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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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andern gedachten Pfaltzgraffen in einem den 24. Februarij datierten Schreiben berichtet) nachfolgend Schreiben / so den 18. Martij datiert / auß dem Graffen Haag abgehen lassen.

Pfaltzgraff Friderichs Schreiben an den Hertzogen zu Würtenberg. Wir Friderich / rc. Wir haben E. L. wol meinendes vnd trewhertziges Schreiben vom 24. Feb. jüngsthin dieser Tagen zu rechtempfangen / vnnd darauß was zwischen deroselben / vnnd vnsers Vettern / deß Hertzogen in Bayern L. wegen einer gütlichen Handlung vnnd Recuperirung deß werthen Friedens im Reich vorgangen / vnnd worauff diese Sachen bestehen wollen / zur Genüge verstanden / vnnöthig E. L. mit Repetition desselben verdrießlich zu sein / sondern wollen vielmehr mit vnserer Special Erklärung darauff Ew. L. rund vnder Augen gehen / verhoffentlich nicht allein deroselben dardurch gute Satisfaction, sondern auch auff den Nothfall der gantzen Welt zu erkennen geben / daß es auff vnserer Seithen niemalen ermangelt habe.

Erinnern vnß anfänglich gar wol / wie eyferig Ewer L. sich jederzeit bemühet / damit verderblichem Kriegswessen ein end gemacht / vnnd der liebe Frieden wieder gepflantzet werden möchte: Bedancken vns derwegen daß Ewer L. noch in solcher löblichen Intention beharren / gantz freundlich verhoffend / es werde dargegen vnsere jedesmals beschehene friedfertige Erklärung vnnd genugsames anerbieten ohne das Werck selbsten reden / wer zum Frieden oder Krieg lust gehabt / vnnd was für ein Zweck auff der andern Seithen gleich anfangs darbey gesteckt worden: welcher massen auch vnderschiedliche Tractaten / doch nur zum Schein vorgenommen / darumb vergebenlich vnd ohne Frucht abgelauffen / biß man vns vnsere Land vnnd Leuth / zugleich auch andere Evangelische Fürsten vnnd Ständ im Reich fast gar zu grund gerichtet / auch darzu immer continuirt vnnd fortgefahren: Vnnd als wir nach vnglückseliger Schlacht vor Prag die Cron Böheimb vnnd incorporierte Land verlassen / haben wir also bald zur Reconciliation mit der Röm. Kays M. Vnserm Gnädigsten Herrn vnnd zur Stifftung eines sichern lebendigen Friedens vns gehorsamblich anerbotten / darauff so wol die Vnierte / als andere Potentaten / durch vielfaltige Legationes vnnd Interpositiones sich zum hefftigsten bemühet / nach dem sie zuvor so wol wegen gebührlicher Submission / als der Cron Böheimb halber vnser billichmässiger accommodation versichert gewesen / aber alles vergebenlich / dieweil mann einmal durch Kriegs gewalt vns zu vndertrucken resolvirt gewesen: Darumb auch die gebührliche Mittel im Reich mit versamblung der Churfürsten / Fürsten vnnd Stände vnderlassen / vnnd alle Reichs verfassung beseits gesetzet / so gar auch die Herrn Churfürsten Collegialiter nicht darvber gehöret / sondern stracks mit der vermeinten Aachts Erklärung vnnd Translation vnserer Chur digniteten de facto verfahren / auch als zu Regenspurg die Weltliche Herrn Churfürsten dargegen jhre fest gegründete Protestationes eingewendet / vnsere Restitution / als das einige Mittel deß Friedens wolmeinend vrgiret / dessen vngeacht der Gegentheil durch getrungen / vnnd also die Extrema selbst erwöhlet vnnd ergriffen / auch immerdar dieselbe fortgetrieben hat / dahingegen wann wir in ordentlicher Reichsversamblung gehöret / die Böhmische Sach der gebühr vnnd also more maiorum vnnd nach Inhalt der Reichs Satzungen / mit vns verfahren wären / das Reich auff allen Fall zur Güte vnnd Recht vnser mächtig genug gewesen / vnnd ein so weitläufftiger vnnd verderblicher Krieg mit einführung frembder Nationen / gleichsamb ins Hertz vnsers geliebten Vatterlands / wol hette verbleiben können / also die Hauptvrsach seye bewand / wie sie wolle / doch der gefährliche modus procedendi wider vns / vnsere arme Leut vnd vnschuldige vnderthanen / vnnd vnsern geliebten Brudern Hertzog Ludwig Philipsen Pfaltzgraffen / wider viel andere Evangelischen Fürsten vnnd Ständ Notorie dermassen beschaffen / daß deß Reichs grundfesten bewehrt / deß Reichs Satzungen vnd Constitutiones vmbgangen / vnnd dahero alles entstandene Vnheil / vnnd was noch weiter erfolgen möchte / derivirt / durch dergleichen gefährliche Proceß aber auch ein gute Sach verderbt vnnd verlohren werden kan / vnd je einmal war / was wir darauff zur Rettung vnserer armen Leuth vnd Vnderthanen / darzu wir von GOtt vnnd in vnserm Gewissen verpflichtet gewesen / zur natürlichen Defension vorgenommen / oder zu Recuperirung deß vnserigen noch vorzunehmen getrungen werden möchten oder könten / daß solches mit keinem Grund deß Rechten / für eine verbottene beharrliche Feindschafft außgedeutet werden kan / Vnd ob woll die Sachen also / wie gemeldet / hergangen / so haben wir darbey jederzeit die friedfertigen Mittel vns belieben lassen / so weit vns submiturt / vnd erbotten gehabt / daß wir nit wissen / wie wir ein mehrers hetten thun können vnd sollen.

Es scheinet aber daß so wol Ewer Lieb als auch andere Ständ vnwissend sein möchten / was vnserthalb vnser geliebter Herr Schweher Vatter der König in Groß Britanien vor lenger dann zwey Jahren der Römischen Kayserlichen Mayestat in vnserm Nahmen vnnd auff vnser einwilligung vnnd ratification offeriret / welches doch so wenig verfangen / daß nur stärcker vnsere verfolgung vermehret worden: wie auch wahrhafftiglich die Brüsselische Handlung geschüret / ist Ewer Liebten vnverborgen: vnd da wir noch verschienen Jahrs die newe Brüsselische Anstands Articul vnderschrieben vnn vollzogen / hat gleich darauff der Ertzbischoff zu Mayntz sich vnsers Ampts Starckenburg / so mann gemeinlich die Bergstraß nennet / durch vorschub der Spanischen bemächtiget / vnsere arme Leuth sind mit vnträglichen Exactionibus, vnsere Diener mit Einziehung vnd Confiscationen jhrer Güter beschweret / vnser Land vnd Churfürstenthumb zerrissen / vnd von einäder gleichsamb

andern gedachten Pfaltzgraffen in einem den 24. Februarij datierten Schreiben berichtet) nachfolgend Schreiben / so den 18. Martij datiert / auß dem Graffen Haag abgehen lassen.

Pfaltzgraff Friderichs Schreiben an den Hertzogen zu Würtenberg. Wir Friderich / rc. Wir haben E. L. wol meinendes vnd trewhertziges Schreiben vom 24. Feb. jüngsthin dieser Tagen zu rechtempfangen / vnnd darauß was zwischen deroselben / vnnd vnsers Vettern / deß Hertzogen in Bayern L. wegen einer gütlichen Handlung vnnd Recuperirung deß werthen Friedens im Reich vorgangen / vnnd worauff diese Sachen bestehen wollen / zur Genüge verstanden / vnnöthig E. L. mit Repetition desselben verdrießlich zu sein / sondern wollen vielmehr mit vnserer Special Erklärung darauff Ew. L. rund vnder Augen gehen / verhoffentlich nicht allein deroselben dardurch gute Satisfaction, sondern auch auff den Nothfall der gantzen Welt zu erkennen geben / daß es auff vnserer Seithen niemalen ermangelt habe.

Erinnern vnß anfänglich gar wol / wie eyferig Ewer L. sich jederzeit bemühet / damit verderblichem Kriegswessen ein end gemacht / vnnd der liebe Frieden wieder gepflantzet werden möchte: Bedancken vns derwegen daß Ewer L. noch in solcher löblichen Intention beharren / gantz freundlich verhoffend / es werde dargegen vnsere jedesmals beschehene friedfertige Erklärung vnnd genugsames anerbieten ohne das Werck selbsten reden / wer zum Frieden oder Krieg lust gehabt / vnnd was für ein Zweck auff der andern Seithen gleich anfangs darbey gesteckt worden: welcher massen auch vnderschiedliche Tractaten / doch nur zum Schein vorgenommen / darumb vergebenlich vnd ohne Frucht abgelauffen / biß man vns vnsere Land vnnd Leuth / zugleich auch andere Evangelische Fürsten vnnd Ständ im Reich fast gar zu grund gerichtet / auch darzu immer continuirt vnnd fortgefahren: Vnnd als wir nach vnglückseliger Schlacht vor Prag die Cron Böheimb vnnd incorporierte Land verlassen / habẽ wir also bald zur Reconciliation mit der Röm. Kays M. Vnserm Gnädigsten Herrn vnnd zur Stifftung eines sichern lebendigen Friedens vns gehorsamblich anerbotten / darauff so wol die Vnierte / als andere Potentaten / durch vielfaltige Legationes vnnd Interpositiones sich zum hefftigsten bemühet / nach dem sie zuvor so wol wegen gebührlicher Submission / als der Cron Böheimb halber vnser billichmässiger accommodation versichert gewesen / aber alles vergebenlich / dieweil mann einmal durch Kriegs gewalt vns zu vndertrucken resolvirt gewesen: Darumb auch die gebührliche Mittel im Reich mit versamblung der Churfürsten / Fürsten vnnd Stände vnderlassen / vnnd alle Reichs verfassung beseits gesetzet / so gar auch die Herrn Churfürsten Collegialiter nicht darvber gehöret / sondern stracks mit der vermeinten Aachts Erklärung vnnd Translation vnserer Chur digniteten de facto verfahren / auch als zu Regenspurg die Weltliche Herrn Churfürsten dargegen jhre fest gegründete Protestationes eingewendet / vnsere Restitution / als das einige Mittel deß Friedens wolmeinend vrgiret / dessen vngeacht der Gegentheil durch getrungen / vnnd also die Extrema selbst erwöhlet vnnd ergriffen / auch immerdar dieselbe fortgetrieben hat / dahingegen wann wir in ordentlicher Reichsversamblung gehöret / die Böhmische Sach der gebühr vnnd also more maiorum vnnd nach Inhalt der Reichs Satzungen / mit vns verfahren wären / das Reich auff allen Fall zur Güte vnnd Recht vnser mächtig genug gewesen / vnnd ein so weitläufftiger vnnd verderblicher Krieg mit einführung frembder Nationen / gleichsamb ins Hertz vnsers geliebten Vatterlands / wol hette verbleiben können / also die Hauptvrsach seye bewand / wie sie wolle / doch der gefährliche modus procedendi wider vns / vnsere arme Leut vnd vnschuldige vnderthanen / vnnd vnsern geliebten Brudern Hertzog Ludwig Philipsen Pfaltzgraffen / wider viel andere Evangelischen Fürsten vnnd Ständ Notorie dermassen beschaffen / daß deß Reichs grundfesten bewehrt / deß Reichs Satzungen vnd Constitutiones vmbgangen / vnnd dahero alles entstandene Vnheil / vnnd was noch weiter erfolgen möchte / derivirt / durch dergleichen gefährliche Proceß aber auch ein gute Sach verderbt vnnd verlohren werden kan / vnd je einmal war / was wir darauff zur Rettung vnserer armen Leuth vnd Vnderthanen / darzu wir von GOtt vnnd in vnserm Gewissen verpflichtet gewesen / zur natürlichen Defension vorgenommen / oder zu Recuperirung deß vnserigen noch vorzunehmen getrungen werden möchten oder könten / daß solches mit keinem Grund deß Rechten / für eine verbottene beharrliche Feindschafft außgedeutet werden kan / Vnd ob woll die Sachen also / wie gemeldet / hergangen / so haben wir darbey jederzeit die friedfertigen Mittel vns belieben lassen / so weit vns submiturt / vnd erbotten gehabt / daß wir nit wissen / wie wir ein mehrers hetten thun können vnd sollen.

Es scheinet aber daß so wol Ewer Lieb als auch andere Ständ vnwissend sein möchten / was vnserthalb vnser geliebter Herr Schweher Vatter der König in Groß Britanien vor lenger dann zwey Jahren der Römischen Kayserlichen Mayestat in vnserm Nahmen vnnd auff vnser einwilligung vnnd ratification offeriret / welches doch so wenig verfangen / daß nur stärcker vnsere verfolgung vermehret worden: wie auch wahrhafftiglich die Brüsselische Handlung geschüret / ist Ewer Liebten vnverborgen: vnd da wir noch verschienen Jahrs die newe Brüsselische Anstands Articul vnderschrieben vnn vollzogen / hat gleich darauff der Ertzbischoff zu Mayntz sich vnsers Ampts Starckenburg / so mann gemeinlich die Bergstraß nennet / durch vorschub der Spanischen bemächtiget / vnsere arme Leuth sind mit vnträglichen Exactionibus, vnsere Diener mit Einziehung vnd Confiscationen jhrer Güter beschweret / vnser Land vnd Churfürstenthumb zerrissen / vñ von einäder gleichsamb

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andern                      gedachten Pfaltzgraffen in einem den 24. Februarij datierten Schreiben                      berichtet) nachfolgend Schreiben / so den 18. Martij datiert / auß dem Graffen                      Haag abgehen lassen.</p>
          <p><note place="left">Pfaltzgraff Friderichs Schreiben an den Hertzogen zu                          Würtenberg.</note> Wir Friderich / rc. Wir haben E. L. wol meinendes vnd                      trewhertziges Schreiben vom 24. Feb. jüngsthin dieser Tagen zu rechtempfangen /                      vnnd darauß was zwischen deroselben / vnnd vnsers Vettern / deß Hertzogen in                      Bayern L. wegen einer gütlichen Handlung vnnd Recuperirung deß werthen Friedens                      im Reich vorgangen / vnnd worauff diese Sachen bestehen wollen / zur Genüge                      verstanden / vnnöthig E. L. mit Repetition desselben verdrießlich zu sein /                      sondern wollen vielmehr mit vnserer Special Erklärung darauff Ew. L. rund vnder                      Augen gehen / verhoffentlich nicht allein deroselben dardurch gute Satisfaction,                      sondern auch auff den Nothfall der gantzen Welt zu erkennen geben / daß es auff                      vnserer Seithen niemalen ermangelt habe.</p>
          <p>Erinnern vnß anfänglich gar wol / wie eyferig Ewer L. sich jederzeit bemühet /                      damit verderblichem Kriegswessen ein end gemacht / vnnd der liebe Frieden wieder                      gepflantzet werden möchte: Bedancken vns derwegen daß Ewer L. noch in solcher                      löblichen Intention beharren / gantz freundlich verhoffend / es werde dargegen                      vnsere jedesmals beschehene friedfertige Erklärung vnnd genugsames anerbieten                      ohne das Werck selbsten reden / wer zum Frieden oder Krieg lust gehabt / vnnd                      was für ein Zweck auff der andern Seithen gleich anfangs darbey gesteckt worden:                      welcher massen auch vnderschiedliche Tractaten / doch nur zum Schein vorgenommen                      / darumb vergebenlich vnd ohne Frucht abgelauffen / biß man vns vnsere Land vnnd                      Leuth / zugleich auch andere Evangelische Fürsten vnnd Ständ im Reich fast gar                      zu grund gerichtet / auch darzu immer continuirt vnnd fortgefahren: Vnnd als wir                      nach vnglückseliger Schlacht vor Prag die Cron Böheimb vnnd incorporierte Land                      verlassen / habe&#x0303; wir also bald zur Reconciliation mit der Röm.                      Kays M. Vnserm Gnädigsten Herrn vnnd zur Stifftung eines sichern lebendigen                      Friedens vns gehorsamblich anerbotten / darauff so wol die Vnierte / als andere                      Potentaten / durch vielfaltige Legationes vnnd Interpositiones sich zum                      hefftigsten bemühet / nach dem sie zuvor so wol wegen gebührlicher Submission /                      als der Cron Böheimb halber vnser billichmässiger accommodation versichert                      gewesen / aber alles vergebenlich / dieweil mann einmal durch Kriegs gewalt vns                      zu vndertrucken resolvirt gewesen: Darumb auch die gebührliche Mittel im Reich                      mit versamblung der Churfürsten / Fürsten vnnd Stände vnderlassen / vnnd alle                      Reichs verfassung beseits gesetzet / so gar auch die Herrn Churfürsten                      Collegialiter nicht darvber gehöret / sondern stracks mit der vermeinten Aachts                      Erklärung vnnd Translation vnserer Chur digniteten de facto verfahren / auch als                      zu Regenspurg die Weltliche Herrn Churfürsten dargegen jhre fest gegründete                      Protestationes eingewendet / vnsere Restitution / als das einige Mittel deß                      Friedens wolmeinend vrgiret / dessen vngeacht der Gegentheil durch getrungen /                      vnnd also die Extrema selbst erwöhlet vnnd ergriffen / auch immerdar dieselbe                      fortgetrieben hat / dahingegen wann wir in ordentlicher Reichsversamblung                      gehöret / die Böhmische Sach der gebühr vnnd also more maiorum vnnd nach Inhalt                      der Reichs Satzungen / mit vns verfahren wären / das Reich auff allen Fall zur                      Güte vnnd Recht vnser mächtig genug gewesen / vnnd ein so weitläufftiger vnnd                      verderblicher Krieg mit einführung frembder Nationen / gleichsamb ins Hertz                      vnsers geliebten Vatterlands / wol hette verbleiben können / also die                      Hauptvrsach seye bewand / wie sie wolle / doch der gefährliche modus procedendi                      wider vns / vnsere arme Leut vnd vnschuldige vnderthanen / vnnd vnsern geliebten                      Brudern Hertzog Ludwig Philipsen Pfaltzgraffen / wider viel andere Evangelischen                      Fürsten vnnd Ständ Notorie dermassen beschaffen / daß deß Reichs grundfesten                      bewehrt / deß Reichs Satzungen vnd Constitutiones vmbgangen / vnnd dahero alles                      entstandene Vnheil / vnnd was noch weiter erfolgen möchte / derivirt / durch                      dergleichen gefährliche Proceß aber auch ein gute Sach verderbt vnnd verlohren                      werden kan / vnd je einmal war / was wir darauff zur Rettung vnserer armen Leuth                      vnd Vnderthanen / darzu wir von GOtt vnnd in vnserm Gewissen verpflichtet                      gewesen / zur natürlichen Defension vorgenommen / oder zu Recuperirung deß                      vnserigen noch vorzunehmen getrungen werden möchten oder könten / daß solches                      mit keinem Grund deß Rechten / für eine verbottene beharrliche Feindschafft                      außgedeutet werden kan / Vnd ob woll die Sachen also / wie gemeldet / hergangen                      / so haben wir darbey jederzeit die friedfertigen Mittel vns belieben lassen /                      so weit vns submiturt / vnd erbotten gehabt / daß wir nit wissen / wie wir ein                      mehrers hetten thun können vnd sollen.</p>
          <p>Es scheinet aber daß so wol Ewer Lieb als auch andere Ständ vnwissend sein                      möchten / was vnserthalb vnser geliebter Herr Schweher Vatter der König in Groß                      Britanien vor lenger dann zwey Jahren der Römischen Kayserlichen Mayestat in                      vnserm Nahmen vnnd auff vnser einwilligung vnnd ratification offeriret / welches                      doch so wenig verfangen / daß nur stärcker vnsere verfolgung vermehret worden:                      wie auch wahrhafftiglich die Brüsselische Handlung geschüret / ist Ewer Liebten                      vnverborgen: vnd da wir noch verschienen Jahrs die newe Brüsselische Anstands                      Articul vnderschrieben vnn vollzogen / hat gleich darauff der Ertzbischoff zu                      Mayntz sich vnsers Ampts Starckenburg / so mann gemeinlich die Bergstraß nennet                      / durch vorschub der Spanischen bemächtiget / vnsere arme Leuth sind mit                      vnträglichen Exactionibus, vnsere Diener mit Einziehung vnd Confiscationen jhrer                      Güter beschweret / vnser Land vnd Churfürstenthumb zerrissen / vn&#x0303;                      von einäder gleichsamb
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[900/1009] andern gedachten Pfaltzgraffen in einem den 24. Februarij datierten Schreiben berichtet) nachfolgend Schreiben / so den 18. Martij datiert / auß dem Graffen Haag abgehen lassen. Wir Friderich / rc. Wir haben E. L. wol meinendes vnd trewhertziges Schreiben vom 24. Feb. jüngsthin dieser Tagen zu rechtempfangen / vnnd darauß was zwischen deroselben / vnnd vnsers Vettern / deß Hertzogen in Bayern L. wegen einer gütlichen Handlung vnnd Recuperirung deß werthen Friedens im Reich vorgangen / vnnd worauff diese Sachen bestehen wollen / zur Genüge verstanden / vnnöthig E. L. mit Repetition desselben verdrießlich zu sein / sondern wollen vielmehr mit vnserer Special Erklärung darauff Ew. L. rund vnder Augen gehen / verhoffentlich nicht allein deroselben dardurch gute Satisfaction, sondern auch auff den Nothfall der gantzen Welt zu erkennen geben / daß es auff vnserer Seithen niemalen ermangelt habe. Pfaltzgraff Friderichs Schreiben an den Hertzogen zu Würtenberg. Erinnern vnß anfänglich gar wol / wie eyferig Ewer L. sich jederzeit bemühet / damit verderblichem Kriegswessen ein end gemacht / vnnd der liebe Frieden wieder gepflantzet werden möchte: Bedancken vns derwegen daß Ewer L. noch in solcher löblichen Intention beharren / gantz freundlich verhoffend / es werde dargegen vnsere jedesmals beschehene friedfertige Erklärung vnnd genugsames anerbieten ohne das Werck selbsten reden / wer zum Frieden oder Krieg lust gehabt / vnnd was für ein Zweck auff der andern Seithen gleich anfangs darbey gesteckt worden: welcher massen auch vnderschiedliche Tractaten / doch nur zum Schein vorgenommen / darumb vergebenlich vnd ohne Frucht abgelauffen / biß man vns vnsere Land vnnd Leuth / zugleich auch andere Evangelische Fürsten vnnd Ständ im Reich fast gar zu grund gerichtet / auch darzu immer continuirt vnnd fortgefahren: Vnnd als wir nach vnglückseliger Schlacht vor Prag die Cron Böheimb vnnd incorporierte Land verlassen / habẽ wir also bald zur Reconciliation mit der Röm. Kays M. Vnserm Gnädigsten Herrn vnnd zur Stifftung eines sichern lebendigen Friedens vns gehorsamblich anerbotten / darauff so wol die Vnierte / als andere Potentaten / durch vielfaltige Legationes vnnd Interpositiones sich zum hefftigsten bemühet / nach dem sie zuvor so wol wegen gebührlicher Submission / als der Cron Böheimb halber vnser billichmässiger accommodation versichert gewesen / aber alles vergebenlich / dieweil mann einmal durch Kriegs gewalt vns zu vndertrucken resolvirt gewesen: Darumb auch die gebührliche Mittel im Reich mit versamblung der Churfürsten / Fürsten vnnd Stände vnderlassen / vnnd alle Reichs verfassung beseits gesetzet / so gar auch die Herrn Churfürsten Collegialiter nicht darvber gehöret / sondern stracks mit der vermeinten Aachts Erklärung vnnd Translation vnserer Chur digniteten de facto verfahren / auch als zu Regenspurg die Weltliche Herrn Churfürsten dargegen jhre fest gegründete Protestationes eingewendet / vnsere Restitution / als das einige Mittel deß Friedens wolmeinend vrgiret / dessen vngeacht der Gegentheil durch getrungen / vnnd also die Extrema selbst erwöhlet vnnd ergriffen / auch immerdar dieselbe fortgetrieben hat / dahingegen wann wir in ordentlicher Reichsversamblung gehöret / die Böhmische Sach der gebühr vnnd also more maiorum vnnd nach Inhalt der Reichs Satzungen / mit vns verfahren wären / das Reich auff allen Fall zur Güte vnnd Recht vnser mächtig genug gewesen / vnnd ein so weitläufftiger vnnd verderblicher Krieg mit einführung frembder Nationen / gleichsamb ins Hertz vnsers geliebten Vatterlands / wol hette verbleiben können / also die Hauptvrsach seye bewand / wie sie wolle / doch der gefährliche modus procedendi wider vns / vnsere arme Leut vnd vnschuldige vnderthanen / vnnd vnsern geliebten Brudern Hertzog Ludwig Philipsen Pfaltzgraffen / wider viel andere Evangelischen Fürsten vnnd Ständ Notorie dermassen beschaffen / daß deß Reichs grundfesten bewehrt / deß Reichs Satzungen vnd Constitutiones vmbgangen / vnnd dahero alles entstandene Vnheil / vnnd was noch weiter erfolgen möchte / derivirt / durch dergleichen gefährliche Proceß aber auch ein gute Sach verderbt vnnd verlohren werden kan / vnd je einmal war / was wir darauff zur Rettung vnserer armen Leuth vnd Vnderthanen / darzu wir von GOtt vnnd in vnserm Gewissen verpflichtet gewesen / zur natürlichen Defension vorgenommen / oder zu Recuperirung deß vnserigen noch vorzunehmen getrungen werden möchten oder könten / daß solches mit keinem Grund deß Rechten / für eine verbottene beharrliche Feindschafft außgedeutet werden kan / Vnd ob woll die Sachen also / wie gemeldet / hergangen / so haben wir darbey jederzeit die friedfertigen Mittel vns belieben lassen / so weit vns submiturt / vnd erbotten gehabt / daß wir nit wissen / wie wir ein mehrers hetten thun können vnd sollen. Es scheinet aber daß so wol Ewer Lieb als auch andere Ständ vnwissend sein möchten / was vnserthalb vnser geliebter Herr Schweher Vatter der König in Groß Britanien vor lenger dann zwey Jahren der Römischen Kayserlichen Mayestat in vnserm Nahmen vnnd auff vnser einwilligung vnnd ratification offeriret / welches doch so wenig verfangen / daß nur stärcker vnsere verfolgung vermehret worden: wie auch wahrhafftiglich die Brüsselische Handlung geschüret / ist Ewer Liebten vnverborgen: vnd da wir noch verschienen Jahrs die newe Brüsselische Anstands Articul vnderschrieben vnn vollzogen / hat gleich darauff der Ertzbischoff zu Mayntz sich vnsers Ampts Starckenburg / so mann gemeinlich die Bergstraß nennet / durch vorschub der Spanischen bemächtiget / vnsere arme Leuth sind mit vnträglichen Exactionibus, vnsere Diener mit Einziehung vnd Confiscationen jhrer Güter beschweret / vnser Land vnd Churfürstenthumb zerrissen / vñ von einäder gleichsamb

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 900. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1009>, abgerufen am 23.11.2024.