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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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sich vnter das Castell in der Insul Callao / gegen vber des Ports von Lima retteriret / sich zu bemächtigen. Zu solchem Ende er dann 18. kleine Schiff mit 900. Mann darnach geschickt / ist aber vom Castell vnd den Gallionen dermassen auß groben Stücken auff sie gespielet worden / daß sie sich mit verlust salviren müssen: darauff sie 9. vngeladene Schiff in Brandt gesteckt. Ferners hat l' Eremite deß Ports Engvila sich bemächtigen wollen / auch daselbst 2. Schiff vnversehens vbersallen / vnd in seine Gewalt gebracht: aber das Geldt darauff / vngefehr 250000. Ducaten / war schon auffs Land in die nächstgelegene Festung salvirt. Im selbigen Port hat er noch 4. andere ereylt / 2. davon entführe / vnd die andern 2. in Brandtgesteckt. Hierauff hat er mit seiner Armada bey der Insul Ißla geanckert / vnd die Fahrt von Lima auff Panama sehr vnsicher gemacht / vnd als er hernach vnlangst todts verblichen / ist an seine statt Johann Hußgen Admiral worden.

Mitler weil hat der Gubernator zu Lima etliche Verräther / so es mit den Holländern gehalten / verkundtschafftet / welche er mit glüenden Zangen pfätzen vnd radbrechen lassen.

Holländischer Admiral l' Eremite geht mit todt ab. Im Septemb hat ein Holländischer Vice Admiral / so von der Holländtschen Flotta durch eine Fortun verschlagen worden / ein reich beladen Spanisch Schiff von 250 Lasten / welches er bey Mexico erobert / zu Flissingen eingebracht. Die köstlichen Wahren vnd viel platten Silber welche dieses Schiff auffgehabt / sind auff 14. Tonnen Holländer erobern reiche Beuthen. Goldes geschätzt worden. Bald hernach sind auch die Seeländer mit einem Schiff von 300. Lasten / so sie in dem Hafen zu Neapels geholet / ankommen / darauff des Neapolitanischen Gubernatorn Küchenwerck vnnd köstlicher Haußrath / viel silberne Kelch / Becher / Kandten / Schüsseln / gestrickte Teppich vnnd andere schöne Sachen / wie auch deß Gubernators Gemahls Klein odien vnd Jubeln / gewesen / so alles nach Spanien solte geführet werden / dieweil selbiger König jhn Gubernatorn dahin abgefordert.

Berathschlagung in Poln ob der Krieg wieder Schweden fortzusetzen. In der Frühlings zeit deß 1624. Jahres ist in Poln berathschlaget worden / ob der Krieg wieder den König in Schweden fortgesetzt / oder aber ein fernerer Stillstandt solte gemacht werden. Dabey dann dem König in Polen zu Gemüth geführet worden / wie mit grosservngesegenheit vnd verderb der Vnterthanen in Lieffland der Krieg vor dieser Zeit mit den Schweden seye geführet worden / vnd man jhnen doch von darauß nicht recht beykommen mögen / wie man dann dessen auch ein Exempel hätte an dem König in Dennemarck / so ein bessere Gelegenheit gehabt die Schweden zu Wasser vnd Landt zu bekriegen / jedoch zu seinem vorgesetzten Zweck / der Hauptstadt Stockholm sich zu bemächtigen / nit kommen mögen. Insonderheit hätte der König in Schweden seythero die Stadt Rige erobert / vnd vnterschiedliche Festungen diß vnd jenseyt deß Flusses Duna erbawet vnd starck besetzet / so zu erobern viel Volck / Kraut vnd Loth / damit er besser als die Polen versehen / kosten würde: so köndte auch der König in Schweden mit abschneidung der Proviant den Polen zukommen / vnd mit Fewer vnd Schwerdt Lieff-vnd Churland infestirn. Zur See den König in Schweden zu bekriegen / wär die Kron Polen zwar zum wenigsten / Schweden aber am besten damit versehen / welche auch die Seekandten vnd Porten auff 60. Meiln inne hätten / vnnd bald hie bald dort das Kriegsvolck außsetzen vnd streiffen köndten / da hingegen das Polnische Läger zu Land an einem Orth bleiben münste. Zu dem / wann gleich ein Armada zugerüstet / würde der König in Dennemarck / als ein Herr deß Balthischen Meers vnd deß Sunds / solcher Polnischen Schiffarmada keinen Paß vnd Logier darob geben / wurden auch die Poln es mit den Holländern im Mitternächtischem Meer zu thun haben / welche nicht allein jhr Metall Bergwerck in Schweden nicht würden dahinden lassen / sondern auch auffs eusserste dem König in Schweden / als jhrem Bundtsgenossen / beystehen. Zu einer Schiffarmada aber auffzurichten / gehörte auffs wenigste 5. Million Golds. In Finland aber zu Land vnd durch die Gräntzen der Moscaw mit einer Armee zu marchirn / wäre auch zu schwer / in dem der König in Schweden / der Orten viel Festungen innen / vnd die engen Päß vnd Sümpff zu seinem Vortheyl hätte etc. Hierauff nun würde für das rathsamste befunden / biß auff andere Gelegenheit vnnd zutragenge Fälle einen fernern Stillstand der Waffen einzugehen. Selbiger ward auff vorgehende gepflogene Tractation auff nachfolgende conditionen beyderseits von den darzu verordneten Commissarien angenommen vnd beschlossen.

Stillstand zwisschen Schweden vnd Poln biß auff den letzten Martii deß 1625. Jahrs auff gerichtet. Erstlich solte der Stillstand zwischen Schweden vnd Poln erstreckt vnd erlängert seyn von dem ersten Junij 1624. biß auff den letzten Martij deß 1625. Jahrs / vnd solte solcher getrewlich vnd vnverletzt gehalten werden / biß auff den Außgang deß benandten Tags. Es solte auch beyderseyts kein Krieg wieder augefangen werden vor außgang deß Termins / biß auff den 1. Junij altes Calenders / da hierzwisschen ein Theyl / so den Krieg anzufangen gesinnet / deß andern Theyls Obristen durch offene Brieff vnd einen Trompeter / gemeinem Kriegsbrauch nach / den Krieg ankündigen möchte. Wofern aber von dem gesetzten letzten Martij an biß auff den 1. Junij von keinem Theyl kein offentliche Kriegs anmeldung rechtmässiger weis geschehen würde / so solte Krafft dieses vertrags dieser Stillstandt biß auff den 1. Junij deß nachfolgenden 1626. Jahrs erstreckt bleiben / vnnd mit gleich mässigen conditionen fest gehalten werden.

2. Solte bey wärendem Stillstand beyderseits alles in den Stand / in welchem es jetzunder wäre / verbleiben / vnd solte / was ein Theyl im Besitz hätte / ohn einige deß andern Theyls hindernuß / Einfall / offen- oder heimlichen Gewalt / ruhig vnnd friedlich besitzen.

3. Solte der König in Poln / das Königreich Poln / vnd Großhertzogthumm Littawn / biß auff den gesetzten Tag kein feindtliche Attentaten / weder offentlich noch heimlich / weder zu Wasser noch zu Land / wieder das Königreich Schweden vnd

sich vnter das Castell in der Insul Callao / gegen vber des Ports von Lima retteriret / sich zu bemächtigen. Zu solchem Ende er dann 18. kleine Schiff mit 900. Mann darnach geschickt / ist aber vom Castell vnd den Gallionen dermassen auß groben Stücken auff sie gespielet worden / daß sie sich mit verlust salviren müssen: darauff sie 9. vngeladene Schiff in Brandt gesteckt. Ferners hat l' Eremite deß Ports Engvila sich bemächtigen wollen / auch daselbst 2. Schiff vnversehens vbersallen / vnd in seine Gewalt gebracht: aber das Geldt darauff / vngefehr 250000. Ducatẽ / war schon auffs Land in die nächstgelegene Festung salvirt. Im selbigen Port hat er noch 4. andere ereylt / 2. davon entführe / vnd die andern 2. in Brandtgesteckt. Hierauff hat er mit seiner Armada bey der Insul Ißla geanckert / vnd die Fahrt von Lima auff Panama sehr vnsicher gemacht / vñ als er hernach vnlangst todts verblichen / ist an seine statt Johann Hußgẽ Admiral worden.

Mitler weil hat der Gubernator zu Lima etliche Verräther / so es mit den Holländern gehalten / verkundtschafftet / welche er mit glüenden Zangen pfätzen vnd radbrechen lassen.

Holländischer Admiral l' Eremite geht mit todt ab. Im Septemb hat ein Holländischer Vice Admiral / so von der Holländtschen Flotta durch eine Fortun verschlagen worden / ein reich beladen Spanisch Schiff von 250 Lasten / welches er bey Mexico erobert / zu Flissingen eingebracht. Die köstlichen Wahren vnd viel platten Silber welche dieses Schiff auffgehabt / sind auff 14. Tonnen Holländer erobern reiche Beuthen. Goldes geschätzt worden. Bald hernach sind auch die Seeländer mit einem Schiff von 300. Lasten / so sie in dem Hafen zu Neapels geholet / ankom̃en / darauff des Neapolitanischen Gubernatorn Küchenwerck vnnd köstlicher Haußrath / viel silberne Kelch / Becher / Kandten / Schüsseln / gestrickte Teppich vnnd andere schöne Sachen / wie auch deß Gubernators Gemahls Klein odien vnd Jubeln / gewesen / so alles nach Spanien solte geführet werden / dieweil selbiger König jhn Gubernatorn dahin abgefordert.

Berathschlagung in Poln ob der Krieg wieder Schweden fortzusetzen. In der Frühlings zeit deß 1624. Jahres ist in Poln berathschlaget worden / ob der Krieg wieder den König in Schweden fortgesetzt / oder aber ein fernerer Stillstandt solte gemacht werden. Dabey dann dem König in Polen zu Gemüth geführet worden / wie mit grosservngesegenheit vnd verderb der Vnterthanen in Lieffland der Krieg vor dieser Zeit mit den Schweden seye geführet worden / vñ man jhnen doch von darauß nicht recht beykom̃en mögen / wie man dann dessen auch ein Exempel hätte an dem König in Dennemarck / so ein bessere Gelegenheit gehabt die Schweden zu Wasser vñ Landt zu bekriegen / jedoch zu seinem vorgesetzten Zweck / der Hauptstadt Stockholm sich zu bemächtigen / nit kom̃en mögen. Insonderheit hätte der König in Schweden seythero die Stadt Rige erobert / vnd vnterschiedliche Festungen diß vnd jenseyt deß Flusses Duna erbawet vnd starck besetzet / so zu erobern viel Volck / Kraut vnd Loth / damit er besser als die Polen versehen / kosten würde: so köndte auch der König in Schweden mit abschneidung der Proviant den Polen zukom̃en / vñ mit Fewer vnd Schwerdt Lieff-vnd Churland infestirn. Zur See den König in Schweden zu bekriegen / wär die Kron Polen zwar zum wenigsten / Schweden aber am besten damit versehen / welche auch die Seekandten vnd Porten auff 60. Meiln inne hätten / vnnd bald hie bald dort das Kriegsvolck außsetzen vnd streiffen köndten / da hingegen das Polnische Läger zu Land an einem Orth bleiben münste. Zu dem / wann gleich ein Armada zugerüstet / würde der König in Dennemarck / als ein Herr deß Balthischen Meers vnd deß Sunds / solcher Polnischen Schiffarmada keinen Paß vñ Logier darob geben / wurden auch die Poln es mit den Holländern im Mitternächtischem Meer zu thun haben / welche nicht allein jhr Metall Bergwerck in Schweden nicht würden dahinden lassen / sondern auch auffs eusserste dem König in Schweden / als jhrem Bundtsgenossen / beystehen. Zu einer Schiffarmada aber auffzurichten / gehörte auffs wenigste 5. Million Golds. In Finland aber zu Land vnd durch die Gräntzen der Moscaw mit einer Armee zu marchirn / wäre auch zu schwer / in dem der König in Schweden / der Orten viel Festungen innen / vnd die engen Päß vnd Sümpff zu seinem Vortheyl hätte etc. Hierauff nun würde für das rathsamste befunden / biß auff andere Gelegenheit vnnd zutragenge Fälle einen fernern Stillstand der Waffen einzugehen. Selbiger ward auff vorgehende gepflogene Tractation auff nachfolgende conditionen beyderseits von den darzu verordneten Commissarien angenommen vnd beschlossen.

Stillstand zwisschen Schweden vnd Poln biß auff den letztẽ Martii deß 1625. Jahrs auff gerichtet. Erstlich solte der Stillstand zwischen Schweden vnd Poln erstreckt vñ erlängert seyn von dem ersten Junij 1624. biß auff den letzten Martij deß 1625. Jahrs / vnd solte solcher getrewlich vnd vnverletzt gehalten werdẽ / biß auff den Außgang deß benandten Tags. Es solte auch beyderseyts kein Krieg wieder augefangen werden vor außgang deß Termins / biß auff den 1. Junij altes Calenders / da hierzwisschen ein Theyl / so den Krieg anzufangen gesinnet / deß andern Theyls Obristen durch offene Brieff vnd einen Trompeter / gemeinem Kriegsbrauch nach / den Krieg ankündigen möchte. Wofern aber von dem gesetzten letztẽ Martij an biß auff den 1. Junij von keinem Theyl kein offentliche Kriegs anmeldung rechtmässiger weis geschehen würde / so solte Krafft dieses vertrags dieser Stillstandt biß auff den 1. Junij deß nachfolgenden 1626. Jahrs erstreckt bleiben / vnnd mit gleich mässigen conditionen fest gehalten werden.

2. Solte bey wärendem Stillstand beyderseits alles in dẽ Stand / in welchem es jetzunder wäre / verbleiben / vnd solte / was ein Theyl im Besitz hätte / ohn einige deß andern Theyls hindernuß / Einfall / offen- oder heimlichen Gewalt / ruhig vnnd friedlich besitzen.

3. Solte der König in Poln / das Königreich Poln / vñ Großhertzogthum̃ Littawn / biß auff den gesetzten Tag kein feindtliche Attentaten / weder offentlich noch heimlich / weder zu Wasser noch zu Land / wieder das Königreich Schweden vnd

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          <p>Mitler weil hat der Gubernator zu Lima etliche Verräther / so es mit den                      Holländern gehalten / verkundtschafftet / welche er mit glüenden Zangen pfätzen                      vnd radbrechen lassen.</p>
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          <p><note place="right">Stillstand zwisschen Schweden vnd Poln biß auff den                          letzte&#x0303; Martii deß 1625. Jahrs auff gerichtet.</note> Erstlich solte der                      Stillstand zwischen Schweden vnd Poln erstreckt vn&#x0303; erlängert seyn                      von dem ersten Junij 1624. biß auff den letzten Martij deß 1625. Jahrs / vnd                      solte solcher getrewlich vnd vnverletzt gehalten werde&#x0303; / biß auff den Außgang                      deß benandten Tags. Es solte auch beyderseyts kein Krieg wieder augefangen                      werden vor außgang deß Termins / biß auff den 1. Junij altes Calenders / da                      hierzwisschen ein Theyl / so den Krieg anzufangen gesinnet / deß andern Theyls                      Obristen durch offene Brieff vnd einen Trompeter / gemeinem Kriegsbrauch nach /                      den Krieg ankündigen möchte. Wofern aber von dem gesetzten letzte&#x0303; Martij an biß                      auff den 1. Junij von keinem Theyl kein offentliche Kriegs anmeldung                      rechtmässiger weis geschehen würde / so solte Krafft dieses vertrags dieser                      Stillstandt biß auff den 1. Junij deß nachfolgenden 1626. Jahrs erstreckt                      bleiben / vnnd mit gleich mässigen conditionen fest gehalten werden.</p>
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[949/1062] sich vnter das Castell in der Insul Callao / gegen vber des Ports von Lima retteriret / sich zu bemächtigen. Zu solchem Ende er dann 18. kleine Schiff mit 900. Mann darnach geschickt / ist aber vom Castell vnd den Gallionen dermassen auß groben Stücken auff sie gespielet worden / daß sie sich mit verlust salviren müssen: darauff sie 9. vngeladene Schiff in Brandt gesteckt. Ferners hat l' Eremite deß Ports Engvila sich bemächtigen wollen / auch daselbst 2. Schiff vnversehens vbersallen / vnd in seine Gewalt gebracht: aber das Geldt darauff / vngefehr 250000. Ducatẽ / war schon auffs Land in die nächstgelegene Festung salvirt. Im selbigen Port hat er noch 4. andere ereylt / 2. davon entführe / vnd die andern 2. in Brandtgesteckt. Hierauff hat er mit seiner Armada bey der Insul Ißla geanckert / vnd die Fahrt von Lima auff Panama sehr vnsicher gemacht / vñ als er hernach vnlangst todts verblichen / ist an seine statt Johann Hußgẽ Admiral worden. Mitler weil hat der Gubernator zu Lima etliche Verräther / so es mit den Holländern gehalten / verkundtschafftet / welche er mit glüenden Zangen pfätzen vnd radbrechen lassen. Im Septemb hat ein Holländischer Vice Admiral / so von der Holländtschen Flotta durch eine Fortun verschlagen worden / ein reich beladen Spanisch Schiff von 250 Lasten / welches er bey Mexico erobert / zu Flissingen eingebracht. Die köstlichen Wahren vnd viel platten Silber welche dieses Schiff auffgehabt / sind auff 14. Tonnen Goldes geschätzt worden. Bald hernach sind auch die Seeländer mit einem Schiff von 300. Lasten / so sie in dem Hafen zu Neapels geholet / ankom̃en / darauff des Neapolitanischen Gubernatorn Küchenwerck vnnd köstlicher Haußrath / viel silberne Kelch / Becher / Kandten / Schüsseln / gestrickte Teppich vnnd andere schöne Sachen / wie auch deß Gubernators Gemahls Klein odien vnd Jubeln / gewesen / so alles nach Spanien solte geführet werden / dieweil selbiger König jhn Gubernatorn dahin abgefordert. Holländischer Admiral l' Eremite geht mit todt ab. Holländer erobern reiche Beuthen. In der Frühlings zeit deß 1624. Jahres ist in Poln berathschlaget worden / ob der Krieg wieder den König in Schweden fortgesetzt / oder aber ein fernerer Stillstandt solte gemacht werden. Dabey dann dem König in Polen zu Gemüth geführet worden / wie mit grosservngesegenheit vnd verderb der Vnterthanen in Lieffland der Krieg vor dieser Zeit mit den Schweden seye geführet worden / vñ man jhnen doch von darauß nicht recht beykom̃en mögen / wie man dann dessen auch ein Exempel hätte an dem König in Dennemarck / so ein bessere Gelegenheit gehabt die Schweden zu Wasser vñ Landt zu bekriegen / jedoch zu seinem vorgesetzten Zweck / der Hauptstadt Stockholm sich zu bemächtigen / nit kom̃en mögen. Insonderheit hätte der König in Schweden seythero die Stadt Rige erobert / vnd vnterschiedliche Festungen diß vnd jenseyt deß Flusses Duna erbawet vnd starck besetzet / so zu erobern viel Volck / Kraut vnd Loth / damit er besser als die Polen versehen / kosten würde: so köndte auch der König in Schweden mit abschneidung der Proviant den Polen zukom̃en / vñ mit Fewer vnd Schwerdt Lieff-vnd Churland infestirn. Zur See den König in Schweden zu bekriegen / wär die Kron Polen zwar zum wenigsten / Schweden aber am besten damit versehen / welche auch die Seekandten vnd Porten auff 60. Meiln inne hätten / vnnd bald hie bald dort das Kriegsvolck außsetzen vnd streiffen köndten / da hingegen das Polnische Läger zu Land an einem Orth bleiben münste. Zu dem / wann gleich ein Armada zugerüstet / würde der König in Dennemarck / als ein Herr deß Balthischen Meers vnd deß Sunds / solcher Polnischen Schiffarmada keinen Paß vñ Logier darob geben / wurden auch die Poln es mit den Holländern im Mitternächtischem Meer zu thun haben / welche nicht allein jhr Metall Bergwerck in Schweden nicht würden dahinden lassen / sondern auch auffs eusserste dem König in Schweden / als jhrem Bundtsgenossen / beystehen. Zu einer Schiffarmada aber auffzurichten / gehörte auffs wenigste 5. Million Golds. In Finland aber zu Land vnd durch die Gräntzen der Moscaw mit einer Armee zu marchirn / wäre auch zu schwer / in dem der König in Schweden / der Orten viel Festungen innen / vnd die engen Päß vnd Sümpff zu seinem Vortheyl hätte etc. Hierauff nun würde für das rathsamste befunden / biß auff andere Gelegenheit vnnd zutragenge Fälle einen fernern Stillstand der Waffen einzugehen. Selbiger ward auff vorgehende gepflogene Tractation auff nachfolgende conditionen beyderseits von den darzu verordneten Commissarien angenommen vnd beschlossen. Berathschlagung in Poln ob der Krieg wieder Schweden fortzusetzen. Erstlich solte der Stillstand zwischen Schweden vnd Poln erstreckt vñ erlängert seyn von dem ersten Junij 1624. biß auff den letzten Martij deß 1625. Jahrs / vnd solte solcher getrewlich vnd vnverletzt gehalten werdẽ / biß auff den Außgang deß benandten Tags. Es solte auch beyderseyts kein Krieg wieder augefangen werden vor außgang deß Termins / biß auff den 1. Junij altes Calenders / da hierzwisschen ein Theyl / so den Krieg anzufangen gesinnet / deß andern Theyls Obristen durch offene Brieff vnd einen Trompeter / gemeinem Kriegsbrauch nach / den Krieg ankündigen möchte. Wofern aber von dem gesetzten letztẽ Martij an biß auff den 1. Junij von keinem Theyl kein offentliche Kriegs anmeldung rechtmässiger weis geschehen würde / so solte Krafft dieses vertrags dieser Stillstandt biß auff den 1. Junij deß nachfolgenden 1626. Jahrs erstreckt bleiben / vnnd mit gleich mässigen conditionen fest gehalten werden. Stillstand zwisschen Schweden vnd Poln biß auff den letztẽ Martii deß 1625. Jahrs auff gerichtet. 2. Solte bey wärendem Stillstand beyderseits alles in dẽ Stand / in welchem es jetzunder wäre / verbleiben / vnd solte / was ein Theyl im Besitz hätte / ohn einige deß andern Theyls hindernuß / Einfall / offen- oder heimlichen Gewalt / ruhig vnnd friedlich besitzen. 3. Solte der König in Poln / das Königreich Poln / vñ Großhertzogthum̃ Littawn / biß auff den gesetzten Tag kein feindtliche Attentaten / weder offentlich noch heimlich / weder zu Wasser noch zu Land / wieder das Königreich Schweden vnd

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 949. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1062>, abgerufen am 23.11.2024.