: welche nach einem harten Scharmützel mit den Dänischen / sich endlich deß Passes bemächtiget / vnd in 200. nider gemacht. Auff welches nachmahlen die Statt Stade mit einer Belägerung angegriffen worden.

Nienburg den Keyserichen vbergeben. Die Dänische Besatzung in Nienburg hat sich zwar eine geraume Zeit gegen die Keyserische tapffer gehalten / vnnd jhnen nicht wenig zuschaffen gemacht / als aber endlich sie so hart blocquirt worden / daß keine Proviand mehr hinem gebracht werden können / vber das die Pest darinnen hefftig grassirt / welche vnder andern auch den Obristen Limpach / so vber die Besatzung Commandirt / weggenommen / vnnd sie also nicht länger Widerstand thun können / haben sie mit den Keyserischen accordirt / die Festung vbergeben vnd den 16. Novembris auß gezogen.

Wolffenbüttel ergibt sich. Darauff ward der Festung Wolffenbüttel mit desto grösserm Ernst zugesetzet. Für selbiger lag der Herr von Pappenheimb / welcher neben der starcken Blocquirung / das Wasser so hoch schwellete / daß die Belägerte endlich zur Accommodation gezwungen wurden. Ward also den neundten Decembris dergestalt accordiret / daß die Festung dem Hertzogen von Braunschweig solte vberliefert werden / die Besatzung aber mit Sack vnnd Pack / fliegenden Fähnlein / brennenden Lunten / Kugeln im Mund abziehen: zu welchem End im Keyserischen Läger bey Leibsstraff verbotten worden / den abziehenden Soldaten kein Leid zuzufügen / sind also biß nach Lübeck convoyret worden.

Bey diesem ellenden Kriegswesen hat das Vnglück vnder andern auch die Marck Brandenburg / Pommern vnnd Meckelnburg starck betroffen / vnnd sind solche Länder mit Einquartirungen vnnd Durchzügen / vmb diese Zeit hefftig betrenget worden. Brandenburg vnnd Pommern waren zwar bey dem Vnwesen in Nider-Sachsen / in Keyserlicher Devotion verblieben / nichts desto weniger mochte Einquartirung in Pommern. die Einquartirung nicht abgebetten werden / vnd wurde sonderlich der Hertzog in Pommern / mit vorbildung allerley Gefahr / vnd feindlicher Einfäll / so vom Meer her zu besorgen weren / vnnd wider die man bey zeiten gute Vorsehung machen vnnd das Landt befendiren müste / auch versprechung / daß gedachte Einquartirung nur auff etlich wenig Wochen weren / vnnd gute Kriegsdisciplin / im Fall nur was nöhtig vorhanden / gehalten werden solte / vberredet / daß er endlichen solches geschehen vnnd darbey zu verhütung deß Landes Ruin den eingeführten Keyserischen Regimentern Provision zuverschaffen / ein Mandat publiciren ließ / dieses Inhalts:

Hertzogs Bogislai in Pom̃ern Mandat wegen der Keyserischen Einquartirung. Demnach vber alles sein vorbitten acht Regiment von der Keyserlichen Armee in seinen Fürstenthumben vnnd Landen einquartirt solten werden / vnd aber so viel müglich / gute Ordnung gehalten werden möchte / were sein Will / es wolte ein jeder darauff bedacht sein / vnnd solche Provision machen / daß so wol in Stätten als Dörffern ein gute anzahl Brod gebacken / auch Bier vnnd Gelt zu nothwendiger Spendirung angeschafft würde / auff daß die Commissarij / so er dem Volck zuordnen würde / allenthalben die Nothturfft finden / vnnd nicht wegen Mangelung deren / die Lande ruinirt würden. Dann er versichert worden / daß im Fall nur viel / als nöhtig / zur Hand were / gute vnnd starcke Kriegsdisciplin gehalten werden solte.

Wie aber nachmals die Keyserische in Pommern hauß gehalten / wie sie die etlich Wochentliche Einquartirung auff drey J[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]hr lang extendirt / vnnd das Landt mit vnerhörten Pressuren auß gemergelt / ist auß folgender vnserer Beschreibung genugsamb zu sehen / vnnd nunmehr aller Welt bekant / was diese beygeschwetzte Einquartirung den Pommerischen Landen für schaden zu gefüget.

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          <p>Darauff er den folgenden Morgen mit der Reutterey durch den Paß gesetzt / in                      meynung die Dänische anzugreiffen. Die sind aber von denen zum recognosciren                      vorangeschickten Truppen ohne sondern Widerstand nach Stade fortgejagt worden:                      allda sie zwar an einem Paß etwas scharmutziret / aber vnerachtet der                      Keyserischen Macht etliche Dörffer daherumb in Brand gesteckt / vnnd biß vor                      Stade vnder die Stück sich reterirt. Vnnd ob wol etwas zusammen scharmutzieret                      worden / so haben doch die Dänische darbey sich auß jhrem Vortheil nicht begeben                      wollen / also daß die Keyserische / weil die Dänische in drey vnnd zwantzig                      Cornet starck darneben Muß quetirer hinder sich gehabt / jhnen nichts anhaben                      können. Dahero inmittels der Graff von Anhold einen andern Paß / so sie zwar                      zuvor besetzt / aber nachgehends wider verlassen / vber einen Morast (dieweil am                      ersten Paß nicht müglich / einige Pagagy / oder Stück vberzubringen) zurichten                      lassen: nach dem Land zu Kedingen aber / allda nicht allein die Dänische zu                      versicherung deß Canals von Stade in die Elbe / sondern auch darmit die                      Reutterey dahin einkommen möchte / arbeiten lassen / hat er erstlich einen                      Hauptmann mit zwey hundert / nachgehends einen Obristen Wachtmeister mit in 500.                      Mann zu Fuß durch Morast vnd Vmbwege außcommandirt: welche nach einem harten                      Scharmützel mit den Dänischen / sich endlich deß Passes bemächtiget / vnd in                      200. nider gemacht. Auff welches nachmahlen die Statt Stade mit einer Belägerung                      angegriffen worden.</p>
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          <p><note place="left">Wolffenbüttel ergibt sich.</note> Darauff ward der                      Festung Wolffenbüttel mit desto grösserm Ernst zugesetzet. Für selbiger lag der                      Herr von Pappenheimb / welcher neben der starcken Blocquirung / das Wasser so                      hoch schwellete / daß die Belägerte endlich zur Accommodation gezwungen wurden.                      Ward also den neundten Decembris dergestalt accordiret / daß die Festung dem                      Hertzogen von Braunschweig solte vberliefert werden / die Besatzung aber mit                      Sack vnnd Pack / fliegenden Fähnlein / brennenden Lunten / Kugeln im Mund                      abziehen: zu welchem End im Keyserischen Läger bey Leibsstraff verbotten worden                      / den abziehenden Soldaten kein Leid zuzufügen / sind also biß nach Lübeck                      convoyret worden.</p>
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[1110/1249] können / sondern also separirt bleiben / vnnd sechs Compagnyen vmb Bremerfürde / drey in das Kedinger Landt / andere anderswohin sich reteriren müssen. Als aber gleichwol die Dänische mit eylff starcken Truppen an einem andern Paß sich sehen lassen / hat der Graff von Anhold noch selbigen Abend seine Reutterey / neben zwey hundert Muß quetirern dahin commandirt / selbigen Passes sich zu bemächtigen / bey deren Ankunfft die Dänische alsbald gewichen. Darauff er den folgenden Morgen mit der Reutterey durch den Paß gesetzt / in meynung die Dänische anzugreiffen. Die sind aber von denen zum recognosciren vorangeschickten Truppen ohne sondern Widerstand nach Stade fortgejagt worden: allda sie zwar an einem Paß etwas scharmutziret / aber vnerachtet der Keyserischen Macht etliche Dörffer daherumb in Brand gesteckt / vnnd biß vor Stade vnder die Stück sich reterirt. Vnnd ob wol etwas zusammen scharmutzieret worden / so haben doch die Dänische darbey sich auß jhrem Vortheil nicht begeben wollen / also daß die Keyserische / weil die Dänische in drey vnnd zwantzig Cornet starck darneben Muß quetirer hinder sich gehabt / jhnen nichts anhaben können. Dahero inmittels der Graff von Anhold einen andern Paß / so sie zwar zuvor besetzt / aber nachgehends wider verlassen / vber einen Morast (dieweil am ersten Paß nicht müglich / einige Pagagy / oder Stück vberzubringen) zurichten lassen: nach dem Land zu Kedingen aber / allda nicht allein die Dänische zu versicherung deß Canals von Stade in die Elbe / sondern auch darmit die Reutterey dahin einkommen möchte / arbeiten lassen / hat er erstlich einen Hauptmann mit zwey hundert / nachgehends einen Obristen Wachtmeister mit in 500. Mann zu Fuß durch Morast vnd Vmbwege außcommandirt: welche nach einem harten Scharmützel mit den Dänischen / sich endlich deß Passes bemächtiget / vnd in 200. nider gemacht. Auff welches nachmahlen die Statt Stade mit einer Belägerung angegriffen worden. Die Dänische Besatzung in Nienburg hat sich zwar eine geraume Zeit gegen die Keyserische tapffer gehalten / vnnd jhnen nicht wenig zuschaffen gemacht / als aber endlich sie so hart blocquirt worden / daß keine Proviand mehr hinem gebracht werden können / vber das die Pest darinnen hefftig grassirt / welche vnder andern auch den Obristen Limpach / so vber die Besatzung Commandirt / weggenommen / vnnd sie also nicht länger Widerstand thun können / haben sie mit den Keyserischen accordirt / die Festung vbergeben vnd den 16. Novembris auß gezogen. Nienburg den Keyserichen vbergeben. Darauff ward der Festung Wolffenbüttel mit desto grösserm Ernst zugesetzet. Für selbiger lag der Herr von Pappenheimb / welcher neben der starcken Blocquirung / das Wasser so hoch schwellete / daß die Belägerte endlich zur Accommodation gezwungen wurden. Ward also den neundten Decembris dergestalt accordiret / daß die Festung dem Hertzogen von Braunschweig solte vberliefert werden / die Besatzung aber mit Sack vnnd Pack / fliegenden Fähnlein / brennenden Lunten / Kugeln im Mund abziehen: zu welchem End im Keyserischen Läger bey Leibsstraff verbotten worden / den abziehenden Soldaten kein Leid zuzufügen / sind also biß nach Lübeck convoyret worden. Wolffenbüttel ergibt sich. Bey diesem ellenden Kriegswesen hat das Vnglück vnder andern auch die Marck Brandenburg / Pommern vnnd Meckelnburg starck betroffen / vnnd sind solche Länder mit Einquartirungen vnnd Durchzügen / vmb diese Zeit hefftig betrenget worden. Brandenburg vnnd Pommern waren zwar bey dem Vnwesen in Nider-Sachsen / in Keyserlicher Devotion verblieben / nichts desto weniger mochte die Einquartirung nicht abgebetten werden / vnd wurde sonderlich der Hertzog in Pommern / mit vorbildung allerley Gefahr / vnd feindlicher Einfäll / so vom Meer her zu besorgen weren / vnnd wider die man bey zeiten gute Vorsehung machen vnnd das Landt befendiren müste / auch versprechung / daß gedachte Einquartirung nur auff etlich wenig Wochen weren / vnnd gute Kriegsdisciplin / im Fall nur was nöhtig vorhanden / gehalten werden solte / vberredet / daß er endlichen solches geschehen vnnd darbey zu verhütung deß Landes Ruin den eingeführten Keyserischen Regimentern Provision zuverschaffen / ein Mandat publiciren ließ / dieses Inhalts: Einquartirung in Pommern. Demnach vber alles sein vorbitten acht Regiment von der Keyserlichen Armee in seinen Fürstenthumben vnnd Landen einquartirt solten werden / vnd aber so viel müglich / gute Ordnung gehalten werden möchte / were sein Will / es wolte ein jeder darauff bedacht sein / vnnd solche Provision machen / daß so wol in Stätten als Dörffern ein gute anzahl Brod gebacken / auch Bier vnnd Gelt zu nothwendiger Spendirung angeschafft würde / auff daß die Commissarij / so er dem Volck zuordnen würde / allenthalben die Nothturfft finden / vnnd nicht wegen Mangelung deren / die Lande ruinirt würden. Dann er versichert worden / daß im Fall nur viel / als nöhtig / zur Hand were / gute vnnd starcke Kriegsdisciplin gehalten werden solte. Hertzogs Bogislai in Pom̃ern Mandat wegen der Keyserischen Einquartirung. Wie aber nachmals die Keyserische in Pommern hauß gehalten / wie sie die etlich Wochentliche Einquartirung auff drey J_hr lang extendirt / vnnd das Landt mit vnerhörten Pressuren auß gemergelt / ist auß folgender vnserer Beschreibung genugsamb zu sehen / vnnd nunmehr aller Welt bekant / was diese beygeschwetzte Einquartirung den Pommerischen Landen für schaden zu gefüget.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1249>, abgerufen am 27.11.2024.