Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.den Currier Porter in Spanien nach Matritt / vmb ein richtige Antwort wegen deß Heurahts vnd Pfaltz zu holen gesandt / daselbst jhm nur 10. Tag sich auffzuhalten frist gegeben worden. Als er Porter allda ankommen / hette jhn Lord Digbi (welchen der König zu vor deßwegen auch dahin geschickt) mit vergeblicher Sperantz auffgehalten / deßwegen Porter den rechten Grund zu erfahren zum Graffen von Olyvares sich verfüget; der jhme klerlichen vermeldet / daß es mit Spanien wegen deß Heuraths vnd widereinräumung der Pfaltz noch in weiten Terminis stünde. Als Lort Digbi gesehen / daß Porter mit dieser Antwort wider abziehen wollen / hette er jhn beredet / er wolte selbst mit Olyvares reden: Olyvares aber were auff Porter / weil er sein Antwort dem Digbi entdeckt / vnlustig worden / hette demnach einige Antwort mehr in dieser Sachen zu geben / sich geweigert. Nichts desto weniger hette Lort Digby dem König in Groß Britannien allezeit Hoffnung gemacht / beydes zu erhalten / also daß der Printz von Wallis darüber selbst in Spanien gereiset. Seine Ankunfft were darin gantz vnverhofft gewesen / vnnd die Heurath anfänglich gantz abgeschlagen worden / es were dann / daß er sich wolte bekehren: Item were dem Printzen außtrücklich vermeldet worden / daß Spanien kein Gewalt geben wolte / von der Heurath zu tractiren ohne erst in 4. wochen Demnach aber der Printz anmelden lassen / daß er wider heim segeln wolte / weren daselbst schöne verheissungen von Hoffnung gethan worden / eine Dispensation vber dem Heurath vom Pabst zu erlangen / welchen jhre Geistliche nit könten oder wolten zulassen / es were dann daß der Printz sich wolte bekehren lassen. Lort Digbi hatte vnder dessen den Printzen sich / zum wenigsten im Schein / zu bekehren bereden wollen / welches der Printz aber rund abgeschlagen / vnd auffs new wegzuziehen jhm vorgenommen / were aber jhm noch meherere Hoffnung gemacht worden. Endlichen were zwar ein Dispensation einkommen / aber so voller Conditionen vnd Bedingungen / daß der Printz dieselbe abgeschlagen / vnd jmmer fort weg zu reisen begehret. Darauff hetten sie einen andern Fund erdacht / nemlich daß Commissarien handlen solten wegen deß Königs in Spanien Dispensation vber die Recusanten oder Papisten in Engelland / vnd als dieselben in Engelland abgesandt gewesen / hatten sie außtrücklichen zu verstehen gegeben / daß sie nit zweifelten / sondern starcke Hoffnung hatten / daß es darin ein Auffstand vnd Rebellion geben solte / praesentirten derhalben dem Printzen eine Armada / solche zu supprimiren. Als nun solches auch nit angehen wollen / praetentierten sie ein newe Dispensation vom Pabst / aber dei Printz hette nicht länger biß dieselbe ankäme / verharren wollen / sondern auff gemässenen Befehl an Digbi nach dem Meer Gestad sich begeben / daselbst der Printz noch eine Information wegen deß Heuraths vnd Restitution der Pfaltz dem Lort Digbi zugeschrieben. Zum beschluß referirte er / daß der Printz in zeit als er zu Madritt in Spanien gewesen / nit mehr als einmal gewürdiget worden / darzu auff gemässene Instruction / die Infantin anzureden. Was das Schreiben / so nach deß Printzen von Engelland wider Ankunfft vom König in Spanien einkommen / betreffen thete / darin vnder andern vermeldet / daß Spanien allein mit Keys. May in Sachen die Restitution der Pfaltz betreffend handeln vnd sich anderwerts nit weiter bemühen wolte / stellete er zu deß Parlaments bedencken. Spanischer Ambassabor beschwe ret sich vber deß Bucquingams Relation. Vber diese deß Marggraffen von Bucquingams Relation / hat sich nachmaln der Spanische Ambassador beym König sehr beschwert / mit vermelden / daß er Bucquingam alle Secreten / was man in Spanien mit jhme vnd dem Printzen von Wallis geredet vnd vertrawet / also offentlich vor jederman im Parlament erzehlet / vnd sonsten davon vnd was jhnen in Spanien widerfahren / verächtlich gereder / mit andeutung / daß der jenige / der also in Spanien zum Nachtheil deß Königs in Engelland geredet hette / den Kopff darüber verlieren solte; welches dann er Bucquingam / auß vorgedachten vrsachen selbsten genug verschuldet hette. Es were auch ein erdichtes Werck / daß in den Spanischen Schiff (so deß Wegs nach Virginia ein Engelländisch Schiff mit pravierten schiessen angetastet / aber darüber den kürtzern gezogen / von Engelländern vberwältiget / zum ersten das vber Bort werffen an Spanischen gebraucht / vnd das Schiff in Engelland eingebracht worden) eine Commission solte gefunden worden seyn / daß man so wol die Engelländer / als die Holländer / wann ein Schiff erobert / vber Bort werffen solte. Worauff der König geantwortet / daß er bessere Information von allem hette / er möchte doch seine Sachen im Parlament auch vorbringen / darin er dann alles repetirt / so aber nicht hafften wollen. Deß Parlaments erste Erklärung an den König in Engelland. Auff vorige Proposition deß Königs / vnd Bericht deß Marggraffen von Bucquingam hat das Parlament sich also resolvirt / vnd deeretirt: I. Daß man von dem Heurath zwischen der Infantin in Spanien vnd Printzen von Wallis kein Wort mehr verlieren solte. II. Den Pfaltzgraffen mit Kriegsgewalt wider in sein Land zu setzen / vnd weil grosser Vnkosten / vnd viel zeit bißhero mit Legationen vnd Tractationen vergeblich angewendet vnd verschlissen worden / solches hinfüro zu vnderlassen. III. Spanien vor Feind zu erklären / dieweiln nit allein von darauß die Kron Engelland gevnehret / vnd die Reformierte Religien verfolget / sondern auch Jhr. May. Kinder auß jhren Landen von Spanien zum grössern theil vertrieben worden. König in Engelland fernere Erklärung vnd erinnerung an dz Parlament. Die 2. letzte Puncten nun ins Werck zu richten vnd auß zuführen / hat das Parlament sich gegen dem König erkläret / daß es an Gelt Mitteln nicht manglen solte. Der König hat hier auff nachfolgend Bedencken dem Parlament vorgebracht; Er hette vrsach Gott zu dancken / daß sein Vortrag so guten Fortgang genommen / in dem sie so freywillig vnd bald jhre Meinung in einer so richtigen Sach jhme zu erkennen gegeben / deßwegen er sich höchlich bedanckete / wie auch daß sie denen / so Mißirawen vnd Zweiffel zwischen jhme vnd den Currier Porter in Spanien nach Matritt / vmb ein richtige Antwort wegen deß Heurahts vnd Pfaltz zu holen gesandt / daselbst jhm nur 10. Tag sich auffzuhalten frist gegeben worden. Als er Porter allda ankommen / hette jhn Lord Digbi (welchen der König zu vor deßwegen auch dahin geschickt) mit vergeblicher Sperantz auffgehalten / deßwegen Porter den rechten Grund zu erfahren zum Graffen von Olyvares sich verfüget; der jhme klerlichen vermeldet / daß es mit Spanien wegen deß Heuraths vnd widereinräumung der Pfaltz noch in weiten Terminis stünde. Als Lort Digbi gesehen / daß Porter mit dieser Antwort wider abziehen wollen / hette er jhn beredet / er wolte selbst mit Olyvares reden: Olyvares aber were auff Porter / weil er sein Antwort dem Digbi entdeckt / vnlustig worden / hette demnach einige Antwort mehr in dieser Sachen zu geben / sich geweigert. Nichts desto weniger hette Lort Digby dem König in Groß Britannien allezeit Hoffnung gemacht / beydes zu erhalten / also daß der Printz von Wallis darüber selbst in Spanien gereiset. Seine Ankunfft were darin gantz vnverhofft gewesen / vnnd die Heurath anfänglich gantz abgeschlagen worden / es were dann / daß er sich wolte bekehren: Item were dem Printzen außtrücklich vermeldet worden / daß Spanien kein Gewalt geben wolte / von der Heurath zu tractiren ohne erst in 4. wochẽ Demnach aber der Printz anmelden lassen / daß er wider heim segeln wolte / weren daselbst schöne verheissungen von Hoffnung gethan worden / eine Dispensation vber dem Heurath vom Pabst zu erlangen / welchen jhre Geistliche nit könten oder wolten zulassen / es were dann daß der Printz sich wolte bekehren lassen. Lort Digbi hatte vnder dessen den Printzen sich / zum wenigsten im Schein / zu bekehren beredẽ wollen / welches der Printz aber rund abgeschlagẽ / vnd auffs new wegzuziehen jhm vorgenommen / were aber jhm noch meherere Hoffnung gemacht worden. Endlichen were zwar ein Dispensation einkom̃en / aber so voller Conditionen vnd Bedingungen / daß der Printz dieselbe abgeschlagen / vnd jmmer fort weg zu reisen begehret. Darauff hetten sie einen andern Fund erdacht / nemlich daß Commissarien handlen solten wegen deß Königs in Spanien Dispensation vber die Recusanten oder Papisten in Engelland / vnd als dieselben in Engelland abgesandt gewesen / hatten sie außtrücklichen zu verstehen gegeben / daß sie nit zweifelten / sondern starcke Hoffnung hatten / daß es darin ein Auffstand vnd Rebellion geben solte / praesentirten derhalben dem Printzen eine Armada / solche zu supprimiren. Als nun solches auch nit angehen wollen / praetentierten sie ein newe Dispensation vom Pabst / aber dei Printz hette nicht länger biß dieselbe ankäme / verharren wollen / sondern auff gemässenen Befehl an Digbi nach dem Meer Gestad sich begeben / daselbst der Printz noch eine Information wegen deß Heuraths vnd Restitution der Pfaltz dem Lort Digbi zugeschrieben. Zum beschluß referirte er / daß der Printz in zeit als er zu Madritt in Spanien gewesen / nit mehr als einmal gewürdiget worden / darzu auff gemässene Instruction / die Infantin anzureden. Was das Schreiben / so nach deß Printzen von Engelland wider Ankunfft vom König in Spanien einkom̃en / betreffen thete / darin vnder andern vermeldet / daß Spanien allein mit Keys. May in Sachen die Restitution der Pfaltz betreffend handeln vnd sich anderwerts nit weiter bemühen wolte / stellete er zu deß Parlaments bedencken. Spanischer Ambassabor beschwe ret sich vber deß Bucquingams Relation. Vber diese deß Marggraffen von Bucquingams Relation / hat sich nachmaln der Spanische Ambassador beym König sehr beschwert / mit vermelden / daß er Bucquingam alle Secreten / was man in Spanien mit jhme vnd dem Printzen von Wallis geredet vnd vertrawet / also offentlich vor jederman im Parlament erzehlet / vnd sonsten davon vnd was jhnen in Spanien widerfahren / verächtlich gereder / mit andeutung / daß der jenige / der also in Spanien zum Nachtheil deß Königs in Engelland geredet hette / den Kopff darüber verlieren solte; welches dann er Bucquingam / auß vorgedachten vrsachen selbsten genug verschuldet hette. Es were auch ein erdichtes Werck / daß in dẽ Spanischen Schiff (so deß Wegs nach Virginia ein Engelländisch Schiff mit praviertẽ schiessen angetastet / aber darüber den kürtzern gezogen / von Engelländern vberwältiget / zum ersten das vber Bort werffen an Spanischen gebraucht / vnd das Schiff in Engelland eingebracht worden) eine Commission solte gefunden worden seyn / daß man so wol die Engelländer / als die Holländer / wann ein Schiff erobert / vber Bort werffen solte. Worauff der König geantwortet / daß er bessere Information von allem hette / er möchte doch seine Sachen im Parlament auch vorbringen / darin er dann alles repetirt / so aber nicht hafften wollen. Deß Parlaments erste Erklärung an den König in Engelland. Auff vorige Proposition deß Königs / vñ Bericht deß Marggraffen von Bucquingam hat das Parlament sich also resolvirt / vnd deeretirt: I. Daß man von dem Heurath zwischen der Infantin in Spanien vnd Printzen von Wallis kein Wort mehr verlieren solte. II. Den Pfaltzgraffen mit Kriegsgewalt wider in sein Land zu setzen / vnd weil grosser Vnkosten / vnd viel zeit bißhero mit Legationen vñ Tractationen vergeblich angewendet vnd verschlissen worden / solches hinfüro zu vnderlassen. III. Spanien vor Feind zu erklären / dieweiln nit allein von darauß die Kron Engelland gevnehret / vnd die Reformierte Religien verfolget / sondern auch Jhr. May. Kinder auß jhren Landen von Spanien zum grössern theil vertrieben worden. König in Engelland fernere Erklärung vñ erinnerung an dz Parlament. Die 2. letzte Puncten nun ins Werck zu richten vnd auß zuführen / hat das Parlament sich gegen dem König erkläret / daß es an Gelt Mitteln nicht manglẽ solte. Der König hat hier auff nachfolgend Bedencken dem Parlament vorgebracht; Er hette vrsach Gott zu dancken / daß sein Vortrag so guten Fortgang genommen / in dem sie so freywillig vnd bald jhre Meinung in einer so richtigen Sach jhme zu erkennen gegeben / deßwegen er sich höchlich bedanckete / wie auch daß sie denen / so Mißirawen vnd Zweiffel zwischen jhme vnd <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1018" n="909"/> den Currier Porter in Spanien nach Matritt / vmb ein richtige Antwort wegen deß Heurahts vnd Pfaltz zu holen gesandt / daselbst jhm nur 10. Tag sich auffzuhalten frist gegeben worden.</p> <p>Als er Porter allda ankommen / hette jhn Lord Digbi (welchen der König zu vor deßwegen auch dahin geschickt) mit vergeblicher Sperantz auffgehalten / deßwegen Porter den rechten Grund zu erfahren zum Graffen von Olyvares sich verfüget; der jhme klerlichen vermeldet / daß es mit Spanien wegen deß Heuraths vnd widereinräumung der Pfaltz noch in weiten Terminis stünde. Als Lort Digbi gesehen / daß Porter mit dieser Antwort wider abziehen wollen / hette er jhn beredet / er wolte selbst mit Olyvares reden: Olyvares aber were auff Porter / weil er sein Antwort dem Digbi entdeckt / vnlustig worden / hette demnach einige Antwort mehr in dieser Sachen zu geben / sich geweigert. Nichts desto weniger hette Lort Digby dem König in Groß Britannien allezeit Hoffnung gemacht / beydes zu erhalten / also daß der Printz von Wallis darüber selbst in Spanien gereiset. Seine Ankunfft were darin gantz vnverhofft gewesen / vnnd die Heurath anfänglich gantz abgeschlagen worden / es were dann / daß er sich wolte bekehren: Item were dem Printzen außtrücklich vermeldet worden / daß Spanien kein Gewalt geben wolte / von der Heurath zu tractiren ohne erst in 4. wochẽ</p> <p>Demnach aber der Printz anmelden lassen / daß er wider heim segeln wolte / weren daselbst schöne verheissungen von Hoffnung gethan worden / eine Dispensation vber dem Heurath vom Pabst zu erlangen / welchen jhre Geistliche nit könten oder wolten zulassen / es were dann daß der Printz sich wolte bekehren lassen.</p> <p>Lort Digbi hatte vnder dessen den Printzen sich / zum wenigsten im Schein / zu bekehren beredẽ wollen / welches der Printz aber rund abgeschlagẽ / vnd auffs new wegzuziehen jhm vorgenommen / were aber jhm noch meherere Hoffnung gemacht worden. Endlichen were zwar ein Dispensation einkom̃en / aber so voller Conditionen vnd Bedingungen / daß der Printz dieselbe abgeschlagen / vnd jmmer fort weg zu reisen begehret.</p> <p>Darauff hetten sie einen andern Fund erdacht / nemlich daß Commissarien handlen solten wegen deß Königs in Spanien Dispensation vber die Recusanten oder Papisten in Engelland / vnd als dieselben in Engelland abgesandt gewesen / hatten sie außtrücklichen zu verstehen gegeben / daß sie nit zweifelten / sondern starcke Hoffnung hatten / daß es darin ein Auffstand vnd Rebellion geben solte / praesentirten derhalben dem Printzen eine Armada / solche zu supprimiren. Als nun solches auch nit angehen wollen / praetentierten sie ein newe Dispensation vom Pabst / aber dei Printz hette nicht länger biß dieselbe ankäme / verharren wollen / sondern auff gemässenen Befehl an Digbi nach dem Meer Gestad sich begeben / daselbst der Printz noch eine Information wegen deß Heuraths vnd Restitution der Pfaltz dem Lort Digbi zugeschrieben.</p> <p>Zum beschluß referirte er / daß der Printz in zeit als er zu Madritt in Spanien gewesen / nit mehr als einmal gewürdiget worden / darzu auff gemässene Instruction / die Infantin anzureden. Was das Schreiben / so nach deß Printzen von Engelland wider Ankunfft vom König in Spanien einkom̃en / betreffen thete / darin vnder andern vermeldet / daß Spanien allein mit Keys. May in Sachen die Restitution der Pfaltz betreffend handeln vnd sich anderwerts nit weiter bemühen wolte / stellete er zu deß Parlaments bedencken.</p> <p><note place="right">Spanischer Ambassabor beschwe ret sich vber deß Bucquingams Relation.</note> Vber diese deß Marggraffen von Bucquingams Relation / hat sich nachmaln der Spanische Ambassador beym König sehr beschwert / mit vermelden / daß er Bucquingam alle Secreten / was man in Spanien mit jhme vnd dem Printzen von Wallis geredet vnd vertrawet / also offentlich vor jederman im Parlament erzehlet / vnd sonsten davon vnd was jhnen in Spanien widerfahren / verächtlich gereder / mit andeutung / daß der jenige / der also in Spanien zum Nachtheil deß Königs in Engelland geredet hette / den Kopff darüber verlieren solte; welches dann er Bucquingam / auß vorgedachten vrsachen selbsten genug verschuldet hette. Es were auch ein erdichtes Werck / daß in dẽ Spanischen Schiff (so deß Wegs nach Virginia ein Engelländisch Schiff mit praviertẽ schiessen angetastet / aber darüber den kürtzern gezogen / von Engelländern vberwältiget / zum ersten das vber Bort werffen an Spanischen gebraucht / vnd das Schiff in Engelland eingebracht worden) eine Commission solte gefunden worden seyn / daß man so wol die Engelländer / als die Holländer / wann ein Schiff erobert / vber Bort werffen solte. Worauff der König geantwortet / daß er bessere Information von allem hette / er möchte doch seine Sachen im Parlament auch vorbringen / darin er dann alles repetirt / so aber nicht hafften wollen.</p> <p><note place="right">Deß Parlaments erste Erklärung an den König in Engelland.</note> Auff vorige Proposition deß Königs / vñ Bericht deß Marggraffen von Bucquingam hat das Parlament sich also resolvirt / vnd deeretirt: I. Daß man von dem Heurath zwischen der Infantin in Spanien vnd Printzen von Wallis kein Wort mehr verlieren solte. II. Den Pfaltzgraffen mit Kriegsgewalt wider in sein Land zu setzen / vnd weil grosser Vnkosten / vnd viel zeit bißhero mit Legationen vñ Tractationen vergeblich angewendet vnd verschlissen worden / solches hinfüro zu vnderlassen. III. Spanien vor Feind zu erklären / dieweiln nit allein von darauß die Kron Engelland gevnehret / vnd die Reformierte Religien verfolget / sondern auch Jhr. May. Kinder auß jhren Landen von Spanien zum grössern theil vertrieben worden.</p> <p><note place="right">König in Engelland fernere Erklärung vñ erinnerung an dz Parlament.</note> Die 2. letzte Puncten nun ins Werck zu richten vnd auß zuführen / hat das Parlament sich gegen dem König erkläret / daß es an Gelt Mitteln nicht manglẽ solte. Der König hat hier auff nachfolgend Bedencken dem Parlament vorgebracht;</p> <p>Er hette vrsach Gott zu dancken / daß sein Vortrag so guten Fortgang genommen / in dem sie so freywillig vnd bald jhre Meinung in einer so richtigen Sach jhme zu erkennen gegeben / deßwegen er sich höchlich bedanckete / wie auch daß sie denen / so Mißirawen vnd Zweiffel zwischen jhme vnd </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [909/1018]
den Currier Porter in Spanien nach Matritt / vmb ein richtige Antwort wegen deß Heurahts vnd Pfaltz zu holen gesandt / daselbst jhm nur 10. Tag sich auffzuhalten frist gegeben worden.
Als er Porter allda ankommen / hette jhn Lord Digbi (welchen der König zu vor deßwegen auch dahin geschickt) mit vergeblicher Sperantz auffgehalten / deßwegen Porter den rechten Grund zu erfahren zum Graffen von Olyvares sich verfüget; der jhme klerlichen vermeldet / daß es mit Spanien wegen deß Heuraths vnd widereinräumung der Pfaltz noch in weiten Terminis stünde. Als Lort Digbi gesehen / daß Porter mit dieser Antwort wider abziehen wollen / hette er jhn beredet / er wolte selbst mit Olyvares reden: Olyvares aber were auff Porter / weil er sein Antwort dem Digbi entdeckt / vnlustig worden / hette demnach einige Antwort mehr in dieser Sachen zu geben / sich geweigert. Nichts desto weniger hette Lort Digby dem König in Groß Britannien allezeit Hoffnung gemacht / beydes zu erhalten / also daß der Printz von Wallis darüber selbst in Spanien gereiset. Seine Ankunfft were darin gantz vnverhofft gewesen / vnnd die Heurath anfänglich gantz abgeschlagen worden / es were dann / daß er sich wolte bekehren: Item were dem Printzen außtrücklich vermeldet worden / daß Spanien kein Gewalt geben wolte / von der Heurath zu tractiren ohne erst in 4. wochẽ
Demnach aber der Printz anmelden lassen / daß er wider heim segeln wolte / weren daselbst schöne verheissungen von Hoffnung gethan worden / eine Dispensation vber dem Heurath vom Pabst zu erlangen / welchen jhre Geistliche nit könten oder wolten zulassen / es were dann daß der Printz sich wolte bekehren lassen.
Lort Digbi hatte vnder dessen den Printzen sich / zum wenigsten im Schein / zu bekehren beredẽ wollen / welches der Printz aber rund abgeschlagẽ / vnd auffs new wegzuziehen jhm vorgenommen / were aber jhm noch meherere Hoffnung gemacht worden. Endlichen were zwar ein Dispensation einkom̃en / aber so voller Conditionen vnd Bedingungen / daß der Printz dieselbe abgeschlagen / vnd jmmer fort weg zu reisen begehret.
Darauff hetten sie einen andern Fund erdacht / nemlich daß Commissarien handlen solten wegen deß Königs in Spanien Dispensation vber die Recusanten oder Papisten in Engelland / vnd als dieselben in Engelland abgesandt gewesen / hatten sie außtrücklichen zu verstehen gegeben / daß sie nit zweifelten / sondern starcke Hoffnung hatten / daß es darin ein Auffstand vnd Rebellion geben solte / praesentirten derhalben dem Printzen eine Armada / solche zu supprimiren. Als nun solches auch nit angehen wollen / praetentierten sie ein newe Dispensation vom Pabst / aber dei Printz hette nicht länger biß dieselbe ankäme / verharren wollen / sondern auff gemässenen Befehl an Digbi nach dem Meer Gestad sich begeben / daselbst der Printz noch eine Information wegen deß Heuraths vnd Restitution der Pfaltz dem Lort Digbi zugeschrieben.
Zum beschluß referirte er / daß der Printz in zeit als er zu Madritt in Spanien gewesen / nit mehr als einmal gewürdiget worden / darzu auff gemässene Instruction / die Infantin anzureden. Was das Schreiben / so nach deß Printzen von Engelland wider Ankunfft vom König in Spanien einkom̃en / betreffen thete / darin vnder andern vermeldet / daß Spanien allein mit Keys. May in Sachen die Restitution der Pfaltz betreffend handeln vnd sich anderwerts nit weiter bemühen wolte / stellete er zu deß Parlaments bedencken.
Vber diese deß Marggraffen von Bucquingams Relation / hat sich nachmaln der Spanische Ambassador beym König sehr beschwert / mit vermelden / daß er Bucquingam alle Secreten / was man in Spanien mit jhme vnd dem Printzen von Wallis geredet vnd vertrawet / also offentlich vor jederman im Parlament erzehlet / vnd sonsten davon vnd was jhnen in Spanien widerfahren / verächtlich gereder / mit andeutung / daß der jenige / der also in Spanien zum Nachtheil deß Königs in Engelland geredet hette / den Kopff darüber verlieren solte; welches dann er Bucquingam / auß vorgedachten vrsachen selbsten genug verschuldet hette. Es were auch ein erdichtes Werck / daß in dẽ Spanischen Schiff (so deß Wegs nach Virginia ein Engelländisch Schiff mit praviertẽ schiessen angetastet / aber darüber den kürtzern gezogen / von Engelländern vberwältiget / zum ersten das vber Bort werffen an Spanischen gebraucht / vnd das Schiff in Engelland eingebracht worden) eine Commission solte gefunden worden seyn / daß man so wol die Engelländer / als die Holländer / wann ein Schiff erobert / vber Bort werffen solte. Worauff der König geantwortet / daß er bessere Information von allem hette / er möchte doch seine Sachen im Parlament auch vorbringen / darin er dann alles repetirt / so aber nicht hafften wollen.
Spanischer Ambassabor beschwe ret sich vber deß Bucquingams Relation. Auff vorige Proposition deß Königs / vñ Bericht deß Marggraffen von Bucquingam hat das Parlament sich also resolvirt / vnd deeretirt: I. Daß man von dem Heurath zwischen der Infantin in Spanien vnd Printzen von Wallis kein Wort mehr verlieren solte. II. Den Pfaltzgraffen mit Kriegsgewalt wider in sein Land zu setzen / vnd weil grosser Vnkosten / vnd viel zeit bißhero mit Legationen vñ Tractationen vergeblich angewendet vnd verschlissen worden / solches hinfüro zu vnderlassen. III. Spanien vor Feind zu erklären / dieweiln nit allein von darauß die Kron Engelland gevnehret / vnd die Reformierte Religien verfolget / sondern auch Jhr. May. Kinder auß jhren Landen von Spanien zum grössern theil vertrieben worden.
Deß Parlaments erste Erklärung an den König in Engelland. Die 2. letzte Puncten nun ins Werck zu richten vnd auß zuführen / hat das Parlament sich gegen dem König erkläret / daß es an Gelt Mitteln nicht manglẽ solte. Der König hat hier auff nachfolgend Bedencken dem Parlament vorgebracht;
König in Engelland fernere Erklärung vñ erinnerung an dz Parlament. Er hette vrsach Gott zu dancken / daß sein Vortrag so guten Fortgang genommen / in dem sie so freywillig vnd bald jhre Meinung in einer so richtigen Sach jhme zu erkennen gegeben / deßwegen er sich höchlich bedanckete / wie auch daß sie denen / so Mißirawen vnd Zweiffel zwischen jhme vnd
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