Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.allbereit in 3000. an die Holländer ergeben / vnd trew vnd hold zu seyn / jhnen geschworen / erschollen haben sie sich zusammen gethan / mit jhrem gewöhnlichen gewehr nach der vorbesagten speluncken vnd gebüsch gezogen / inn grosser fury hinein gefallen / was nicht entlauffen vmbgebracht vnd die todte Leichnan zu rück in die statt gebracht. Ob nun wol die Statt mit mehrern Schantzen / Reduiten / Lauffgräben vnd dergleichen sehr fortificirt worden / haben doch dessen vngeachtet etliche 1000. flüchtige Indianer / durch antrieb der Portugisen vnd jhres Bischoffs / so in 1500. starck zu jnen gestossen / einen anfall auff die statt gethan / sind aber von den Holländern also empfangen worden / daß sie mit grossem verlust weichen / vnd von jhrem vorhaben ablassen müssen. Nach solchem haben gedachte flüchtige Brasilläner zwen an den Holländischen Admiral abgeordnet / zu versuchen ob sie mit jhnen handeln vnd die zuckermühlen vnderhalten helffen möchten: Die Holländer wolten jhnen aber der Zett noch nicht trawen / auch mahnete der Portugeser Bischoff die Brasilianer davon ab. Die Spanischen in Fernambuck / als sie diesen verlauff vernommen / haben sie sich daselbst sehr verstärckt vnd verschantzt / in meinung sich alda / wann die Holländer auch etwas auff sie tentieren solten / auffs eusserste zu wehren. Als diß gerücht in Spanien erschollen / hat der König also bald anordnung gethan / zu Lißbona / Corona / S. Lucas vnd andern Meerporten ein starcke Armada außzurüsten / welche er nachmals vnder dem Admiral Friederich von Toledo / das verlorne wider zu recuperieren / in West-Indien abgefertiget / der dann auch in dem folgenden Jahr gedachte von den Holländern eingenommene Ort wider vnder deß Kön. gewalt gebracht/wie an seinen ort soll vermeldet werden. Holländer machen ein verordnung wider die Duinkirchi sche Kriegs Schiff. Die Dünkircher Kriegschiff haben der zeit mit abnehmung vieler Kauffmans-vnd Fische schiff den vereinigten Niederlanden viel schaden vnd verdrieß zu gefüget; vnd nach dem sie auch vnder andern ein Engelländisch schiff / so für gedachte vereinigte Niederland 50. eysenene stück vnd viel munition aufgehabt / erobert vnd davon gebracht / haben die General Staden deßwegen placat anschlagen lassen / Inhalts / daß wohinführo jhre Kriegsschiff von den Duinkirchischen grossen schiffen eines vberwältigen würden / sie beneben allen / was darauff / noch 10000. fl. Item von einem so 80. last 5000. fl. zur verehrung haben solten. Hierauff haben die Holl-vnd Seeländische Abendthewer Kriegsschiff den Duinkirchern fleissig auffgepast / vnd nach dem sie derselben 6. auff welcher jedem 40. stück geschütz vnd 6. Duinkircher Kriegs schiff von den Hollendern bestritten. 300. Mann mit deß di Messia Pagagy vnnd Beuten so er in ober Teutschland gemacht / vnnd solche in Spanien führen lassen wollen / gewesen / vnfern von Cales angetroffen / haben sie dieselbe dapffer angegriffen / vnd dermassen auff einander geschossen / daß die lufft vom rauch vnd dampff verfinstert worden: Darüber dann der Holländisch Admiral Lampert / ein trefflich vorsichtiger Kriegsheld zur See / durch den Kopff geschossen / vnd theils Schiff vnd viel Soldaten beschädiget worden. Hingegen ward eins von den Duinkirchischen kriegsschiffen also durchlöchert / daß es mit allem dem / so darob gewesen / zu grund gangen / vnd ein anders auff den Sand gejagt: Die vbrigen 4. haben sich in einen Engelländischen hafen salvieret / denen die Holl-vnd Seeländische nachgesetzt / vnd sie in gedachten hafen eingeschlossen / vnd sie also ein geraume zeit besetzt gehalten / biß entlich im 5. monat hernach ein grosser sturmwind sich erhaben / da haben die Duinkirchische zu entrinnen gelegenheit bekommen. Dann als die Holländische Kriegsschiff wegen der grossen rempest die Ancker leichten / sich von einander söndern vnd der fortun ergeben müssen / haben solche 4. schiff auch auß dem Hafen vnd in die weite see sich davon gemacht. Als aber selbiges die Holländer ersehen / haben sie die also bald verfolget den Admiral ereilt / an bort gelegt / vnd auß groben Stücken hefftig beschossen: Da nun der Spanische Admiral gesehen daß er nicht entkommen köndte / hat er / damit er nicht mit seinem Schiff vnd bey sich habender beut den Holländern in die händ zu nutz kommen möchte / ein Lunten ins pulffer gesteckt / vnd also mit dem schiff / volck vnd allen in die lufft geflogen / mit einem solchen schlag vnd krachen / daß eines von den Holländischen schiffen / darüber der Capitain von der Veer commandiert / dadurch verderbt vnd ruinirt / doch dz volck darob / eher es gesuncken / mehrerntheils errettet worden. Dem von der Veer wurd im springen deß Duinkirchers von einem stück eines zersprungenen geschützes ein Bein zerschmettert / davon er nach etlichen Tagen mit grossem trawren der seinigen todts verfahren. Die andere 3. Duinkirchische Kriegsschiff sind nach langem fechten den Holländern entkommen / vnnd zu Duinkirchen / wie auch jhr gegenpart zu Flissingen sehr schadhafft ankommen. Die Spanische West Indianische Flota auß Holländischer Admiral l'Eremite passet ver geblich auff die Spanische Silber Flot. Pern vnd new Spanien ist inn dessen an Gold / Silber vnd andern köstlichen wahren vber 14. million reich in Hispanien aukommen / deren hat der Holländische Admiral l'Eremite verfehlt / in dem solche auß dem Portu zu zu Lima anfang deß mayen / 4. tag vor seiner ankunfft abgesegelt / welcher da er eher ankommen / die flota mit allen schatz alda beysammen gefunden hette: Der Gubernator zu Lima hat auff deren abfahrt starck getrungen / sonderlich weil er vermerckt / daß ein verrätherey ob handen gewesen / also daß 3. Gallionen / so nicht allerdings fertig / mit zwo millionen im Portbleiben müssen. Als nun l'Eremite in der Refier Lima mit seiner Armada ankommen / hat er vor selbiger Statt Port 2. Schiff erobert / vnnd den Hauptmann darob befragt / zu welcher zeit obgedachte Flotta abgefahren? Der dann falsch vnd klüglich berichtet / daß solche mehr als vor 14. tagen abgesegelt / hette er aber die warheit angezeiget / so het l'Eremite die Flotta verfolgen vnnd bestreitten konnen. Darauff hat L' Eremita sich vnterstanden der 3. Galleonen / so allbereit in 3000. an die Holländer ergeben / vnd trew vnd hold zu seyn / jhnen geschworen / erschollen haben sie sich zusammen gethan / mit jhrem gewöhnlichen gewehr nach der vorbesagten speluncken vnd gebüsch gezogen / inn grosser fury hinein gefallen / was nicht entlauffen vmbgebracht vnd die todte Leichnã zu rück in die statt gebracht. Ob nun wol die Statt mit mehrern Schantzen / Reduiten / Lauffgräben vnd dergleichen sehr fortificirt worden / haben doch dessen vngeachtet etliche 1000. flüchtige Indianer / durch antrieb der Portugisen vnd jhres Bischoffs / so in 1500. starck zu jnen gestossen / einen anfall auff die statt gethan / sind aber von den Holländern also empfangen worden / daß sie mit grossem verlust weichen / vnd von jhrem vorhaben ablassen müssen. Nach solchem haben gedachte flüchtige Brasilläner zwen an den Holländischen Admiral abgeordnet / zu versuchen ob sie mit jhnen handeln vnd die zuckermühlen vnderhalten helffen möchten: Die Holländer wolten jhnen aber der Zett noch nicht trawen / auch mahnete der Portugeser Bischoff die Brasilianer davon ab. Die Spanischen in Fernambuck / als sie diesen verlauff vernommen / haben sie sich daselbst sehr verstärckt vnd verschantzt / in meinung sich alda / wann die Holländer auch etwas auff sie tentieren solten / auffs eusserste zu wehren. Als diß gerücht in Spanien erschollen / hat der König also bald anordnung gethan / zu Lißbona / Corona / S. Lucas vnd andern Meerporten ein starcke Armada außzurüsten / welche er nachmals vnder dem Admiral Friederich von Toledo / das verlorne wider zu recuperieren / in West-Indien abgefertiget / der dann auch in dem folgenden Jahr gedachte von den Holländern eingenommene Ort wider vnder deß Kön. gewalt gebracht/wie an seinẽ ort soll vermeldet werden. Holländer machen ein verordnũg wider die Duinkirchi sche Kriegs Schiff. Die Dünkircher Kriegschiff haben der zeit mit abnehmung vieler Kauffmans-vnd Fische schiff den vereinigten Niederlanden viel schaden vnd verdrieß zu gefüget; vnd nach dem sie auch vnder andern ein Engelländisch schiff / so für gedachte vereinigte Niederland 50. eysenene stück vnd viel munition aufgehabt / erobert vnd davon gebracht / haben die General Staden deßwegen placat anschlagen lassen / Inhalts / daß wohinführo jhre Kriegsschiff von den Duinkirchischen grossen schiffen eines vberwältigen würden / sie beneben allẽ / was darauff / noch 10000. fl. Item von einem so 80. last 5000. fl. zur verehrung haben solten. Hierauff haben die Holl-vnd Seeländische Abendthewer Kriegsschiff den Duinkirchern fleissig auffgepast / vnd nach dem sie derselben 6. auff welcher jedem 40. stück geschütz vnd 6. Duinkircher Kriegs schiff von dẽ Hollendern bestritten. 300. Mann mit deß di Messia Pagagy vnnd Beuten so er in ober Teutschland gemacht / vnnd solche in Spanien führen lassen wollen / gewesen / vnfern von Cales angetroffen / haben sie dieselbe dapffer angegriffen / vnd dermassen auff einander geschossen / daß die lufft vom rauch vnd dampff verfinstert worden: Darüber dann der Holländisch Admiral Lampert / ein trefflich vorsichtiger Kriegsheld zur See / durch den Kopff geschossen / vnd theils Schiff vnd viel Soldaten beschädiget worden. Hingegen ward eins von den Duinkirchischen kriegsschiffen also durchlöchert / daß es mit allem dem / so darob gewesen / zu grund gãgen / vnd ein anders auff den Sand gejagt: Die vbrigen 4. haben sich in einen Engelländischen hafen salvieret / denen die Holl-vnd Seeländische nachgesetzt / vnd sie in gedachtẽ hafen eingeschlossen / vnd sie also ein geraume zeit besetzt gehalten / biß entlich im 5. monat hernach ein grosser sturmwind sich erhaben / da haben die Duinkirchische zu entrinnen gelegenheit bekommen. Dann als die Holländische Kriegsschiff wegen der grossen rempest die Ancker leichten / sich von einander söndern vnd der fortun ergeben müssen / haben solche 4. schiff auch auß dem Hafen vnd in die weite see sich davon gemacht. Als aber selbiges die Holländer ersehen / haben sie die also bald verfolget den Admiral ereilt / an bort gelegt / vnd auß grobẽ Stücken hefftig beschossen: Da nun der Spanische Admiral gesehen daß er nicht entkommen köndte / hat er / damit er nicht mit seinem Schiff vnd bey sich habender beut den Holländern in die händ zu nutz kom̃en möchte / ein Lunten ins pulffer gesteckt / vnd also mit dem schiff / volck vñ allẽ in die lufft geflogen / mit einem solchen schlag vñ krachen / daß eines von den Holländischen schiffen / darüber der Capitain von der Veer com̃andiert / dadurch verderbt vnd ruinirt / doch dz volck darob / eher es gesuncken / mehrerntheils errettet worden. Dem von der Veer wurd im springen deß Duinkirchers von einem stück eines zersprũgenen geschützes ein Bein zerschmettert / davon er nach etlichen Tagen mit grossem trawren der seinigen todts verfahren. Die andere 3. Duinkirchische Kriegsschiff sind nach langem fechten dẽ Holländern entkommen / vnnd zu Duinkirchen / wie auch jhr gegenpart zu Flissingen sehr schadhafft ankommen. Die Spanische West Indianische Flota auß Holländischer Admiral l'Eremite passet ver geblich auff die Spanische Silber Flot. Pern vnd new Spanien ist inn dessen an Gold / Silber vnd andern köstlichen wahren vber 14. million reich in Hispanien aukommen / deren hat der Holländische Admiral l'Eremite verfehlt / in dem solche auß dem Portu zu zu Lima anfang deß mayẽ / 4. tag vor seiner ankunfft abgesegelt / welcher da er eher ankommen / die flota mit allẽ schatz alda beysammen gefunden hette: Der Gubernator zu Lima hat auff derẽ abfahrt starck getrungen / sonderlich weil er vermerckt / daß ein verrätherey ob handen gewesen / also daß 3. Gallionen / so nicht allerdings fertig / mit zwo millionen im Portbleiben müssen. Als nun l'Eremite in der Refier Lima mit seiner Armada ankommen / hat er vor selbiger Statt Port 2. Schiff erobert / vnnd den Hauptmann darob befragt / zu welcher zeit obgedachte Flotta abgefahren? Der dann falsch vnd klüglich berichtet / daß solche mehr als vor 14. tagẽ abgesegelt / hette er aber die warheit angezeiget / so het l'Eremite die Flotta verfolgen vnnd bestreitten konnen. 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Nach solchem haben gedachte flüchtige Brasilläner zwen an den Holländischen Admiral abgeordnet / zu versuchen ob sie mit jhnen handeln vnd die zuckermühlen vnderhalten helffen möchten: Die Holländer wolten jhnen aber der Zett noch nicht trawen / auch mahnete der Portugeser Bischoff die Brasilianer davon ab. Die Spanischen in Fernambuck / als sie diesen verlauff vernommen / haben sie sich daselbst sehr verstärckt vnd verschantzt / in meinung sich alda / wann die Holländer auch etwas auff sie tentieren solten / auffs eusserste zu wehren.</p> <p>Als diß gerücht in Spanien erschollen / hat <choice><abbr>d'</abbr><expan>der</expan></choice> König also bald anordnung gethan / zu Lißbona / Corona / S. 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Item von einem so 80. last 5000. fl. zur verehrung haben solten. Hierauff haben die Holl-vnd Seeländische Abendthewer Kriegsschiff den Duinkirchern fleissig auffgepast / vnd nach dem sie derselben 6. auff welcher jedem 40. stück geschütz vnd <note place="left">6. Duinkircher Kriegs schiff von dẽ Hollendern bestritten.</note> 300. Mann mit deß di Messia Pagagy vnnd Beuten so er in ober Teutschland gemacht / vnnd solche in Spanien führen lassen wollen / gewesen / vnfern von Cales angetroffen / haben sie dieselbe dapffer angegriffen / vnd dermassen auff <choice><abbr>einand'</abbr><expan>einander</expan></choice> geschossen / daß die lufft vom rauch vnd dampff verfinstert worden: Darüber dann der Holländisch Admiral Lampert / ein trefflich vorsichtiger Kriegsheld zur See / durch den Kopff geschossen / vnd theils Schiff vnd viel Soldaten beschädiget worden. Hingegen ward eins von den Duinkirchischen kriegsschiffen also durchlöchert / daß es mit allem dem / so darob gewesen / zu grund gãgen / vnd ein anders auff den Sand gejagt: Die vbrigen 4. haben sich in einen Engelländischen hafen salvieret / denen die Holl-vnd Seeländische nachgesetzt / vnd sie in gedachtẽ hafen eingeschlossen / vnd sie also ein geraume zeit besetzt gehalten / biß entlich im 5. monat hernach ein grosser sturmwind sich erhaben / da haben die Duinkirchische zu entrinnen gelegenheit bekommen. Dann als die Holländische Kriegsschiff wegen der grossen rempest die Ancker leichten / sich von <choice><abbr>einand'</abbr><expan>einander</expan></choice> söndern vnd der fortun ergeben müssen / haben solche 4. schiff auch auß dem Hafen vnd in die weite see sich davon gemacht. 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Duinkirchische Kriegsschiff sind nach langem fechten dẽ Holländern entkommen / vnnd zu Duinkirchen / wie auch jhr gegenpart zu Flissingen sehr schadhafft ankommen.</p> <p>Die Spanische West Indianische Flota auß <note place="right">Holländischer Admiral l'Eremite passet ver geblich auff die Spanische Silber Flot.</note> Pern vnd new Spanien ist inn dessen an Gold / Silber vnd andern köstlichen wahren vber 14. million reich in Hispanien aukommen / deren hat <choice><abbr>d'</abbr><expan>der</expan></choice> Holländische Admiral l'Eremite verfehlt / in dem solche auß dem Portu zu zu Lima anfang deß mayẽ / 4. tag vor seiner ankunfft abgesegelt / welcher da er eher ankommen / die flota mit allẽ schatz alda beysammen gefunden hette: Der Gubernator zu Lima hat auff derẽ abfahrt starck getrungen / sonderlich weil er vermerckt / daß ein verrätherey ob handen gewesen / also daß 3. Gallionen / so nicht allerdings fertig / mit zwo millionen im Portbleiben müssen. Als nun l'Eremite in der Refier Lima mit seiner Armada ankommen / hat er vor selbiger Statt Port 2. Schiff erobert / vnnd den Hauptmann darob befragt / zu welcher zeit obgedachte Flotta abgefahren? Der dann falsch vnd klüglich berichtet / daß solche mehr als vor 14. tagẽ abgesegelt / hette er aber die warheit angezeiget / so het l'Eremite die Flotta verfolgen vnnd bestreitten konnen. Darauff hat L' Eremita sich vnterstanden der 3. Galleonen / so </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [948/1061]
allbereit in 3000. an die Holländer ergeben / vnd trew vnd hold zu seyn / jhnen geschworen / erschollen haben sie sich zusammen gethan / mit jhrem gewöhnlichen gewehr nach der vorbesagten speluncken vnd gebüsch gezogen / inn grosser fury hinein gefallen / was nicht entlauffen vmbgebracht vnd die todte Leichnã zu rück in die statt gebracht.
Ob nun wol die Statt mit mehrern Schantzen / Reduiten / Lauffgräben vnd dergleichen sehr fortificirt worden / haben doch dessen vngeachtet etliche 1000. flüchtige Indianer / durch antrieb der Portugisen vnd jhres Bischoffs / so in 1500. starck zu jnen gestossen / einen anfall auff die statt gethan / sind aber von den Holländern also empfangen worden / daß sie mit grossem verlust weichen / vnd von jhrem vorhaben ablassen müssen. Nach solchem haben gedachte flüchtige Brasilläner zwen an den Holländischen Admiral abgeordnet / zu versuchen ob sie mit jhnen handeln vnd die zuckermühlen vnderhalten helffen möchten: Die Holländer wolten jhnen aber der Zett noch nicht trawen / auch mahnete der Portugeser Bischoff die Brasilianer davon ab. Die Spanischen in Fernambuck / als sie diesen verlauff vernommen / haben sie sich daselbst sehr verstärckt vnd verschantzt / in meinung sich alda / wann die Holländer auch etwas auff sie tentieren solten / auffs eusserste zu wehren.
Als diß gerücht in Spanien erschollen / hat d' König also bald anordnung gethan / zu Lißbona / Corona / S. Lucas vnd andern Meerporten ein starcke Armada außzurüsten / welche er nachmals vnder dem Admiral Friederich von Toledo / das verlorne wider zu recuperieren / in West-Indien abgefertiget / der dann auch in dem folgenden Jahr gedachte von den Holländern eingenommene Ort wider vnder deß Kön. gewalt gebracht/wie an seinẽ ort soll vermeldet werden.
Die Dünkircher Kriegschiff haben der zeit mit abnehmung vieler Kauffmans-vnd Fische schiff den vereinigten Niederlanden viel schaden vnd verdrieß zu gefüget; vnd nach dem sie auch vnder andern ein Engelländisch schiff / so für gedachte vereinigte Niederland 50. eysenene stück vnd viel munition aufgehabt / erobert vnd davon gebracht / haben die General Staden deßwegen placat anschlagen lassen / Inhalts / daß wohinführo jhre Kriegsschiff von den Duinkirchischen grossen schiffen eines vberwältigen würden / sie beneben allẽ / was darauff / noch 10000. fl. Item von einem so 80. last 5000. fl. zur verehrung haben solten. Hierauff haben die Holl-vnd Seeländische Abendthewer Kriegsschiff den Duinkirchern fleissig auffgepast / vnd nach dem sie derselben 6. auff welcher jedem 40. stück geschütz vnd 300. Mann mit deß di Messia Pagagy vnnd Beuten so er in ober Teutschland gemacht / vnnd solche in Spanien führen lassen wollen / gewesen / vnfern von Cales angetroffen / haben sie dieselbe dapffer angegriffen / vnd dermassen auff einand' geschossen / daß die lufft vom rauch vnd dampff verfinstert worden: Darüber dann der Holländisch Admiral Lampert / ein trefflich vorsichtiger Kriegsheld zur See / durch den Kopff geschossen / vnd theils Schiff vnd viel Soldaten beschädiget worden. Hingegen ward eins von den Duinkirchischen kriegsschiffen also durchlöchert / daß es mit allem dem / so darob gewesen / zu grund gãgen / vnd ein anders auff den Sand gejagt: Die vbrigen 4. haben sich in einen Engelländischen hafen salvieret / denen die Holl-vnd Seeländische nachgesetzt / vnd sie in gedachtẽ hafen eingeschlossen / vnd sie also ein geraume zeit besetzt gehalten / biß entlich im 5. monat hernach ein grosser sturmwind sich erhaben / da haben die Duinkirchische zu entrinnen gelegenheit bekommen. Dann als die Holländische Kriegsschiff wegen der grossen rempest die Ancker leichten / sich von einand' söndern vnd der fortun ergeben müssen / haben solche 4. schiff auch auß dem Hafen vnd in die weite see sich davon gemacht. Als aber selbiges die Holländer ersehen / haben sie die also bald verfolget den Admiral ereilt / an bort gelegt / vnd auß grobẽ Stücken hefftig beschossen: Da nun der Spanische Admiral gesehen daß er nicht entkommen köndte / hat er / damit er nicht mit seinem Schiff vnd bey sich habender beut den Holländern in die händ zu nutz kom̃en möchte / ein Lunten ins pulffer gesteckt / vnd also mit dem schiff / volck vñ allẽ in die lufft geflogen / mit einem solchen schlag vñ krachen / daß eines von den Holländischen schiffen / darüber der Capitain von der Veer com̃andiert / dadurch verderbt vnd ruinirt / doch dz volck darob / eher es gesuncken / mehrerntheils errettet worden. Dem von der Veer wurd im springen deß Duinkirchers von einem stück eines zersprũgenen geschützes ein Bein zerschmettert / davon er nach etlichen Tagen mit grossem trawren der seinigen todts verfahren. Die andere 3. Duinkirchische Kriegsschiff sind nach langem fechten dẽ Holländern entkommen / vnnd zu Duinkirchen / wie auch jhr gegenpart zu Flissingen sehr schadhafft ankommen.
Holländer machen ein verordnũg wider die Duinkirchi sche Kriegs Schiff.
6. Duinkircher Kriegs schiff von dẽ Hollendern bestritten. Die Spanische West Indianische Flota auß Pern vnd new Spanien ist inn dessen an Gold / Silber vnd andern köstlichen wahren vber 14. million reich in Hispanien aukommen / deren hat d' Holländische Admiral l'Eremite verfehlt / in dem solche auß dem Portu zu zu Lima anfang deß mayẽ / 4. tag vor seiner ankunfft abgesegelt / welcher da er eher ankommen / die flota mit allẽ schatz alda beysammen gefunden hette: Der Gubernator zu Lima hat auff derẽ abfahrt starck getrungen / sonderlich weil er vermerckt / daß ein verrätherey ob handen gewesen / also daß 3. Gallionen / so nicht allerdings fertig / mit zwo millionen im Portbleiben müssen. Als nun l'Eremite in der Refier Lima mit seiner Armada ankommen / hat er vor selbiger Statt Port 2. Schiff erobert / vnnd den Hauptmann darob befragt / zu welcher zeit obgedachte Flotta abgefahren? Der dann falsch vnd klüglich berichtet / daß solche mehr als vor 14. tagẽ abgesegelt / hette er aber die warheit angezeiget / so het l'Eremite die Flotta verfolgen vnnd bestreitten konnen. Darauff hat L' Eremita sich vnterstanden der 3. Galleonen / so
Holländischer Admiral l'Eremite passet ver geblich auff die Spanische Silber Flot.
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