Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.gerücket / selbiges eingenommen / vnd sich allda verschantzt. Darauff ist er etliche Tag hernach vor die Statt vnd Schloß Newhauß / welches Wilhelm Schlawaten zuständig / vnd von der Stände Volck mit drey Fahnen besetzt war / kommen. Wiewol er nun solches zu vberrumpeln / vnd mit leichter Mühe in seine Gewalt zubringen vermeynet / hat er doch starcken Widerstandt gefunden: derowegen er mit Brennen vnd Plündern in der Vorstatt vbel zu hausen angefangeu. Als nun die Zeitung von solchen dingen in dem Böhmischen Läger erschollen / ist der Graff von Thurn damit eylends von Budweiß auffgebrochen / vnd die Tampirischen biß auff Bistritz getrieben / die sich dann hinder einem Teich vnd Gehöltz wol verschantzet / vnd in guter Hut den Graffen von Bucquoy mit dem Succurß erwartet: welcher auch kurtz hernach mit etlich Tausend Mann ankommen. Als sich nun hier auff die Statt Newhauß beförchtet / der Graff von Dampier würde noch einen Schreiben der Statt Newhauß / an Graffen von Dampier. Versuch auff sie thun / haben sie ein Schreiben an jhn geschickt / dieses Innhalts: Sie weren deß Herrn Wilhelmi Schlawatae Vnderthanen / die niemals wider den Keyser gewesen / wolten auch noch forthin biß in den Todt jhme getrew vnd gehorsamb verbleiben: hetten derohalben nicht vermeynet / daß ein solche Grausamkeit an jhnen solte verübt werden. Die Schlüssel der Statt weren nicht zu jhren / sondern in der Besatzung Händen. Bäthen derowegen / jhrer mit solchen Feindseligkeiten zuverschonen / biß sie jhn / auff erlangte jhres Herrn Erklärung / anderst beantworten köndten. Graffen von Dampier zweyter vergeblicher Anfall auff Newhauß. Dessen aber vngeachtet / hat Graff Dampier den 5. Septemb. noch ein Anschlag auff die Statt gemacht / die Thor zu Nachtszeit bey einem schweren Gewitter mit Petarden gesprenget / vnd in die Statt eingefallen / aber doch durch Mannliche Gegenwehr / mit ziemlichem Verlust wider hinauß geschlagen worden. [Abbildung]gerücket / selbiges eingenommẽ / vnd sich allda verschantzt. Darauff ist er etliche Tag hernach vor die Statt vnd Schloß Newhauß / welches Wilhelm Schlawatẽ zuständig / vnd von der Stände Volck mit drey Fahnen besetzt war / kommen. Wiewol er nun solches zu vberrumpeln / vnd mit leichter Mühe in seine Gewalt zubringen vermeynet / hat er doch starcken Widerstandt gefunden: derowegen er mit Brennen vnd Plündern in der Vorstatt vbel zu hausen angefangeu. Als nun die Zeitung von solchen dingen in dem Böhmischen Läger erschollen / ist der Graff von Thurn damit eylends von Budweiß auffgebrochen / vnd die Tampirischẽ biß auff Bistritz getrieben / die sich dann hinder einem Teich vnd Gehöltz wol verschantzet / vnd in guter Hut den Graffen von Bucquoy mit dem Succurß erwartet: welcher auch kurtz hernach mit etlich Tausend Mann ankommen. Als sich nun hier auff die Statt Newhauß beförchtet / der Graff von Dampier würde noch einen Schreiben der Statt Newhauß / an Graffen von Dampier. Versuch auff sie thun / haben sie ein Schreibẽ an jhn geschickt / dieses Innhalts: Sie weren deß Herrn Wilhelmi Schlawatae Vnderthanen / die niemals wider den Keyser gewesen / wolten auch noch forthin biß in den Todt jhme getrew vnd gehorsamb verbleiben: hetten derohalben nicht vermeynet / daß ein solche Grausamkeit an jhnen solte verübt werden. Die Schlüssel der Statt weren nicht zu jhren / sondern in der Besatzung Händen. Bäthen derowegen / jhrer mit solchen Feindseligkeiten zuverschonen / biß sie jhn / auff erlangte jhres Herrn Erklärung / anderst beantworten köndten. Graffen von Dampier zweyter vergeblicher Anfall auff Newhauß. Dessen aber vngeachtet / hat Graff Dampier den 5. Septemb. noch ein Anschlag auff die Statt gemacht / die Thor zu Nachtszeit bey einem schweren Gewitter mit Petarden gesprenget / vnd in die Statt eingefallẽ / aber doch durch Mannliche Gegenwehr / mit ziemlichem Verlust wider hinauß geschlagen worden. [Abbildung]<TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0106" n="69"/> gerücket / selbiges eingenommẽ / vnd sich allda verschantzt. Darauff ist er etliche Tag hernach vor die Statt vnd Schloß Newhauß / welches Wilhelm Schlawatẽ zuständig / vnd von der Stände Volck mit drey Fahnen besetzt war / kommen. Wiewol er nun solches zu vberrumpeln / vnd mit leichter Mühe in seine Gewalt zubringen vermeynet / hat er doch starcken Widerstandt gefunden: derowegen er mit Brennen vnd Plündern in der Vorstatt vbel zu hausen angefangeu.</p> <p>Als nun die Zeitung von solchen dingen in dem Böhmischen Läger erschollen / ist der Graff von Thurn damit eylends von Budweiß auffgebrochen / vnd die Tampirischẽ biß auff Bistritz getrieben / die sich dann hinder einem Teich vnd Gehöltz wol verschantzet / vnd in guter Hut den Graffen von Bucquoy mit dem Succurß erwartet: welcher auch kurtz hernach mit etlich Tausend Mann ankommen.</p> <p>Als sich nun hier auff die Statt Newhauß beförchtet / der Graff von Dampier würde noch einen <note place="right">Schreiben der Statt Newhauß / an Graffen von Dampier.</note> Versuch auff sie thun / haben sie ein Schreibẽ an jhn geschickt / dieses Innhalts: Sie weren deß Herrn Wilhelmi Schlawatae Vnderthanen / die niemals wider den Keyser gewesen / wolten auch noch forthin biß in den Todt jhme getrew vnd gehorsamb verbleiben: hetten derohalben nicht vermeynet / daß ein solche Grausamkeit an jhnen solte verübt werden. Die Schlüssel der Statt weren nicht zu jhren / sondern in der Besatzung Händen. Bäthen derowegen / jhrer mit solchen Feindseligkeiten zuverschonen / biß sie jhn / auff erlangte jhres Herrn Erklärung / anderst beantworten köndten.</p> <p><note place="right">Graffen von Dampier zweyter vergeblicher Anfall auff Newhauß.</note> Dessen aber vngeachtet / hat Graff Dampier den 5. Septemb. noch ein Anschlag auff die Statt gemacht / die Thor zu Nachtszeit bey einem schweren Gewitter mit Petarden gesprenget / vnd in die Statt eingefallẽ / aber doch durch Mannliche Gegenwehr / mit ziemlichem Verlust wider hinauß geschlagen worden.</p> <figure/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0106]
gerücket / selbiges eingenommẽ / vnd sich allda verschantzt. Darauff ist er etliche Tag hernach vor die Statt vnd Schloß Newhauß / welches Wilhelm Schlawatẽ zuständig / vnd von der Stände Volck mit drey Fahnen besetzt war / kommen. Wiewol er nun solches zu vberrumpeln / vnd mit leichter Mühe in seine Gewalt zubringen vermeynet / hat er doch starcken Widerstandt gefunden: derowegen er mit Brennen vnd Plündern in der Vorstatt vbel zu hausen angefangeu.
Als nun die Zeitung von solchen dingen in dem Böhmischen Läger erschollen / ist der Graff von Thurn damit eylends von Budweiß auffgebrochen / vnd die Tampirischẽ biß auff Bistritz getrieben / die sich dann hinder einem Teich vnd Gehöltz wol verschantzet / vnd in guter Hut den Graffen von Bucquoy mit dem Succurß erwartet: welcher auch kurtz hernach mit etlich Tausend Mann ankommen.
Als sich nun hier auff die Statt Newhauß beförchtet / der Graff von Dampier würde noch einen Versuch auff sie thun / haben sie ein Schreibẽ an jhn geschickt / dieses Innhalts: Sie weren deß Herrn Wilhelmi Schlawatae Vnderthanen / die niemals wider den Keyser gewesen / wolten auch noch forthin biß in den Todt jhme getrew vnd gehorsamb verbleiben: hetten derohalben nicht vermeynet / daß ein solche Grausamkeit an jhnen solte verübt werden. Die Schlüssel der Statt weren nicht zu jhren / sondern in der Besatzung Händen. Bäthen derowegen / jhrer mit solchen Feindseligkeiten zuverschonen / biß sie jhn / auff erlangte jhres Herrn Erklärung / anderst beantworten köndten.
Schreiben der Statt Newhauß / an Graffen von Dampier. Dessen aber vngeachtet / hat Graff Dampier den 5. Septemb. noch ein Anschlag auff die Statt gemacht / die Thor zu Nachtszeit bey einem schweren Gewitter mit Petarden gesprenget / vnd in die Statt eingefallẽ / aber doch durch Mannliche Gegenwehr / mit ziemlichem Verlust wider hinauß geschlagen worden.
Graffen von Dampier zweyter vergeblicher Anfall auff Newhauß.
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