Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.ruhe / als eines Separatwercks von der Cron Dennemarck sich in keinen weg theilhafftig gemacht / vnd dannoch dessen vngeachtet von dem Keyserlichen General ein starcke Armee in das Hertzogthumb Schleßwig vnnd Judland / an die Cron Dennemarck gehörige vnschuldige Lande / gantz vnverschuldet / vnversehens vnnd vngewarnet / geschickt worden. Welche Armee so schleunig eingefallen / daß man zu nothwendiger Gegenwehr kein zeit in Dennemarck gehabt / sondern alles mit eylender Gewalt angefallen vnd occupirt / da doch die Cron Dennemarck jemals jchtwas wider die Keyserliche Majestät oder das Römische Reich vorgenommen / sondern vielmehr mit den Keysern vnnd Römischen Reich / allezeit von vndencklichen Jahren hero in guter vertrawlicher Correspondentz gestanden / vnd allweg jhr gute Affection nach möglichkeit erwiesen / warumb jhnen solcher Einfall vnd Gewalt desto vnvermuthlicher vnd schmertzlicher vorkomme / wolten doch nicht hoffen / daß es auß Jhrer Keyserlichen Majest. sonderbahrem Befehl / sondern vielmehr ohne außtrücklich Commando von andern geschehen sey. Belangend sein / Hertzogen zu Holstein / bedencken vnd bemühung wegen widerbringung deß Friedens / darauß verspürten sie mit höchster Dancksagung sein hohe vnnd rühmbliche Affection vnnd Vorsorg zu dem allgemeinen / vnd insonderheit dieser vnschuldigen Lande vnd deren Eingesessenen wolfahrt / were auch nicht zu zweiffeln / nach dem GOtt der Allmächtige Deus pacis, daß die so vmb stifftung Friedens sich bemüheten / ein Christlich Gott wolgefälliges Werck verrichteten / vnnd jhnen von männiglichen hoher Danck vnnd stetswehrender Nachgebührete / daß es aber biß dato stecken blieben / vnnd allerley Impedimenta entstanden / daß vorige seine hierinn gebrauchte Sorgfalt zu dem gewünschten Scopo nicht außgeschlagen / müßte man der Göttlichen Providentz vnnd Willen mit gedult vnnd Hoffnung eines bessern ansteimb stellen / allein müsten sie das bekennen vnd sagen / daß Jhre Königliche Majestät jhr aller gnädigster Herr / jederzeit genugsamb erwiesen / daß Jhr. Majest. deß Friedens zum höchsten begierig weren / deßwegen sie dann auch niemahls billiche Tractaren außgeschlagen / sondern sich allemahl darzu willig vnnd bereit erfinden lassen / welches jhm selbsten so wol als allen Fürsten vnd Ständen im Römischen Reich bewust / vnnd Jhrer Königlichen Majestät vielfältige Erklärungen genugsamb bezengeten: daß aber er auff sein angezogenes Schreiben noch nicht beantwortet worden / ob sie wol die Vrsach nicht eygentlich wissen könten / so were doch vermuhtlich / daß es dahero vervrsachet sey / daß Jhre Königliche Majestät die vorgeschlagene Mittel also / daß keine hoffnung cum fructu darauff zu tractiren / beschaffen befunden / vnnd vber dieses nicht gewust hette / ob die Keyserliche Generalen mit Plenipotentz zu handeln vnnd zu schliessen: gebührlich versehen weren / oder aber alles bloß sub ratificatione würde tractirt / vnnd ad referendum angenommen werden / welches dann allerseits bedencklich. Weil aber Jhre Königliche Majestä[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] noch wie bißhero zu dem werthen Frieden Christlich vnd Auffrichtig wol geneigt / als dero wol bewust / wie hoch der gantzen Christenheit daran gelegen sey / so hetten Jhre Majest. auff jhr vnderthaniges Bitten / sich nochmals die vorgeschlagene Tractaten einzuraumen erkläret. Daferne es nun den Keyserlichen Generalen gefällig / daß dieselbe etwan gegen den 25. deß nechstkünfftigen Januarij in der Statt Hamburg oder Lübeck / an die Hand genommen würden / vnnd einen Salvum Conductum auff die Abgeordnete ertheilen wolten / darumb sie dann vnderdienstlich bitten / er sie förderlich avistren wolte: so hetten Jhre Königliche Majest. bewilliget / daß etliche jhres Mittels an einem der gedachten Orten mit genugsamer Vollmacht von Jhrer Königlichen Majest. solten abgeordnet werden / auff alle Christliche vnd billiche Conditiones zu tractiren. Wolten verhoffen vnd begehren / er in seinem rühmblichen Proposito continuiren vnnd bey den Keyserlichen Generalen sich bemühen wolte / daß von jhnen ein Keyserliche Plenipotentz / da sie selbige noch nicht in Handen hetten / auß gebracht / vnnd die Tractaten auff solche Media vnnd Postulata möchten fundiret werden / daß man hoffnung haben könte dieselbe durch Göttliche verleyhung zu einem gewünschten Ende / diesen Landen so wohl / als der gantzen Christenheit zu beständigem Fried vnnd Wolstand zubringen vnd auß zuführen. Dänischen auß dem Ertzstifft Bremen vertrieben. Inmittels hat zwar der Obriste Morgan so noch im Ertz. Stifft Bremen gelegen / wider die Keyserische mit seinen Schott. vnd Engelländern sein bestes gethan / ist aber doch endlich nach Stade fortgetrieben worden. Dann nach dem der Graff von Anhold etliche Tag lang in Deliberation gestanden / vnnd zu vnderschiedlich mahlen recognoscirt / wie er einen Weg / weil daherumb viel Morast / die Dannische anzugreiffen finden möchte / als ist er den 13. Novembris vor Tag mit allem beyhabenden Volck beneben 3. Falconetlein vnnd zweyen Fewermörsern auff gebrochen / nach einem breiten Morast gerücket / vnnd ob schon die Dänische auff dieser Seithen eine Reutterwacht gehabt / in eyl mit zimblichem glück in zwey hundert Muß quetirer hinüber gebracht / besagte Wacht abgetrieben / vnnd folgends mit Fascinen vnd Stroh so starck vber den Morast arbeiten lassen / daß er endlich neben dem Fußvolck etliche Regimenter Pferd hinüber gebracht / mit dem Fußvolck erstlich den Paß besetzt / vnnd darauff etliche Truppen Reutter an die Dämsche gehen lassen / welche zwar vngefehr in zwey hundert Pferd starck etwas scharmutziret / aber endlich / weil sie gegen den Keyserischen zu schwach / in die Flucht geschlagen / etliche nidergemacht / etliche gefangen / vnnd den vbrigen nicht so viel zeit gelassen worden / daß sie sich conjungiren ruhe / als eines Separatwercks von der Cron Dennemarck sich in keinen weg theilhafftig gemacht / vnd dannoch dessen vngeachtet von dem Keyserlichen General ein starcke Armee in das Hertzogthumb Schleßwig vnnd Judland / an die Cron Dennemarck gehörige vnschuldige Lande / gantz vnverschuldet / vnversehens vnnd vngewarnet / geschickt worden. Welche Armee so schleunig eingefallen / daß man zu nothwendiger Gegenwehr kein zeit in Dennemarck gehabt / sondern alles mit eylender Gewalt angefallen vnd occupirt / da doch die Cron Dennemarck jemals jchtwas wider die Keyserliche Majestät oder das Römische Reich vorgenommen / sondern vielmehr mit den Keysern vnnd Römischen Reich / allezeit von vndencklichen Jahren hero in guter vertrawlicher Correspondentz gestanden / vnd allweg jhr gute Affection nach möglichkeit erwiesen / warumb jhnen solcher Einfall vnd Gewalt desto vnvermuthlicher vnd schmertzlicher vorkomme / wolten doch nicht hoffen / daß es auß Jhrer Keyserlichen Majest. sonderbahrem Befehl / sondern vielmehr ohne außtrücklich Commando von andern geschehen sey. Belangend sein / Hertzogen zu Holstein / bedencken vnd bemühung wegen widerbringung deß Friedens / darauß verspürten sie mit höchster Dancksagung sein hohe vnnd rühmbliche Affection vnnd Vorsorg zu dem allgemeinen / vnd insonderheit dieser vnschuldigen Lande vnd deren Eingesessenen wolfahrt / were auch nicht zu zweiffeln / nach dem GOtt der Allmächtige Deus pacis, daß die so vmb stifftung Friedens sich bemüheten / ein Christlich Gott wolgefälliges Werck verrichteten / vnnd jhnen von männiglichen hoher Danck vnnd stetswehrender Nachgebührete / daß es aber biß dato stecken blieben / vnnd allerley Impedimenta entstanden / daß vorige seine hierinn gebrauchte Sorgfalt zu dem gewünschten Scopo nicht außgeschlagen / müßte man der Göttlichen Providentz vnnd Willen mit gedult vnnd Hoffnung eines bessern ansteimb stellen / allein müsten sie das bekennen vnd sagen / daß Jhre Königliche Majestät jhr aller gnädigster Herr / jederzeit genugsamb erwiesen / daß Jhr. Majest. deß Friedens zum höchsten begierig weren / deßwegen sie dann auch niemahls billiche Tractaren außgeschlagen / sondern sich allemahl darzu willig vnnd bereit erfinden lassen / welches jhm selbsten so wol als allen Fürsten vnd Ständen im Römischen Reich bewust / vnnd Jhrer Königlichen Majestät vielfältige Erklärungen genugsamb bezengeten: daß aber er auff sein angezogenes Schreiben noch nicht beantwortet worden / ob sie wol die Vrsach nicht eygentlich wissen könten / so were doch vermuhtlich / daß es dahero vervrsachet sey / daß Jhre Königliche Majestät die vorgeschlagene Mittel also / daß keine hoffnung cum fructu darauff zu tractiren / beschaffen befunden / vnnd vber dieses nicht gewust hette / ob die Keyserliche Generalen mit Plenipotentz zu handeln vnnd zu schliessen: gebührlich versehen weren / oder aber alles bloß sub ratificatione würde tractirt / vnnd ad referendum angenommen werden / welches dann allerseits bedencklich. Weil aber Jhre Königliche Majestä[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] noch wie bißhero zu dem werthen Frieden Christlich vnd Auffrichtig wol geneigt / als dero wol bewust / wie hoch der gantzen Christenheit daran gelegen sey / so hetten Jhre Majest. auff jhr vnderthaniges Bitten / sich nochmals die vorgeschlagene Tractaten einzuraumen erkläret. Daferne es nun den Keyserlichen Generalen gefällig / daß dieselbe etwan gegen den 25. deß nechstkünfftigen Januarij in der Statt Hamburg oder Lübeck / an die Hand genommen würden / vnnd einen Salvum Conductum auff die Abgeordnete ertheilen wolten / darumb sie dann vnderdienstlich bitten / er sie förderlich avistren wolte: so hetten Jhre Königliche Majest. bewilliget / daß etliche jhres Mittels an einem der gedachten Orten mit genugsamer Vollmacht von Jhrer Königlichen Majest. solten abgeordnet werden / auff alle Christliche vnd billiche Conditiones zu tractiren. Wolten verhoffen vnd begehren / er in seinem rühmblichen Proposito continuiren vnnd bey den Keyserlichen Generalen sich bemühen wolte / daß von jhnen ein Keyserliche Plenipotentz / da sie selbige noch nicht in Handen hetten / auß gebracht / vnnd die Tractaten auff solche Media vnnd Postulata möchten fundiret werden / daß man hoffnung haben könte dieselbe durch Göttliche verleyhung zu einem gewünschten Ende / diesen Landen so wohl / als der gantzen Christenheit zu beständigem Fried vnnd Wolstand zubringen vnd auß zuführen. Dänischẽ auß dem Ertzstifft Bremen vertrieben. Inmittels hat zwar der Obriste Morgan so noch im Ertz. Stifft Bremen gelegen / wider die Keyserische mit seinen Schott. vnd Engelländern sein bestes gethan / ist aber doch endlich nach Stade fortgetrieben worden. Dann nach dem der Graff von Anhold etliche Tag lang in Deliberation gestanden / vnnd zu vnderschiedlich mahlen recognoscirt / wie er einen Weg / weil daherumb viel Morast / die Dannische anzugreiffen finden möchte / als ist er den 13. Novembris vor Tag mit allem beyhabenden Volck beneben 3. Falconetlein vnnd zweyen Fewermörsern auff gebrochen / nach einem breiten Morast gerücket / vnnd ob schon die Dänische auff dieser Seithen eine Reutterwacht gehabt / in eyl mit zimblichem glück in zwey hundert Muß quetirer hinüber gebracht / besagte Wacht abgetrieben / vnnd folgends mit Fascinen vnd Stroh so starck vber den Morast arbeiten lassen / daß er endlich neben dem Fußvolck etliche Regimenter Pferd hinüber gebracht / mit dem Fußvolck erstlich den Paß besetzt / vnnd darauff etliche Truppen Reutter an die Dämsche gehen lassen / welche zwar vngefehr in zwey hundert Pferd starck etwas scharmutziret / aber endlich / weil sie gegen den Keyserischen zu schwach / in die Flucht geschlagen / etliche nidergemacht / etliche gefangen / vnnd den vbrigen nicht so viel zeit gelassen worden / daß sie sich conjungiren <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1248" n="1109"/> ruhe / als eines Separatwercks von der Cron Dennemarck sich in keinen weg theilhafftig gemacht / vnd dannoch dessen vngeachtet von dem Keyserlichen General ein starcke Armee in das Hertzogthumb Schleßwig vnnd Judland / an die Cron Dennemarck gehörige vnschuldige Lande / gantz vnverschuldet / vnversehens vnnd vngewarnet / geschickt worden. Welche Armee so schleunig eingefallen / daß man zu nothwendiger Gegenwehr kein zeit in Dennemarck gehabt / sondern alles mit eylender Gewalt angefallen vnd occupirt / da doch die Cron Dennemarck jemals jchtwas wider die Keyserliche Majestät oder das Römische Reich vorgenommen / sondern vielmehr mit den Keysern vnnd Römischen Reich / allezeit von vndencklichen Jahren hero in guter vertrawlicher Correspondentz gestanden / vnd allweg jhr gute Affection nach möglichkeit erwiesen / warumb jhnen solcher Einfall vnd Gewalt desto vnvermuthlicher vnd schmertzlicher vorkomme / wolten doch nicht hoffen / daß es auß Jhrer Keyserlichen Majest. sonderbahrem Befehl / sondern vielmehr ohne außtrücklich Commando von andern geschehen sey.</p> <p>Belangend sein / Hertzogen zu Holstein / bedencken vnd bemühung wegen widerbringung deß Friedens / darauß verspürten sie mit höchster Dancksagung sein hohe vnnd rühmbliche Affection vnnd Vorsorg zu dem allgemeinen / vnd insonderheit dieser vnschuldigen Lande vnd deren Eingesessenen wolfahrt / were auch nicht zu zweiffeln / nach dem GOtt der Allmächtige Deus pacis, daß die so vmb stifftung Friedens sich bemüheten / ein Christlich Gott wolgefälliges Werck verrichteten / vnnd jhnen von männiglichen hoher Danck vnnd stetswehrender Nachgebührete / daß es aber biß dato stecken blieben / vnnd allerley Impedimenta entstanden / daß vorige seine hierinn gebrauchte Sorgfalt zu dem gewünschten Scopo nicht außgeschlagen / müßte man der Göttlichen Providentz vnnd Willen mit gedult vnnd Hoffnung eines bessern ansteimb stellen / allein müsten sie das bekennen vnd sagen / daß Jhre Königliche Majestät jhr aller gnädigster Herr / jederzeit genugsamb erwiesen / daß Jhr. Majest. deß Friedens zum höchsten begierig weren / deßwegen sie dann auch niemahls billiche Tractaren außgeschlagen / sondern sich allemahl darzu willig vnnd bereit erfinden lassen / welches jhm selbsten so wol als allen Fürsten vnd Ständen im Römischen Reich bewust / vnnd Jhrer Königlichen Majestät vielfältige Erklärungen genugsamb bezengeten: daß aber er auff sein angezogenes Schreiben noch nicht beantwortet worden / ob sie wol die Vrsach nicht eygentlich wissen könten / so were doch vermuhtlich / daß es dahero vervrsachet sey / daß Jhre Königliche Majestät die vorgeschlagene Mittel also / daß keine hoffnung cum fructu darauff zu tractiren / beschaffen befunden / vnnd vber dieses nicht gewust hette / ob die Keyserliche Generalen mit Plenipotentz zu handeln vnnd zu schliessen: gebührlich versehen weren / oder aber alles bloß sub ratificatione würde tractirt / vnnd ad referendum angenommen werden / welches dann allerseits bedencklich. Weil aber Jhre Königliche Majestä<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/> noch wie bißhero zu dem werthen Frieden Christlich vnd Auffrichtig wol geneigt / als dero wol bewust / wie hoch der gantzen Christenheit daran gelegen sey / so hetten Jhre Majest. auff jhr vnderthaniges Bitten / sich nochmals die vorgeschlagene Tractaten einzuraumen erkläret. Daferne es nun den Keyserlichen Generalen gefällig / daß dieselbe etwan gegen den 25. deß nechstkünfftigen Januarij in der Statt Hamburg oder Lübeck / an die Hand genommen würden / vnnd einen Salvum Conductum auff die Abgeordnete ertheilen wolten / darumb sie dann vnderdienstlich bitten / er sie förderlich avistren wolte: so hetten Jhre Königliche Majest. bewilliget / daß etliche jhres Mittels an einem der gedachten Orten mit genugsamer Vollmacht von Jhrer Königlichen Majest. solten abgeordnet werden / auff alle Christliche vnd billiche Conditiones zu tractiren. Wolten verhoffen vnd begehren / er in seinem rühmblichen Proposito continuiren vnnd bey den Keyserlichen Generalen sich bemühen wolte / daß von jhnen ein Keyserliche Plenipotentz / da sie selbige noch nicht in Handen hetten / auß gebracht / vnnd die Tractaten auff solche Media vnnd Postulata möchten fundiret werden / daß man hoffnung haben könte dieselbe durch Göttliche verleyhung zu einem gewünschten Ende / diesen Landen so wohl / als der gantzen Christenheit zu beständigem Fried vnnd Wolstand zubringen vnd auß zuführen.</p> <p><note place="right">Dänischẽ auß dem Ertzstifft Bremen vertrieben.</note> Inmittels hat zwar der Obriste Morgan so noch im Ertz. Stifft Bremen gelegen / wider die Keyserische mit seinen Schott. vnd Engelländern sein bestes gethan / ist aber doch endlich nach Stade fortgetrieben worden. Dann nach dem der Graff von Anhold etliche Tag lang in Deliberation gestanden / vnnd zu vnderschiedlich mahlen recognoscirt / wie er einen Weg / weil daherumb viel Morast / die Dannische anzugreiffen finden möchte / als ist er den 13. Novembris vor Tag mit allem beyhabenden Volck beneben 3. Falconetlein vnnd zweyen Fewermörsern auff gebrochen / nach einem breiten Morast gerücket / vnnd ob schon die Dänische auff dieser Seithen eine Reutterwacht gehabt / in eyl mit zimblichem glück in zwey hundert Muß quetirer hinüber gebracht / besagte Wacht abgetrieben / vnnd folgends mit Fascinen vnd Stroh so starck vber den Morast arbeiten lassen / daß er endlich neben dem Fußvolck etliche Regimenter Pferd hinüber gebracht / mit dem Fußvolck erstlich den Paß besetzt / vnnd darauff etliche Truppen Reutter an die Dämsche gehen lassen / welche zwar vngefehr in zwey hundert Pferd starck etwas scharmutziret / aber endlich / weil sie gegen den Keyserischen zu schwach / in die Flucht geschlagen / etliche nidergemacht / etliche gefangen / vnnd den vbrigen nicht so viel zeit gelassen worden / daß sie sich conjungiren </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1109/1248]
ruhe / als eines Separatwercks von der Cron Dennemarck sich in keinen weg theilhafftig gemacht / vnd dannoch dessen vngeachtet von dem Keyserlichen General ein starcke Armee in das Hertzogthumb Schleßwig vnnd Judland / an die Cron Dennemarck gehörige vnschuldige Lande / gantz vnverschuldet / vnversehens vnnd vngewarnet / geschickt worden. Welche Armee so schleunig eingefallen / daß man zu nothwendiger Gegenwehr kein zeit in Dennemarck gehabt / sondern alles mit eylender Gewalt angefallen vnd occupirt / da doch die Cron Dennemarck jemals jchtwas wider die Keyserliche Majestät oder das Römische Reich vorgenommen / sondern vielmehr mit den Keysern vnnd Römischen Reich / allezeit von vndencklichen Jahren hero in guter vertrawlicher Correspondentz gestanden / vnd allweg jhr gute Affection nach möglichkeit erwiesen / warumb jhnen solcher Einfall vnd Gewalt desto vnvermuthlicher vnd schmertzlicher vorkomme / wolten doch nicht hoffen / daß es auß Jhrer Keyserlichen Majest. sonderbahrem Befehl / sondern vielmehr ohne außtrücklich Commando von andern geschehen sey.
Belangend sein / Hertzogen zu Holstein / bedencken vnd bemühung wegen widerbringung deß Friedens / darauß verspürten sie mit höchster Dancksagung sein hohe vnnd rühmbliche Affection vnnd Vorsorg zu dem allgemeinen / vnd insonderheit dieser vnschuldigen Lande vnd deren Eingesessenen wolfahrt / were auch nicht zu zweiffeln / nach dem GOtt der Allmächtige Deus pacis, daß die so vmb stifftung Friedens sich bemüheten / ein Christlich Gott wolgefälliges Werck verrichteten / vnnd jhnen von männiglichen hoher Danck vnnd stetswehrender Nachgebührete / daß es aber biß dato stecken blieben / vnnd allerley Impedimenta entstanden / daß vorige seine hierinn gebrauchte Sorgfalt zu dem gewünschten Scopo nicht außgeschlagen / müßte man der Göttlichen Providentz vnnd Willen mit gedult vnnd Hoffnung eines bessern ansteimb stellen / allein müsten sie das bekennen vnd sagen / daß Jhre Königliche Majestät jhr aller gnädigster Herr / jederzeit genugsamb erwiesen / daß Jhr. Majest. deß Friedens zum höchsten begierig weren / deßwegen sie dann auch niemahls billiche Tractaren außgeschlagen / sondern sich allemahl darzu willig vnnd bereit erfinden lassen / welches jhm selbsten so wol als allen Fürsten vnd Ständen im Römischen Reich bewust / vnnd Jhrer Königlichen Majestät vielfältige Erklärungen genugsamb bezengeten: daß aber er auff sein angezogenes Schreiben noch nicht beantwortet worden / ob sie wol die Vrsach nicht eygentlich wissen könten / so were doch vermuhtlich / daß es dahero vervrsachet sey / daß Jhre Königliche Majestät die vorgeschlagene Mittel also / daß keine hoffnung cum fructu darauff zu tractiren / beschaffen befunden / vnnd vber dieses nicht gewust hette / ob die Keyserliche Generalen mit Plenipotentz zu handeln vnnd zu schliessen: gebührlich versehen weren / oder aber alles bloß sub ratificatione würde tractirt / vnnd ad referendum angenommen werden / welches dann allerseits bedencklich. Weil aber Jhre Königliche Majestä_ noch wie bißhero zu dem werthen Frieden Christlich vnd Auffrichtig wol geneigt / als dero wol bewust / wie hoch der gantzen Christenheit daran gelegen sey / so hetten Jhre Majest. auff jhr vnderthaniges Bitten / sich nochmals die vorgeschlagene Tractaten einzuraumen erkläret. Daferne es nun den Keyserlichen Generalen gefällig / daß dieselbe etwan gegen den 25. deß nechstkünfftigen Januarij in der Statt Hamburg oder Lübeck / an die Hand genommen würden / vnnd einen Salvum Conductum auff die Abgeordnete ertheilen wolten / darumb sie dann vnderdienstlich bitten / er sie förderlich avistren wolte: so hetten Jhre Königliche Majest. bewilliget / daß etliche jhres Mittels an einem der gedachten Orten mit genugsamer Vollmacht von Jhrer Königlichen Majest. solten abgeordnet werden / auff alle Christliche vnd billiche Conditiones zu tractiren. Wolten verhoffen vnd begehren / er in seinem rühmblichen Proposito continuiren vnnd bey den Keyserlichen Generalen sich bemühen wolte / daß von jhnen ein Keyserliche Plenipotentz / da sie selbige noch nicht in Handen hetten / auß gebracht / vnnd die Tractaten auff solche Media vnnd Postulata möchten fundiret werden / daß man hoffnung haben könte dieselbe durch Göttliche verleyhung zu einem gewünschten Ende / diesen Landen so wohl / als der gantzen Christenheit zu beständigem Fried vnnd Wolstand zubringen vnd auß zuführen.
Inmittels hat zwar der Obriste Morgan so noch im Ertz. Stifft Bremen gelegen / wider die Keyserische mit seinen Schott. vnd Engelländern sein bestes gethan / ist aber doch endlich nach Stade fortgetrieben worden. Dann nach dem der Graff von Anhold etliche Tag lang in Deliberation gestanden / vnnd zu vnderschiedlich mahlen recognoscirt / wie er einen Weg / weil daherumb viel Morast / die Dannische anzugreiffen finden möchte / als ist er den 13. Novembris vor Tag mit allem beyhabenden Volck beneben 3. Falconetlein vnnd zweyen Fewermörsern auff gebrochen / nach einem breiten Morast gerücket / vnnd ob schon die Dänische auff dieser Seithen eine Reutterwacht gehabt / in eyl mit zimblichem glück in zwey hundert Muß quetirer hinüber gebracht / besagte Wacht abgetrieben / vnnd folgends mit Fascinen vnd Stroh so starck vber den Morast arbeiten lassen / daß er endlich neben dem Fußvolck etliche Regimenter Pferd hinüber gebracht / mit dem Fußvolck erstlich den Paß besetzt / vnnd darauff etliche Truppen Reutter an die Dämsche gehen lassen / welche zwar vngefehr in zwey hundert Pferd starck etwas scharmutziret / aber endlich / weil sie gegen den Keyserischen zu schwach / in die Flucht geschlagen / etliche nidergemacht / etliche gefangen / vnnd den vbrigen nicht so viel zeit gelassen worden / daß sie sich conjungiren
Dänischẽ auß dem Ertzstifft Bremen vertrieben.
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