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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Hannibal Franciscum Marggrafen von Coeure inn das Schweitzerland / mit begehren / daß sie König inn Franckreich nimbt die restitution deß Veldlins für die Hand. jhme zu Recuperierung deß Veltlins / daran nicht allein den Bündtnern / sondern auch den Schweitzern viel gelegen were / den Paß vergönnen / vnnd auch mit etlichem Volck assistentz leisten wolten. Warauff zwar Bern / Zürich vnd Wallis / dem König sich beypflichteten / vnd jedes Orth ein Regiment von 1000. Mannen hergaben: Die vbrige Ort aber / wolten sich / auß vorwendung / daß es wider die Erbeinigung mit dem Hauß Oesterreich were / darzu nicht verstehen. Frantzösische / Eydgnossische vnd Bündnerische armada ziehet in die Bünd vnd dz Veltlin. Nichts desto weniger zoge der Marggraf von Coeure mit 3000. Mann zu Füß / vnd 500. Pferden Frantzösisches volcks auff Bern / dem handel ein anfang zu machen: Beruffte auch dz in Bündten in eyl zusammen gebrachte Volck zu sich. Die setzten sich in der Nacht zu Schiff / vnd kamen deß morgens zu Lachen an. Darüber ein solcher schrecken under die Päbstische der orten kommen / daß jederman zu den Waffen gegriffen / aber doch gienge es ohn schaden vnd schlagen ab.

Als nun diß Volck gegen Mittag auff die Frontieren deß Lands Glaris kommen / sind zween Glarner Hauptleut mit 700. so sie in eyl zusammen gebracht / zu jhnen gestossen / vnnd mit jhnen zu Schiff nacher Wallenstatt gefahren / auch selbigen tags gen Sargans / vnd folgends bey Meyenfeld ankommen / daselbst ist noch ein Bündnerisches Regiment zu jhnen gestossen. Hierauff haben sie die zwo Rhein-Brücken / so man Bischoffs vnd Tartis Brucken nennet / eingenommen / solche verschantzt / vnd alsbald nach den engen vnd festen paß die Steig genant sich gewendet. Wie nun der Apt von Pfeffers auff der höhe jhren anzug ersehen / hat er drey Losungs-schüß gethan / vnd darmit ein zeichen zum sturm gegeben / darauff auff Guttenberg auch loß gebrennet worden / hernacher zu Veldkirch / vnd ist also der sturm durchs gantze Land gangen. Die Bündtner aber sind vnerschrocken der Steig zugeeylet / vnd als sie dahin kommen / haben sie kein einigen Mann da gefunden. Dann die Oesterreichische so sie bewahren sollen / wie der sturm angangen / auß forcht sich davon gemacht. Da sie nun diß Orth eingenommen / haben sie es von stund an starck anfangen zu verschantzen / vnd auß angeben eines Frantzösischen Ingenieurs, etliche Gräben auff ein sonderliche manier verfertiget / also daß es solches Orths sich wider zu bemächtigen einer gegenpart vnmüglich schiene. Bey so gestalten sachen etliche abgesanten daselbst bey den Margg. von Coeure der damals mit dem Frantzösischen vnd dem andern Eydgnössischen volck auch alda ankommen war / angelanget / vnnd im Namen Ertzhertzogs Leopoldi zu wissen begehret / in wessen Namen er diß volck an selbige orth geführet / vnd ob er Freund oder Feind seye? Hierauff hat der Marggraff geantwortet / daß er im Namen Kön. May. in Franckreich in die Bündten abgesandt were / mit hülff der Einwohner alle Päß vnnd Clausen / so jhnen gewaltthätig abgenommen / jhnen wider einzuraumen / vnnd die Innwohner / als seines Königs Bundtsverwandte / in vorigen stand zu setzen. Was die andre frage betreffe / stünde derselben antwort bey dem Hauß Oesterreich / wann das Hauß Oesterreich wider seines Königs befehl sich setzen / vnd jhn an seinem vorhaben zu hindern vnterstehen würde / so sey sein König deß Hauses Oesterreich feind / vnnd er auch / von seines Königs wegen / wann aber das Hauß Oesterreich würde still sitzen / vnnd jhn inn seinen Actionibus nicht turbiren, so habe er keinen befehl von seinem König / einiger weiß dasselbe zu offendieren. Auff solche der Abgesandten Relation hat Ertzhertzog Leopold das Auffbott beym Landvolck ergehen lassen: selbiges aber hat nicht dahin gebracht werden können / sich wieder die Bündtner zu wagen.

Wie nun die Steich wol verwahret / sind die Bündtner für Meyenfeld gerückt / dasselbige beschossen vnd zur vbergebung gezwungen / deß gleichen geschahe auch mit Chur / Fläsch vnd andern vmbligenden Orthen. Da solche gewonnen / zogen die Bündtner dem Prettigäw zu / da zwar bey der Clauß etwas widerstand beschehen / aber doch vber 5. nicht verwundet / vnnd darüber die Oesterreichische besatzung weggeschlagen worden.

Als diß geschrey vnder dem Landvolck / so eine zeit hero von den Oesterreichischen / von den Pündnern abalienirt beherrschet worden / erschollen / Verrätherey lohnet gemeinlich vbel. haben sie sich nit allein gutwillig ergeben / sondern sie haben auch einen vber sie gesetzten Lieutenant / welchen sie Landverrätherey beschuldiget / vnd dz er vmbs Gelt den Ertzhertzogischen Leopoldischen weg vnd steg ins Land gezeigt / vnd bißhero hefftig wider seine Landtsleut tyrannisiert / mit prügeln zu todt geschlagen / vnd haben die Kinder stücker auß jhm gebissen.

Nach eroberung deß Landes Prettigaw / vnd starcke besetzung aller eingenommenen Orthen / ist der Marggraff von Coeure mit dem Frantzösischen / Eydgnossischen vnnd Bündtnerischen Kriegsvolck in das vnter Engadin vnnd Münsterthal gezogen / vnnd sich der Päß gegen Tyrol bemächtiget. Die Pündtner haben der orthen einen / so sie auch für einen Land Verräther gehalten / bekommen / jhm ein glüend eysen durch den Halß gestochen / vnd in stück zerhackt / auch einen Kundschaffter auff gehencket.

Auff jetztgemelten succeß haben die 3. Bünd / als der Ober Pundt / Gotteshauß Pundt vnnd zehen Gerichts Pundt / von newem zusammen geschworen / vnd noch ein Regiment vnd den von Salis gerichtet. Dieser Impressa halber haben Klag deren von schweitz bey den Zürichern. die von Schweitz / als Catholisch / jhre Gesanten nach Zürich / als Reformirten geschickt / sich zum höchsten beklagt / daß wider allen Eydgnössischen gebrauch / ohne der andern Orth vorwissen die Statt Zürich den Bündtnern den Paß geben / vnd mit auffbrechen der Zäune grossen schaden gethan / dessen abtrag sie begehrten. Darauff jhnen zur antwort worden / sie die Züricher hetten den Pündtnern den Paß nicht geben / sondern König in Franckreich / krafft habender Bündtnuß geleisteten Juraments / so sie / die von

Hannibal Franciscum Marggrafen von Coeure inn das Schweitzerland / mit begehren / daß sie König inn Franckreich nimbt die restitution deß Veldlins für die Hand. jhme zu Recuperierung deß Veltlins / daran nicht allein den Bündtnern / sondern auch den Schweitzern viel gelegen were / den Paß vergönnen / vnnd auch mit etlichem Volck assistentz leisten wolten. Warauff zwar Bern / Zürich vnd Wallis / dem König sich beypflichteten / vnd jedes Orth ein Regiment von 1000. Mannen hergaben: Die vbrige Ort aber / wolten sich / auß vorwendung / daß es wider die Erbeinigung mit dem Hauß Oesterreich were / darzu nicht verstehen. Frantzösische / Eydgnossische vnd Bündnerische armada ziehet in die Bünd vnd dz Veltlin. Nichts desto weniger zoge der Marggraf von Coeure mit 3000. Mann zu Füß / vnd 500. Pferden Frantzösisches volcks auff Bern / dem handel ein anfang zu machen: Beruffte auch dz in Bündten in eyl zusammen gebrachte Volck zu sich. Die setzten sich in der Nacht zu Schiff / vnd kamen deß morgens zu Lachen an. Darüber ein solcher schrecken under die Päbstische der orten kom̃en / daß jederman zu den Waffen gegriffen / aber doch gienge es ohn schaden vnd schlagen ab.

Als nun diß Volck gegen Mittag auff die Frontieren deß Lands Glaris kom̃en / sind zween Glarner Hauptleut mit 700. so sie in eyl zusammen gebracht / zu jhnen gestossen / vnnd mit jhnen zu Schiff nacher Wallenstatt gefahren / auch selbigen tags gen Sargans / vnd folgends bey Meyenfeld ankom̃en / daselbst ist noch ein Bündnerisches Regiment zu jhnen gestossen. Hierauff haben sie die zwo Rhein-Brücken / so man Bischoffs vnd Tartis Brucken nennet / eingenommen / solche verschantzt / vnd alsbald nach dẽ engen vnd festen paß die Steig genant sich gewendet. Wie nun der Apt von Pfeffers auff der höhe jhren anzug ersehen / hat er drey Losungs-schüß gethan / vnd darmit ein zeichen zum sturm gegeben / darauff auff Guttenberg auch loß gebrennet worden / hernacher zu Veldkirch / vnd ist also der sturm durchs gantze Land gangen. Die Bündtner aber sind vnerschrocken der Steig zugeeylet / vnd als sie dahin kommen / haben sie kein einigen Mann da gefunden. Dann die Oesterreichische so sie bewahren sollen / wie der sturm angangen / auß forcht sich davon gemacht. Da sie nun diß Orth eingenommen / haben sie es von stund an starck anfangen zu verschantzen / vñ auß angebẽ eines Frantzösischen Ingenieurs, etliche Gräben auff ein sonderliche manier verfertiget / also daß es solches Orths sich wider zu bemächtigen einer gegenpart vnmüglich schiene. Bey so gestalten sachen etliche abgesanten daselbst bey dẽ Margg. von Coeure der damals mit dem Frantzösischen vnd dem andern Eydgnössischen volck auch alda ankommen war / angelanget / vnnd im Namen Ertzhertzogs Leopoldi zu wissen begehret / in wessẽ Namen er diß volck an selbige orth geführet / vnd ob er Freund oder Feind seye? Hierauff hat der Marggraff geantwortet / daß er im Namẽ Kön. May. in Franckreich in die Bündten abgesandt were / mit hülff der Einwohner alle Päß vnnd Clausen / so jhnen gewaltthätig abgenom̃en / jhnen wider einzuraumen / vnnd die Innwohner / als seines Königs Bundtsverwandte / in vorigen stand zu setzen. Was die andre frage betreffe / stünde derselben antwort bey dem Hauß Oesterreich / wann das Hauß Oesterreich wider seines Königs befehl sich setzen / vnd jhn an seinem vorhaben zu hindern vnterstehen würde / so sey sein König deß Hauses Oesterreich feind / vnnd er auch / von seines Königs wegen / wann aber das Hauß Oesterreich würde still sitzen / vnnd jhn inn seinen Actionibus nicht turbiren, so habe er keinen befehl von seinem König / einiger weiß dasselbe zu offendieren. Auff solche der Abgesandten Relation hat Ertzhertzog Leopold das Auffbott beym Landvolck ergehen lassen: selbiges aber hat nicht dahin gebracht werden können / sich wieder die Bündtner zu wagen.

Wie nun die Steich wol verwahret / sind die Bündtner für Meyenfeld gerückt / dasselbige beschossen vnd zur vbergebung gezwungẽ / deß gleichen geschahe auch mit Chur / Fläsch vñ andern vmbligenden Orthen. Da solche gewonnen / zogen die Bündtner dem Prettigäw zu / da zwar bey der Clauß etwas widerstand beschehen / aber doch vber 5. nicht verwundet / vnnd darüber die Oesterreichische besatzũg weggeschlagen wordẽ.

Als diß geschrey vnder dem Landvolck / so eine zeit hero von den Oesterreichischẽ / von den Pündnern abalienirt beherrschet worden / erschollen / Verrätherey lohnet gemeinlich vbel. haben sie sich nit allein gutwillig ergeben / sondern sie haben auch einen vber sie gesetzten Lieutenant / welchen sie Landverrätherey beschuldiget / vnd dz er vmbs Gelt den Ertzhertzogischen Leopoldischẽ weg vnd steg ins Land gezeigt / vnd bißhero hefftig wider seine Landtsleut tyrannisiert / mit prügeln zu todt geschlagen / vnd haben die Kinder stücker auß jhm gebissen.

Nach eroberung deß Landes Prettigaw / vnd starcke besetzung aller eingenommenen Orthen / ist der Marggraff von Coeure mit dem Frantzösischen / Eydgnossischen vnnd Bündtnerischen Kriegsvolck in das vnter Engadin vnnd Münsterthal gezogen / vnnd sich der Päß gegen Tyrol bemächtiget. Die Pündtner haben der orthen einen / so sie auch für einen Land Verräther gehalten / bekommen / jhm ein glüend eysen durch den Halß gestochen / vnd in stück zerhackt / auch einen Kundschaffter auff gehencket.

Auff jetztgemelten succeß haben die 3. Bünd / als der Ober Pundt / Gotteshauß Pundt vnnd zehen Gerichts Pundt / von newem zusammen geschworen / vnd noch ein Regiment vnd dẽ von Salis gerichtet. Dieser Impressa halber haben Klag deren võ schweitz bey den Zürichern. die von Schweitz / als Catholisch / jhre Gesanten nach Zürich / als Reformirten geschickt / sich zum höchsten beklagt / daß wider allen Eydgnössischen gebrauch / ohne der andern Orth vorwissen die Statt Zürich den Bündtnern den Paß geben / vnd mit auffbrechen der Zäune grossen schaden gethan / dessen abtrag sie begehrten. Darauff jhnen zur antwort worden / sie die Züricher hetten den Pündtnern den Paß nicht geben / sondern König in Franckreich / krafft habender Bündtnuß geleisteten Juraments / so sie / die von

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          <p>Nach eroberung deß Landes Prettigaw / vnd starcke besetzung aller eingenommenen                      Orthen / ist der Marggraff von Coeure mit dem Frantzösischen / Eydgnossischen                      vnnd Bündtnerischen Kriegsvolck in das vnter Engadin vnnd Münsterthal gezogen /                      vnnd sich der Päß gegen Tyrol bemächtiget. Die Pündtner haben der orthen einen /                      so sie auch für einen Land Verräther gehalten / bekommen / jhm ein glüend eysen                      durch den Halß gestochen / vnd in stück zerhackt / auch einen Kundschaffter auff                      gehencket.</p>
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Darüber ein solcher schrecken vnd' die Päbstische der orten kom̃en / daß jederman zu den Waffen gegriffen / aber doch gienge es ohn schaden vnd schlagen ab. König inn Franckreich nimbt die restitution deß Veldlins für die Hand. Frantzösische / Eydgnossische vnd Bündnerische armada ziehet in die Bünd vnd dz Veltlin. Als nun diß Volck gegen Mittag auff die Frontieren deß Lands Glaris kom̃en / sind zween Glarner Hauptleut mit 700. so sie in eyl zusammen gebracht / zu jhnen gestossen / vnnd mit jhnen zu Schiff nacher Wallenstatt gefahren / auch selbigen tags gen Sargans / vnd folgends bey Meyenfeld ankom̃en / daselbst ist noch ein Bündnerisches Regiment zu jhnen gestossen. Hierauff haben sie die zwo Rhein-Brücken / so man Bischoffs vnd Tartis Brucken nennet / eingenommen / solche verschantzt / vnd alsbald nach dẽ engen vnd festen paß die Steig genant sich gewendet. Wie nun der Apt von Pfeffers auff der höhe jhren anzug ersehen / hat er drey Losungs-schüß gethan / vnd darmit ein zeichen zum sturm gegeben / darauff auff Guttenberg auch loß gebrennet worden / hernacher zu Veldkirch / vnd ist also der sturm durchs gantze Land gangen. Die Bündtner aber sind vnerschrocken der Steig zugeeylet / vnd als sie dahin kommen / haben sie kein einigen Mann da gefunden. Dann die Oesterreichische so sie bewahren sollen / wie der sturm angangen / auß forcht sich davon gemacht. Da sie nun diß Orth eingenommen / haben sie es von stund an starck anfangen zu verschantzen / vñ auß angebẽ eines Frantzösischen Ingenieurs, etliche Gräben auff ein sonderliche manier verfertiget / also daß es solches Orths sich wider zu bemächtigen einer gegenpart vnmüglich schiene. Bey so gestalten sachen etliche abgesanten daselbst bey dẽ Margg. von Coeure der damals mit dem Frantzösischen vnd dem andern Eydgnössischen volck auch alda ankommen war / angelanget / vnnd im Namen Ertzhertzogs Leopoldi zu wissen begehret / in wessẽ Namen er diß volck an selbige orth geführet / vnd ob er Freund oder Feind seye? Hierauff hat der Marggraff geantwortet / daß er im Namẽ Kön. May. in Franckreich in die Bündten abgesandt were / mit hülff der Einwohner alle Päß vnnd Clausen / so jhnen gewaltthätig abgenom̃en / jhnen wider einzuraumen / vnnd die Innwohner / als seines Königs Bundtsverwandte / in vorigen stand zu setzen. Was die andre frage betreffe / stünde derselben antwort bey dem Hauß Oesterreich / wann das Hauß Oesterreich wider seines Königs befehl sich setzen / vnd jhn an seinem vorhaben zu hindern vnterstehen würde / so sey sein König deß Hauses Oesterreich feind / vnnd er auch / von seines Königs wegen / wann aber das Hauß Oesterreich würde still sitzen / vnnd jhn inn seinen Actionibus nicht turbiren, so habe er keinen befehl von seinem König / einiger weiß dasselbe zu offendieren. Auff solche der Abgesandten Relation hat Ertzhertzog Leopold das Auffbott beym Landvolck ergehen lassen: selbiges aber hat nicht dahin gebracht werden können / sich wieder die Bündtner zu wagen. Wie nun die Steich wol verwahret / sind die Bündtner für Meyenfeld gerückt / dasselbige beschossen vnd zur vbergebung gezwungẽ / deß gleichen geschahe auch mit Chur / Fläsch vñ andern vmbligenden Orthen. Da solche gewonnen / zogen die Bündtner dem Prettigäw zu / da zwar bey der Clauß etwas widerstand beschehen / aber doch vber 5. nicht verwundet / vnnd darüber die Oesterreichische besatzũg weggeschlagen wordẽ. Als diß geschrey vnder dem Landvolck / so eine zeit hero von den Oesterreichischẽ / von den Pündnern abalienirt beherrschet worden / erschollen / haben sie sich nit allein gutwillig ergeben / sondern sie haben auch einen vber sie gesetzten Lieutenant / welchen sie Landverrätherey beschuldiget / vnd dz er vmbs Gelt den Ertzhertzogischen Leopoldischẽ weg vnd steg ins Land gezeigt / vnd bißhero hefftig wider seine Landtsleut tyrannisiert / mit prügeln zu todt geschlagen / vnd haben die Kinder stücker auß jhm gebissen. Verrätherey lohnet gemeinlich vbel. Nach eroberung deß Landes Prettigaw / vnd starcke besetzung aller eingenommenen Orthen / ist der Marggraff von Coeure mit dem Frantzösischen / Eydgnossischen vnnd Bündtnerischen Kriegsvolck in das vnter Engadin vnnd Münsterthal gezogen / vnnd sich der Päß gegen Tyrol bemächtiget. Die Pündtner haben der orthen einen / so sie auch für einen Land Verräther gehalten / bekommen / jhm ein glüend eysen durch den Halß gestochen / vnd in stück zerhackt / auch einen Kundschaffter auff gehencket. Auff jetztgemelten succeß haben die 3. Bünd / als der Ober Pundt / Gotteshauß Pundt vnnd zehen Gerichts Pundt / von newem zusammen geschworen / vnd noch ein Regiment vnd dẽ von Salis gerichtet. Dieser Impressa halber haben die von Schweitz / als Catholisch / jhre Gesanten nach Zürich / als Reformirten geschickt / sich zum höchsten beklagt / daß wider allen Eydgnössischen gebrauch / ohne der andern Orth vorwissen die Statt Zürich den Bündtnern den Paß geben / vnd mit auffbrechen der Zäune grossen schaden gethan / dessen abtrag sie begehrten. Darauff jhnen zur antwort worden / sie die Züricher hetten den Pündtnern den Paß nicht geben / sondern König in Franckreich / krafft habender Bündtnuß geleisteten Juraments / so sie / die von Klag deren võ schweitz bey den Zürichern.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 919. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1028>, abgerufen am 23.11.2024.