Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Hudson erfunden worden / lauffen solte / der Zuversicht / der Orthen etwas sonderlichs zu jhrem grossen Nutzen zuentdecken. Dem König in Spanien wird grosse hülffvon Gelt vnd Volck angebotten. Dem König in Hispanien hat dieser Zeit nit allein der Krieg in den Niderlanden vnd sonderlich die Belägerung Breda / wie ingleichem der Krieg in Italien vnnd Veltlin viel Gelt auffgefressen / sondern auch durch die Zurüstung einer Schiffarmada die Baya de Todos los Santos oder den Portum omnium Sanctorum zurecuperiren / der Beutel sehr geleeret worden. Derhalben seine Vnderthanen jhm an Gelt vnd Volck ein starcke Hülff angebotten. Das Königreich bott an 20. wolgerüstete Schiff / 10000. Mann zu Fuß vnd 1000. Reuter: Das Königreich Navarra 1000. Reuter vnd 6000. zu Fuß: Gallicien 10. Schiff mit 6000. Mannen: Portugall 20. Schiff / 8000. Mann zu Fuß vnd 2000. Reuter: Andalusien vnd Granaten 30. Schiff / 12000. Mann zu Fuß vnd 3000. Reuter: Castilien erboth sich Leib vnnd Gut für den König auffzusetzen vnd 20000. Mann zu Fuß vnd 3000. Reuter zu vnderhalten / auch 12. Million Ducaten / so in 30. Monaten solten auffgebracht werden / herzugeben: Arragon 10000. Mann vnd 1000. Reuter: Catalonien 6. Galleen / 12. andere Schiff / 4000. Mann vnd 800. Reuter. Darbey wolten die Geistliche auch das jhrige thun vnd erbotten sich 20000. Mann in das Feldt zuhalten. Die Grandes vnd Edlen in Spanien wolten sich auch nicht die schlechisten finden lassen: Der Hertzog von Vceda bott an 40000. Ducaten: Der Graff Olivares 30000. Der Graff von Aloncas 12000. Der Marggraff de Monte Claro 20000. Der Casteleyn Rodrigo 10000. Der von Monteros 12000. Der von Carpiro 15000. Gondemar 20000. Der Praesident von Castilien 40000. Der von Xiron 20000. Der Praesident von Indien 60000. Der von Medices 30000. Der vom H. Creutz 4500. Der Herera 18300. Diego de Herera 16000. Don Lovys Lasso deß Infanten Hoffmeister 50000. Don Nyeto auch so viel: Don Infanta 10000. Der Duc d'Inojosa 1000. Der Marquis von Velada 1000. Don Duarte 20000. Don Pedro de Toledo auch so viel: Der Marggraff von Belmonte 6000. Der Admirant 25000. Die Patriarchen 10000. Die von der Inquisition auch so viel: Don Diego Lopes 2000. Der Herr Buracho 2000. Der von Salamanca 2000. Iosepho de Zumano 8000. Antonio de Gassa 5000. Antonio de Mendoza 5000. Duc de Miranda 5000. Der Graff von Sessa 21000. Der Graff von Esteven 6000. Der Marquis von Aytona 1000. Francisco de Solariis Manricques 8000. Don Diego Zuares de Mendoza 1000. Don Ferdinand Infante 85000. Der Hoffrath 30000. Die Königin vnnd Donna Maria deß Königs Schwester botten an jhre Jubelen vnd Kleynodien / solche zu deß Reichs Nothturfft anzuwenden. Welches alles wol etliche Millionen betragen hette / wann es also gelieffert worden: aber es war viel versprochen vnd wenig praestiret: Dann als es an ein Außzahlen dieser Summen gehen solte / fanden sich allerley Außreden / vnd wendete der eine dieses / der ander jenes vor / also daß der König nicht wuste woran er war / vnd sich auff nichts gewisses verlassen konte. Spanische Schiffarmada fährt nach der Baya aller Heyligen ab. Nichts desto weniger ließ er jhm hefftig angelegen seyn / daß die Baya wider möchte erobert vnd in seine Gewalt gebracht werden: Zu solchem End ließ er Tag vnnd Nacht an Außfertigung der Flota fortfahren. Worauff dann endlich den 14. Januarij auß dem Meerbusem vor Calis Malis 21. Galleonen / mit etlichen andern kleinern Schiffen außliefen. Die hatten 3. Tag lang guten Wind / vnd kamen auff das hohe Meer: darnach enderte sich derselbe vnd war jhnen starck zuwider / deßwegen sie laviren mußten: bald darauff ward es gantz still / also daß sie anfiengen an jhrer Raiß gantzlich zuverzweiffeln / vnd darauff bedacht waren / da das Wetter sich nicht besser anliesse / wider vmbzuwenden vnd heimb zufahren. Wie sie aber vnder solchen Gedancken wider guten Wind bekamen / fuhren sie den 28. dieses an Teneriffa: folgenden Tags kamen sie an die Höhe von groß Canarien: wurden aber durch einen Sturmbwind gezwungen / jhren Lauff nach dem Hafen S. Crux zunehmen / allda sie von einander zerstrewet wurden / weil das Meer sehr vngestümb war: da sie aber wider zusammen kamen / mangelte jhnen eine Galleon sampt etlichen kleinen Schiffen vnd Pinassen. Solchem nach schifften sie mit gutem Wind fort / biß anft den 4. Februarij / da sie die Insul von Capo Verde vnd Majo ins Gesicht bekamen / auch zugleich Zeitung von der Portugesischen Flota erlangten / welche jhrer in der Insul Iapo erwarteten. Denselben Abend lieffen sie in einem Meerbusem eyn / S. Maria genannt: von dannen kamen sie zu der Portugesischen Flota / vber welche Don Friderich von Toledo / das Commando hatte / welcher auch zum General vber beyde Floten verordnet war. An gedachtem Ort nahmen sie frisch Wasser eyn / vnnd blieben daselbst biß auff den 11. Februarij: als nun mitlerweil die verirrete Galleon / sampt den andern Schiffen / ausser einer Pinassa / auch wider zu jhnen kommen / fuhr die gantze Floth / so in allem zwey vnnd sechtzig Segel starck war / auff vorgemelten Tag wider von der Insul S. Jago auß / vnnd mit gutem Wetter vor der Insul Fengo vorüber. Den 3. Martij war es still auff dem Meer vnnd sehr heiß / da befunden sie / daß sie vnder der Linien waren / doch kamen sie bald dardurch: Aber wegen grosser Hitz starb viel Volcks auff den Schiffen / biß auff den 20. dieses / da waren sie 13. Grad vber die Lini kommen / vnd hatten die Höhe von der Baya erreichet. Dieweil sie nun durch den Sturmbwind weit vom Land waren abgetrieben worden / setzten sie jhren Lauff daselbs an. Den 27. sahen sie das Land Brasilien / vnnd anckerten den 29. an dasselbe / vnnd als sie so weit kamen / daß sie die Baya sahen / welche von den Holländern Hudson erfunden worden / lauffen solte / der Zuversicht / der Orthen etwas sonderlichs zu jhrem grossen Nutzen zuentdecken. Dem König in Spanien wird grosse hülffvon Gelt vnd Volck angebotten. Dem König in Hispanien hat dieser Zeit nit allein der Krieg in den Niderlanden vnd sonderlich die Belägerung Breda / wie ingleichem der Krieg in Italien vnnd Veltlin viel Gelt auffgefressen / sondern auch durch die Zurüstung einer Schiffarmada die Baya de Todos los Santos oder den Portum omnium Sanctorum zurecuperiren / der Beutel sehr geleeret worden. Derhalben seine Vnderthanen jhm an Gelt vnd Volck ein starcke Hülff angebotten. Das Königreich bott an 20. wolgerüstete Schiff / 10000. Mañ zu Fuß vnd 1000. Reuter: Das Königreich Navarra 1000. Reuter vnd 6000. zu Fuß: Gallicien 10. Schiff mit 6000. Mannen: Portugall 20. Schiff / 8000. Mann zu Fuß vnd 2000. Reuter: Andalusien vnd Granaten 30. Schiff / 12000. Mann zu Fuß vnd 3000. Reuter: Castilien erboth sich Leib vnnd Gut für den König auffzusetzen vnd 20000. Mañ zu Fuß vnd 3000. Reuter zu vnderhalten / auch 12. Million Ducaten / so in 30. Monaten solten auffgebracht werden / herzugeben: Arragon 10000. Mann vnd 1000. Reuter: Catalonien 6. Galleen / 12. andere Schiff / 4000. Mann vnd 800. Reuter. Darbey wolten die Geistliche auch das jhrige thun vnd erbotten sich 20000. Mann in das Feldt zuhalten. Die Grandes vnd Edlen in Spanien wolten sich auch nicht die schlechisten finden lassen: Der Hertzog von Vceda bott an 40000. Ducaten: Der Graff Olivares 30000. Der Graff von Aloncas 12000. Der Marggraff de Monte Claro 20000. Der Casteleyn Rodrigo 10000. Der von Monteros 12000. Der von Carpiro 15000. Gondemar 20000. Der Praesident von Castilien 40000. Der von Xiron 20000. Der Praesident von Indien 60000. Der von Medices 30000. Der vom H. Creutz 4500. Der Herera 18300. Diego de Herera 16000. Don Lovys Lasso deß Infanten Hoffmeister 50000. Don Nyeto auch so viel: Don Infanta 10000. Der Duc d'Inojosa 1000. Der Marquis von Velada 1000. Don Duarte 20000. Don Pedro de Toledo auch so viel: Der Marggraff von Belmonte 6000. Der Admirant 25000. Die Patriarchen 10000. Die von der Inquisition auch so viel: Don Diego Lopes 2000. Der Herr Buracho 2000. Der von Salamanca 2000. Iosepho de Zumano 8000. Antonio de Gassa 5000. Antonio de Mendoza 5000. Duc de Miranda 5000. Der Graff von Sessa 21000. Der Graff von Esteven 6000. Der Marquis von Aytona 1000. Francisco de Solariis Manricques 8000. Don Diego Zuares de Mendoza 1000. Don Ferdinand Infante 85000. Der Hoffrath 30000. Die Königin vnnd Donna Maria deß Königs Schwester botten an jhre Jubelen vnd Kleynodien / solche zu deß Reichs Nothturfft anzuwenden. Welches alles wol etliche Millionen betragen hette / wann es also gelieffert worden: aber es war viel versprochen vnd wenig praestiret: Dann als es an ein Außzahlen dieser Sum̃en gehen solte / fanden sich allerley Außreden / vnd wendete der eine dieses / der ander jenes vor / also daß der König nicht wuste woran er war / vnd sich auff nichts gewisses verlassen konte. Spanische Schiffarmada fährt nach der Baya aller Heyligen ab. Nichts desto weniger ließ er jhm hefftig angelegen seyn / daß die Baya wider möchte erobert vnd in seine Gewalt gebracht werden: Zu solchem End ließ er Tag vnnd Nacht an Außfertigung der Flota fortfahren. Worauff dann endlich den 14. Januarij auß dem Meerbusem vor Calis Malis 21. Galleonen / mit etlichen andern kleinern Schiffen außliefẽ. Die hattẽ 3. Tag lang guten Wind / vñ kamen auff das hohe Meer: darnach enderte sich derselbe vnd war jhnen starck zuwider / deßwegen sie laviren mußten: bald darauff ward es gantz still / also daß sie anfiengen an jhrer Raiß gantzlich zuverzweiffeln / vnd darauff bedacht waren / da das Wetter sich nicht besser anliesse / wider vmbzuwenden vnd heimb zufahren. Wie sie aber vnder solchen Gedancken wider guten Wind bekamen / fuhren sie den 28. dieses an Teneriffa: folgenden Tags kamen sie an die Höhe von groß Canarien: wurden aber durch einen Sturmbwind gezwungen / jhren Lauff nach dem Hafen S. Crux zunehmen / allda sie von einander zerstrewet wurden / weil das Meer sehr vngestümb war: da sie aber wider zusammen kamen / mangelte jhnen eine Galleon sampt etlichen kleinen Schiffen vnd Pinassen. Solchem nach schifften sie mit gutem Wind fort / biß anft den 4. Februarij / da sie die Insul von Capo Verde vnd Majo ins Gesicht bekamen / auch zugleich Zeitung von der Portugesischen Flota erlangten / welche jhrer in der Insul Iapo erwarteten. Denselben Abend lieffen sie in einem Meerbusem eyn / S. Maria genannt: von dannen kamen sie zu der Portugesischen Flota / vber welche Don Friderich von Toledo / das Commando hatte / welcher auch zum General vber beyde Floten verordnet war. An gedachtem Ort nahmen sie frisch Wasser eyn / vnnd blieben daselbst biß auff den 11. Februarij: als nun mitlerweil die verirrete Galleon / sampt den andern Schiffen / ausser einer Pinassa / auch wider zu jhnen kommen / fuhr die gantze Floth / so in allem zwey vnnd sechtzig Segel starck war / auff vorgemelten Tag wider von der Insul S. Jago auß / vnnd mit gutem Wetter vor der Insul Fengo vorüber. Den 3. Martij war es still auff dem Meer vnnd sehr heiß / da befunden sie / daß sie vnder der Linien waren / doch kamen sie bald dardurch: Aber wegen grosser Hitz starb viel Volcks auff den Schiffen / biß auff den 20. dieses / da waren sie 13. Grad vber die Lini kommen / vnd hatten die Höhe von der Baya erreichet. Dieweil sie nun durch den Sturmbwind weit vom Land waren abgetrieben worden / setzten sie jhren Lauff daselbs an. Den 27. sahen sie das Land Brasilien / vnnd anckerten den 29. an dasselbe / vnnd als sie so weit kamen / daß sie die Baya sahen / welche von den Holländern <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1101" n="978"/> Hudson erfunden worden / lauffen solte / der Zuversicht / der Orthen etwas sonderlichs zu jhrem grossen Nutzen zuentdecken.</p> <p><note place="left">Dem König in Spanien wird grosse hülffvon Gelt vnd Volck angebotten.</note> Dem König in Hispanien hat dieser Zeit nit allein der Krieg in den Niderlanden vnd sonderlich die Belägerung Breda / wie ingleichem der Krieg in Italien vnnd Veltlin viel Gelt auffgefressen / sondern auch durch die Zurüstung einer Schiffarmada die Baya de Todos los Santos oder den Portum omnium Sanctorum zurecuperiren / der Beutel sehr geleeret worden. Derhalben seine Vnderthanen jhm an Gelt vnd Volck ein starcke Hülff angebotten. Das Königreich bott an 20. wolgerüstete Schiff / 10000. Mañ zu Fuß vnd 1000. Reuter: Das Königreich Navarra 1000. Reuter vnd 6000. zu Fuß: Gallicien 10. Schiff mit 6000. Mannen: Portugall 20. Schiff / 8000. Mann zu Fuß vnd 2000. Reuter: Andalusien vnd Granaten 30. Schiff / 12000. Mann zu Fuß vnd 3000. Reuter: Castilien erboth sich Leib vnnd Gut für den König auffzusetzen vnd 20000. Mañ zu Fuß vnd 3000. Reuter zu vnderhalten / auch 12. Million Ducaten / so in 30. Monaten solten auffgebracht werden / herzugeben: Arragon 10000. Mann vnd 1000. Reuter: Catalonien 6. Galleen / 12. andere Schiff / 4000. Mann vnd 800. Reuter. Darbey wolten die Geistliche auch das jhrige thun vnd erbotten sich 20000. Mann in das Feldt zuhalten.</p> <p>Die Grandes vnd Edlen in Spanien wolten sich auch nicht die schlechisten finden lassen: Der Hertzog von Vceda bott an 40000. Ducaten: Der Graff Olivares 30000. Der Graff von Aloncas 12000. Der Marggraff de Monte Claro 20000. Der Casteleyn Rodrigo 10000. Der von Monteros 12000. Der von Carpiro 15000. Gondemar 20000. Der Praesident von Castilien 40000. Der von Xiron 20000. Der Praesident von Indien 60000. Der von Medices 30000. Der vom H. Creutz 4500. Der Herera 18300. Diego de Herera 16000. Don Lovys Lasso deß Infanten Hoffmeister 50000. Don Nyeto auch so viel: Don Infanta 10000. Der Duc d'Inojosa 1000. Der Marquis von Velada 1000. Don Duarte 20000. Don Pedro de Toledo auch so viel: Der Marggraff von Belmonte 6000. Der Admirant 25000. Die Patriarchen 10000. Die von der Inquisition auch so viel: Don Diego Lopes 2000. Der Herr Buracho 2000. Der von Salamanca 2000. Iosepho de Zumano 8000. Antonio de Gassa 5000. Antonio de Mendoza 5000. Duc de Miranda 5000. Der Graff von Sessa 21000. Der Graff von Esteven 6000. Der Marquis von Aytona 1000. Francisco de Solariis Manricques 8000. Don Diego Zuares de Mendoza 1000. Don Ferdinand Infante 85000. Der Hoffrath 30000. Die Königin vnnd Donna Maria deß Königs Schwester botten an jhre Jubelen vnd Kleynodien / solche zu deß Reichs Nothturfft anzuwenden. Welches alles wol etliche Millionen betragen hette / wann es also gelieffert worden: aber es war viel versprochen vnd wenig praestiret: Dann als es an ein Außzahlen dieser Sum̃en gehen solte / fanden sich allerley Außreden / vnd wendete der eine dieses / der ander jenes vor / also daß der König nicht wuste woran er war / vnd sich auff nichts gewisses verlassen konte.</p> <p><note place="right">Spanische Schiffarmada fährt nach der Baya aller Heyligen ab.</note> Nichts desto weniger ließ er jhm hefftig angelegen seyn / daß die Baya wider möchte erobert vnd in seine Gewalt gebracht werden: Zu solchem End ließ er Tag vnnd Nacht an Außfertigung der Flota fortfahren. Worauff dann endlich den 14. Januarij auß dem Meerbusem vor Calis Malis 21. Galleonen / mit etlichen andern kleinern Schiffen außliefẽ. Die hattẽ 3. Tag lang guten Wind / vñ kamen auff das hohe Meer: darnach enderte sich derselbe vnd war jhnen starck zuwider / deßwegen sie laviren mußten: bald darauff ward es gantz still / also daß sie anfiengen an jhrer Raiß gantzlich zuverzweiffeln / vnd darauff bedacht waren / da das Wetter sich nicht besser anliesse / wider vmbzuwenden vnd heimb zufahren. Wie sie aber vnder solchen Gedancken wider guten Wind bekamen / fuhren sie den 28. dieses an Teneriffa: folgenden Tags kamen sie an die Höhe von groß Canarien: wurden aber durch einen Sturmbwind gezwungen / jhren Lauff nach dem Hafen S. Crux zunehmen / allda sie von einander zerstrewet wurden / weil das Meer sehr vngestümb war: da sie aber wider zusammen kamen / mangelte jhnen eine Galleon sampt etlichen kleinen Schiffen vnd Pinassen. Solchem nach schifften sie mit gutem Wind fort / biß <sic>anft</sic> den 4. Februarij / da sie die Insul von Capo Verde vnd Majo ins Gesicht bekamen / auch zugleich Zeitung von der Portugesischen Flota erlangten / welche jhrer in der Insul Iapo erwarteten. Denselben Abend lieffen sie in einem Meerbusem eyn / S. Maria genannt: von dannen kamen sie zu der Portugesischen Flota / vber welche Don Friderich von Toledo / das Commando hatte / welcher auch zum General vber beyde Floten verordnet war. An gedachtem Ort nahmen sie frisch Wasser eyn / vnnd blieben daselbst biß auff den 11. Februarij: als nun mitlerweil die verirrete Galleon / sampt den andern Schiffen / ausser einer Pinassa / auch wider zu jhnen kommen / fuhr die gantze Floth / so in allem zwey vnnd sechtzig Segel starck war / auff vorgemelten Tag wider von der Insul S. Jago auß / vnnd mit gutem Wetter vor der Insul Fengo vorüber. Den 3. Martij war es still auff dem Meer vnnd sehr heiß / da befunden sie / daß sie vnder der Linien waren / doch kamen sie bald dardurch: Aber wegen grosser Hitz starb viel Volcks auff den Schiffen / biß auff den 20. dieses / da waren sie 13. Grad vber die Lini kommen / vnd hatten die Höhe von der Baya erreichet. Dieweil sie nun durch den Sturmbwind weit vom Land waren abgetrieben worden / setzten sie jhren Lauff daselbs an. Den 27. sahen sie das Land Brasilien / vnnd anckerten den 29. an dasselbe / vnnd als sie so weit kamen / daß sie die Baya sahen / welche von den Holländern</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [978/1101]
Hudson erfunden worden / lauffen solte / der Zuversicht / der Orthen etwas sonderlichs zu jhrem grossen Nutzen zuentdecken.
Dem König in Hispanien hat dieser Zeit nit allein der Krieg in den Niderlanden vnd sonderlich die Belägerung Breda / wie ingleichem der Krieg in Italien vnnd Veltlin viel Gelt auffgefressen / sondern auch durch die Zurüstung einer Schiffarmada die Baya de Todos los Santos oder den Portum omnium Sanctorum zurecuperiren / der Beutel sehr geleeret worden. Derhalben seine Vnderthanen jhm an Gelt vnd Volck ein starcke Hülff angebotten. Das Königreich bott an 20. wolgerüstete Schiff / 10000. Mañ zu Fuß vnd 1000. Reuter: Das Königreich Navarra 1000. Reuter vnd 6000. zu Fuß: Gallicien 10. Schiff mit 6000. Mannen: Portugall 20. Schiff / 8000. Mann zu Fuß vnd 2000. Reuter: Andalusien vnd Granaten 30. Schiff / 12000. Mann zu Fuß vnd 3000. Reuter: Castilien erboth sich Leib vnnd Gut für den König auffzusetzen vnd 20000. Mañ zu Fuß vnd 3000. Reuter zu vnderhalten / auch 12. Million Ducaten / so in 30. Monaten solten auffgebracht werden / herzugeben: Arragon 10000. Mann vnd 1000. Reuter: Catalonien 6. Galleen / 12. andere Schiff / 4000. Mann vnd 800. Reuter. Darbey wolten die Geistliche auch das jhrige thun vnd erbotten sich 20000. Mann in das Feldt zuhalten.
Dem König in Spanien wird grosse hülffvon Gelt vnd Volck angebotten. Die Grandes vnd Edlen in Spanien wolten sich auch nicht die schlechisten finden lassen: Der Hertzog von Vceda bott an 40000. Ducaten: Der Graff Olivares 30000. Der Graff von Aloncas 12000. Der Marggraff de Monte Claro 20000. Der Casteleyn Rodrigo 10000. Der von Monteros 12000. Der von Carpiro 15000. Gondemar 20000. Der Praesident von Castilien 40000. Der von Xiron 20000. Der Praesident von Indien 60000. Der von Medices 30000. Der vom H. Creutz 4500. Der Herera 18300. Diego de Herera 16000. Don Lovys Lasso deß Infanten Hoffmeister 50000. Don Nyeto auch so viel: Don Infanta 10000. Der Duc d'Inojosa 1000. Der Marquis von Velada 1000. Don Duarte 20000. Don Pedro de Toledo auch so viel: Der Marggraff von Belmonte 6000. Der Admirant 25000. Die Patriarchen 10000. Die von der Inquisition auch so viel: Don Diego Lopes 2000. Der Herr Buracho 2000. Der von Salamanca 2000. Iosepho de Zumano 8000. Antonio de Gassa 5000. Antonio de Mendoza 5000. Duc de Miranda 5000. Der Graff von Sessa 21000. Der Graff von Esteven 6000. Der Marquis von Aytona 1000. Francisco de Solariis Manricques 8000. Don Diego Zuares de Mendoza 1000. Don Ferdinand Infante 85000. Der Hoffrath 30000. Die Königin vnnd Donna Maria deß Königs Schwester botten an jhre Jubelen vnd Kleynodien / solche zu deß Reichs Nothturfft anzuwenden. Welches alles wol etliche Millionen betragen hette / wann es also gelieffert worden: aber es war viel versprochen vnd wenig praestiret: Dann als es an ein Außzahlen dieser Sum̃en gehen solte / fanden sich allerley Außreden / vnd wendete der eine dieses / der ander jenes vor / also daß der König nicht wuste woran er war / vnd sich auff nichts gewisses verlassen konte.
Nichts desto weniger ließ er jhm hefftig angelegen seyn / daß die Baya wider möchte erobert vnd in seine Gewalt gebracht werden: Zu solchem End ließ er Tag vnnd Nacht an Außfertigung der Flota fortfahren. Worauff dann endlich den 14. Januarij auß dem Meerbusem vor Calis Malis 21. Galleonen / mit etlichen andern kleinern Schiffen außliefẽ. Die hattẽ 3. Tag lang guten Wind / vñ kamen auff das hohe Meer: darnach enderte sich derselbe vnd war jhnen starck zuwider / deßwegen sie laviren mußten: bald darauff ward es gantz still / also daß sie anfiengen an jhrer Raiß gantzlich zuverzweiffeln / vnd darauff bedacht waren / da das Wetter sich nicht besser anliesse / wider vmbzuwenden vnd heimb zufahren. Wie sie aber vnder solchen Gedancken wider guten Wind bekamen / fuhren sie den 28. dieses an Teneriffa: folgenden Tags kamen sie an die Höhe von groß Canarien: wurden aber durch einen Sturmbwind gezwungen / jhren Lauff nach dem Hafen S. Crux zunehmen / allda sie von einander zerstrewet wurden / weil das Meer sehr vngestümb war: da sie aber wider zusammen kamen / mangelte jhnen eine Galleon sampt etlichen kleinen Schiffen vnd Pinassen. Solchem nach schifften sie mit gutem Wind fort / biß anft den 4. Februarij / da sie die Insul von Capo Verde vnd Majo ins Gesicht bekamen / auch zugleich Zeitung von der Portugesischen Flota erlangten / welche jhrer in der Insul Iapo erwarteten. Denselben Abend lieffen sie in einem Meerbusem eyn / S. Maria genannt: von dannen kamen sie zu der Portugesischen Flota / vber welche Don Friderich von Toledo / das Commando hatte / welcher auch zum General vber beyde Floten verordnet war. An gedachtem Ort nahmen sie frisch Wasser eyn / vnnd blieben daselbst biß auff den 11. Februarij: als nun mitlerweil die verirrete Galleon / sampt den andern Schiffen / ausser einer Pinassa / auch wider zu jhnen kommen / fuhr die gantze Floth / so in allem zwey vnnd sechtzig Segel starck war / auff vorgemelten Tag wider von der Insul S. Jago auß / vnnd mit gutem Wetter vor der Insul Fengo vorüber. Den 3. Martij war es still auff dem Meer vnnd sehr heiß / da befunden sie / daß sie vnder der Linien waren / doch kamen sie bald dardurch: Aber wegen grosser Hitz starb viel Volcks auff den Schiffen / biß auff den 20. dieses / da waren sie 13. Grad vber die Lini kommen / vnd hatten die Höhe von der Baya erreichet. Dieweil sie nun durch den Sturmbwind weit vom Land waren abgetrieben worden / setzten sie jhren Lauff daselbs an. Den 27. sahen sie das Land Brasilien / vnnd anckerten den 29. an dasselbe / vnnd als sie so weit kamen / daß sie die Baya sahen / welche von den Holländern
Spanische Schiffarmada fährt nach der Baya aller Heyligen ab.
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