Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

seyn sollen / würde sich nit befinden / daß er jemals bedacht etwas der gleichen für sich vorbringen zulassen / so jhnen zu Schmach vnd Verkleinerung gereichen möchte / sondern was er hierinn intentionirt / zielete einig dahin wie sie dem gemeinen Wesen auffs beste vorstehen möchten / wie dann alles / was in berührter Proposition vnnd Vngehorsamb / verderblichen Anschlägen vnnd dergleichen gesetzet / nit pure noch asserti ve auff Fürsten vnd Stände deß Craises / sondern auff andere J. Kay. M. Widerwertige / so jren nachstelleten / vnd wann sie köndten zu jrer verderblichen Vereinigung gern verleithen möchten / gemeint were / in Erwegung / daß J. Kay. May. selbsten deß Königs in Dennemarck vnnd deß Craises starcke Kriegsverfassung nit vor eine Craiß Defension / sondern gefährlichen Praetext hielten / welcher diese Consequentz auff sich trüge / daß dieser Craiß / da auch schon einer oder der ander Fürst vnnd Stand sich bißhero in nichts thätlich erzeiget hette / dannoch nit in geringer Gefahr stünde / dz derselbe bösem Eingeben auff ersehenen Vortheil vnd Gelegenheit / zu jhrem Wolgefallen sich vnderwerffen vnd von der schuldigen Devotion abweichen müste. Dahero nit allein die Wichtigkeit der Sachen vnd deß Generalen Ampt erfordert hette / Fürsten vnnd Stände davon abzumahnen vnd guter Meinung zu warnen / sondern es hette jhn auch die eyfferige Sorgfalt für das Vatterlandt zu Verhütung desselben Ruin zu solcher Warnung bewogen / vnd er vmb so viel weniger bey solcher seiner Heroischen vnd rühmlichen Intention eines solchen Dancks gewärtig seyn sollen / dz Fürsten vnd Ständ in dißfals nit würdigen wolten / däß sein Anbringen nit solte gehöret / sondern verworffen werden / sonderlich weil er auff einiges Fürsten oder Standts Verkleinerung nit / sondern auff die gemeine Wolfahrt sein Absehen gehabt / wie er dann auch Fürsten vnnd Ständen alle gebürliche Dienst zu leisten bereit were / ja auch dieselbe bey jrer beständigen Devotion gegen Kay. M. vffsbeste erhalten vnd beschützen helffen wolte.

Den Kayserlichen Gewalts Brieff vnd desselben begehrte Communication belangend / würden Fürsten vnd St. solche Plenipotentz / vnd was den Generalen dißfals für Authorität ertheilet / auß den Kayserl. Original Schreiben / so jnen vberlieffert worden / ersehen können / also daß vnnötig sich in diesem Punct länger auffzuhalten.

Zu der begehrten Communication der Copien von etlichen Originalen / so zu Heydelberg gefunden worden / könten die Abgesandte sich nit verstehen / weil solch Begeren ausser jrem Befehl were / viel weniger hetten sie Miltel / zu solcher Communication zugelangen / weil dieselbigen Originalia an weit entlegene Oerter transferirt worden / zu dem were vnnötig jhres Principals Schrifft / vnd Erklärungen / so jhrer Instruction nit einverleibt / diß Orts zubelegen / vnd damit die Zeit zuverlieren.

Daß aber hieneben die Paßquillische Schrifft mit vorgeben eines Historischen Verlauffs beschönet werden wollen / da werden J. Excell. damit nit zu frieden seyn können / angesehen diese in den Abdrucken befindliche Wort / daß J. Excell. mit Rauben / Brennen / Niderhawen vnschuldiger Kinder vnnd Weibsbilder / auch Schwechung Jungfrawen vnd Frawen / solche Tyranney vbeten / daß es vnerhört / auch die Türcken es nicht ärger machen könten / vnd seyen in 100. Jahren / jalenger solche tyrannische Thaten vnter Christen nicht erhört worden / Item / daß das Kay. Kriegs-Volck Bäpstische Bluthund seyen / in der Warheil nit allerdings gegründet weren / in Betrachtung / daß die Exorbitantien so vor dieser Zeit von dem Manßfelder vnd Hertz. Christian von Braunschweig dem Jüngern in den Ertzstifftern Mentz / Cölln / Stifftern Münster / Paderborn / Speyer / vnd allenthalben verübet worden / solche fürgegebene Beschwerungen weit vbertreffen / also daß sie mit den jetzigen Inconvenientien da etwann einige fürgelauffen / in keine Comparation zuziehen / vnd ohne das also beschaffen / daß sie Jhr Excell. mit einigem Fug nicht imputirt werden könten / sondern mehrer theils dahero entstünden / dz der Soldat seinen natürlichen Leibs Vnterhalt auß dem Lande so gar vmb bare Bezahlung / vber viel fältlges Ansuchen nit erlangen könte. In Erwegung dessen / vnd was für böse Vorbereitungen durch dergleichen verbittert Schrifft vnd Druck zu Gelindigkeit vnd gütlichen procediren gemacht würden / wolten die Fürsten vnd Ständ / sich hierinnen jrer Authorität gebrauchen / damit dergleichen Paßquillische Schrifften bey den Druckern vnd sonsten abgeschaffet werden möchten.

Schließlichen wollen Abgeordnete gebeten haben / damit die tägliche sich zutragende Vngelegenheit / welchen man nit allemal stewren köndte / den Nechsten accommodirt werden möchten / Es geruhen Fürstl. Stände deß Craises die vorgeschlagene Friedensmittel ohn lengers cunctiren schleunigst an die Handt zunehmen / die Abdanckung / bey der Kön. M. zu Dennemarck zuverfügen vnd zubefürdern / vnnd deß Generaln Gesandten die Haupt Resolution deßwegen fürderlichst wider fahren zulassen / Dagegen Fürsten vnd Stände dieses N. S. Craises nit zu zweiffeln hetten / Der General werde in Erleichterung dieses Craises / Tollirung aller Beschwernussen / vnnd in diesen Sachen sich also erzeigen / daß man genugsamb content würd seyn können.

Haupt Resolution den Tillischen zu Braunschweig gegeben. Auff diese Schrifft wurde den Tillischen den 30. Augusti nachgesetzken Innhalts Haupt Resolution zugefertigel;

Sie wolten wegen deß ersten Puncts die beschwerliche Beschuldigungen anlangende sich mit den Abgesandten in disputat gar nit einlassen / vernehmen gern / daß der General Leutenant sich niemals zu Sinn genommen / etwas vorbringen zulassen / so Fürsten vnd St. dieses gehorsamen Craises an jrem Stand vnd Würden zu Schmach vnd Verkleinerung gereichen möchte / daß auch alles was in seiner Proposition von Vngehorsamb vnd dergleichen gesetzt / nit pure vnd assertive auff sie / sondern auff J. Kay. M. Widerwertige gemeint seye. Es acceptirten auch Fürsten vnd St. hiermit solche Confession solenniter, vnd stelleten dar-

seyn sollen / würde sich nit befinden / daß er jemals bedacht etwas der gleichen für sich vorbringen zulassen / so jhnen zu Schmach vnd Verkleinerung gereichen möchte / sondern was er hierinn intentionirt / zielete einig dahin wie sie dem gemeinen Wesen auffs beste vorstehen möchten / wie dann alles / was in berührter Proposition vnnd Vngehorsamb / verderblichen Anschlägen vnnd dergleichen gesetzet / nit pure noch asserti ve auff Fürsten vnd Stände deß Craises / sondern auff andere J. Kay. M. Widerwertige / so jren nachstelleten / vnd wann sie köndten zu jrer verderblichen Vereinigung gern verleithen möchten / gemeint were / in Erwegung / daß J. Kay. May. selbsten deß Königs in Dennemarck vnnd deß Craises starcke Kriegsverfassung nit vor eine Craiß Defension / sondern gefährlichen Praetext hielten / welcher diese Consequentz auff sich trüge / daß dieser Craiß / da auch schon einer oder der ander Fürst vnnd Stand sich bißhero in nichts thätlich erzeiget hette / dannoch nit in geringer Gefahr stünde / dz derselbe bösem Eingeben auff ersehenen Vortheil vnd Gelegenheit / zu jhrem Wolgefallen sich vnderwerffen vnd von der schuldigen Devotion abweichen müste. Dahero nit allein die Wichtigkeit der Sachen vnd deß Generalen Ampt erfordert hette / Fürsten vnnd Stände davon abzumahnen vnd guter Meinung zu warnen / sondern es hette jhn auch die eyfferige Sorgfalt für das Vatterlandt zu Verhütung desselben Ruin zu solcher Warnung bewogen / vnd er vmb so viel weniger bey solcher seiner Heroischen vnd rühmlichen Intention eines solchen Dancks gewärtig seyn sollen / dz Fürsten vnd Ständ in dißfals nit würdigẽ wolten / däß sein Anbringen nit solte gehöret / sondern verworffen werden / sonderlich weil er auff einiges Fürsten oder Standts Verkleinerung nit / sondern auff die gemeine Wolfahrt sein Absehen gehabt / wie er dann auch Fürsten vnnd Ständen alle gebürliche Dienst zu leistẽ bereit were / ja auch dieselbe bey jrer beständigen Devotion gegẽ Kay. M. vffsbeste erhalten vñ beschützen helffen wolte.

Den Kayserlichen Gewalts Brieff vnd desselben begehrte Communication belangend / würdẽ Fürsten vnd St. solche Plenipotentz / vnd was dẽ Generalen dißfals für Authorität ertheilet / auß den Kayserl. Original Schreibẽ / so jnen vberlieffert worden / ersehen können / also daß vnnötig sich in diesem Punct länger auffzuhalten.

Zu der begehrten Communication der Copien von etlichen Originalen / so zu Heydelberg gefunden worden / könten die Abgesandte sich nit verstehen / weil solch Begeren ausser jrem Befehl were / viel weniger hetten sie Miltel / zu solcher Communication zugelangen / weil dieselbigen Originalia an weit entlegene Oerter transferirt worden / zu dem were vnnötig jhres Principals Schrifft / vñ Erklärungen / so jhrer Instruction nit einverleibt / diß Orts zubelegen / vnd damit die Zeit zuverlierẽ.

Daß aber hieneben die Paßquillische Schrifft mit vorgeben eines Historischen Verlauffs beschönet werdẽ wollen / da werden J. Excell. damit nit zu frieden seyn können / angesehen diese in den Abdrucken befindliche Wort / daß J. Excell. mit Rauben / Brennen / Niderhawen vnschuldiger Kinder vnnd Weibsbilder / auch Schwechung Jungfrawen vnd Frawen / solche Tyranney vbeten / daß es vnerhört / auch die Türcken es nicht ärger machen könten / vnd seyen in 100. Jahren / jalenger solche tyrannische Thaten vnter Christen nicht erhört worden / Item / daß das Kay. Kriegs-Volck Bäpstische Bluthund seyen / in der Warheil nit allerdings gegründet weren / in Betrachtung / daß die Exorbitantien so vor dieser Zeit võ dem Manßfelder vnd Hertz. Christian võ Braũschweig dem Jüngern in den Ertzstifftern Mentz / Cölln / Stifftern Münster / Paderborn / Speyer / vnd allenthalben verübet worden / solche fürgegebene Beschwerungen weit vbertreffen / also daß sie mit den jetzigen Inconvenientien da etwann einige fürgelauffen / in keine Comparation zuziehen / vnd ohne das also beschaffen / daß sie Jhr Excell. mit einigem Fug nicht imputirt werden könten / sondern mehrer theils dahero entstünden / dz der Soldat seinen natürlichen Leibs Vnterhalt auß dem Lande so gar vmb bare Bezahlung / vber viel fältlges Ansuchen nit erlangen könte. In Erwegung dessen / vnd was für böse Vorbereitungẽ durch dergleichen verbittert Schrifft vnd Druck zu Gelindigkeit vnd gütlichẽ procediren gemacht würden / wolten die Fürsten vnd Ständ / sich hierinnen jrer Authorität gebrauchen / damit dergleichen Paßquillische Schrifften bey den Druckern vnd sonsten abgeschaffet werden möchten.

Schließlichen wollen Abgeordnete gebetẽ haben / damit die tägliche sich zutragende Vngelegẽheit / welchen man nit allemal stewren köndte / den Nechsten accommodirt werden möchten / Es geruhen Fürstl. Stände deß Craises die vorgeschlagene Friedensmittel ohn lengers cunctirẽ schleunigst an die Handt zunehmen / die Abdanckung / bey der Kön. M. zu Dennemarck zuverfügen vnd zubefürdern / vnnd deß Generaln Gesandten die Haupt Resolution deßwegen fürderlichst wider fahren zulassen / Dagegen Fürsten vnd Stände dieses N. S. Craises nit zu zweiffeln hetten / Der General werde in Erleichterung dieses Craises / Tollirung aller Beschwernussen / vnnd in diesen Sachen sich also erzeigen / daß man genugsamb content würd seyn können.

Haupt Resolution dẽ Tillischen zu Braunschweig gegeben. Auff diese Schrifft wurde den Tillischen den 30. Augusti nachgesetzken Innhalts Haupt Resolution zugefertigel;

Sie wolten wegen deß ersten Puncts die beschwerliche Beschuldigungen anlangẽde sich mit den Abgesandtẽ in disputat gar nit einlassen / vernehmẽ gern / daß der General Leutenant sich niemals zu Siñ genom̃en / etwas vorbringen zulassen / so Fürsten vnd St. dieses gehorsamen Craises an jrem Stand vñ Würden zu Schmach vñ Verkleinerung gereichen möchte / daß auch alles was in seiner Proposition võ Vngehorsamb vnd dergleichen gesetzt / nit purè vnd assertivè auff sie / sondern auff J. Kay. M. Widerwertige gemeint seye. Es acceptirten auch Fürsten vnd St. hiermit solche Confession solenniter, vñ stelleten dar-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f1086" n="969"/>
seyn sollen / würde sich nit                      befinden / daß er jemals bedacht etwas der gleichen für sich vorbringen zulassen                      / so jhnen zu Schmach vnd Verkleinerung gereichen möchte / sondern was er                      hierinn intentionirt / zielete einig dahin wie sie dem gemeinen Wesen auffs                      beste vorstehen möchten / wie dann alles / was in berührter Proposition vnnd                      Vngehorsamb / verderblichen Anschlägen vnnd dergleichen gesetzet / nit pure noch                      asserti ve auff Fürsten vnd Stände deß Craises / sondern auff andere J. Kay. M.                      Widerwertige / so jren nachstelleten / vnd wann sie köndten zu jrer                      verderblichen Vereinigung gern verleithen möchten / gemeint were / in Erwegung /                      daß J. Kay. May. selbsten deß Königs in Dennemarck vnnd deß Craises starcke                      Kriegsverfassung nit vor eine Craiß Defension / sondern gefährlichen Praetext                      hielten / welcher diese Consequentz auff sich trüge / daß dieser Craiß / da auch                      schon einer oder der ander Fürst vnnd Stand sich bißhero in nichts thätlich                      erzeiget hette / dannoch nit in geringer Gefahr stünde / dz derselbe bösem                      Eingeben auff ersehenen Vortheil vnd Gelegenheit / zu jhrem Wolgefallen sich                      vnderwerffen vnd von der schuldigen Devotion abweichen müste. Dahero nit allein                      die Wichtigkeit der Sachen vnd deß Generalen Ampt erfordert hette / Fürsten vnnd                      Stände davon abzumahnen vnd guter Meinung zu warnen / sondern es hette jhn auch                      die eyfferige Sorgfalt für das Vatterlandt zu Verhütung desselben Ruin zu                      solcher Warnung bewogen / vnd er vmb so viel weniger bey solcher seiner                      Heroischen vnd rühmlichen Intention eines solchen Dancks gewärtig seyn sollen /                      dz Fürsten vnd Ständ in dißfals nit würdige&#x0303; wolten / däß sein Anbringen nit                      solte gehöret / sondern verworffen werden / sonderlich weil er auff einiges                      Fürsten oder Standts Verkleinerung nit / sondern auff die gemeine Wolfahrt sein                      Absehen gehabt / wie er dann auch Fürsten vnnd Ständen alle gebürliche Dienst zu                      leiste&#x0303; bereit were / ja auch dieselbe bey jrer beständigen Devotion gege&#x0303; Kay. M.                      vffsbeste erhalten vn&#x0303; beschützen helffen wolte.</p>
          <p>Den Kayserlichen Gewalts Brieff vnd desselben begehrte Communication belangend /                      würde&#x0303; Fürsten vnd St. solche Plenipotentz / vnd was de&#x0303; Generalen dißfals für                      Authorität ertheilet / auß den Kayserl. Original Schreibe&#x0303; / so jnen vberlieffert                      worden / ersehen können / also daß vnnötig sich in diesem Punct länger                      auffzuhalten.</p>
          <p>Zu der begehrten Communication der Copien von etlichen Originalen / so zu                      Heydelberg gefunden worden / könten die Abgesandte sich nit verstehen / weil                      solch Begeren ausser jrem Befehl were / viel weniger hetten sie Miltel / zu                      solcher Communication zugelangen / weil dieselbigen Originalia an weit entlegene                      Oerter transferirt worden / zu dem were vnnötig jhres Principals Schrifft /                          vn&#x0303; Erklärungen / so jhrer Instruction nit einverleibt / diß                      Orts zubelegen / vnd damit die Zeit zuverliere&#x0303;.</p>
          <p>Daß aber hieneben die Paßquillische Schrifft mit vorgeben eines Historischen                      Verlauffs beschönet werde&#x0303; wollen / da werden J. Excell. damit nit zu frieden                      seyn können / angesehen diese in den Abdrucken befindliche Wort / daß J. Excell.                      mit Rauben / Brennen / Niderhawen vnschuldiger Kinder vnnd Weibsbilder / auch                      Schwechung Jungfrawen vnd Frawen / solche Tyranney vbeten / daß es vnerhört /                      auch die Türcken es nicht ärger machen könten / vnd seyen in 100. Jahren /                      jalenger solche tyrannische Thaten vnter Christen nicht erhört worden / Item /                      daß das Kay. Kriegs-Volck Bäpstische Bluthund seyen / in der Warheil nit                      allerdings gegründet weren / in Betrachtung / daß die Exorbitantien so vor                      dieser Zeit vo&#x0303; dem Manßfelder vnd Hertz. Christian vo&#x0303; Brau&#x0303;schweig dem Jüngern in den Ertzstifftern                      Mentz / Cölln / Stifftern Münster / Paderborn / Speyer / vnd allenthalben                      verübet worden / solche fürgegebene Beschwerungen weit vbertreffen / also daß                      sie mit den jetzigen Inconvenientien da etwann einige fürgelauffen / in keine                      Comparation zuziehen / vnd ohne das also beschaffen / daß sie Jhr Excell. mit                      einigem Fug nicht imputirt werden könten / sondern mehrer theils dahero                      entstünden / dz der Soldat seinen natürlichen Leibs Vnterhalt auß dem Lande so                      gar vmb bare Bezahlung / vber viel fältlges Ansuchen nit erlangen könte. In                      Erwegung dessen / vnd was für böse Vorbereitunge&#x0303; durch dergleichen verbittert                      Schrifft vnd Druck zu Gelindigkeit vnd gütliche&#x0303; procediren gemacht würden /                      wolten die Fürsten vnd Ständ / sich hierinnen jrer Authorität gebrauchen / damit                      dergleichen Paßquillische Schrifften bey den Druckern vnd sonsten abgeschaffet                      werden möchten.</p>
          <p>Schließlichen wollen Abgeordnete gebete&#x0303; haben / damit die tägliche sich                      zutragende Vngelege&#x0303;heit / welchen man nit allemal stewren köndte / den Nechsten                      accommodirt werden möchten / Es geruhen Fürstl. Stände deß Craises die                      vorgeschlagene Friedensmittel ohn lengers cunctire&#x0303; schleunigst an die Handt                      zunehmen / die Abdanckung / bey der Kön. M. zu Dennemarck zuverfügen vnd                      zubefürdern / vnnd deß Generaln Gesandten die Haupt Resolution deßwegen                      fürderlichst wider fahren zulassen / Dagegen Fürsten vnd Stände dieses N. S.                      Craises nit zu zweiffeln hetten / Der General werde in Erleichterung dieses                      Craises / Tollirung aller Beschwernussen / vnnd in diesen Sachen sich also                      erzeigen / daß man genugsamb content würd seyn können.</p>
          <p><note place="right">Haupt Resolution de&#x0303; Tillischen zu Braunschweig                          gegeben.</note> Auff diese Schrifft wurde den Tillischen den 30. Augusti                      nachgesetzken Innhalts Haupt Resolution zugefertigel;</p>
          <p>Sie wolten wegen deß ersten Puncts die beschwerliche Beschuldigungen anlange&#x0303;de                      sich mit den Abgesandte&#x0303; in disputat gar nit einlassen / vernehme&#x0303; gern / daß der                      General Leutenant sich niemals zu Sin&#x0303; genom&#x0303;en /                      etwas vorbringen zulassen / so Fürsten vnd St. dieses gehorsamen Craises an jrem                      Stand vn&#x0303; Würden zu Schmach vn&#x0303; Verkleinerung                      gereichen möchte / daß auch alles was in seiner Proposition vo&#x0303;                      Vngehorsamb vnd dergleichen gesetzt / nit purè vnd assertivè auff sie / sondern                      auff J. Kay. M. Widerwertige gemeint seye. Es acceptirten auch Fürsten vnd St.                      hiermit solche Confession solenniter, vn&#x0303; stelleten dar-
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[969/1086] seyn sollen / würde sich nit befinden / daß er jemals bedacht etwas der gleichen für sich vorbringen zulassen / so jhnen zu Schmach vnd Verkleinerung gereichen möchte / sondern was er hierinn intentionirt / zielete einig dahin wie sie dem gemeinen Wesen auffs beste vorstehen möchten / wie dann alles / was in berührter Proposition vnnd Vngehorsamb / verderblichen Anschlägen vnnd dergleichen gesetzet / nit pure noch asserti ve auff Fürsten vnd Stände deß Craises / sondern auff andere J. Kay. M. Widerwertige / so jren nachstelleten / vnd wann sie köndten zu jrer verderblichen Vereinigung gern verleithen möchten / gemeint were / in Erwegung / daß J. Kay. May. selbsten deß Königs in Dennemarck vnnd deß Craises starcke Kriegsverfassung nit vor eine Craiß Defension / sondern gefährlichen Praetext hielten / welcher diese Consequentz auff sich trüge / daß dieser Craiß / da auch schon einer oder der ander Fürst vnnd Stand sich bißhero in nichts thätlich erzeiget hette / dannoch nit in geringer Gefahr stünde / dz derselbe bösem Eingeben auff ersehenen Vortheil vnd Gelegenheit / zu jhrem Wolgefallen sich vnderwerffen vnd von der schuldigen Devotion abweichen müste. Dahero nit allein die Wichtigkeit der Sachen vnd deß Generalen Ampt erfordert hette / Fürsten vnnd Stände davon abzumahnen vnd guter Meinung zu warnen / sondern es hette jhn auch die eyfferige Sorgfalt für das Vatterlandt zu Verhütung desselben Ruin zu solcher Warnung bewogen / vnd er vmb so viel weniger bey solcher seiner Heroischen vnd rühmlichen Intention eines solchen Dancks gewärtig seyn sollen / dz Fürsten vnd Ständ in dißfals nit würdigẽ wolten / däß sein Anbringen nit solte gehöret / sondern verworffen werden / sonderlich weil er auff einiges Fürsten oder Standts Verkleinerung nit / sondern auff die gemeine Wolfahrt sein Absehen gehabt / wie er dann auch Fürsten vnnd Ständen alle gebürliche Dienst zu leistẽ bereit were / ja auch dieselbe bey jrer beständigen Devotion gegẽ Kay. M. vffsbeste erhalten vñ beschützen helffen wolte. Den Kayserlichen Gewalts Brieff vnd desselben begehrte Communication belangend / würdẽ Fürsten vnd St. solche Plenipotentz / vnd was dẽ Generalen dißfals für Authorität ertheilet / auß den Kayserl. Original Schreibẽ / so jnen vberlieffert worden / ersehen können / also daß vnnötig sich in diesem Punct länger auffzuhalten. Zu der begehrten Communication der Copien von etlichen Originalen / so zu Heydelberg gefunden worden / könten die Abgesandte sich nit verstehen / weil solch Begeren ausser jrem Befehl were / viel weniger hetten sie Miltel / zu solcher Communication zugelangen / weil dieselbigen Originalia an weit entlegene Oerter transferirt worden / zu dem were vnnötig jhres Principals Schrifft / vñ Erklärungen / so jhrer Instruction nit einverleibt / diß Orts zubelegen / vnd damit die Zeit zuverlierẽ. Daß aber hieneben die Paßquillische Schrifft mit vorgeben eines Historischen Verlauffs beschönet werdẽ wollen / da werden J. Excell. damit nit zu frieden seyn können / angesehen diese in den Abdrucken befindliche Wort / daß J. Excell. mit Rauben / Brennen / Niderhawen vnschuldiger Kinder vnnd Weibsbilder / auch Schwechung Jungfrawen vnd Frawen / solche Tyranney vbeten / daß es vnerhört / auch die Türcken es nicht ärger machen könten / vnd seyen in 100. Jahren / jalenger solche tyrannische Thaten vnter Christen nicht erhört worden / Item / daß das Kay. Kriegs-Volck Bäpstische Bluthund seyen / in der Warheil nit allerdings gegründet weren / in Betrachtung / daß die Exorbitantien so vor dieser Zeit võ dem Manßfelder vnd Hertz. Christian võ Braũschweig dem Jüngern in den Ertzstifftern Mentz / Cölln / Stifftern Münster / Paderborn / Speyer / vnd allenthalben verübet worden / solche fürgegebene Beschwerungen weit vbertreffen / also daß sie mit den jetzigen Inconvenientien da etwann einige fürgelauffen / in keine Comparation zuziehen / vnd ohne das also beschaffen / daß sie Jhr Excell. mit einigem Fug nicht imputirt werden könten / sondern mehrer theils dahero entstünden / dz der Soldat seinen natürlichen Leibs Vnterhalt auß dem Lande so gar vmb bare Bezahlung / vber viel fältlges Ansuchen nit erlangen könte. In Erwegung dessen / vnd was für böse Vorbereitungẽ durch dergleichen verbittert Schrifft vnd Druck zu Gelindigkeit vnd gütlichẽ procediren gemacht würden / wolten die Fürsten vnd Ständ / sich hierinnen jrer Authorität gebrauchen / damit dergleichen Paßquillische Schrifften bey den Druckern vnd sonsten abgeschaffet werden möchten. Schließlichen wollen Abgeordnete gebetẽ haben / damit die tägliche sich zutragende Vngelegẽheit / welchen man nit allemal stewren köndte / den Nechsten accommodirt werden möchten / Es geruhen Fürstl. Stände deß Craises die vorgeschlagene Friedensmittel ohn lengers cunctirẽ schleunigst an die Handt zunehmen / die Abdanckung / bey der Kön. M. zu Dennemarck zuverfügen vnd zubefürdern / vnnd deß Generaln Gesandten die Haupt Resolution deßwegen fürderlichst wider fahren zulassen / Dagegen Fürsten vnd Stände dieses N. S. Craises nit zu zweiffeln hetten / Der General werde in Erleichterung dieses Craises / Tollirung aller Beschwernussen / vnnd in diesen Sachen sich also erzeigen / daß man genugsamb content würd seyn können. Auff diese Schrifft wurde den Tillischen den 30. Augusti nachgesetzken Innhalts Haupt Resolution zugefertigel; Haupt Resolution dẽ Tillischen zu Braunschweig gegeben. Sie wolten wegen deß ersten Puncts die beschwerliche Beschuldigungen anlangẽde sich mit den Abgesandtẽ in disputat gar nit einlassen / vernehmẽ gern / daß der General Leutenant sich niemals zu Siñ genom̃en / etwas vorbringen zulassen / so Fürsten vnd St. dieses gehorsamen Craises an jrem Stand vñ Würden zu Schmach vñ Verkleinerung gereichen möchte / daß auch alles was in seiner Proposition võ Vngehorsamb vnd dergleichen gesetzt / nit purè vnd assertivè auff sie / sondern auff J. Kay. M. Widerwertige gemeint seye. Es acceptirten auch Fürsten vnd St. hiermit solche Confession solenniter, vñ stelleten dar-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1086
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 969. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1086>, abgerufen am 28.07.2024.