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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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were dann 40. Subsidia, ja mehr dann ein Königreich Dann die Stärcke eines Königs were in seiner Vnderthanen Hertz / vnd müste nochwendig in diesem Particular bekennen / daß kein solch Exempel / daß gleich im Anfang eines Parlaments / vnd in so kurtzer zeit so grosse Hülff seye versprochen worden.

Demnach er jhr Anbieten / welches jhm zehen mal lieber were / dann alle Subsidia, erwege / vnd darnach betrachte / daß dieses sonderlich von jhnen herkomme / welches in einer so kurtzen zeit so viel were / als die Vnderthanen sonsten in einem Jahr kaum auffbringen könten / für solche Willfährligkeit sagt er jhnen grossen Danck.

In obigem Vortrag hette er versprochen / daß er jhre Erklärung nicht verachten wolte. Es solte ein weiser König sich nichts vndernemmen / er hette dann zuvor selbst seinen Statum wol bedacht. Vnd er hielte vor rathsamb / daß ein König sich selbst zuvor wol informire / ehe er ein Resolution fasse sich in dem Parlament zu erklären. Derowegen so erklärte er sich gegen jhnen / daß / so willig er were / jhrem Raht zu folgen in abrumpirung der Tractation wegen deß Heuraths vnd der Restitution der Pfaltz / als er hingegen sich selbst versicherte / sie würden zu Werck richten / was sie versprochen / vnd jhm / in dem sie jhme darzu riethen / mit jhrem Raht beystehen / darzu dann sonderliche Stärcke erfordert würde. Er bitte / sie wolten alles in gutem verstehen / wie sie thun solten gegen einem König / der sie so lang regieret / wie er könte mit Warheit sagen / mit Gerechtigkeit vnnd Friede. Daß er so lang still gesessen vnd zu rück gehalten / were die Vrsach gewesen / daß er hette die Vergiessung Christliches Bluts verhüten wollen / vnd vermeint den besten Weg zu ergreiffen / für seine Kinder die Pfaltz wider zu recuperiren. Er müste zwar bekennen / daß er lang were auffgezogen vnd also hindergangen worden / daß er nicht länger trawen dörffte.

Derhalben hette er den Bucquingam befohlen / daß er eine general Relation vnd Bericht von allen Sachen im Parlament thun solte. Er were gewiß / daß nie kein Geschäfft von so grosser Importantz were vorkommen Er hette zwar in diesem Fall selbsten was zu thun vonnöthen were ordnen können: aber er hette darfür gehalten / es were besser daß es mit gemeiner jrer Authoritet vnd Raht geschehe. Im letsten Parlament hette er sich gegen jhnen erklärt / daß er resolvirt were / allen Respect der Freundschafft oder Heurath / oder was es auch sonsten were / hindan gesetzt / die Pfaltz zu erobern. Also were er noch gesinnet / vnd wolte er jhm selbst das Leben nicht gönnen / wann er einen andern Vorsatz hette / oder die Mittel / so jhm von Gott an die Hand gegeben / entweders hindern / oder nicht ergreiffen wolte. Er were nun alt / vnd hette in einigen jungen Sohn: Doch wolte er beydes vor sich vnnd für jhn verheissen / daß kein Mittel die Pfaltz zu erobern solte verworffen werden: vnd er dörffte sagen / ob er schon alt were / jedoch wann es zur Sachen dienete / wolte er selber mit fort ziehen / der Hoffnung / seine Reiß vnd Arbeit solte nicht vbel angeleget seyn / vnnd wann er solte einig Mittel vnderlassen die Pfaltz zu erobern / so solten sie jhn nicht würdig achten / vber sie zu regieren: Dann er were nie anders zu leben resolvirt: Es were kein Feind oder Freund dem er diese Sach zu erkennen gegeben / der nicht sagte vnd gestünde / daß er vrsach hette die Pfaltz in einen oder den andern Weg wider einzunemmen. Solche Rede were jhn allezeit eine Anreitzung gewesen / dasselbig für die Hand zu nemmen.

Sie solten versichert seyn / daß er alle Ding / so zu solcher Sach gehörig / in Bereitschafft stellen wolte. Er bezeugete vor GOtt / daß kein Pfenning von diesem Gelt anders wohin solte angewendet werden / dann zu diesem Werck / vnd durch jhrer Commissarien direction / vnd er versicherte sich selbst / daß sie an jhn dencken würden / vmb zweyerley vrsachen willen. Sein Hofhaltungs Gelt würde gleich wol beym Krieg geschmälert / vnd die Kosten grösser / nichts disto weniger / wann er einen Krieg anfienge / müste er denselben hinauß führen.

In der nechsten Session würden sie bedencken / wie diß angewendet vnnd negotiert worden / vnd darnach / wie sich ferrner zu verhalten / erwegen. Er wolte frey als einem König gebührte mit jhnen handlen / vnd verhoffete dahero / daß diß ein glückselig Parlament seyn würde / vnd würde jhn auch glückseliger machen / dann einigen König / so vor jhm regieret.

In seiner letzten Oration hette er gleicher weise versprochen / daß wann er jhr Anerbieten annemen würde / er jhrem Raht auch folgen würde; vnd er wolte nicht / wann er dieses Werck auff sich neme / zu einigem Friedenstractat schreiten / es geschehe dann solches mit jhrem Gutdüncken: vnd gleichfals hette er versprochen / daß nichts von dem Gelt solte spendiret werden / dann mit zuthuung jhrer Commissarien / aber sie wolten betrachten / daß er müste einen getrewen Kriegsraht haben / deren müsten nit viel seyn / damit sein Vornemen nicht vor der zeit bekant werde. Wo er sich erstlich solte hinwenden / wo er zwantzig tausend oder zehen tausend Mann / zu Wasser oder zu Lande / in Ost oder in West / bey diversion oder invasion / gegen Bayern oder dem Kayser hinschicken solte / das müsten sie dem König heimgestellet lassen. Dieses Werck hette er deßwegen so lang auffgeschoben / weil er die Pfaltz ohne Krieg oder mit Tractation wider zu erlangen vermeint: aber weil er sehe / daß es diesen Weg nicht gehen wolte / so hoffete er / welcher jhnen / solches jhm zu rahten / eingegeben / vnd sein Hertz / jhrem Raht zu folgen / gelencket / würde also seinen Segen verleihen / daß er seine Reputation vor Calumnien / ja zu trotz deß Teuffels vnd all seines Anhangs würde erhalten. Dann er hette allzeit ein gute vnd ehrlich Intention gehabt / vnd hette es nicht vmb die jenige / die seine Kinder beleidiget hetten / sondern viel mehr ein anders verdienet.

were dann 40. Subsidia, ja mehr dann ein Königreich Dann die Stärcke eines Königs were in seiner Vnderthanen Hertz / vnd müste nochwendig in diesem Particular bekennen / daß kein solch Exempel / daß gleich im Anfang eines Parlaments / vnd in so kurtzer zeit so grosse Hülff seye versprochen worden.

Demnach er jhr Anbieten / welches jhm zehen mal lieber were / dann alle Subsidia, erwege / vnd darnach betrachte / daß dieses sonderlich von jhnen herkomme / welches in einer so kurtzen zeit so viel were / als die Vnderthanen sonsten in einem Jahr kaum auffbringen könten / für solche Willfährligkeit sagt er jhnen grossen Danck.

In obigem Vortrag hette er versprochen / daß er jhre Erklärung nicht verachten wolte. Es solte ein weiser König sich nichts vndernemmen / er hette dann zuvor selbst seinen Statum wol bedacht. Vnd er hielte vor rathsamb / daß ein König sich selbst zuvor wol informire / ehe er ein Resolution fasse sich in dem Parlament zu erklären. Derowegen so erklärte er sich gegen jhnen / daß / so willig er were / jhrem Raht zu folgen in abrumpirung der Tractation wegen deß Heuraths vnd der Restitution der Pfaltz / als er hingegen sich selbst versicherte / sie würden zu Werck richten / was sie versprochen / vnd jhm / in dem sie jhme darzu riethen / mit jhrem Raht beystehen / darzu dann sonderliche Stärcke erfordert würde. Er bitte / sie wolten alles in gutem verstehen / wie sie thun solten gegen einem König / der sie so lang regieret / wie er könte mit Warheit sagen / mit Gerechtigkeit vnnd Friede. Daß er so lang still gesessen vnd zu rück gehalten / were die Vrsach gewesen / daß er hette die Vergiessung Christliches Bluts verhüten wollen / vnd vermeint den besten Weg zu ergreiffen / für seine Kinder die Pfaltz wider zu recuperiren. Er müste zwar bekennen / daß er lang were auffgezogen vnd also hindergangen worden / daß er nicht länger trawen dörffte.

Derhalben hette er den Bucquingam befohlen / daß er eine general Relation vnd Bericht von allen Sachen im Parlament thun solte. Er were gewiß / daß nie kein Geschäfft von so grosser Importantz were vorkommen Er hette zwar in diesem Fall selbsten was zu thun vonnöthen were ordnen können: aber er hette darfür gehalten / es were besser daß es mit gemeiner jrer Authoritet vnd Raht geschehe. Im letsten Parlament hette er sich gegen jhnen erklärt / daß er resolvirt were / allen Respect der Freundschafft oder Heurath / oder was es auch sonsten were / hindan gesetzt / die Pfaltz zu erobern. Also were er noch gesinnet / vnd wolte er jhm selbst das Leben nicht gönnen / wann er einen andern Vorsatz hette / oder die Mittel / so jhm von Gott an die Hand gegeben / entweders hindern / oder nicht ergreiffen wolte. Er were nun alt / vnd hette in einigen jungen Sohn: Doch wolte er beydes vor sich vnnd für jhn verheissen / daß kein Mittel die Pfaltz zu erobern solte verworffen werden: vnd er dörffte sagen / ob er schon alt were / jedoch wann es zur Sachen dienete / wolte er selber mit fort ziehen / der Hoffnung / seine Reiß vnd Arbeit solte nicht vbel angeleget seyn / vnnd wann er solte einig Mittel vnderlassen die Pfaltz zu erobern / so solten sie jhn nicht würdig achten / vber sie zu regieren: Dann er were nie anders zu leben resolvirt: Es were kein Feind oder Freund dem er diese Sach zu erkennen gegeben / der nicht sagte vnd gestünde / daß er vrsach hette die Pfaltz in einen oder den andern Weg wider einzunemmen. Solche Rede were jhn allezeit eine Anreitzung gewesen / dasselbig für die Hand zu nemmen.

Sie solten versichert seyn / daß er alle Ding / so zu solcher Sach gehörig / in Bereitschafft stellen wolte. Er bezeugete vor GOtt / daß kein Pfenning von diesem Gelt anders wohin solte angewendet werden / dann zu diesem Werck / vnd durch jhrer Commissarien direction / vnd er versicherte sich selbst / daß sie an jhn dencken würden / vmb zweyerley vrsachen willen. Sein Hofhaltungs Gelt würde gleich wol beym Krieg geschmälert / vnd die Kosten grösser / nichts disto weniger / wann er einen Krieg anfienge / müste er denselben hinauß führen.

In der nechsten Session würden sie bedencken / wie diß angewendet vnnd negotiert worden / vnd darnach / wie sich ferrner zu verhalten / erwegen. Er wolte frey als einem König gebührte mit jhnen handlen / vnd verhoffete dahero / daß diß ein glückselig Parlament seyn würde / vnd würde jhn auch glückseliger machen / dann einigen König / so vor jhm regieret.

In seiner letzten Oration hette er gleicher weise versprochen / daß wann er jhr Anerbieten annemen würde / er jhrem Raht auch folgen würde; vnd er wolte nicht / wann er dieses Werck auff sich neme / zu einigem Friedenstractat schreiten / es geschehe dann solches mit jhrem Gutdüncken: vnd gleichfals hette er versprochen / daß nichts von dem Gelt solte spendiret werden / dann mit zuthuung jhrer Commissarien / aber sie wolten betrachten / daß er müste einen getrewen Kriegsraht haben / deren müsten nit viel seyn / damit sein Vornemen nicht vor der zeit bekant werde. Wo er sich erstlich solte hinwenden / wo er zwantzig tausend oder zehen tausend Mann / zu Wasser oder zu Lande / in Ost oder in West / bey diversion oder invasion / gegen Bayern oder dem Kayser hinschicken solte / das müsten sie dem König heimgestellet lassen. Dieses Werck hette er deßwegen so lang auffgeschoben / weil er die Pfaltz ohne Krieg oder mit Tractation wider zu erlangen vermeint: aber weil er sehe / daß es diesen Weg nicht gehen wolte / so hoffete er / welcher jhnen / solches jhm zu rahten / eingegeben / vnd sein Hertz / jhrem Raht zu folgen / gelencket / würde also seinen Segen verleihen / daß er seine Reputation vor Calumnien / ja zu trotz deß Teuffels vnd all seines Anhangs würde erhalten. Dann er hette allzeit ein gute vnd ehrlich Intention gehabt / vnd hette es nicht vmb die jenige / die seine Kinder beleidiget hetten / sondern viel mehr ein anders verdienet.

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          <p>Demnach er jhr Anbieten / welches jhm zehen mal lieber were / dann alle Subsidia,                      erwege / vnd darnach betrachte / daß dieses sonderlich von jhnen herkomme /                      welches in einer so kurtzen zeit so viel were / als die Vnderthanen sonsten in                      einem Jahr kaum auffbringen könten / für solche Willfährligkeit sagt er jhnen                      grossen Danck.</p>
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          <p>Derhalben hette er den Bucquingam befohlen / daß er eine general Relation vnd                      Bericht von allen Sachen im Parlament thun solte. Er were gewiß / daß nie kein                      Geschäfft von so grosser Importantz were vorkommen Er hette zwar in diesem Fall                      selbsten was zu thun vonnöthen were ordnen können: aber er hette darfür gehalten                      / es were besser daß es mit gemeiner jrer Authoritet vnd Raht geschehe. Im                      letsten Parlament hette er sich gegen jhnen erklärt / daß er resolvirt were /                      allen Respect der Freundschafft oder Heurath / oder was es auch sonsten were /                      hindan gesetzt / die Pfaltz zu erobern. Also were er noch gesinnet / vnd wolte                      er jhm selbst das Leben nicht gönnen / wann er einen andern Vorsatz hette / oder                      die Mittel / so jhm von Gott an die Hand gegeben / entweders hindern / oder                      nicht ergreiffen wolte. Er were nun alt / vnd hette in einigen jungen Sohn: Doch                      wolte er beydes vor sich vnnd für jhn verheissen / daß kein Mittel die Pfaltz                      zu erobern solte verworffen werden: vnd er dörffte sagen / ob er schon alt were                      / jedoch wann es zur Sachen dienete / wolte er selber mit fort ziehen / der                      Hoffnung / seine Reiß vnd Arbeit solte nicht vbel angeleget seyn / vnnd wann er                      solte einig Mittel vnderlassen die Pfaltz zu erobern / so solten sie jhn nicht                      würdig achten / vber sie zu regieren: Dann er were nie anders zu leben                      resolvirt: Es were kein Feind oder Freund dem er diese Sach zu erkennen gegeben                      / der nicht sagte vnd gestünde / daß er vrsach hette die Pfaltz in einen oder                      den andern Weg wider einzunemmen. Solche Rede were jhn allezeit eine Anreitzung                      gewesen / dasselbig für die Hand zu nemmen.</p>
          <p>Sie solten versichert seyn / daß er alle Ding / so zu solcher Sach gehörig / in                      Bereitschafft stellen wolte. Er bezeugete vor GOtt / daß kein Pfenning von                      diesem Gelt anders wohin solte angewendet werden / dann zu diesem Werck / vnd                      durch jhrer Commissarien direction / vnd er versicherte sich selbst / daß sie an                      jhn dencken würden / vmb zweyerley vrsachen willen. Sein Hofhaltungs Gelt würde                      gleich wol beym Krieg geschmälert / vnd die Kosten grösser / nichts disto                      weniger / wann er einen Krieg anfienge / müste er denselben hinauß führen.</p>
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[912/1021] were dann 40. Subsidia, ja mehr dann ein Königreich Dann die Stärcke eines Königs were in seiner Vnderthanen Hertz / vnd müste nochwendig in diesem Particular bekennen / daß kein solch Exempel / daß gleich im Anfang eines Parlaments / vnd in so kurtzer zeit so grosse Hülff seye versprochen worden. Demnach er jhr Anbieten / welches jhm zehen mal lieber were / dann alle Subsidia, erwege / vnd darnach betrachte / daß dieses sonderlich von jhnen herkomme / welches in einer so kurtzen zeit so viel were / als die Vnderthanen sonsten in einem Jahr kaum auffbringen könten / für solche Willfährligkeit sagt er jhnen grossen Danck. In obigem Vortrag hette er versprochen / daß er jhre Erklärung nicht verachten wolte. Es solte ein weiser König sich nichts vndernemmen / er hette dann zuvor selbst seinen Statum wol bedacht. Vnd er hielte vor rathsamb / daß ein König sich selbst zuvor wol informire / ehe er ein Resolution fasse sich in dem Parlament zu erklären. Derowegen so erklärte er sich gegen jhnen / daß / so willig er were / jhrem Raht zu folgen in abrumpirung der Tractation wegen deß Heuraths vnd der Restitution der Pfaltz / als er hingegen sich selbst versicherte / sie würden zu Werck richten / was sie versprochen / vnd jhm / in dem sie jhme darzu riethen / mit jhrem Raht beystehen / darzu dann sonderliche Stärcke erfordert würde. Er bitte / sie wolten alles in gutem verstehen / wie sie thun solten gegen einem König / der sie so lang regieret / wie er könte mit Warheit sagen / mit Gerechtigkeit vnnd Friede. Daß er so lang still gesessen vnd zu rück gehalten / were die Vrsach gewesen / daß er hette die Vergiessung Christliches Bluts verhüten wollen / vnd vermeint den besten Weg zu ergreiffen / für seine Kinder die Pfaltz wider zu recuperiren. Er müste zwar bekennen / daß er lang were auffgezogen vnd also hindergangen worden / daß er nicht länger trawen dörffte. Derhalben hette er den Bucquingam befohlen / daß er eine general Relation vnd Bericht von allen Sachen im Parlament thun solte. Er were gewiß / daß nie kein Geschäfft von so grosser Importantz were vorkommen Er hette zwar in diesem Fall selbsten was zu thun vonnöthen were ordnen können: aber er hette darfür gehalten / es were besser daß es mit gemeiner jrer Authoritet vnd Raht geschehe. Im letsten Parlament hette er sich gegen jhnen erklärt / daß er resolvirt were / allen Respect der Freundschafft oder Heurath / oder was es auch sonsten were / hindan gesetzt / die Pfaltz zu erobern. Also were er noch gesinnet / vnd wolte er jhm selbst das Leben nicht gönnen / wann er einen andern Vorsatz hette / oder die Mittel / so jhm von Gott an die Hand gegeben / entweders hindern / oder nicht ergreiffen wolte. Er were nun alt / vnd hette in einigen jungen Sohn: Doch wolte er beydes vor sich vnnd für jhn verheissen / daß kein Mittel die Pfaltz zu erobern solte verworffen werden: vnd er dörffte sagen / ob er schon alt were / jedoch wann es zur Sachen dienete / wolte er selber mit fort ziehen / der Hoffnung / seine Reiß vnd Arbeit solte nicht vbel angeleget seyn / vnnd wann er solte einig Mittel vnderlassen die Pfaltz zu erobern / so solten sie jhn nicht würdig achten / vber sie zu regieren: Dann er were nie anders zu leben resolvirt: Es were kein Feind oder Freund dem er diese Sach zu erkennen gegeben / der nicht sagte vnd gestünde / daß er vrsach hette die Pfaltz in einen oder den andern Weg wider einzunemmen. Solche Rede were jhn allezeit eine Anreitzung gewesen / dasselbig für die Hand zu nemmen. Sie solten versichert seyn / daß er alle Ding / so zu solcher Sach gehörig / in Bereitschafft stellen wolte. Er bezeugete vor GOtt / daß kein Pfenning von diesem Gelt anders wohin solte angewendet werden / dann zu diesem Werck / vnd durch jhrer Commissarien direction / vnd er versicherte sich selbst / daß sie an jhn dencken würden / vmb zweyerley vrsachen willen. Sein Hofhaltungs Gelt würde gleich wol beym Krieg geschmälert / vnd die Kosten grösser / nichts disto weniger / wann er einen Krieg anfienge / müste er denselben hinauß führen. In der nechsten Session würden sie bedencken / wie diß angewendet vnnd negotiert worden / vnd darnach / wie sich ferrner zu verhalten / erwegen. Er wolte frey als einem König gebührte mit jhnen handlen / vnd verhoffete dahero / daß diß ein glückselig Parlament seyn würde / vnd würde jhn auch glückseliger machen / dann einigen König / so vor jhm regieret. In seiner letzten Oration hette er gleicher weise versprochen / daß wann er jhr Anerbieten annemen würde / er jhrem Raht auch folgen würde; vnd er wolte nicht / wann er dieses Werck auff sich neme / zu einigem Friedenstractat schreiten / es geschehe dann solches mit jhrem Gutdüncken: vnd gleichfals hette er versprochen / daß nichts von dem Gelt solte spendiret werden / dann mit zuthuung jhrer Commissarien / aber sie wolten betrachten / daß er müste einen getrewen Kriegsraht haben / deren müsten nit viel seyn / damit sein Vornemen nicht vor der zeit bekant werde. Wo er sich erstlich solte hinwenden / wo er zwantzig tausend oder zehen tausend Mann / zu Wasser oder zu Lande / in Ost oder in West / bey diversion oder invasion / gegen Bayern oder dem Kayser hinschicken solte / das müsten sie dem König heimgestellet lassen. Dieses Werck hette er deßwegen so lang auffgeschoben / weil er die Pfaltz ohne Krieg oder mit Tractation wider zu erlangen vermeint: aber weil er sehe / daß es diesen Weg nicht gehen wolte / so hoffete er / welcher jhnen / solches jhm zu rahten / eingegeben / vnd sein Hertz / jhrem Raht zu folgen / gelencket / würde also seinen Segen verleihen / daß er seine Reputation vor Calumnien / ja zu trotz deß Teuffels vnd all seines Anhangs würde erhalten. Dann er hette allzeit ein gute vnd ehrlich Intention gehabt / vnd hette es nicht vmb die jenige / die seine Kinder beleidiget hetten / sondern viel mehr ein anders verdienet.

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  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 912. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1021>, abgerufen am 23.11.2024.